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Lithium

Verfasst: 14. Sep 2010, 09:02
von sk66
Hallo,

wer hat Erfahrung mit Lithium? Nehme seit Juni Lithium und bin unter dem Wirkbereich (bin bei 0,43) - habe das Gefühl mir gehts nur schlechter damit. Ändert sich das? Wer hat Erfahrung damit?????

Liebe Grüße

gefallener engel

Re: Lithium

Verfasst: 15. Sep 2010, 16:52
von uff
Hallo Engel!
Darf ich fragen,was bei Dir zugrunde liegt??
Mein Neurologe hat mir nämlich auch mit Lithium "gedroht",ich soll drüber nachdenken (habe eine bipolare Störung) und bin sehr ängstlich in bezug auf neue Medis......
Vllt hat ja noch jemand was dazu zu sagen???
tt

Re: Lithium

Verfasst: 15. Sep 2010, 18:42
von sk66
Hi töfftöff,

ich habe "nur" Depressionen, aber das schon fast mein Leben lang......

Bevor ich mich dazu entschieden habe, habe ich natürlich auch erstmal richtig kundig gemacht.

Ich nehme Ansich schon sehr viel und hochdosiert Medikamente und bin dann mit Lithium (Quilonum) angefangen...... vor knapp 3 Monaten und mir gehts einfach beschissen..... nach wie vor..... Nebenwirkungen von dem Lithium speziell habe ich meines Erachtens nicht....

Re: Lithium

Verfasst: 15. Sep 2010, 22:41
von heikeg
Hallo,

ich selber habe 2004 ein Mal Lithium für 4 Monate genommen, doch mußte ich das damals wegen zu starker Nebenwirkungen absetzen. Ich bekam aber zusätzlich noch ein Antidepressivum gereicht. In diesen 4 Monaten hatte das Lithium nicht gegriffen, ich bekam es wegen der nachgesagten Antisuizidalität.

Im www.bipolar-forum.de wird oft geschildert, dass Lithium sehr lange braucht, bis es seine Wirkung entfalten kann, manchmal bis zu einem halben Jahr oder länger.

Weiter Informationen zu Lithium findet ihr zum Beispiel auf der folgenden Seite -> http://www.bipolar-forum.de/read.php?5, ... msg-316309

Viele Grüße

Heike

Re: Lithium

Verfasst: 16. Sep 2010, 07:48
von sk66
Danke HeikeG!

Dass es so lange dauert wußte ich nicht. Natürlich nehme ich nebenher auch noch ne Handvoll AD...... So ist es ja nicht....
Also wie immer - abwarten!!!!!

LG gefallener engel

Re: Lithium

Verfasst: 16. Sep 2010, 08:11
von uff
Moin!
Vielen Dank für den link,wenn ich das so lese,ohweh...........mein Onkel hat auch grad Lithium nehmen müssen,es ging ihm sehr schlecht damit,alle aufgezählten Nebenwirkungen.....davor hab ich große Angst,also denk ich nicht weiter drüber nach.Ich werde wohl erst einmal eine Psychotherapie versuchen in Angriff zu nehmen,obwohl ich auch davor Angst habe.
Stürmische Nordgrüße
tt

Re: Lithium

Verfasst: 16. Sep 2010, 08:41
von simwlo
Genau mein Thema,

habe mich gestern entschlossen es mit Lithium zu versuchen, als Alternative hat mein Arzt mir einen Mao-Hammer angeboten.
Ich neben 2 AD´s und ein hochdosiertes Neuroleptika.

Nach meiner vorletzten Kriese habe ich Lamotrigin genommen und bin damit auf direkten Weg in meinen nächsten stationären Aufenthalt geschlittert. Es wird nicht an dem Lamotrigin gelegen haben, aber es hat einen Rückfall einseutig nicht verhindert.

Nun gehe ich seit einigen Monaten so lala durch Leben. Meinem Arzt ( dem ich sehr vertraue ) reicht das nicht. Er hat Angst, daß der kleinste Anlaß einen Rückfall auslösen kann.

Jetzt habe ich mich also für Lithium entschieden. DA ich vorher einen Rundum Check up bei meinem Hausarzt machen soll, dauert es noch ein paar Tage bis ich damit anfange.

Aber ich bin aufgeregt wie vor einem Zahnarzt Besuch. Ich habe ziemlich Angst vor dem Medikament, hatte ich sonst nie. Bis jetzt habe ich alle Medikamentumstellungen stationär gemacht. Ist jetzt aber nicht nötig, da alle anderen Medis so bleiben wie bisher.

Ich würdet mir helfen, wenn ihr mir von euren Erfahrungen berichten würdet. Von schlechten aber hoffentlich auch guten.

Liebe GRüße
Simone

Re: Lithium

Verfasst: 16. Sep 2010, 08:58
von sk66
Hallo Simone,

ich hatte auch ziemlich viel Angst davor - immer ausreichend trinken und so.....
Das klappt aber recht gut und direkte Nebenwirkungen davon hab ich auch nicht (zumindest nicht im nennenswerten Ausmaß).... Ok, die Angst ist zunächst auch sicherlich berechtigt, da es eben nicht nur ne Kopfschmerztablette ist.... Ich habe von denen, bei denen es wirkt nur Gutes gehört und warte halt noch auf die Wirkung....

LG
gefallener Engel

Re: Lithium

Verfasst: 16. Sep 2010, 09:25
von simwlo
Hallo gefallener Engel,

danke für´s schnelle Mutmachen.

Trotzdem bin ich etwas irritiert.
Mein Arzt,dem ich vertraue und der mich bisher immer gut beraten und begleitet hat, hat mir gesagt, sobald der entsprechende Spiegel im Blut erreicht ist, wirkt das Lithium oder eben nicht.

Du nimmst das Lithium jetzt aber schon seit Juni und hast noch keine Wirkung. Mein Arzt meint, wenn es nicht gleich wirkt, muß man auch nicht ewig rumprobieren, dann wirkt es eben nicht und man kann es wieder absetzten.

Was sagt denn dein Arzt, wie lange es dauern kann bis die Wirkung eintritt?

Liebe GRüße
Simone

Re: Lithium

Verfasst: 16. Sep 2010, 10:35
von sk66
Ja Simone, ich bin allerdings noch nicht im Wirkbereich - der liegt bei 0,6 - 0,8 ....
Ich habe zudem noch das Problem, dass ich bei Venlafaxin ne Hochdosis-Therapie (hab allerdings schon 525 auf 375 reduziert)dazu noch Elontril (300)und Trazodon (150) mache, bei der mich sowieso fast kein Arzt behandeln möchte...... - alle sind vorsichtig obwohl das genetisch u. per Blut-Hirnschranke alles gemessen wurde........ Es heißt nur immer "ja bei ihnen....." - ich kanns nicht mehr hören...

Re: Lithium

Verfasst: 16. Sep 2010, 13:20
von simwlo
Kann ich gut verstehen,

als ich gestern hörte " Bei ihrem ungewöhnlich schweren Verlauf und der ausgereizten Medikamentösen Therapie ...... "
bin ich bald vom Stuhl gefallen.

Ich habe immer noch den Satz im Ohr " Depressionen sind heilbar, geben Sie uns und Ihnen ein paar Wochen Zeit ".

Das war bei meiner ersten stationären Aufnahme Nachts um 3 Uhr. Gut das ich ihm nicht geglaubt habe.

Das du noch nicht im Therapeutischem Fenster bist habe ich überlesen, dann passt ja alles wieder.

LG Simone

Re: Lithium

Verfasst: 16. Sep 2010, 13:41
von sk66
Nun das möchte ich gar nicht wirklich bestreiten, dass Depressionen nicht heilbar sind...... Es wird zwar nicht mehr unterschieden - aber bei endogener Veranlagung ist es m. E. was anderes. Ich weiß, dass ich mit meiner Depression leben muß!

LG gefallener engel

Re: Lithium

Verfasst: 16. Sep 2010, 18:38
von heikeg
Hallo töfftöff,

eine mir befreundete Frau ist ebenfalls Bipolar II, also Manien nicht so stark ausgeprät bzw. Hypomanien, dafür aber damals noch schwere Depression.

Sie nimmt Lithium jetzt seit 2 Jahren und noch ein Schilddrüsenhormon. Im Moment ist es für sie das Medikament der 1. Wahl, sie hat wenig Nebenwirkungen verspürt, dafür aber ein ruhigeres Gefühl. Zusätzlich hat sie noch Psychotherapie gemacht, um auch ein wenig Ihr Leben der bipolaren Störung anzupassen, also auf genügend Ruhe und Entspannungsphase achten und auf guter Schlafhygiene.

Sie hat sich seit kurzem Selbständig gemacht und ich hoffe, dass sie weiterhin so gut mit dem Medi fährt.

Ich kenne noch andere Bipolare, die über Lithium eine gewisse Stabilität hinbekommen haben, aber eben auch wiederum solche, die Lithium nicht vertragen konnten oder sie sich von den Emotionen komplett abgeschnitten fühlten. Wie jemand drauf reagiert, kann dir kein Mensch vorher sagen, dass muß jeder für sich erst ein Mal herausfinden.

Für diejenigen, denen es nicht half, haben sich oft dann andere Möglichkeiten der Phasenprophylaxe gefunden, vor allem dann, wenn diese Menschen sehr unter ihren Phasen, meist grade den Depressionsphasen, gelitten hatten.

Lithium ist also nicht das einzige Medikament. Aber wenn man sich dafür entscheidet, sollte es wirklich ein guter Fachmann sein, der darauf achtet, dass 1. die Voruntersuchungen durchgeführt werden, was leider bei manch Wald- und Wiesenpsychiater vergessen wird. Ebenfalls sind die immer wiederkehrenden Blutuntersuchungen wichtig, die eben auch die Schilddrüse mit berücksichtigen sollten, weiterhin auch immer die Nierenfunktion überprüfen lassen.

Gruß Heike

Re: Lithium

Verfasst: 16. Sep 2010, 18:42
von heikeg
Hallo Simone,

hm, da liegen wohl unterschiedliche Erfahrungen zu Grunde. Viele die Lithium nehmen oder nahmen sprachen von einer langen Wirkvorlaufzeit, aber wenn es dann gegriffen hatte, dann eben richtig. Woran das lag oder liegt, weiß ich nicht. Oft wird beim Anfluten von Lithium eben, zum Beispiel in der Depression noch zusätzlich mit AD unterstützt.

Bei Antidepressiva ist mit einer Wirkzeit von ca. 3-4 Wochen zu rechnen, wenn es danach nicht wirkt, dann sollte man ein anderes AD versuchen.

Gruß Heike

Re: Lithium

Verfasst: 16. Sep 2010, 20:20
von uff
Danke für die Infos Heike,das hilft schon mal ein wenig.
Ich habe einfach soviel Angst vor Nebenwirkungen,da mich mein erstes Medi so umgehauen hat und dann nicht zu wissen,ob es überhaupt hilft.......diese Ratlosigkeit,diese Angst.....
Danke