Wer hat Erfahrung mit Mirtazapin?

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AB12
Beiträge: 2
Registriert: 16. Dez 2010, 18:59

Wer hat Erfahrung mit Mirtazapin?

Beitrag von AB12 »

Hallo zusammen,
ich leide seit knapp 9 Monaten unter Depressionen und nehme seit 5 Monaten Mirtazipan die anfängliche Dosis von 30mg ist inzwischen stufenweise auf 60mg erhöht worden und ich bekomme jetzt zusätzlich wöchentlich eine Flusbi Spritze.

Ich hab das Gefühl das ich mit jeder Erhöhung der Dosis zwar gedämpfter in die Tiefs falle aber immer länger brauche um mich auf die Beine zustellen.

Meine Beziehung leidet auch unter den Medikamenten ich hab teilweise keine Lust mehr auf die Nähe und ich zieh mich immer mehr zurück.

Ich stand zu Beginn der Behandlung mit Psychopharmaka dem Ganzen schon nicht offen gegenüber und frage mich im Moment ob, die Pillen des Ganze bei mir noch verstärken.

Ich würde mich freuen wenn Ihr mir Eure Erfahrungen mit Mirtazapin mitteilen würdet.

Danke schon im voraus
Andy
Kodiak
Beiträge: 428
Registriert: 3. Okt 2010, 16:55

Re: Wer hat Erfahrung mit Mirtazapin?

Beitrag von Kodiak »

Hallo Andy,

bis Frühjar 2009 nahm ich über einen langen Zeitraum unter anderem auch Mirtazapin. Mir hat es geholfen, die Depressionen zu ertragen. Das heißt, dass sie noch stark genug waren, um in eine Klinik zu gehen, aber die wirklich schweren Spitzen waren nicht mehr so ausgeprägt.

Was zum Absetzen führte, waren bei mir die stärker werdenden Nebenwirkungen in Form von Unruhe in den Beinen. Ich konnte einfach nicht mehr stillsitzen oder auch liegen. Es war so, als würden die Nerven in den Oberschenkeln brennen.

Alle Medikamente haben Nebenwirkungen, die bei jedem irgendwie anders spürbar sind. Ich meine von der Intensität her. Falls Du das Gefühl hast, dass das Medikament Dir schadet, sprich mit Deinem Arzt darüber. Viel kannst Du in diesem Zeitraum ja noch nicht probiert haben und vielleicht findet sich eine Medikation, die Dich nicht negativ beeinflusst.

Alles Gute

Dietmar
Nemesis
Beiträge: 22
Registriert: 8. Mai 2004, 14:24

Re: Wer hat Erfahrung mit Mirtazapin?

Beitrag von Nemesis »

Hallo Andy,
ich nehme auch seit einer Woche Mitrazapin, muss aber ehrlich sagen das ich dazu noch nicht wirklich was pos. oder neg. berichten kann.
Ich habe zuvor Jahrelang die verschiedensten SSRIs erhalten und zuletzt Trevilor (auch Kombis), ich muss sagen das ich in den letzten 10 Jahren, nie wirklich Symptomfrei war, aber es gab Zeiten, da war alles etwas besser zu ertragen, und es gab Zeiten, von richtig heftigen Tiefs.

Da es mich nun auch meine Beziehung (zu einem gewissen Teil hat das zumindest beigetragen) gekostet hat und ich gemerkt habe, das meine Arbeit und die beruflichen Beziehung zu den Kollegen leidet, habe ich mir gesagt, OK! Nun reichts, so kann das nicht weiter gehen, also ich habe mit meinem Hausarzt gesprochen und er meinte er möchte nicht mit Mitteln experimentieren, die er nicht kennt ( nachdem ich ihm ein paar genannt hatte, von denen ich im I-Net gehört hatte), er meinte das es besser wäre wenn es ein Facharzt der Erfahrungen damit hat seine Meinung dazu sagt.
Also habe ich vorletzte Woche mir eine Liste der Kassenärztlichevereinigung Hessen mir sämtliche Fachärzte im Umkreis von 50Km ausgesucht und nacheinander angerufen, von allen (über 50) hatte ich dann, endlich nach ein paar Tagen, ausnahmsweise einen Termin bekommen.
Habe dem Facharzt alles erzählt und ihm gesagt das es so nicht weiter gehen kann, der Fazit bis dahin war für mich nämlich, mir geht es nicht gut, habe trotzdem Ängste, obwohl ich schon ein starkes Medikamet wie Trevilor (teilweise in Kombi) einnehme, dachte also kann ich es ja auch sein lassen, er hat die Problematik natürlich eingesehen und hat mir letzte Woche Maprotillin 50mg 1-0-1 und Mitrazapin 30mg 0-0-1 verschrieben, bis jetzt habe ich das Gefühl das die Symptome wie Ängste, Depression und gen. Angst etwas besser geworden sind. Aber das nach eine Woche zu sagen ist auch nicht wirklich 100%ig, hier werde ich noch ein paar Wochen warten und schauen wie es sich entwickelt. Ich für mich habe mir gesagt, jetzt mache ich Nägel mit Köpfe, ich möchte gerne das mich Medikamente unterstützen und ich will mind. 6 Monate Symptomfrei sein und danach auf Konfrontation mit meinen Ängsten gehen, denn der Zustand den ich bis Letzte Woche hatte, kann nicht akzeptabel sein. Ich dachte immer, naja besser so als noch schlechter, dies hat sich nun geändert, meine Ansprüche jetzt sind, entweder es wirkt und hilft, oder nicht, dann eben was anderes, leider ist es in unserer Gesellschaft nun so, das wir alle irgendwie funktionieren müssen, was den Druck erhöht und man sich noch mehr als ein hilfsloses kleines Kind fühlt. Ich werde aufjeden Fall gerne weiterberichten.

Was ich eigentlich fragen wollte, warum und gegen was lässt du dich mit der Depot Spritze behandeln?
Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft.
Andreas01

Re: Wer hat Erfahrung mit Mirtazapin?

Beitrag von Andreas01 »

@NEMESIS,
>>>Da es mich nun auch meine Beziehung (zu einem gewissen Teil hat das zumindest beigetragen) gekostet hat und ich gemerkt habe, das meine Arbeit und die beruflichen Beziehung zu den Kollegen leidet, habe ich mir gesagt, OK! Nun reichts,<<<

kann ich auch so schreiben, aber ein bischen anders: "Da es mir beinahe ! die Beziehung gekostet hat .............................................................................................."

Andreas
AB12
Beiträge: 2
Registriert: 16. Dez 2010, 18:59

Danke für die Antworten

Beitrag von AB12 »

Hallo zusammen,
erstmal Danke für die Antworten

Also Vorab ich bin bei einem Facharzt in Behandlung, und wie gesagt da ich keinerlei Vorbelastung und Erfahrung mit Depressionen hatte(Zumindest dachte ich das), sind meine Erfahrungswerte sehr gering.
Mir viel lediglich bei jeder Erhöhung der Dosis auf das ich irgendwie immer alles noch negativer und schlimmer sehe und
na ja wie soll ich sagen ich werd auch jedes mal ungeduldiger und unruhiger was dann eben zu den Depotspritzen(Fluspi) gegen die Unruhe führte.

Das schlimme ist find ich das man eh schon vermindert Leistungsfähig ist und sich ja nach Besserung sehnt aber irgendwie keinerlei Aussagekräftige Erfahrungswerte zum Vergleich hat.

@Nemesis
Ich mein ich kann jetzt z.B. sagen nach einer Woche Mirtazapin hab ich noch gar nichts gemerkt erst nach ca.2,5 Wochen, seit dem hab allerdings auch immer so eine Art metallischen Geschmack in der früh im Mund. Der bittere Nachgeschmack der heilenden Pille?
Der Druck des funktionieren müssens in der Gesellschaft, ja des kenn ich auch, das schlimme ist Du willst ja schaffst es aber net und baust damit bloß wieder den Anfang deines nächsten Tiefs auf so gings mir auf jeden Fall.
Mein Tipp sich selber manchmal nicht so ernst nehmen und über die eigene Blödheit lachen.
Ich wünsche allen viel Kraft und nur das Beste und freue mich weiterhin über Eure Erfahrungswerte
Danke
Andy
Kodiak
Beiträge: 428
Registriert: 3. Okt 2010, 16:55

Re: Wer hat Erfahrung mit Mirtazapin?

Beitrag von Kodiak »

Hallo Andy,

schade, dass ich Dir nicht helfen konnte. So etwas kommt vor.
Zwei Dinge sind mir aber aufgefallen.

Diese Unruhe habe ich physisch empfunden und ich weiß nicht, wie das bei Dir ist.
Mirtazapin und Unruhe...

<<Mein Tipp sich selber manchmal nicht so ernst nehmen und über die eigene Blödheit lachen.>>

Kann man sich zum Leitspruch machen, keine Frage. Nur für sich.

Wenn das ein Tipp auch für mich ist, kann ich darüber nicht lachen.

Viele Grüße

Dietmar
Sandy123
Beiträge: 4
Registriert: 2. Jan 2011, 00:51

Re: Wer hat Erfahrung mit Mirtazapin?

Beitrag von Sandy123 »

hallo,

ich habe dieses medikament auch genommen. am anfang hat es mich in watte gepackt, so das situationen sich nicht mehr so extrem negativ auf die stimmung auswirken. leider nach einer zeit verloren auch die positiven momente an bedeutung.

mir kam es vor, als w#re alles grau, weder gut noch schlecht usw. keine änderungen der stimmung und alles ist irgendwie nur noch ein brei. antriebslosigkeit und desinteresse.

als ich das zweite mal mirtazapin genommen hatte, kam als nebenwirkung noch beinunruhe dazu.

LG

Mayra
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