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Schrecklicher Morgen

Verfasst: 3. Jan 2011, 17:42
von Statrolis
Hallo zusammen,

ich weiß nicht wie ich loslegen soll, jedoch muss ich das los werden:

ich war dieses Jahr insgesamt 4 Monate in der KLinik und bin seit Juli zu Hause. Hatte schon eine Wiedereingliederung und einen erneuten Zusammenbruch. Seitdem bin ich jetzt auf Paroxetin, Clomipramin und Mirtazapin und war bis vor kurzem meiner Meinung nach auf einem guten Weg. Bis gestern. Und heute hatte ich einen höchst grauenvollen Morgen. Ich hatte starke Ängste vor dem Tag, tiefe Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit machten sich in mir breit. Ich war bis Mittag in meinem verdunkeltem Zimmer im Bett und konnte nicht aufstehen. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen kann und soll. Und dann immer wieder dieser Gedanke: "ich will nicht mehr...ich kann nicht mehr.."

Hat jemand von euch auch Erfahrungen mit solchen Einbrüchen? Wie soll ich nur den morgigen Morgen durchstehen, wenn es wieder so kommt? Ich habe eine solche Angst davor...

Alles Liebe,

Andrea

Re: Schrecklicher Morgen

Verfasst: 3. Jan 2011, 18:11
von ted57
Liebe Andrea
wenn es mir so geht ruf ich bei der TelefonSeelsorge an.Die hören mir zu und versuchen zu helfen.wünsche dir alles gut gibt dich nicht auf.ich gehe morgen in eine klinik,
hoffe es hilftmir wieder eine zeit lang.
Du bist wichtig

libe grüsse
ted

Re: Schrecklicher Morgen

Verfasst: 3. Jan 2011, 18:29
von wennfrid
Hi Andrea
Erstmal willkommen!
Solche Tief's kenne ich nur allzu gut. Tief's, gekennzeichnet durch verschiedene Ängste, Antriebsstörung, Denk- und Konzentrationsblockaden. Ich kenne auch das Gegenteil und bin dann erstaunt, dass durch Nervenverknüpfungen solche Unterschiede möglich sind. Außerdem wundert es mich, welche Macht die Angst hat. Ich arbeite schon seit Jahren an den verschiedensten "Baustellen". Ich habe gelernt, nein zu sagen, sorge um meine Persönlichkeit und habe Beziehungen, die mir nicht gut tun, aufgegeben. Mein "Ich" ist mir wichtig und die Erkenntnis: Ich habe keine Macht, andere zu ändern, ich habe aber 100 Prozent Macht, mich selbst zu ändern. Ein Ende dieser "Arbeit" ist nicht in Sicht, vermutlich bleibt mir diese Arbeit mein ganzes Leben. (Macht mir manchmal sogar Spaß)
Wichtig ist für mich folgender Spruch und vermutlich für viele anderen auch.
"Respektiere dich selbst, wenn du willst, daß andere dich respektieren sollen! Tue nichts im Verborgenen, dessen du dich schämen müßtest, wenn es ein Fremder sähe! Handle, weniger anderen zu gefallen, als um deine eigene Achtung nicht zu verscherzen, gut, ehrlich und anständig! Selbst in deinem Äußeren, in deiner Kleidung sieh dir nichts nach, wenn du allein bist. Gehe nicht mit groben Manieren einher, wenn dich niemand beobachtet."

Re: Schrecklicher Morgen

Verfasst: 4. Jan 2011, 01:23
von kiwilana
Liebe Andrea,

kannst du gar keinen grund oder auslöser erkennen, der dieses neue tief verursachte? oder hat sich etwas angestaut oder steht etwas neues und für dich evtl. beängstigendes vor dir, in der nächsten zeit?

mir hilft es immer, einen grund zu finden, auch wenn es manchmal schwer ist, diesen heraus zu filtern aus all den erlebnissen, gefühlen und ängsten. es kann etwas kleines sein, länger her sein, gesammelt sein oder in der zukunft liegen. es kann natürlich auch eine allgemeine angst sein, die wieder hervorbricht, einfach nur deshalb, weil man im alltag steht, sein leben lebt. auch das kann plötzlich eine angst wieder bewusst machen.

naja. zumindest hilft es mir, wenn ich den auslöser/grund finde. denn dann kann ich versuchen, damit zu arbeiten, es in der therapie besprechen, mit anderen, z.b. auch hier, usw. und so dem "gespenst" einen namen geben und ihm den schrecken nehme, indem ich handle und agiere und damit umgehe, darüber rede, reflketiere und einen neustart versuche.

machst du denn auch noch ambulante therapie?

ganz liebe grüße und BESSERUNG! kiwi

Re: Schrecklicher Morgen

Verfasst: 4. Jan 2011, 15:02
von Hope1512
Liebe Andrea,

versuch' auf alle Fälle Deine Kräfte zu mobilisieren und aufzustehen. Ich kenn' solche Tiefs von mir. Wenn ich mich dann im Bett verkrieche, fängt das Karussel der Gedanken nur noch mehr an zu kreisen. Ich versuch' mir dann Leute zu suchen, mit denen ich reden kann, dass kann dann auch ruhig die Telefonseelsorge sein. Es ist nur wichtig, dass ich meine Gedanken verbalisiere. Vielleicht kann Dir das helfen.

Ich schicke Dir viel Kraft und Zuversicht!

Liebe Grüße,
Bronte