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Träume - Alpträume

Verfasst: 28. Dez 2010, 09:21
von Carrion
Hey!

Ich träume praktisch jede Nacht. Manchmal ist es nur der übliche Traumunsinn, an dem man nchverfolgen kann was man den Tag über gemacht hat, aber oft sind es Alpträume. IN diesen Momenten habe ich das Gefühl, das mein Unterbewusstsein deutlicher mit mir spricht, als ich das in wachen Momenten mit mir selbst kann. Ich habe ein kurzes Beispiel ...

ich habe heute Nacht geträumt ich sei im Urlaub mit Freunden. WIr sind auf einen Berg gestiegen und als wir oben waren haben sie gesagt ich soll mich festhalten. Und dann hat der Berg sich gedreht, aber nicht so dass die Spitze dem Tal näher kam. Der Abstand zum Boden war immer gleich groß. Alles woran ich mich festhalten konnte war das Gras und bei jeder Umdrehung konnte ich mich weniger festhalten. Und ich hab sie gebeten damit aufzuhören. Aber alle haben gesagt: Das macht doch Spaß, Sophia, was hast du denn?

Kennt ihr das? Was macht man damit? Dem Thera erzählen?

Sophia

Re: Träume - Alpträume

Verfasst: 28. Dez 2010, 09:53
von chrigu
Guten Morgen Sophia,

ja, ich würde es dem Thera erzählen. Ich halte zwar nicht viel von Traumdeutung a la "wenn ein Hund drin vorkommt, dann bekommst Du mindestens drei Kinder", aber ich glaube, dass Träume einen guten Einstieg bieten können für weitere Reflektionen und Therapiegespräche. Immerhin beschäftigt Dich der Traum, also ist er es allemal wert, in der Therapiestunde besprochen zu werden. Vielleicht könnt Ihr gemeinsam überlegen was passieren würde, wenn Du Dich einfach nicht mehr am Berg festhalten würdest (ist nur einer von vielen Ansätzen)?

Viele Grüße!
Chrigu

Re: Träume - Alpträume

Verfasst: 29. Dez 2010, 13:00
von Audrey81
Hallo Sophia,
ich kenne das auch. Ich träume eigentlich jede Nacht, leider oftmals ziemlichen Blödsinn.
Am schlimmsten ist es morgens wenn ich einmal wach war und dann wieder einschlafe.

Bevor ich die AD´s nahm, habe ich auch schon viel geträumt, doch ich glaube die AD´s verstärken das noch. Das vermute ich aber nur!?

Ich habe es aufgegeben darüber nachzudenken und fahre da auch ganz gut mit. Ich mache mir darüber keine Sorgen obwohl es mich auch nervt.


Liebste Grüße von
Audrey

Re: Träume - Alpträume

Verfasst: 29. Dez 2010, 13:47
von Carrion
Hey!

Nicht mehr am Berg festhalten... Wie dumm von mir. Es war mein eigener Traum, aber daran habe ich gar nciht gedacht. Danke Chrigu, das ist mit Sicherheit ein Ansatzpunkt über den ich bis zur nächsten Sitzung nachdenken werde...

Meine Träume einfach zu ignorieren finde ich relativ schwer un dich weiß auch nicht ob es gut ist. Vielleicht ist es ja mein Tor zum Unterbewusstsein? Ein Freund dem ich ein paar Träume erzählte meinte einmal zu mir, dass ich im Traum vielleicht "bewusster" sei, als im wachen Zustand. Ich denke vielleicht kann ich das ja "anzapfen"?

Sophia

Re: Träume - Alpträume

Verfasst: 29. Dez 2010, 13:49
von Carrion
Liebe Audrey!

Träumst du einfach nur typisches "wirres" Zeug, oder "verstehst" du deine Träume? Vielleicht bist du da einfach weiter als ich, aber ich weiß ja nicht, denn ich kenne dich ja nicht. Was hast du gemacht bevor du festgestellt hast, dass du besser fährst wenn du sie einfach ignorierst?

LG
Sophia

Re: Träume - Alpträume

Verfasst: 29. Dez 2010, 14:24
von Susanne_Scherrer

Re: Träume - Alpträume

Verfasst: 29. Dez 2010, 20:22
von Audrey81
NAbend Sophia,

ich träume die meiste Zeit wirklich ganz wirres Zeug. Wundere mich dann auch öfter morgens darüber,oft erzähle ich die Träume auch meinem Freund. Zum Glück vergißt man sie ja schnell wieder. Ist das bei dir nicht so?

Ehrlich gesagt habe ich mir darüber nie Gedanken gemacht ob dies etwas schlimmes ist. Ich glaube das, das Unterbewußtsein den Tag verarbeitet und somit vieles dämpft.

Stören und Angst hätte ich wenn ich schlimme Alpträume oder immer den gleichen Traum hätte.

Wenn du willst, schreib doch was so schlimm ,für dich persönlich, ist. Wovor hast du Angst? Hast du auch Alpträume?

Lieben Gruss
Audrey

Re: Träume - Alpträume

Verfasst: 29. Dez 2010, 20:54
von kiwilana
Hallo Carrion,

ich kenne solche Träume und finde auch, dass sie einem helfen können, sich selbst näher zu kommen, dadurch, dass im Traum auch unbewusste Dinge verarbeitet werden.

Ich mache es so: Klassische Traumdeutung finde ich lächerlich. Ich spreche nur jenen meiner Träume eine Bedeutung zu, bei denen ich beim Aufwachen spüre, dass sie für mich etwas bedeuten. Ich versuche nicht jeden Traum zu verstehen und jeden Mist und jedes Symbol als wichtig zu interpretieren. Ich spüre bei manchen Träumen einfach nur kurz nach (bei denen, die mich irgendwie berührt haben) und dann spüre ich meine ganz persönliche Deutung des Traumes, z.B. dass ich in meinem Leben eine stabilere Basis brauche und daran arbeiten sollte, diese zu schaffen, wenn ich träume, dass ich auf einem wackelnden Gerüst stehe. Oder dass ich meine Beziehung zu meinem ersten Freund nochmal genauer angucken und ggf. mit meiner Therapeutin besprechen sollte, wenn ich nach 15 Jahren immer noch regelmäßig davon träume.

Ich versuche einfach, nicht darunter zu leiden á la "Oh je, ich träume so emotionale und belastende und ängstigende Dinge", sondern Träume, die mich berühren als Botschaft zu verstehen und konstruktiv damit zu arbeiten. Sie helfen mir zu erkennen, an welchen (emotionalen) Baustellen ich noch arbeiten kann, was evtl. noch nicht gelöst oder verarbeitet ist (sondern nur verdrängt, weshalb es sich ja auch in meinem Träumen unbewusst meldet). Genau so zeigen mir Träume aber auch Positives, z.B. welche Werte mir wichtig sind. Ich träume z.B. sehr viel von Beziehungen, Menschen, Freundschaften und Liebe. Denn diese Dinge sind mir wichtig. Daraus lerne ich z.B., dass es absoluter Müll ist, gegen meine Werte und Bedürfnisse zu leben, wenn ich anstatt auf Menschen zuzugehen, mich zurückziehe. usw...

In dem Programm von deprexis, von dem ich dir an anderer Stelle antwortete, kommt übrigens auch irgendwann das Thema Träume.

Alles Liebe, Kiwi

Re: Träume - Alpträume

Verfasst: 29. Dez 2010, 22:03
von Carrion
@ sanne: ja, mehr Aufmerksamkeit. Es ist so leicht am nächsten Tag über die Träume zu lachen, während man nachts noch weinend aufgewacht ist. Ich kann meine Träume nicht abspeichern, aber ich erinnere mich normal morgens und wenn ich dann darüber nachdenke behalte ich sie. Und oft sind sie – obwohl in Bildern, also in Metaphern – so klar, nur ich mag nicht immer was sie zu sagen scheinen…

@ Audrey: Ich weiß nicht ob man sie „zum Glück“ schnell wieder vergisst. Sind sie so schlimm, dass man sie vergessen muss? (also deine Träume, meine vergesse ich nicht, nicht die „schlimmen“ aber auch nicht die schönen). Vieles verarbeite einfach das Unterbewusstsein, aber das ist ja auch eine Quelle die Eindrücke sammelt, anders als der wache Teil, also das Bewusstsein. Sanne hat das gut gesagt: die Träume sind auch ein Teil von einem….
Alpträume habe ich auch, ja, sogar manchmal ziemlich schlimme. Und manchmal auch so dass ich ANgat habe wieder einzuschlafen.

@kiwi: „Klassische Traumdeutung finde ich lächerlich. Ich spreche nur jenen meiner Träume eine Bedeutung zu, bei denen ich beim Aufwachen spüre, dass sie für mich etwas bedeuten. Ich versuche nicht jeden Traum zu verstehen und jeden Mist und jedes Symbol als wichtig zu interpretieren.“

Ja, das sehe ich genauso. Wenn man merkt dass ein Traum einen „verfolgt“ dann schaue ich nochmal hin. Meistens sind meine schlechten Träume aber gar nicht so schwer als wichtig zu erkennen, eher wie ein Treffer mit dem Baseballschläger.

„Ich versuche einfach, nicht darunter zu leiden á la "Oh je, ich träume so emotionale und belastende und ängstigende Dinge", sondern Träume, die mich berühren als Botschaft zu verstehen und konstruktiv damit zu arbeiten. Sie helfen mir zu erkennen, an welchen (emotionalen) Baustellen ich noch arbeiten kann, was evtl. noch nicht gelöst oder verarbeitet ist (sondern nur verdrängt, weshalb es sich ja auch in meinem Träumen unbewusst meldet).“

Ich denke auch Träume können ein Wegweiser sein, ich habe nur so eine irre menge davon, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll. Und die Baustellen sind so global, das habe ich auch mit einem anderen Posting versucht zu fragen: Was wenn sich während der Woche so viel ansammelt, dass man es in 60 Minuten gar nicht „abarbeiten“ kann in der Therapie?
Nach deprexis schau ich nochmal….

Sophia

Re: Träume - Alpträume

Verfasst: 30. Dez 2010, 00:35
von Salvatore
Hallo Sophia,

es wäre sicherlich eine gute Sache, wenn du die Träume aufschreiben könntest - vielleicht noch in der Nacht oder morgens gleich nach dem Aufwachen.
Manchmal braucht es etwas Abstand, bevor man mit den Träumen etwas anfangen kann, und das Gedächtnis hat leider die Angewohnheit nicht immer ganz zuverlässig zu funktionieren.

Wenn du über einen bestimmten Traum nachdenkst, dann betrachte die Symbole die er beinhaltet und frage dich, was es FÜR DICH bedeutet. Was verbindest du ganz spontan mit einem Berg, was kommt dir da in den Sinn, welche Gefühle löst der Berg in dir aus?
Wie fühlt es sich an, die Kontrolle zu verlieren und sich mehr schlecht als recht an Grashalmen festzuklammern?
Wie fühlt es sich an, diesen Vorschlag von deinen Freunden zu bekommen, sagt dir das irgendetwas? Wirst du vielleicht wütend darüber?
Und was könnte es bedeuten, dass deine Freunde die Situation offensichtlich ganz anders bewerten als du?

Traumdeutung ist bekanntlich keine verlässliche Wissenschaft. Ich denke aber, dass Träume einen auf Gedanken bringen können, die für eine Therapie und fürs Selbstverständnis wichtig sein könnten.
Und ja, da dich deine Träume sehr beschäftigen ist es auf jeden Fall ein Thema für die Therapiestunden!

Viel Erfolg,
Salvatore

Re: Träume - Alpträume

Verfasst: 30. Dez 2010, 10:09
von Carrion
Hallo Salvatore!

Ich schreibe öfter meine Träume auf, ja. Ich habe festgestellt, dass es mir allerdings schwer fällt sie zu erzählen, wie es mir überhaupt schwer fällt zu erzählne wie es mir geht, also mündlich. Schriftlich ist alles immer viel einfacher.

Was ich noch nie gemacht habe, war das Assoziieren das du vorschlägst, aber das ist ein interessanter Ansatz, das werde ich mal versuchen. Mind-Mapping für Träumer...

Kontrolle ist fast immer mein Thema, vermutlich liegt das an zu vielen traumatischen Erlebnissen. Aber ich schätze das Gefühl "keine Kontrolle haben" ist auch ein typischer Begleiter der Depression. Ich habe gerade eine Arbeit gelesen in der ich den Begriff der "erlernten Hilflosigkeit" fand. Das war sehr interessant, denn ich glaube es trifft auf viel von uns zu. Wen es interessiert:
http://de.wikipedia.org/wiki/Erlernte_Hilflosigkeit

Die schlimmsten Träume sind ja meist die in denen man sich hilflos fühlt.

Ich werde versuchen es in der Thera zu besprechen, ich fürchte nur, dass ich so viel träume, dass ich Monate nur mit meinen Träumen verbringen könnte. Bei einer Sitzung die Woche scheint es mir immer "wichtigeres" zu geben. Danke für deine Ermunterung, ich bin wild entschlossen ihn in der nächsten Sitzung mal damit zu "überfallen"... (und jetzt schreibe ich erst mal den Traum von heute nacht auf...)

Liebe Grüße
Sophia

Re: Träume - Alpträume

Verfasst: 29. Jan 2011, 19:01
von zimzum
Hallo allerseits!
Seitdem ich meine AD nehme, hat sich mein Traumverhalten massivst verschlechtert. Klar hatte ich auch davor Alpträume, aber das waren die "üblichen".
Seit über einem Jahr plagen mich somit jede Nacht Alpträume, welche zum Teil auch mit Schmerzen verbunden sind. So kratze ich mir Gesicht und Seite wund, schlage mir blaue Flecken etc. Die Trauminhalte dabei sind Mord (dass z.B. mein Bruder mich ersticht), Folter und Demütigung.
Ich hebe dies schon mehrfach in der Therapie angesprochen. Zum Teil lassen sich Parallelen zu meiner Kindheit ausmachen, aber meistens bleibt ein rationaler Grund aus.
Meine Träume kann ich auch nur äußerst selten wenige Minuten nach dem Aufstehen "Abhaken", Oftmals beschäftigt mich das über die Nacht erlebte stundenlang.
Ich hoffe immer noch darauf, dass sich das irgendwann bessert...

Re: Träume - Alpträume

Verfasst: 29. Jan 2011, 19:57
von Carrion
Hallo CD!

Ja, ich kenne das auch: Dass jemand mich umbringt, aber auch dass ich jemanden umbringe oder schuld daran bin, dass es jemandem schlecht geht/jemand leidet. Abhaken - du meinst vergessen?

Du vergisst ja nicht wirklich. Dein Unterbewusstsein merkt sich das alles. Bei mir legt sich dann immer ein Schleier über den Tag. Du schiebst die MOnster tagsüber unters bett und abends kommen sie wieder raus. Was sagt denn dein Therapeut dazu? Meiner meinte mal "Das braucht Zeit..."

LG
Sophia