Faulheit? Depression? Ich weiß nicht mehr, was davon zu halten ist...
Verfasst: 8. Sep 2010, 13:44
Hallo Zusammen,
mir schwillt täglich immer etwas mehr der Kamm und ich muß jetzt einfach mal in die Runde fragen, wie das tatsächlich so ist.
Nach über 8 Jahren ist mein Gatte Ende des letzten Jahres von selbst auf die Idee gekommen, daß er unter Winterdepressionen leidet. Bis er selbst zu dieser Erkenntnis gekommen ist, war seine "Arbeitsfähigkeit" bzw. "Arbeitslust" in den Monaten von ca. Okt. bis März ziemlich eingeschränkt, was bei einem Selbständigen unweigerlich mit finanziellen Einbußen einhergeht. Hat er sich in den Jahren davor in den Frühjahrs- bzw. Sommermonaten wieder soweit gefangen, daß er finanziell aus dem Gröbsten rausgekommen ist, ist es dieses Jahr so ganz anders. Im Prinzip kann man sagen, daß er seit letzte Jahr Oktober nichts mehr auf die Reihe bringt, finanziell das Wasser mittlerweile bis Oberkante Unterlippe steht, zwei unterhaltspflichtige Kinder aus einer Vorehe da sind und nebenbei noch ein Haus, daß mit einer ordentlichen 4-stelligen monatlichen Rate bedient werden will, die normalen lfd. mtl. Kosten noch gar nicht mit eingerechnet.
Im Moment kriegt er noch ein mtl. Fixum - aber ohne Leistung wird dieses Fixum auch die längste Zeit gezahlt worden sein. Und er macht keinerlei Versuche, irgendwas zu arbeiten. Er argumentiert, daß er "antriebslos" wäre und keinen "Bock mehr auf seinen Job" hätte.
Mit Verlaub: wo bleibt sein Verantwortungsgefühl? Ich hänge mit dem Haus genauso drin, bin Vollzeit berufstätig, habe auch meine Verpflichtungen denen ich zu folgen habe und funktioniere im Moment mehr schlecht als recht - obwohl auch bei mir mittlerweile eine mittelgradige Depression diagnostiziert wurde.
Er bringt es tatsächlich fertig und jammert, wie schlecht es finanziell aussieht aber er tut nichts dagegen. Wie kann ich mich denn sehenden Auges hinstellen und darauf warten, daß das Wasser über meinem Kopf Wellen schlägt? Ich verstehe die Welt nicht mehr. Glaubt er denn wirklich, daß ich mit meinem Verdienst als kfm. Angestellte ihn, zwei (fremde) Kinder, das Haus, etc. unterhalten bzw. auf Dauer durchschleifen kann? Hallo? Ich gehe selbst auf dem Zahnfleisch. Noch kann ich arbeiten - aber wie lange noch? Es macht mich wahnsinnig wütend, daß er sich scheinbar überhaupt keine Gedanken macht und alles an mir hängen bleibt. Und um ganz ehrlich zu sein -ich weiß es nicht mehr einzuschätzen, ob es tatsächlich eine Depression ist oder ob er mit dieser Argumentation schlicht und ergreifend seine stinkende Faulheit "entschuldigt". Ich weiß es wirklich nicht mehr. Wie kann ich mich stundenlang mit Begeisterung zockender Weise vor’m PC aufhalten und kriege es nicht fertig, bei div. Jobbörsen nach einer neuen Arbeit zu schauen.
Wenn ich heute für mich feststelle, daß mir mein Job kein Spaß mehr macht, dann muß ich mich anders orientieren bzw. was anderes suchen. Oder ist das "normal", daß man sich dann jammernderweise hinstellt, untätig bleibt und überhaupt nichts gegen den unaufhaltsam zurollenden Untergang unternimmt?
Das absolut fatale an der Situation: geht er unter, gehe ich zwangsläufig mit unter. Ist das der Dank, dass ich jahrelang bei finanziellen Engpässen eingesprungen bin, ihm Geld geliehen habe (was ich bis dato noch nicht zurückerhalten habe und mir selbst fehlt). Vergißt man einfach, dass da noch eine weitere Person mit der eigenen Existenz dranhängt oder ist das schlicht und ergreifend Ignoranz? Ich drehe echt am Rad, hab meinen Kampf, mich selbst einigermaßen auf den Füßen und am Laufen zu halten. Ich habe das Gefühl, daß alle Verantwortung im Moment auf mir lastet und ich so langsam mit den Füßen immer tiefer im Sumpf versinke.
Er nimmt seit drei Wochen Medikamente, kann nachts (nach seiner Aussage) wieder gut schlafen und ist auch so tagsüber recht froh und gut gelaunt. Er kann lachen, Späßchen machen - eigentlich alles normal, nur wenn’s um die Arbeit geht, dann geht auf einmal nix mehr.
Morgen hat er sein Erstgespräch mit einem Therapeuten. Hat jemand Erfahrungswerte, wieviel Sitzungen notwendig sind, um vielleicht wieder "Lust auf's Arbeiten" zu bekommen?
Kann mir irgendjemand einen brauchbaren Rat geben? Ich fühle mich mit dieser ganzen Situation total überfordert und überlastet.
PS: Sollte ich mit meiner Ausdrucksweise irgendjemanden hier im Forum verletzt haben, dann bitte ich um Nachsicht. Ich versuche verzweifelt um's Überleben zu kämpfen und es gelingt mir immer weniger - er / es raubt mir die Kraft.
mir schwillt täglich immer etwas mehr der Kamm und ich muß jetzt einfach mal in die Runde fragen, wie das tatsächlich so ist.
Nach über 8 Jahren ist mein Gatte Ende des letzten Jahres von selbst auf die Idee gekommen, daß er unter Winterdepressionen leidet. Bis er selbst zu dieser Erkenntnis gekommen ist, war seine "Arbeitsfähigkeit" bzw. "Arbeitslust" in den Monaten von ca. Okt. bis März ziemlich eingeschränkt, was bei einem Selbständigen unweigerlich mit finanziellen Einbußen einhergeht. Hat er sich in den Jahren davor in den Frühjahrs- bzw. Sommermonaten wieder soweit gefangen, daß er finanziell aus dem Gröbsten rausgekommen ist, ist es dieses Jahr so ganz anders. Im Prinzip kann man sagen, daß er seit letzte Jahr Oktober nichts mehr auf die Reihe bringt, finanziell das Wasser mittlerweile bis Oberkante Unterlippe steht, zwei unterhaltspflichtige Kinder aus einer Vorehe da sind und nebenbei noch ein Haus, daß mit einer ordentlichen 4-stelligen monatlichen Rate bedient werden will, die normalen lfd. mtl. Kosten noch gar nicht mit eingerechnet.
Im Moment kriegt er noch ein mtl. Fixum - aber ohne Leistung wird dieses Fixum auch die längste Zeit gezahlt worden sein. Und er macht keinerlei Versuche, irgendwas zu arbeiten. Er argumentiert, daß er "antriebslos" wäre und keinen "Bock mehr auf seinen Job" hätte.
Mit Verlaub: wo bleibt sein Verantwortungsgefühl? Ich hänge mit dem Haus genauso drin, bin Vollzeit berufstätig, habe auch meine Verpflichtungen denen ich zu folgen habe und funktioniere im Moment mehr schlecht als recht - obwohl auch bei mir mittlerweile eine mittelgradige Depression diagnostiziert wurde.
Er bringt es tatsächlich fertig und jammert, wie schlecht es finanziell aussieht aber er tut nichts dagegen. Wie kann ich mich denn sehenden Auges hinstellen und darauf warten, daß das Wasser über meinem Kopf Wellen schlägt? Ich verstehe die Welt nicht mehr. Glaubt er denn wirklich, daß ich mit meinem Verdienst als kfm. Angestellte ihn, zwei (fremde) Kinder, das Haus, etc. unterhalten bzw. auf Dauer durchschleifen kann? Hallo? Ich gehe selbst auf dem Zahnfleisch. Noch kann ich arbeiten - aber wie lange noch? Es macht mich wahnsinnig wütend, daß er sich scheinbar überhaupt keine Gedanken macht und alles an mir hängen bleibt. Und um ganz ehrlich zu sein -ich weiß es nicht mehr einzuschätzen, ob es tatsächlich eine Depression ist oder ob er mit dieser Argumentation schlicht und ergreifend seine stinkende Faulheit "entschuldigt". Ich weiß es wirklich nicht mehr. Wie kann ich mich stundenlang mit Begeisterung zockender Weise vor’m PC aufhalten und kriege es nicht fertig, bei div. Jobbörsen nach einer neuen Arbeit zu schauen.
Wenn ich heute für mich feststelle, daß mir mein Job kein Spaß mehr macht, dann muß ich mich anders orientieren bzw. was anderes suchen. Oder ist das "normal", daß man sich dann jammernderweise hinstellt, untätig bleibt und überhaupt nichts gegen den unaufhaltsam zurollenden Untergang unternimmt?
Das absolut fatale an der Situation: geht er unter, gehe ich zwangsläufig mit unter. Ist das der Dank, dass ich jahrelang bei finanziellen Engpässen eingesprungen bin, ihm Geld geliehen habe (was ich bis dato noch nicht zurückerhalten habe und mir selbst fehlt). Vergißt man einfach, dass da noch eine weitere Person mit der eigenen Existenz dranhängt oder ist das schlicht und ergreifend Ignoranz? Ich drehe echt am Rad, hab meinen Kampf, mich selbst einigermaßen auf den Füßen und am Laufen zu halten. Ich habe das Gefühl, daß alle Verantwortung im Moment auf mir lastet und ich so langsam mit den Füßen immer tiefer im Sumpf versinke.
Er nimmt seit drei Wochen Medikamente, kann nachts (nach seiner Aussage) wieder gut schlafen und ist auch so tagsüber recht froh und gut gelaunt. Er kann lachen, Späßchen machen - eigentlich alles normal, nur wenn’s um die Arbeit geht, dann geht auf einmal nix mehr.
Morgen hat er sein Erstgespräch mit einem Therapeuten. Hat jemand Erfahrungswerte, wieviel Sitzungen notwendig sind, um vielleicht wieder "Lust auf's Arbeiten" zu bekommen?
Kann mir irgendjemand einen brauchbaren Rat geben? Ich fühle mich mit dieser ganzen Situation total überfordert und überlastet.
PS: Sollte ich mit meiner Ausdrucksweise irgendjemanden hier im Forum verletzt haben, dann bitte ich um Nachsicht. Ich versuche verzweifelt um's Überleben zu kämpfen und es gelingt mir immer weniger - er / es raubt mir die Kraft.