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Ungeduld

Verfasst: 29. Nov 2010, 09:08
von Grönenbach
Hallo, schon wieder ein Neuer.

Kurz zu mir. Bin 40 Jahre alt verheiratet, zwei Kinder Zwillinge, die 3 jahre alt sind.

Habe seit 3 Jahren Depressionen und Eßstörungen, wobei die Eßstörungen schon fast mein ganzes Leben Thema sind.

War Anfang des Jahres auf Kur, die sehr gut war. Mache alle 2 Wochen Einzeltherapie und nehme Antidepressiva.

Eßstörungen sind momentan mein großes Thema glaube ich. War stark Übergewichtig, habe seit Februar 30 Kilo abgenommen, nun bin ich noch übergewichtig und das macht mir sehr zu schaffen, weil mein Gewicht seit 2 Monaten steht. Das zieht mich irgendwie wieder runter.
Bist zu perfekt und kannst du deine Familie versorgen????
Mache viel Sport, mache noch Irena nach der Kur.

Vielleicht geht es jemanden ähnlich und könnte mir noch ein paar Tipps geben, wie man vielleicht besser damit umgehen kann.

Würde mich über Antworten freuen und vielen dank im Voraus.

Re: Ungeduld

Verfasst: 29. Nov 2010, 09:35
von himmelskörper
Hallo Beppo,

herzlich wilkommen hier im Forum.

Es ist schön, dass du hierher gefunden hast.
Sicherlich wirst du hier, Tipps und Ratschläge bekommen die dir weiterhelfen können.

Du scheinst mir sehr ehrgeizig zu sein. Also normalweise müsstest du Stolz ohne Ende auf dich sein.
Du hast 30 kg in nichtmal einem Jahr abgenommen, ääähhh was war den dein Ziel??????

Ich glaube das das sowieso schon mehr ist, was üblich wäre. Ich denke dein Körper benötigt einfach mal ne Pause, denkst du nicht auch. Wäre es jetzt nicht schon ne Leistung wenn du das Gewicht halten würdest. Meiner Ansicht nach schon.

Verlange von deinem Körper nicht soviel, er wird dir sonst von anderer Seite her protestieren. Gib ihm eine Pause, er wirds dir danken.

Versuche vielleicht mit dir selbst etwas ins Gleichgewicht zu kommen und überfordere dich nicht.

Viel Freude hier im Forum

alles liebe sedna

Re: Ungeduld

Verfasst: 29. Nov 2010, 11:15
von Grönenbach
Hallo Sedna.

Danke, aber irgendwie komme ich momentan nicht klar damit. Möchte noch ca. 30 Kilo abnehmen.
Ich weis das ich stolz darauf sein kann, das sagt ja auch fast jeder. Es sind ja auch drei Hosengrößen kleiner.
Aber zur Zeit belastet es mich sehr, weil ich irgendwie "normal" sein möchte.
War schon immer dick und übergewichtig und es scheint so oder ich meine es das mir Kraft ausgeht und ich es nicht mehr schaffe mein Ziel zu erreichen.

Re: Ungeduld

Verfasst: 29. Nov 2010, 15:59
von Tamandua
Hallo Beppo,

ich kann absolut nachvollziehen, wie Du Dich fühlst. Ich selbst habe mal innerhalb eines knappen Jahres über 40 kg abgenommen und trotzdem ging es mir dauernd "nicht schnell genug" und ein Stillstand oder 100 g mehr auf der Waage konnten mir den ganzen Tag versauen (habe mich mindestens einmal täglich gewogen).
Ich kenne auch dieses Gefühl, keine Kraft mehr zu haben und "die Diät" keinen Tag länger durchzuhalten, wenn das Gewicht weiter stagniert.

ABER ich möchte Dir trotzdem empfehlen, Dich mit dem jetzigen Stand der Dinge zu "arrangieren". Wichtig ist, dass Du Dein derzeitiges Gewicht halten kannst, denn so "gewöhnt" sich Dein Körper daran, evtl. passt sich der Stoffwechsel an, denn durch Dauer-Diät fahrt man den ja meist ganz schön runter (egal wie gesund & sportbetont die Diät ist). Und natürlich ist es auch für die Haut von Vorteil, wenn die Abnahme nicht zu schnell stattfindet.
Falsch wäre es jedenfalls, wenn Du jetzt in Deiner Not Deine Kalorienaufnahme noch weiter reduzieren würdest. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man schnell vom Essverhalten her in die gegenteilige Essstörung reinrutschen kann - gesundheitlich auch nicht gerade toll...
Klar, wenn Du das Gefühl hast, Du müsstest noch irgendwas an Deiner "Technik" ändern, dann könntest Du versuchen, mit Hilfe einer Ernährungsberatung an Deinem Essplan zu feilen.
Schließlich spielt Essen auch beim Wohlbefinden eine große Rolle, bei bestimmten Mangelerscheinungen wird auch die depressive Symtomatik schlimmer.... abgesehen davon, dass ständige Selbstkritik ("schon wieder das Falsche gegessen - ich mach immer alles falsch" u.ä.) beim Diäten auch depressionsfördernd sein kann.

Ganz liebe Grüße
Tamandua

Re: Ungeduld

Verfasst: 30. Nov 2010, 18:36
von khw
Lieber Beppo,

was ist "normal"? Die Meinung der Anderen? Die Meinung Deines Arztes? Die Meinung Deiner Freunde oder Lebenspartner? Oder etwa Deine Meinung? Ich habe in der Depression 36 KG abgenommen und hatte dann relatives "Normalgewicht". Jetzt bin ich psychisch wieder stabil, habe aber auch wieder 20 kg zugenommen. In welchem Zustand war ich wohl normaler?

Mach Dich nicht fertig, es reicht, wenn die Anderen das versuchen.

Liebe Grüße

Re: Ungeduld

Verfasst: 1. Dez 2010, 15:09
von Grönenbach
Hallo ich glaube hier bin ich gut aufgehoben.
Mir fällt es einfach leichter meine Gefühle zu schreiben, wie sie vor einer Gruppe auszusprechen.

Ich glaube man setz sich zu sehr unter Druck endlich das Ziel zu erreichen was man sich als Ziel gesetzt hat.
Immer wenn es mir schlecht ging habe ich gegessen. Schokolade, Chips und Nüsse, die sogenannte Nervennahrung. Jetzt gehe ich spazieren oder zum Sport oder einkaufen, wenn es der Geldbeutel mitmacht. Und es gibt viele schöne Klamotten, die endlich wieder passen und in "normalen" Geschäften bekommt.
Arbeite weiter an mir, das gelernte in der Kur zu verwirklichen. Kostet aber gerade sehr viel Kraft. Bei dem Kochtopf den Deckel immer wieder zu heben, bevor er explodiert.


Viele Liebe Grüße an alle.

Lebt, liebt seit glücklich und frei

Re: Ungeduld

Verfasst: 6. Apr 2013, 21:13
von Grönenbach
Hallo da bin ich wieder.

Glaube bald wieder reif für die nächste Reha.
Kann man ja alle 4 Jahre machen oder?

Oder kann man sich mit Depressionen arangieren oder den Rest meines Lebens damit mit leben?
Kann man das ?

Es tut einfach weh, wenn die Kinder fragen, warum weinst du?
Manchmal weis ich es auch nicht.
Bin wieder in Therapie und wenn es schlimm wird, schluck ich eine halbe lorazepam. Danach werde ich ruhiger.
Na ja bin wieder hier und fühl mich irgendwie einwenig besser.

LG an euch

Re: Ungeduld

Verfasst: 7. Apr 2013, 20:06
von Grönenbach
Habe den richtigen Beitrag nicht gefunden, den ich suche.

Kann gerade nicht richtig mit meinen Depressionen umgehen. Ich weis nicht was ich genau tun soll?
Was macht ihr, wenns euch nicht gut geht.

Keine Ahnung.
Liegt es an meinem neuen Job? Er ist ok, aber glücklich bin ich nicht.
Es tut weh, wenn ich von meiner aufgegebenen handwerklichen selbständigkeit erzähle und macht mich sehr traurig. 8 - 10 Stunden im Büro zu sitzen ist ok, aber ich fühl mich nicht ausgelastet oder einfach nicht erledigt nach der Arbeit. Ich weis nicht wie ich es beschreiben soll? Bin aber nach dem Büro doch müde und könnte nur noch schlafen schlafen.
Vielleicht versteht mich jemand und war oder ist in der gleichen Lage. Legt sich das wieder?

Habe irgendwie Angst noch weiter nach unten zu rutschen.

LG

Re: Ungeduld

Verfasst: 7. Apr 2013, 20:48
von medusa
hallo beppo,

vielleicht begebe ich mich jetzt auf dünnes eis...

erst einmal willkommen hier:)
dann kann ich mich karlheinz nur anschließen:
was ist schon normal???

nach den bisher gemachten erfahrungen in meinem leben (und ich werde im nächsten jahr 50) ist nichts einfach nur normal.

vieles wird aufdoktriniert - von der umgebung, den mitmenschen, den medien, dem eigenen druck.

persönlich kann ich zum thema essstörungen nicht viel beitragen. ich war immer zu dünn - und habe darunter gelitten wie ein tier - nie fraulich genug, nie rund, immer sehr schlank - einfach so. konnte essen was ich wollte und nahm nie zu. für andere ein traum - für mich ein alptraum.

in meiner tochter sehe ich mich wieder - 1,60m groß, 42 kg (18 jahre) - und auch sie leidet - wie ich seinerzeit. ich bin 1,72 und erst durch die gegebenheiten des klimateriums habe ich es jetzt auf 61 kg gebracht.

leider führt die erkrankung meines mannes dazu, dass ich abnehme - für mich ein drama - für dich ein wunsch.

ich wünsche dir von herzen ein gutes gefühl für dich, für dein wohlbefinden - vielleicht ist der beruf, der so ganz anders ist als das, was du vorher machtest, nicht unbedingt ein optimum.

gibt es irgend einen menschen der dir hilft - therapeuten, ärzte?
es kommt bei mir so an, als würde in dieser hinsicht vielleicht handlungsbedarf bestehen.

mein mann, der schwer depressiv ist, hat in den letzten zwei monaten fast 12 kg abgenommen - vor elend, vor nicht essen können, vor angst - ich weiß es nicht.
das ist die andere seite - und ihn belastet sie sehr.
immerhin bekommt er nun hilfe - doch der weg ist lang.

bei dir
eiskristall