Lebensmüde

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Hugo
Beiträge: 2
Registriert: 15. Apr 2003, 13:46

Lebensmüde

Beitrag von Hugo »

Hallo,

Erstmal vorweg, das ist das allererste mal seit das ich über folgendes schreibe, da ich "leider" ein mensch bin der keine hilfe annehmen mag selbst wenn sie mir angeboten wird, habe auch noch nie darüber mit irgendjemandem gesprochen bzw. es bisher immer gut geschafft es zu verbergen. Und diese phase das ich mal aus mir rausgehe wird wohl auch mal wieder sehr kurz sein, also nutze ich die gelegenheit.

Wenn ich so auf mein bisheriges Leben zurückblicke leuchtet mir so langsam ein das ich schon seit ettlichen jahren unter depressionen leide, müsste ich schätzen würde ich wohl 10 Jahre sagen.

Habe auch schon einige Suizid-versuche hinter mir, anfangs wahr es wohl ein hilferuf denke ich mal, mein letzter ist nun 3 Jahre her (wahr nur falsches timing, sonnst würde ich wohl jetzt gerade nichts schreiben). Zur Zeit habe ich diese gedanken mein leben zu beenden aber wieder sehr häufig, und ich denke mal das würde dann nicht beim versuch bleiben! Das einzige was mich zur Zeit noch davon abhält sind meine Kinder, weil sie mich brauchen ... bin aber im moment total antriebslos, schaut alles so hoffnungslos aus, dazu kommt noch das ich mit einer 16jährigen zusammen bin, und das schon seit einem jahr was mir auch noch zusätzlich probleme verursacht, da sie auch (eine vermutung) leicht depressiv ist, da sie ihn eine pflegefamilie gekommen ist, wo sie sich nicht wohlfühlt ... denke mal im moment bin ich der einzige halt für sie. Aber das alles überfordert mich absolut.
Bräuchte dringend hilfe um da rauszukommen, aber wie soll ich das bloß schaffen, wo ich mich doch niemandem anvertrauen kann/will .
Ist wohl falscher Stolz der mich dazu treibt das alles geheimzuhalten, oder die angst jemanden zu verlieren den ich liebe, ach ... das sind soviele wenn und abers ...
Faustus
Beiträge: 690
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Lebensmüde

Beitrag von Faustus »

Lieber Hugo,



das ist hammerhart, was Du da schreibst. Du brauchst Hilfe und rational siehst Du das ja auch ein. Es ist immer ein schwerer Schritt, Hilfe wirklich in Anspruch zu nehmen. Gerade wir Maenner sind ja geradezu dazu verzogen worden, Gefuehle zu verstecken. Es ist kein Zeichen von Schwaeche, eine Therapie zu beginnen - eher Staerke, dazu zu stehen !


Die 16-jaehrige Bekannte braucht Dich als Bezugsperson. Sie kann Emotionen bei Dir abladen, aber Du kannst nirgendwo hin. Alles sammelt sich bei Dir an wie in einem Muelleimer. Der Schrott muss raus ! Verzweiflungstaten sind keine Loesung - ueberleg doch mal, was Du Deinem Umfeld, speziell Deinen Kindern, damit antun wuerdest ! Du brauchst dringend jemanden, dem Du Dich anvertrauen kannst ...


Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt !



Faustus
tomroerich
Beiträge: 3102
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Re: Lebensmüde

Beitrag von tomroerich »

Hallo Hugo,

zunächst einmal: Willkommen hier!
Meine ganz sponatane Reaktion auf deinen Beitrag: Warum willst du dein Leben beenden, ohne auch nur versucht zu haben, es zu verbessern?
Dir ist doch sicher bekannt, dass man Depr. sehr gut behandeln kann? Nicht nur die Verantwortung deinen Kindern gegenüber sondern auch deinem eigenen Leben gegenüber gebietet doch, dass du sie Sache mal angehst. Eine gewisse Scheu davor hat wohl jeder, die solltest du eben überwinden und trotzdem zum Arzt gehen.

Ich wollte dich auch noch darauf aufmerksam machen, dass die Ankündigung von Suizid hier von den Moderatoren gelöscht wird. Das ist auch einsichtig, weil das viele Leute sehr beunruhigt und dir trotzdem niemand helfen kann.

Alles Gute!

Thomas
Betroffene für Betroffene

http://www.depressionsliga.de
Hugo
Beiträge: 2
Registriert: 15. Apr 2003, 13:46

Re: Lebensmüde

Beitrag von Hugo »

Sollte auch keine ankündigung sein ... sorry wenn es so rübergekommen ist ...
suche schliesslich nur einen ausweg aus meiner situation und wie schon geschrieben kommt das für mich eh nicht in frage aus genannten gründen ... mir fehlt einfach nur der mut mich jemandem anzuvertrauen, und das würde ich sehr gerne ... aber ich komme aus meiner haut einfach nicht raus, ist für mich ein teufelskreis, ich bekomme nicht mal die einfachsten sachen hin, kann mich jetzt gerade nicht mal entschliessen ob ich nun die wohnung mal wieder aufräume oder heute abend, naja ... so wie die letzten wochen ... werde morgen wohl wieder bei der gleichen frage angelant sein

gruß von Hugo
tomroerich
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Re: Lebensmüde

Beitrag von tomroerich »

Hallo Hugo,

ich denke, du solltest es einfach mal hier versuchen. Die Anonymität des Forums hat schon vielen Leuten geholfen, mal mit dem "Auspacken" anzufangen. Ich weiß ja nicht, was genau dich hindert oder hemmt, dich jemandem anzuvertrauen. Aber du musst schon handeln, auch wenn du dich genau so eben nicht fühlst, dass dir nach Handeln zu Mute ist. Das Nicht-Handeln-Wollen ist geradezu ein Symptom der Krankheit und ganz oft sind es die Angehörigen, die entscheiden, dass es so nicht weitergehen kann und nicht der Kranke. Da deine Partnerin sehr jung ist und selbst depressiv, wird sie wohl kaum die nötige Power aufbringen, dich zum Arzt zu dreschen .
Magst du sagen, warum du dich niemandem anvertrauen willst? Weißt du es überhaupt?

Kein Grund für ein Sorry wegen dieser Forumsregel. Ich wollte dich nur darüber informieren.

Gruß von

Thomas
Betroffene für Betroffene

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