Welche Klinik darf man nehmen?

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sunshine45
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Welche Klinik darf man nehmen?

Beitrag von sunshine45 »

Guten Morgen liebe Leser,
ich habe eine Frage als Angehörige an Euch.
Nach wirklich sehr sehr schlimmen Jahren fasst mein (Ex)-LG immer mehr den Entschluss in eine Klinik zu gehen. Er hat darüber mit seiner Hausärztin gesprochen und sie sagte, dass sie ihm nur eine Überweisung für eine Klinik im Umkreis Ihrer Praxis geben könnte und diese hätte keinen guten Ruf. Jetzt möchte er nicht mehr und hat Angst.
Ist das so richtig, hat man gar keine Möglichkeit sich eine Klinik zu suchen?
Ich wäre Euch sehr dankbar, wenn Ihr mir dazu etwas sagen könntet, denn ich habe Jahre auf diese Einsicht bei ihm gewartet und es wäre schrecklich, wenn die momentane Einsicht nicht umgesetzt werden könnte.
Herzlichen Dank und liebe Grüße
von der Koboldin
Love it, leave it or change it!
SisterGoldenHair
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Registriert: 2. Aug 2007, 14:23

Re: Welche Klinik darf man nehmen?

Beitrag von SisterGoldenHair »

... soweit ich weiß, können/dürfen ? manche Akutkliniken nur Patienten aus dem entsprechenden Landkreis aufnehmen... es gibt aber viele Kliniken, die bundesweit aufnehmen.

Da solltet Ihr Euch evt. gemeinsam mit der Ärztin mal schlau machen... bzw. hier gibt es sicher einige TN, die konkret die ein oder andere Klinik nennen können.

auf Anhieb fällt mir nur eine Klinik in Bad Dürrheim ein, in der sich ein Bekannter schon mehrfach aufgehalten hat. weiß aber leider den Namen nicht mehr.

je nach Problemlage evt. auch gezielt im Inet suchen nach Kliniken mit Depressionsfachstation, es gibt da eine Aufstellung von entsprechenden Kliniken, wenn man per Suchmaschine recherchiert.

EDIT: Im Übrigen hatte ich vor Jahren selbst mal eine Einweisung bekommen für eine Klinik in über 300 km Entfernung, ist mir gerade noch eingefallen....

also *nur im Umkreis der Praxis*
erscheint mir auch nicht wirklich schlüssig, und m.E. ist die Aussage so nicht korrekt.

LG
Ulli


***

"die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss was er nicht will"

:o)



(Jean-Jacques Rousseau)
LaraMaria
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Re: Welche Klinik darf man nehmen?

Beitrag von LaraMaria »

Hallo Kobold!

Was ist das denn bitte für eine Antwort!?
Ich würde mal sehr dringend den Arzt wechseln. Jemanden aufsuchen, der sich damit auskennt!

Welchen Vorschlag macht denn die Dame ansonsten, wenn die Klinik nichts taugt? Weiterhin leiden, oder wie?

Also, ich war 3 Monate in einer Tagesklinik. Diese habe ich mir selbst gesucht. Meine Hausärztin hätte mich eigentlich gern vollstationär gesehen, aber der Mensch hat ja auch noch einen eigenen Willen.
In der Klinik habe ich wiederum viele kennengelernt, die von anderen Kliniken berichtet haben, in denen sie waren und dabei haben sie selbst immer mit ausgewählt.

Man hat doch vor allen Dingen eine Eigenverantwortung bei der Behandlung seiner Krankheit!

Also: anderen Arzt suchen, die jahrelangen Beschwerden schildern, vielleicht vorher schon mal über einen "Klinikfinder" ein paar Kliniken anschauen (Internetauftritt, Bewertungen, Spezialisierungen).
Manche Krankenkassen, z.B. die Techniker Krankenkasse, bieten so einen "Klinikfinder" an (dieser sucht über die Angabe der Diagnose/n) und den kann man auch nutzen, wenn man nicht in der TK ist.

Ja, und dann kann ich nur die Daumen drücken.

Finde es aber wirklich unfassbar, dass ein Arzt einen so "ausbremst". Es ist ja wirklich schon schwer genug, es über die Lippen zu kriegen, dass man in eine Klinik will. Unglaublich!!!


Lieben Gruß
LaraMaria
Regenwolke
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Re: Welche Klinik darf man nehmen?

Beitrag von Regenwolke »

Hallo Kobold,

es ist soviel ich weiß schon so, dass die Ärzte gehalten sind, in die nächstliegende GEEIGNETE Klinik einzuweisen, aber "geeignet" ist ja nun ein dehnbarer Begriff. Ich war bisher nie in der wirklich nächstliegenden Klinik oder in der, die für meinen Wohnbezirk den Versorgungsauftrag hat, und ich habe immer ohne Probleme eine Einweisung in die gewünschte Klinik bekommen, allerdings vom Facharzt.

Das mit dem "Versorgungsauftrag" ist so zu verstehen, dass für jedes Gebiet (Städte, Stadtbezirke oder Landkreise) eine psychiatrische Klinik zuständig ist und dort die Pflichtversorgung übernimmt, also eine Aufnahmeverpflichtung für Patienten aus dem zughörigen Bezirk hat. Kliniken weisen daher manchmal Patienten aus anderen Wohnbezirken auch ab bzw. behandeln die Patienten, für die sie zuständig sind, vorrangig, aber viele Kliniken behandeln auch überregional oder sogar deutschlandweit. Und es sind auch nicht alle Kliniken in diese Pflichtversorgung eingebunden.

Es macht außerdem einen Unterschied, ob dein Mann auf eine Akutstation soll (weil möglichst umgehend eine Behandlung erforderlich ist) oder eher eine Behandlung auf einer spezialisierten Station (z. B. Depressionsstation, Psychotherapiestation oder sogar eine spezialisierte psychosomatische Klinik) sinnvoll ist. Spezialisierte Stationen und Kliniken behandeln fast immer überregional, oft gibt es aber längere Wartezeiten.

Ich würde deinem (EX)LG raten, einen Facharzt aufzusuchen, der sich sicher besser auskennt, als die Hausärztin. Vielleicht könnt ihr euch auch selber informieren, welche Kliniken es in eurer Nähe gibt und wie das Angebot dort ist. Es gibt ganz bestimmt andere Möglichkeiten, als in die nächstgelegene/zuständige Klinik zu gehen, falls die nicht gut ist.

LG, Wolke
Sieglinde1964
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Re: Welche Klinik darf man nehmen?

Beitrag von Sieglinde1964 »

Mir hat mein Hausarzt gleich eine 80 km entfernte Klinik empfohlen, obwohl es bei uns auch eine in der Nähe gibt. Ich hatte Glück, denn das war auch die Klinik meiner Wahl gewesen.
wennfrid
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Registriert: 15. Feb 2010, 08:01

Re: Welche Klinik darf man nehmen?

Beitrag von wennfrid »

Hi kobold
Ich bin bereits 2 Mal in einer stationären Klinik gewesen. (2001 und 2005, jedesmal auf eigen Wunsch) und ich konnte mir den Ort aussuchen. Vermutlich sind Verträge der Kasse mit den Kliniken ausschlaggebend.
Viel Kraft und Energie

Fridolin
Zorra
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Re: Welche Klinik darf man nehmen?

Beitrag von Zorra »

Hallo Koboldin,

also ich war auch gerade auf der Suche nach einer Klinik, die mich aufnimmt und ich hätte auch weiter weg gehen können. Da kann man aber auch in den Kliniken selbst nachfragen, ob sie nur mit Einzugsgebiet arbeiten, oder nicht.

Eine Klinik weiter weg von mir hat mir dann die Auskunft gegeben, dass zum einen sich die Therapeutin mit der Klinik in Verbindung setzen kann, oder dass ich zu einem Vorgespräch kommen muss und dann ggf. auf die Warteliste gesetzt werde.

So habe ich das gemacht, als ich im Umkreis nicht so recht klar kam. Habe jetzt aber in meiner Nähe eine gute Klinik, die mich auch ab nächste Woche aufnimmt.

Hat er eine Therapeutin, oder nur die Hausärztin? Mir hat die Therapeutin mit Rat geholfen. Die Überweisung musste dann aber die Hausärztin schreiben, war bei mir dann aber kein Problem mehr. (Hat sogar die Vertretung gemacht, weil ich wußte, wohin ich will)

Ich weiß, das ist anstrengend, aber für mich hat es sich letztlich gelohnt.

Übrigens habe ich erst eine Überweisung für ein Vorgespräch bekommen (ist aber ein normaler Krankenhauseinweisungsschein), fällt mir gerade noch ein. Davon habe ich in 2 Kliniken welche wahrgenommen.
Bei der zweiten Klinik, wo ich jetzt hingehe, ist der Zeitraum zwischen Vorgespräch und Krankenhausaufnahme so kurz, dass ich keine neue Krankenhauseinweisung benötige. Ansonsten gelten sie wohl für 10 Tage, danach muss man sich eine neue holen.

Versucht's einfach mal.

LG und alles Gute für euch

die Maskentänzerin


Wir sind nicht die Masken, die wir tragen ... doch wenn wir sie zu lange aufhaben, werden wir dann nicht wie sie?

© Aya Yven

sunshine45
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Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: Welche Klinik darf man nehmen?

Beitrag von sunshine45 »

Guten Morgen,
ich möchte mich bei Euch ganz herzlich für Eure Hilfe und Ratschläge bedanken.
Das hilft mir wirklich enorm und somit fühle ich mich auch gestärkt meinem Ex-LG zu helfen.
Ich wünsche Euch allen ein gutes Wochenende, auch wenn das Wetter momentan nicht gerade förderlich ist.
Gestern bin ich trotz heftigem Regen (gut verpackt) im Regen spazieren gegangen und habe im Wald die Luft geatmet und es hat unglaublich gut getan die Natur zu spüren.
Vielleicht ist das ja für den ein oder anderen von Euch auch mal eine Idee?
Es leuchtet bei Regen intensiv in den unterschiedlichsten Grüntönen und der Wald ist dann so kraftvoll und gibt Energie.
Herzliche Grüße
von der Koboldin

... wollte gern für Eure Ratschläge etwas zurückgeben und vielleicht ist es mit der Idee ja etwas gelungen ...
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flower01
Beiträge: 30
Registriert: 26. Jan 2010, 18:46

Re: Welche Klinik darf man nehmen?

Beitrag von flower01 »

Du hast das Recht auf freie Krankenhauswahl! Das Problem wird sein, dass es eine Wartezeit gibt. Die klinik, die deiner Postleitzahl zugeordnet ist, muss dich aufnehmen. Dazu ist sie verpflichtet. Es kommt jetzt drauf an, wie akkut der fall ist. Aber erkundigen, kann man sich auf jeden Fall mal nach einer anderen Klinik! Weiss dass, weil es mir ähnlich ging.
lg
gelberosen
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Registriert: 26. Jul 2003, 08:20

Re: Welche Klinik darf man nehmen?

Beitrag von gelberosen »

Hallo an alle Mitleser,

ich habe vor einigen Monaten schon meine Wunschklinik gefunden. Bei einem Telefonat sagte man mir, dass sie dort (über 300 km entfernt) bundesweit aufnehmen. Ich bekam sogar die Antwort, dass sie nur Vertragshaus der KK’n sind. Sie bekommen problemlos bundesweit die Patienten geschickt, weil sie spezialisiert sind. Nur über die RV bekommen sie fast nie Patienten, weil es keinen Vertrag mit ihr gibt.

Alles weitere ist wohl schon gesagt.
Nicht entmutigen lassen und dran bleiben
wünscht die Besserung
hubsia
Beiträge: 639
Registriert: 19. Mär 2003, 16:33

Re: Welche Klinik darf man nehmen?

Beitrag von hubsia »

Hallo Cobold, um ganz sicher zu gehen halte mit der Kasse Rücksprache, dann bist du auf der sicheren Seite.
Alles liebe Hubert.
sunshine45
Beiträge: 685
Registriert: 16. Sep 2008, 14:26

Re: Welche Klinik darf man nehmen?

Beitrag von sunshine45 »

Guten Morgen zusammen,
noch einmal ganz herzlichen Dank für Eure Antworten und Gedanken.
Ich habe mit der Ärztin telefoniert, die auch gleichzeitig mit meinem Ex-LG befreundet ist.

Sie sagte mir, dass sie nicht mehr für ihn tun könne und er sich selbst kümmern muss. Sie könnte ihm nur eine Einweisung für das Krankenhaus in ihrem Umfeld geben und das Krankenhaus wäre nicht gut. Er wohnt aber 90km von ihrer Praxis entfernt! Um andere Kliniken solle ich mich dann kümmern bzw. er müsse das selbst machen.
Gleichzeitig hat sie mir auch bestätigt, dass sie glaubt, dass er momentan nicht allein leben könne.

Sie hat mir gesagt, dass er weiß, dass er in die Klinik gehen muss und somit soll er sich selbst kümmern. Als ich ihr gesagt habe, dass er aber die Umsetzung dessen momentan nicht schafft (er ist wirklich momentan sehr unten) da sagte sie, dass sie da auch nicht helfen könne und ihr alles zuviel wäre.
Ich soll dann mal sehen, dass er zurecht kommt. Heftig, oder?

Mein Ex-LG sagte mir, dass er Angst vor der Klinik hat und momentan nicht schafft irgendwo anzurufen. Er will sich aber überlegen, ob ich das für ihn übernehmen soll.

Wisst Ihr, ob man in Kliniken anrufen kann und für ihn einen Termin ausmachen kann? Kann ein Außenstehender einen Termin vereinbaren in so einem Fall? Er wird auch dahin gehen, er schafft es nur nicht allein.
Braucht er für eine Überweisung bzw. was muss man sonst noch beachten? Bisher war er auch noch bei keinem Facharzt.

Die Antidepressiva bekommt er von seiner Ärztin/Freundin verschrieben, die auch Psychotherapeutin ist, aber sich in seinem Fall wegen eines Rollenkonflikts aus allem raushalten will.
Das erleichtert die ganze Situation nicht wirklich, sondern ist noch ein erhöhter Schwierigkeitsgrad.

Liebe Grüße
von der Koboldin
Love it, leave it or change it!
LaraMaria
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Re: Welche Klinik darf man nehmen?

Beitrag von LaraMaria »

Hallo Kobold!

Die Aussage, dass der Ärztin das "alles zuviel ist" macht auf mich keinen professionellen Eindruck.
Da sie durch ihre Aussagen mehrfach deutlich genug gemacht hat, dass sie damit nichts zu tun haben will, würde ich an diese Ärztin keine Energie mehr verschwenden, da ihr da nicht weiterkommt.

Wenigstens aber hätte sie doch einen kompetenten Kollegen empfehlen können.
Also, manchmal muss man sich schon sehr wundern...
Die Krankenkasse kann sicherlich einen Psychiater in der Nähe empfehlen!

Das, was von ihm selbst kommt, klingt noch sehr nach Vermeidung.
"Angst vor der Klinik", "werde es mir überlegen", usw.
Scheinbar geht es ihm noch nicht beschissen genug ('tschuldigung, wenn ich das so direkt sage)!?

Ich habe das hier im Forum schon mal geschrieben:
Der Kranke selbst muss die Erkenntnis haben, dass er was tun muss.

Versuch es, aber ich glaube nicht, dass eine Klinik mit dir einen Termin ausmachen wird. Es sei denn, du willst es mit einem "Bluff" versuchen, aber dafür fällt mir nun auch gerade nichts Geistreiches ein.
Zu sagen "es geht ihm zu schlecht, dass er selbst anruft", wird vermutlich nicht hilfreich sein. Ich gehe davon aus, dass die Klinik dir dann sagt, er möge sich melden, wenn es geht. Denn er muss ja dann nachher auch dort erscheinen. Wenn er heute "Angst" äußert, sehe ich das noch nicht, dass er dann auch wirklich zum Termin geht. Und dann später eine Therapie "zulässt".

Ich schreibe dies alles aus meiner Sicht. Ich selbst habe jahrelang verhindert, dass sich etwas an meiner grauenvollen Situation verändert. Ich habe mich ganz lange ganz elend gefühlt, hatte zahlreiche körperliche Symptome, habe 3 Jahre lang kaum geschlafen, alle Freunde verloren und mich am Ende auf der Arbeit vor anderen Leuten versteckt und wurde aus meiner Führungsposition genommen. Meine Beziehung war mehrmals stark gefährdet durch mein Verhalten/meine Erkrankung.
Erst als ich begriff, dass ich bald alles verloren haben würde (und Robert Enke auf so traurige Weise Schlagzeilen machte), da habe ich zum Telefonhörer gegriffen und angerufen.

Es muss aus einem selbst heraus kommen!

Für ein Vorgespräch in der Klinik braucht man eine Überweisung, wo genau das draufsteht "Vorgespräch in Klinik xyz".
Würde denn die oben genannte Dame diese Überweiung jedenfalls noch ausstellen wollen?

Welche Medikamente nimmt dein Ex-LG? Helfen diese denn gar nicht, dass er sich jedenfalls mal für kurze Zeit aufraffen kann?

Ich drücke die Daumen, dass etwas passiert!

Lieben Gruß
LaraMaria
Salvatore
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Re: Welche Klinik darf man nehmen?

Beitrag von Salvatore »

Hallo LaraMaria,

mus mal kurz einhaken: deine Vermutung, dass hinter seiner Aussage "Ich habe Angst" und "Ich überlege es mir" eine typische Vermeidungshaltung steckt, liegt nahe.
Allerdings kann ich dir ganz aktuell aus meiner Sicht sage: vor sechs Wochen war auch ich ganz tief unten und habe mich schlichtweg außerstande gefühlt, die Strapazen eines Klinikaufenthaltes auszuhalten. Allein der Gedanke ans Packen, anreisen, zurechtfinden, neue Leute, Visite, etc. pp. hat mich überfordert.
Ich habe jetzt sechs Wochen gebraucht, um mich einigermaßen zu stabilisieren und die Entscheidung zu treffen.
Mit Vermeidung hatte das aber nichts zu tun, mir war von Anfang an klar, dass ich diesen Schritt gehen muss und werde.


Wie gesagt, es kann sein, dass es sich hier um Vermeidung handelt. Kann aber auch sein, dass es ihm einfach nur wirklich richtig schlecht geht!

Lg, Salvatore
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Regenwolke
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Re: Welche Klinik darf man nehmen?

Beitrag von Regenwolke »

Hallo Kobold,

hm, über die Ärztin kann ich mich nur wundern. Natürlich kann sie ihn nicht an die Hand nehmen, aber sich mal im Kollegenkreis umhören, welcher Facharzt/Klinik in der Nähe empfehlenswert ist, das kann man denke ich von einer angeblichen Freundin schon erwarten.

Du schreibst, dass du glaubst, er könne zur Zeit nicht allein leben. Ich weiß nicht, ob du ihm abnehmen kannst, sich Hilfe zu suchen, aber du kannst dir selber Hilfe holen und dich beraten lassen. Mir fällt da der Sozialpychiatrische Dienst ein, es gibt sicherlich da eine für seinen Wohnort zuständige Stelle. Dort kannst du anrufen und die Situation schildern. Vielleicht können die dir sagen, welche Behandlungsmöglichkeiten es in der Region gibt. Dein Ex könnte dort auch einen Gesprächstermin vereinbaren, vielleicht traut er sich das eher, als direkt in eine Klinik zu gehen.

LG, Wolke
LaraMaria
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Re: Welche Klinik darf man nehmen?

Beitrag von LaraMaria »

Liebe Salvatore!

Natürlich ist das richtig, was du schreibst.
Allerdings gibt es nicht sehr viele Informationen über den derzeitigen Zustand des kranken Ex-LG. Das bißchen, was da war, habe ich für mich interpretiert.
Wir können nur hoffen, dass da irgendwie die richtigen Maßnahmen ergriffen werden!
Wie auch immer...
Man kann jemanden ja auch nicht zwingen.
Und ab irgendwann muss man sich vermutlich auch zwangsweise raushalten...?

Habe mich erinnert, dass ich dir in einem Beitrag auch Mut zugesprochen habe (das war jedenfalls meine Absicht), in eine Klinik zu gehen.
Wie ist es dir denn ergangen? Bist/warst du nun voll- oder teilstationär?
Ich hoffe, es geht dir dadurch besser.

Was du in einem anderen Beitrag geschrieben hast, dass du gern anderen als deinem Mann vertrauen möchtest und aber die, die das auch verdienen, von dir wegstößt, kommt mir bekannt vor. Ich habe einen Test im Internet gemacht und meine Ausprägung bei schizoider Persönlichkeit ist stark. Ich werde das mit meinem Thera besprechen. So kann das nicht bleiben, das will ich für mein Leben nicht akzeptieren. Aber zzt vertraue ich tatsächlich auch nur meinem Mann richtig.
In einem Artikel, den ich zu schizoiden Persönlichkeiten gelesen habe, hieß es, dass die wenigstens behandelt werden wollen, was dies Problem angeht.
Ich will dich - um Gottes Willen! - nicht mit einem Begriff irritieren oder beunruhigen, aber vielleicht hast du ja auch die Muße, darüber etwas zu lesen und erkennst dich dabei wieder.

Ich denke, dass man alles auch irgendwie verändern kann, wenn man das will. Klar muss man dafür stabil sein. Ich bin froh, dass es mir nun seit ein paar Wochen so gut geht, dass ich mich mit solch Dingen auseinander setzen kann.

Lieben Gruß
LaraMaria
Salvatore
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Re: Welche Klinik darf man nehmen?

Beitrag von Salvatore »

Hallo LaraMaria,

danke der Nachfrage! Leider geht es mir momentan nicht gut - wenn auch etwas besser als noch vor sechs Wochen. Ich bin noch in der TK und habe vorläufig für Montag einen Termin zur stationären Aufnahme in ein psychiatrisches Krankenhaus.
Die Zeit, die inzwischen vergangen ist, habe ich für mich nutzen können, diese Entscheidung zu treffen und die Kraft und den Mut zu finden, um diesen Schritt zu gehen.
Deshalb, glaube ich, habe ich so auf dein Posting reagiert, weil ich mich in der gleichen Lage befand und alle an Vermeidung dachten und versuchten, mich zu überreden. Dabei brauchte ich einfach nur ein wenig Ruhe, um das für mich zu akzeptieren.


Geholfen hat mir dabei vor allem, dass mich einige Zeit lang niemand unter Druck gesetzt hat. Mein Therapeut liegt mir ja schon ewig damit in den Ohren, vollstationär zu gehen - als er dann Urlaub für zwei Wochen hatte, war ich erleichtert, es ist eine Last von mir abgefallen: zwei Wochen, in denen mich niemand darin rumbohren würde. In dieser Zeit konnte ich in meinem Tempo darüber nachdenken.

Die Diagnose schizoid-zwanghafte Persönlichkeitsstörung steht bei mir auch im Raum und mich würde sehr interessieren, wo du diesen Test und Artikel gefunden hast. Würde das auch gerne lesen.
Ich erarbeite mir das gerade mit meinem Therapeut, er verdächtigt mich auch, unter einem Autonomie-Abhängigkeitskonflikt zu leiden. (Da sind wir noch dran.)

Es ist schön zu hören, dass es dir inzwischen besser geht. Ich selbst erhoffe mir inzwischen viel vom vollstationären Aufenthalt und hoffe, ich werde nicht enttäuscht.

Lg, Salvatore
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LaraMaria
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Re: Welche Klinik darf man nehmen?

Beitrag von LaraMaria »

Liebe Salvatore!

Jeder hat doch seine Gründe, warum er irgendwie reagiert. Das ist doch völlig in Ordnung.
Mir ist das auch nicht fremd, dass ich mich mitunter so angesprochen fühle von irgendwas, was jemand anders zu jemand ganz anders sagt.

Vielleicht ist es auch nicht "sauber" von mir rübergekommen, dass es von mir kein "Vorwurf" war, das mit der Vermeidung, sondern eine Erklärung, dass das vermutlich momentan nicht dazu führt, dass dieser Mensch sich in Behandlung begibt. Ich wollte auch niemanden unter Druck setzen. Da der Kranke selbst nicht schreibt, war ich da sehr direkt.

Es geht uns allen doch immer darum, dem anderen helfen zu wollen und ihm einen guten Weg zu wünschen. Davon sollten wir immer ausgehen.

Ich weiß es doch selbst, wie schwer all diese Entscheidungen zu treffen sind...

Ich habe hier die Internet-Adressen für dich:

www.psychosoziale-gesundheit.net/seele/schizoid.html (Artikel)

www-seele-und-gesundheit.de (versch. Psychotests, oben rechts klicken)

Nun weiß ich nicht, wie seriös das ist. Und was ich auch weiß ist, dass man sowas nicht machen soll, wenn es einem nicht so gut geht. Das hat jedenfalls mein Therapeut gemeint und dass er mit mir auch noch ein paar Tests machen will, aber erst, wenn es mir besser geht. Also vermutlich bald.

Liebe Salvatore, ich bitte dich daher, mit den Tests entsprechend zu verfahren. Oder aber ein Ergebnis nicht als der "Wahrheit letzter Schluss" zu nehmen.
Ich habe auch den Zwang-Test gemacht, weil mein 1. Therapeut aus der Klinik mich als zwanghaft eingestuft hat. Das Ergebnis in diesem Test war jetzt, fast 6 Monate später, nur eine leichte Ausprägung.
Ich denke, dass dies auch davon beeinflusst ist, wie es mir ging/geht. Als der 1. Therapeut den Test mit mir gemacht hat, war ich in der Tagesklinik und es ging mir richtig schlecht. Bestimmt werden die Antworten auf die Fragen von der Stimmung beeinflusst.

Naja, ich bin also nicht mehr so zwanghaft, dafür aber schizoid-paranoid - ich weiß noch nicht, ob mich das wirklich beruhigt.
Aber ich kann es als ein Ergebnis mit einer gesunden Distanz betrachten und mir sagen: na, da kann man doch bestimmt was dran ändern, auf lange, lange Sicht natürlich.

Ich wünsche dir alles, alles Gute und hoffe, dass es dir bald besser gehen wird!
Ganz bestimmt wird es so!

Liebe Grüße und fühl dich einfach mal umarmt, auch wenn's von einer Fremden ist (geht für uns ja eigentlich GAR NICHT).

LaraMaria
Salvatore
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Re: Welche Klinik darf man nehmen?

Beitrag von Salvatore »

Hallo LaraMaria,

danke, ich schau da gleich mal rein. Keine Sorge, ich kann da glaube ich schon differenzieren. Ich meine, von dem Wort nur weils mir nicht gefällt fühle ich mich nicht angegriffen oder erschrocken oder so.
Ich glaube auch, dass solche Tests nur eine sehr begrenzte Aussagekraft haben, ganz generell. Aber es könnte mir vielleicht einen Hinweis geben oder etwas zum Nachdenken.
Wie bereits gesagt, stehen verschiedene Theorien über mich im Raum und wir sind noch dabei zu ergründen, welche zutrifft. Vielleicht auch eine Mischung aus allem, wer weiß?

Jedenfalls, ich kann mich da abgrenzen. Aber es hilft mir trotzdem, mich damit auch selbst zu beschäftigen, die die Einzeltherapiestunden sind ja immer kurz und ich bin gerne informiert. Zumal ich nicht immer eine klare Vorstellung davon habe, was die Diagnosen im Klartext bedeuten (könnten).

Also - danke nochmals und gute Nacht!
Salvatore
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Instagram: Oddysee@meine_oddyssee
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