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Appetit und Depression

Verfasst: 14. Dez 2010, 15:16
von Carrion
Hey!

Ich will jetzt keinen Essstörungsbeitrag posten, aber kennt ihr Appetitlosigkeit als Begleiterscheinung einer Depression? Wenn ja, was macht man dagegen? Bzw. ist es wichtig sich zum Essen zu "zwingen" oder "erlaubt" ihr es euch es einfach sein zu lassen, wenn ihr das Gefühl habt es geht nicht? Was ist das richtige Verhalten?

Danke im Voraus
Sophia

Re: Appetit und Depression

Verfasst: 14. Dez 2010, 15:45
von Mione
Hallo Sophia,

herzlich Willkommen auch von mir

Ich kenne das Problem mit dem mangelnden Appetit.

Bevor es mit den Depressionen losging, habe ich gerne gekocht und mich auf´s Essen gefreut.
Jetzt verspüre ich selten richtig Hunger, stattdessen kommt mit mein Appetit ziemlich gedämpft vor. Manchmal merke ich erst nach einigen Stunden, dass ich lange nichts mehr gegessen habe, was mir früher nie passiert wäre.

Ich esse weniger als früher und kann ein leckeres Essen irgendwie nicht so recht genießen, es fühlt sich so an, als würde ich irgendetwas Geschmackloses schlucken.

Ich versuche, trotzdem regelmäßig zu essen und zu schauen, dass es genug für meinen Körper ist.
Ich erlebe manchmal, dass, wenn ich mich zum Essen aufraffe der Appetit dann dabei kommt, was mich dann immer freut.
Ansonsten versuche ich, Gerichte zu kochen, die mir früher gut geschmeckt haben und mir das Essen so und durch viel frisches Gemüse schmackhaft zu machen.


Liebe Grüße,
Mione

Re: Appetit und Depression

Verfasst: 14. Dez 2010, 15:46
von Susanne_Scherrer
Hallo Carrion

herzlich willkommen auch von mir.
schön, dass Du da bist.

Apetitlosigkeit kenne ich, besonders am Anfang war das so bei mir, zwischendrin immer mal wieder, wobei das jetzt in übermässigem Apetit umgeschlagen ist, aber das hat mit meinen Medikamenten zu tun.

Also ich kann Dir nur sagen, was ich gemacht habe. Ich habe auf meinen Körper gehört, trank statt essen halt Fruchtsäfte, ass hier und da mal ein Stückchen Obst...mehr ging nicht.
Ich habe ja auch viel geruht und mich wenig bewegt, daher war der Hunger auch gar nicht da.

Wenn Du auf Vitamine achtest und nicht essgestört bist, dann brauchst Du Dich auch nicht zwingen zu essen.

keep it simple an carry on
LG
Sanne

Re: Appetit und Depression

Verfasst: 14. Dez 2010, 16:36
von Dendrit
Hallo Carrion,

herzlich Willkommen!

Appetitlosigkeit kenn ich auch, ich hab mich auch nicht direkt gezwungen. Wenn ich merkte, dass ich von den Medikamenten her was brauch - OK, Müsliriegel reingestopft, das war aber nur Kopfsache, nicht wg. Hunger. Eine zeitlang musste mich mein Mann erinnern, dass ich doch was essen solle - irgendwann machte er sich in der Küche breit und übernahm das Kochen (er kocht schon immer gerne, aber nun ist es sein "Refugium" ). Und wenn es schon mal nach Essen roch, ekelte es mich davor - also nix essen - oder es regte den Appetit an.

LG, Manuela

Re: Appetit und Depression

Verfasst: 14. Dez 2010, 18:02
von die_lotta
Ich kenne das sehr gut! Kaum Hunger, null Appetit, und alles schmeckt nur grau.
Wenn es keine zu langen Phasen sind und man ohnehin nicht extrem aktiv ist, kann der Körper ganz gut auf Reserven zurückgreifen, aber man muss wohl gut für sich sorgen, und zusehen, dass man sie so gut wie möglich gefüllt hält.
Mir hat es in meiner schwersten Phase sehr geholfen, Freunde zu bitten, für mich zu kochen, viel aß ich auch dann nicht, aber es war in Gesellschaft schon leichter als allein. Aber immer hat man die Möglichkeit ja nicht oder will niemanden bitten oder anrufen.
Ich habe auch gute Erfahrungen mit Fruchtsäften, frischem und getrocknetem Obst und Müsliriegeln gemacht, Kalorien bekommt man damit auf jeden Fall.
Im Reformhaus habe ich mir mal "Molat" gekauft, dass ist so ein Aufbaupräperat, eigl. für alte Leute und Menschen, die nach schweren Krankheiten wieder zu Kräften kommen müssen. Ist leider nicht ganz billig, aber tat mir ziemlich gut.
Und was ich mir noch gemacht habe, war süßer Hirsebrei mit Banane und Kardamom, laut chinesicher Medizin ist es wärmespendende Nahrung und ich empfinde es als wohltuend für kalte und traurige Tage.
Aber letztendlich muss natürlich jeder selbst für sich das finden, was ihm und dem Körper irgendwie gut tut.
Wichtig ist, denke ich, sich zu sagen, dass man so gut wie möglich für sich sorgt, aber ohne sich unter Druck zu setzen.

Alles Gute!
Lotta

Re: Appetit und Depression

Verfasst: 14. Dez 2010, 19:47
von streusalz62
Hallo Carrion,

sei begrüßt im Forum.

Ich kann mich den Vorgängerinnen nur anschließen. Kaum Appetit, aber auf den Körper achtend, esse ich ein wenig.
Obst, rohes Gemüse, Fruchtsäfte und viel Mineralwasser sind dann meine täglichen Begleiter.

Solange keine Störung vorliegt, ist das nicht problematisch, glaube ich.
Und wenn ich bessere Tagesformen habe, kommt bei mir der Appetit automatisch auf mehr und/oder andere Speisen. - Ich finde, ist ein gutes Gleichgewicht.

LG

Re: Appetit und Depression

Verfasst: 14. Dez 2010, 19:53
von ghana
Hallo Carrion,

auch ich leide während meiner depressiven Episoden unter Appetitlosigkeit. Dass ich dadurch zwangsläufig abnehme, finde ich nicht so schlimm - ich kanns vertragen .

Für mich ist aber quälend, dass ich zeitweise körperlich Hunger habe (bis hin zu Magenknurren, Kreislaufproblemen usw.), aber so wenig Appetit, dass ich trotzdem kaum etwas runter bekomme. Wenn ich dann auch noch unter Angstgefühlen leide, die sich bei mir als "Knoten im Magen" bemerkbar machen, geht es noch schlechter.
Was noch halbwegs rutscht, sind i. d. R. Suppen und Breie (Milchreis, Griesbrei, Porridge usw.)

LG, ghana

Re: Appetit und Depression

Verfasst: 14. Dez 2010, 20:36
von Sieglinde1964
Wenn es einem schon nicht gut geht, hat man einfach keinen Hunger. Mein Hunger kam mit den Medikamenten wieder und habe leider dadurch viel zugenommen, worauf dann eine Medikamentenumstellung folgte. Jetzt, so denke ich, esse ich normal viel und nicht so übermäßig, wie mit den anderen Medis, die ich vorher hatte.

Re: Appetit und Depression

Verfasst: 15. Dez 2010, 08:31
von lowrider60sec
Hallo Sophia,

Die Appetitlosigkeit war bei mir letztendlich der Grund, weshalb ich wieder zum Venlafaxin greifen musste.

Sie war durch Nichts Anderes weg zu kriegen. Nach extremem Gewichtsverlust, "zwang" ich mich zu Pulvernahrung, um meinen Körper mit dem Nötigsten zu versorgen.

Dank Venlafaxin ist mein Appetit wieder da .... und einige Kilos auch wieder ....

LG
lowrider

Re: Appetit und Depression

Verfasst: 15. Dez 2010, 14:25
von DarkRaven