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maribo
Beiträge: 727
Registriert: 10. Nov 2010, 00:24

Neu im Forum

Beitrag von maribo »

Hallo an Alle,

endlich habe ich allen Mut zusammen genommen. Ich schreibe über mich.
Bin weiblich, Ende Fünfzig, habe eine Tochter und eine wundervolle Enkelin.
Meine zweite Tochter (Erstgeborene) habe ich 1985 nach einer Herz-OP verloren.
Das war ein schwerer Schicksalsschlag, den ich niemals verwinden werde.
Seit 15 Jahren bin ich endlich von meinem alkoholkranken Mann geschieden.

Meine Depression begleitet mich schon seit vielen Jahren.
Seit nun schon zwei Jahren bin ich akut erkrankt. Leider vertrage ich keine Medikamente, die mich im Kampf gegen die Depri unterstützen könnten.
Die Nebenwirkungen sind immer zu stark für mich. Zur Zeit bin ich in Psychotherapie, jede Woche ein Termin.
Diese Gespräche sind sehr hilfreich für mich.
Soziale Kontakte habe ich kaum noch, lebe sehr zurück gezogen.

>>My home is my castle<<

ist inzwischen zu meinem Leitspruch geworden. Leider bin ich damit nicht ausgesprochen glücklich.
Hinzu kommen körperliche Probleme, die mir immer wieder das Leben zusätzlich schwer machen.
Lange schon habe ich im Forum mitgelesen und bin froh, dass ich nun endlich den Schritt gewagt habe, auch >>mit zu schreiben<<.
So viele haben ähnliche Probleme und das lässt mich hoffen, aus den Erfahrungen der anderen zu lernen.
Natürlich möchte ich auch gern das, was für mich in Krisensituationen hilfreich ist, an andere weitergeben.
Schön, dass es so ein Diskussionsforum gibt, da fühlt man sich doch gleich nicht mehr so allein.
Liebe Grüße __ maribo
______________________________
*ICH MUSS NICHT - ABER - ICH KANN*
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Neu im Forum

Beitrag von anna54 »

Willkommen Maribo
gut,dass du hier bist.

Wünsche dir einen guten Start und viele gute Kontakte anna54
maribo
Beiträge: 727
Registriert: 10. Nov 2010, 00:24

Re: Neu im Forum

Beitrag von maribo »

Liebe anna54,

danke für deine guten Wünsche.
Liebe Grüße __ maribo
______________________________
*ICH MUSS NICHT - ABER - ICH KANN*
Tournesol1342
Beiträge: 50
Registriert: 13. Jul 2010, 20:05

Re: Neu im Forum

Beitrag von Tournesol1342 »

Hallo liebe maribo,

auch von mir (...auch wenn ich selber noch recht neu bin hier!) ein herzliches "Willkommen im Forum".
Gut, dass Du den Mut gefunden hast, Dich anzumelden und etwas zu schreieben.
Mir hilft das oft - etwas mit anderen (leider unbekannten) Menschen zu teilen oder einfach deren Erfahrungen mitzulesen.

Viele herzliche Grüße,
Tournesol.


_______________________________________________

Die Dinge sind nie so, wie sie sind.

Sie sind, wie man sie macht.

(J. Anouilh)
maribo
Beiträge: 727
Registriert: 10. Nov 2010, 00:24

Re: Neu im Forum

Beitrag von maribo »

Hallo Tournesol,

danke auch an dich, für die freundliche Begrüßung.
Liebe Grüße __ maribo
______________________________
*ICH MUSS NICHT - ABER - ICH KANN*
remi
Beiträge: 386
Registriert: 23. Jun 2006, 14:08

Re: Neu im Forum

Beitrag von remi »

hallo, maribo,

auch ich möchte dich hier herzlich begrüßen.

vieles von deinem kurzen bericht ähnelt meiner lebensgeschichte:

depri- alkoholprobleme- todesfälle,
und unser fortgeschrittenes alter +-60

vielleicht können wir uns austauschen und so einiges voneinander lernen.

herzliche grüße, kreati
maribo
Beiträge: 727
Registriert: 10. Nov 2010, 00:24

Re: Neu im Forum

Beitrag von maribo »

Hallo kreati,

danke für den Willkommensgruß!
Ich freue mich auf einen regen Gedankenaustausch!
Liebe Grüße __ maribo
______________________________
*ICH MUSS NICHT - ABER - ICH KANN*
remi
Beiträge: 386
Registriert: 23. Jun 2006, 14:08

Re: Neu im Forum

Beitrag von remi »

hey, maribo,
wie geht´s dir heute ?

im gegensatz zu dir fühle ich mich einsam,
habe aber einen (über)vollen tagesplan, ich fühle mich gehetzt, überfordert, kribbelig......
dabei fühle auch ich mich einsam, denn ich denke, keiner liebt mich oder versteht mich,
ich funktioniere nur und werde von den menschen benutzt.... das ist frustrierend,
dennoch acker ich wie eine doofe..........
und fühle mich trotzdem einsam.
ich habe bisher menschen beneidet, die alleine leben und keinem rechenschaft schuldig sind, aber wenn ich dich so lese, kommen mir da zweifel.
wie meinst du ?
lg, kreati
maribo
Beiträge: 727
Registriert: 10. Nov 2010, 00:24

Re: Neu im Forum

Beitrag von maribo »

Hallo kreati,

danke für die Frage, wie es mir heute geht. Diese Frage höre ich einfach zu selten.

>>Gerade jetzt ... eher schlecht!<<
Für ein paar Stunden hatte ich gestern das Gefühl, mein Kopf ist freier als sonst, ich fühlte mich leichter. Ich hatte am Samstag, nachdem ich bei meinen Eltern nach dem Rechten gesehen hatte (mein Vater ist an Demenz erkrankt), beim Einkaufen ein nette Begegnung. Irgendwie hat mich das ein wenig froh gemacht. So hab ich seit Monaten nicht mehr empfunden!
Doch leider ist dieser Zustand heute gleich wieder gekippt. Schade!!
Schon sind auch die körperlichen Beschwerden wieder stärker, wie Rückenschmerz und Verspannungen im Nackenbereich. Und um die zu beseitigen, müsste man sich ja bewegen.
Dazu fehlt mir leider der Antrieb.
Ich habe mir gewünscht, meine Tochter käme mit Mann und Kind vorbei, einfach mal spontan. Doch leider passiert das sehr selten. Meine kleine Enkelin, die gerade ein Jahr alt wurde, ist für mich der Motor, mich immer wieder aufzurappeln, mich aus den Tiefs heraus zu buddeln.
Ich habe sie in ihrem ersten Lebensjahr regelmäßig einmal wöchentlich gesehen und wir haben Zeit miteinander verbracht. Doch seit sie in die Krippe geht, sind diese wundervollen Mittwoch-Nachmittage Geschichte. Das ist fürchterlich für mich!
Meine Kinder (Tochter und Lebensgefährte) führen beide ihre eigenen Firmen, sind also vielbeschäftigt. Da ist jeder Tag so durchgeplant, dass für die "Omi", die sich einsam und allein fühlt kaum Zeit übrig bleibt.
Wir wohnen nicht am gleichen Ort, das kommt erschwerend hinzu. Also werde ich mich damit arrangieren müssen!!
Wenn ich so an früher denke, ich war gern allein. Konnte mich mit vielen Dingen beschäftigen, wie Lesen, Malen, Schneidern, Basteln ...
Und wenn nicht diese vermaledeite Antriebslosigkeit wäre, würde ich mich sofort an ein neues Vorhaben machen. Das macht mich gerade wieder so wütend.
Ich bin wütend auf die Krankheit, darauf, dass es nicht voran geht, mit mir. Ich nun schon seit zwei Jahren mit aller Mühe versuche, mich aus dem Sumpf zu befreien.
Ja, geduldig bin ich nicht gerade. Ich will immer alles gleich! Doch das ist mit unserer Krankheit nicht machbar! Nicht wahr?
Meine Gespräche mit meiner Therapeutin kreisen immer wieder um das Thema: >Geduld ist der Weg<.
Für mich ist das schwierig. Ich sehe vor mir einen langen Weg.
Soziale Kontakte, die ich fast nicht mehr habe, sind aufzubauen. Eine schwere Aufgabe für mich, da ich schon lange Zeit sehr abgekapselt lebe. Freunde sind mir nicht geblieben; durch die Alkohol-Karriere meines Geschiedenen. Und einfach mal so neue finden ...
Ein schwieriges Unterfangen!!
Nur der Lebenserhaltungstrieb führt mich aus meiner Wohnung, dafür zu sorgen, dass Nahrung im Haus ist, oder Behördengänge, die für das Materielle nötig sind.
Dann ganz schnell wieder zurück in mein Zuhause. Dort fühle ich mich sicher! Zu selten gehe ich nur so raus, spazieren gehen muss ich auch wieder lernen!
Aus deine Worten schließe ich, dass du jeden Tag zur Arbeit gehst?!
Das schaffe ich schon lang nicht mehr, seit zwei Jahren bin ich jetzt schon krankgeschrieben. Davor war ich auch nur stundenweise arbeiten.
Wie du das schaffst!! Deinen Tag so vollzupacken... ???
Ich lese aus deinen Zeilen, du bist mit täglich mit Menschen zusammen und fühlst dich trotzdem einsam.
Das Gefühl kenne ich noch aus der Zeit, in der ich jeden Tag zur Arbeit fuhr.
Ich war unter vielen Menschen und am Ende des Tages doch allein.
Da kriecht dieses unangenehme Gefühl der Einsamkeit in einem hoch, schrecklich!

>>gib acht auf dich<<
Liebe Grüße __ maribo
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*ICH MUSS NICHT - ABER - ICH KANN*
remi
Beiträge: 386
Registriert: 23. Jun 2006, 14:08

Re: Neu im Forum

Beitrag von remi »

hallo, liebe maribo !

ich hoffe, du liest nach so langer zeit nochmal hier. ich treulose tomate hatte mich mal wieder verkrochen und bin nicht auf deine fragen eingegangen.
infolge meiner derzeitigen traumatherapie bin ich einfach zu sehr mit mir selber beschäftigt - sorry -

nein, berufstätig bin ich nicht mehr. ich wurde mit 57 wegen dienstunfähigkeit pensioniert. ich war über 40 jahre in einer behörde in der mittl. beamtenlaufbahn tätig.

ich hätte gerne bis zum 60. lbj. geschafft, doch meine depri hat es nicht zugelassen.

ich war 2x in stationärer langzeittherapie
10 wochen 2004 und 8 wochen 2005 - das hat mich aufgefangen und aus dem alltag geholt.
doch anschließende wiedereingliederung ging schief, das mobbing im büro verursachte für mich dann nochmal 10 tage in einer geschlossenen abteilung krisenintervention und 1 jahr später die pensionierung.
inzwischen habe ich akzeptiert, dass ich die finanzielle einbuße hinnehmen muss, ohne mir selber vorwürfe zu machen.

ich mache jetzt eine traumatherapie, zz die 55. stunde und lerne es
nicht mehr auf mich selber böse zu sein.

ich nehme AD, die mir ganz gut helfen. bin entspannter und nicht mehr so sehr getrieben. allerdings konnte ich bisher noch nicht das gefühl ablegen, es allen anderen recht zu machen, gut zu funktionieren und für andere da zu sein.
deshalb fühle ich mich oft überfordert, gestresst. die zeit für mich selber, wie zb im forum lesen, für mich alleine malen, nein-sagen e.t.c.macht mir immer noch schlechtes gewissen.

ich grüße dich und alle anderen ganz herzlich, eure kreati
maribo
Beiträge: 727
Registriert: 10. Nov 2010, 00:24

Re: Neu im Forum

Beitrag von maribo »

Hallo, liebe kreati,

-ich hoffe, du liest nach so langer zeit nochmal hier. ich treulose tomate hatte mich mal wieder verkrochen und bin nicht auf deine fragen eingegangen.
infolge meiner derzeitigen traumatherapie bin ich einfach zu sehr mit mir selber beschäftigt - sorry -

du musst dich dafür überhaupt nicht entschuldigen.
Schön, dass du es JETZT geschafft hast und es dir nun wieder etwas besser geht.
Ich stecke gerade in einem fiesen Tief, aus dem ich mich mit all meiner Kraft wieder heraus ziehen werde.
Das kreativ sein hilft auch mir dabei...
Meist sitze ich vor meinem Computer und bearbeite Fotos, die ich vorher mit meiner Kamera geschossen habe.
Ich könnte auch mal wieder malen, aber das bedeutet immer, ich müsste alle Utensilien erst hervor kramen.
Da ist es leichter, sich rasch an den PC zu setzen und einfach loszulegen.
Nun gut, das ist eben so. Vielleicht schaffe ich´s ja doch mal, Lust hätt´ ich...

...es allen anderen recht zu machen, gut zu funktionieren und für andere da zu sein.
deshalb fühle ich mich oft überfordert, gestresst.

So geht es mir auch. Und ich hab es gerade wieder erlebt, dies sich ÜBERFORDERN. Doch manchmal sehe ich da eben nur diesen Weg, wie gerade jetzt, wo ich so viele Dinge für meinen, an Alzheimer erkrankten, Vater erledigen muss.
Ich bin aber dran, das zu delegieren, denn es gibt für solche Fälle ja auch Profis, die das übernehmen.
Liebe kreati, ich wünsche dir alles Gute und ganz viel Kraft.




edit: Schreibfehler
Liebe Grüße __ maribo
______________________________
*ICH MUSS NICHT - ABER - ICH KANN*
remi
Beiträge: 386
Registriert: 23. Jun 2006, 14:08

Re: Neu im Forum

Beitrag von remi »

***mist ! ausschnitt aus einem vorherigen beitrag zitieren, kriege ich einfach nicht gebacken. egal.

liebe maribo,
du schreibst, dass du dich um deinen kranken vater kümmerst. dabei denke ich zurück an meine mutter, die ich das letzte jahr ihres lebens auch aufopfernd betreut hatte.
sie hatte lungenkrebs, wog nur noch 40 kg, ihr mann, mein stiefvater war überfordert und war als alkoholiker nur noch voll - da musste ich täglich nach meiner arbeit zu den beiden hin und mich kümmern.
ich weiß gar nicht mehr, wie ich das damals alles bewältigt habe.
nach ca 1 jahr starb meine mutter und 6 wochen später auch noch der stiefvater. beide beerdigungen habe ich noch geklärt,
wohnung aufgelöst e.t.c.
als dann noch ein erbstreit kam, indem ich verdächtigt wurde, mich am erbe bereichert haben, kam mein zusammenbruch.......
seitdem werde ich wegen depressionen behandelt.
ich wollte damit nur sagen, dass man, solange man gebraucht wird und funktionieren muss, ENORME kraft entwickelt.
erst dann, wenn die situation vorbei ist, schwächeln körper und seele.
also, maribo,
du schaffst das alles, aber überfordere dich nicht. du brauchst noch viel kraft für das, was noch kommen wird.

liebe grüße, kreati
maribo
Beiträge: 727
Registriert: 10. Nov 2010, 00:24

Re: Neu im Forum

Beitrag von maribo »

Liebe kreati,

nun ja, kümmern ist ein großes Wort.
Zum Glück gibt es ja immer noch meine Mutter, die, so finde ich, den Hauptteil durchmacht, denn sie ist rund um die Uhr dabei.
Ich habe den ganzen Behörden-Kram übernommen und springe ein, wenn sie mal nicht kann. Zudem ist mein Vater an zwei Tagen der Woche in der Tagespflege, ausser Haus.
Das ist ja auch für uns alle hilfreich.
Wenn ich darüber nachdenke, was noch alles auf mich zu kommt, bleibt mir manchmal der Atem weg.
Doch es ist, so hoffe ich, wenn ich mit einer positiven Einstellung heran gehe, mit ganz viel Energie zu schaffen?!?
Nachdem ich heute den ganzen Tag so gar nichts auf die Reihe gebracht habe, bin ich froh,
jetzt so gegen Abend, etwas mehr Antrieb zu haben.
Ich hab mich gleich auf den Papierkram gestürzt, der dringend zu erledigen war.

Und es ist mir grad wieder bewusst geworden, just in diesem Moment, wo ich hier schreibe, ES GEHT IMMER WIEDER AUFWÄRTS..... Manchmal nur für ein paar Stunden, aber das hilft mir, den Mut nicht zu verlieren.

Du, liebe kreati, hast deinen Mut nicht verloren, nach all dem, was du erlebt hast..., das ist gut.
Danke für deine lieben Worte.

Liebe Grüße __ maribo
______________________________
*ICH MUSS NICHT - ABER - ICH KANN*
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