Vorgespräch Tagesklinik

[Joy]

Hallo,

nachdem ich jetzt seit März arbeitsunfähig bin, habe ich mich zusammen mit meinem Arzt dazu entschieden in die Tagesklinik zu gehen.
Ich muss nur noch dort anrufen und einen Termin für das Vorgespräch vereinbaren.

Ich habe leider keine Erfahrung und habe ehrlich gesagt vor solchen Terminen immer Angst.

Kann mir Jemand von euch kurz schildern, was mich bei einem solchen Vorgespräch ungefähr erwarten wird. Dauer, Inhalt etc. ?

Vielen Dank im voraus

LG
Joy

[Salvatore]

Guten Morgen Joy!
Bei mir hat das Vorgespräch zwanzig Minuten gedauert und war schneller vorbei als ich Tagesklinik sagen konnte.

Ich wurde gefragt, weshalb ich in die Tagesklinik möchte und wie mein Alltag zur Zeit aussieht. Das blieb aber eher an der Oberfläche, ich musste da thematisch zum Glück nicht in die vollen gehen.
Dann wurde ich noch gefragt, was ich bisher unternommen habe - ob ich z.B. schon mal Therapie o.ä. hatte, ob ich Medis nehme etc.

Andere Patienten wurden noch in der Klinik rumgeführt, das war bei mir leider nicht der Fall.

Hoffe, ich konnte dir etwas helfen!
Viel Glück!

Salvatore

[Joy]

Hallo Salvatore,

erstmal herzlichen Dank ! Hört sich ja gar nicht so schlimm an. Aber ich denke es ist von Klinik zu Klinik verschieden. Deswegen möchte ich auch noch gerne andere Erfahrungen lesen. Also bitte an alle Tageskliniker schreibt mir, wie ihr es erlebt habt. Danke !!

Ich habe aber gerade immerhin schon den Mut gehabt dort anzurufen um einen Termin zu vereinbaren. Es war übrigens ein sehr angenehmes Telefonat.
Am 2. Sept. ist es soweit. Also noch genug Zeit um mich seelisch drauf vorzubereiten.

Mir wurde gesagt, dass es wohl Oktober werden könnte, ehe ich wirklich dort starten kann.

Wie lange musstet ihr warten ?

LG
Joy

[Regenwolke]

Hallo Joy,

bei mir hat das Vorgespräch für die TK eine Stunde gedauert. Gefragt wurde nach bisherigen Behandlungen (Medikamente, Klinikaufenthalte, Therapie), nach erhaltenen Diagnosen, nach meiner Lebenssituation (beruflich und privat)und meiner Alltagsgestaltung und natürlich nach den Problemen, die mich dazu bewogen haben, in eine Tagesklinik zu gehen. Dann wurde noch gefragt, was ich mir von einem Aufenthalt verspreche bzw. was für Ziele ich habe. Ich hatte Glück und einen tollen Therapeuten im Vorgespräch, so dass das Gespräch sehr ergiebig war und er glaube ich schon in dieser einen Stunde sehr viel über mich erfahren hat.

Gewartet habe ich leider lange, mehrere Wochen bis zum Termin fürs Vorgespräch und danach nochmal vier Monate. Das ist aber glaube ich nicht typisch, es gibt einfach bei mir in der Region wenig Tagesklinikplätze und die TK, in der ich war, ist sehr beliebt.

Alles Gute fürs Gespräch,
Wolke

[Joy]

Danke Wolke für deine ausführliche Antwort.

Leider scheint es wohl hier nicht so viele geben, die mir ihre Erfahrungen mitteilen wollen. Aber egal.

Ich war gestern mal dort. Wenigstens die Örtlichkeiten mal anschauen und die Strecke, die ich hinfahren muss.

Ich hatte mich gefreut, jetzt scheint mir alles unheimlich.

Viel Glück auf eurem Weg
Joy

[Salvatore]

Hallo Joy,

hast du denn inzwischen einen Termins fürs Vorgespräch?
Ich hatte auch Angst, völlig unbegründet! Aber es kam mir so vor wie der 1. Schultag: hoffentlich sind die nett, was verlangen die von mir, ob die mich wohl mögen?

Bin aber froh, dass ich diesen Schritt gegangen bin. Ich weiß nicht, was ich ohne die Therapeuten in der TK machen würde...

Ich drücke dir die Daumen und schicke dir viel Mut!
Salvatore

[Joy]

Ja, der 2. September.

Bis zur Aufnahme kann es Oktober werden.

Danke Salvatore

Joy

[Regenwolke]

Was ist dir denn unheimlich? Einfach der Gedanke daran, dorthin zu gehen, oder kam dir etwas an der Einrichtung selber komisch vor?

[Joy]

Sorry für die späte Antwort.

Ich musste wohl erstmal meine Gedanken sortieren.

Was mir unheimlich vorkam, dass inmitten einer mittleren Ruhrgebietsstadt in dem reichlich Trubel herrscht, so ein stiller Ort sein kann. Mir hat es etwas Angst gemacht, weil ich solche Stille selten erlebe. Zum anderen war mir der Gedanke dort bald jeden Tag zu sein auch schwierig, weil ich immer Angst vor unbekannten Situationen habe. Wir sind dort einmal spazieren gegangen. Ich habe Patienten der Tagesklinik in der Raucherecke gesehen und habe versucht meine Vorstellung dahin zu schieben, dass ich auch bald da stehe. Es fällt mir schwer, weil es wieder einen neuen Schritt bedeutet, den ich noch nicht kenne.

Ein bisschen wirr

Joy

[Larry]

Das würde mir auch ein wenig Kopfschmerzen bereiten. Ich hoffe aber es wird dich nicht abhalten es anzugehen.Und neue Wege sind immer irgendwie komisch.Will ich bekanntes verlassen um meiner Neugier nachzugeben und hoffen das es kein falscher Weg sein wird oder bleib ich im alten um zu wissen was ich hab. Nur...Das was ich hab ist, ist es das was ich will?

Grüßle
J.
Der jetzt endlich mal Urlaub hat!!

[Clown]

Larry!
Geht es dir gut?



Clown

[Larry]

Hai!!!!!
Danke ja.Es geht mir...gut..wollte bestens schreiben aber das wäre ein wenig zuviel des guten.
Und selber?

Sorry Joy das wir deinen Thread missbrauchen
Joy schrieb:

[Clown]

Bestens, Larry!

Liebe Joy, du schaffst das!

Gut's Nächtle euch beiden,

Clown

[Joy]

Hallo liebe Clown und hallo lieber Larry

Ich werds schon packen.
Hab ja noch ein bisschen Zeit. Bin die Fahrtstrecke schon 3 mal abgefahren, damit ich mich nicht verfahre zum Vorgespräch

Schönen Urlaub dir Larry !

LG
Joy

[Joy]

Hallo,

ich muss nochmal was loswerden.

Mein Termin für das Vorgespräch rückt näher. In meinem Kopf rattert es, was mich erwartet, was ich sage und vor allen Dingen kommen mir Zweifel auf, ob ich wohl krank genug bin.
Was ist, wenn ich wegen meiner Probleme belächelt werde ? Wenn die anderen Mitpatienten viel schlimmer dran sind als ich und meine Probleme dagegen fast "normal" sind ? Ich habe Angst.

Joy

[Salvatore]

Guten Morgen Joy,

diese Zweifel und Ängste die du beschreibst, sind ganz normal. Nach jetzt insgesamt 13 Wochen Tagesklinik kann ich dir sagen, dass die meisten Patienten die zum ersten Mal mit (teil)stationär sind, von diesen Ängsten gequält werden und diese dann im Erleben nicht bestätigt bekommen.

Wenn Patienten solche Zweifel bei uns in der Gruppentheorie oder bei den Therapeuten ansprechen, dann ernten sie ein wissendes Nicken. Jeder denkt: Ach Mensch, da sitzt jemand, der wirklich krank ist und sich dennoch tierische Sorgen macht, nicht krank genug zu sein.
Keiner denkt: Was will der hier?
Wenn du willens bist, diesen Schritt in die TK zu gehen, dann bist du krank genug!

Und natürlich leidet jeder unterschiedlich. Es sagt aber niemand: Himmel, so schlimm ist das doch nicht, reiß dich zusammen!
Wenn du deine Probleme Mitpatienten schilderst, dann denken die eher: DARUNTER leide ICH zum Glück nicht, aber die arme Joy leidet darunter sehr.
És ist kein Konkurrenzkampf, wer die schlimmeren Probleme hat. Jede Situation mit all ihren Anforderungen wird von verschiedenen Menschen und unterschiedlich bewertet. Was mir schwerfällt, ist für andere Patienten ganz leicht. Was mir leicht fällt, ist für andere eine riesige Hürde.

Du musst keine Angst haben. Depri-Patienten sind aus meiner Erfahrung heraus die tolerantesten Menschen überhaupt!

Ich wünsche dir alles Gute fürs Gespräch und hoffe doch sehr, dass ich dir ein klein wenig von deiner Angst genommen habe!

Alles Liebe
Salvatore

[Joy]

Hallo Salvatore,

ja, du konntest mir zumindest einige Zweifel aus dem Weg räumen. Danke !
Meinst du, dass ich meine Bedenken ansprechen sollte ?

LG
Joy

[Salvatore]

Ich denke, du solltest das Gespräch auf dich zukommen lassen.
Wenn es dir lieber ist, die Zweifel anzusprechen, dann tu das auch ruhig, es spricht nichts dagegen.
Ich für meinen Teil war beim Vorgespräch so angespannt, dass ich nichts von dem gesagt habe was ich mir vorher zurechtgelegt hatte. Ich bin 'einfach' der Führung des Therapeuten gefolgt und habe ihm so gut geantwortet, wie es mir eben möglich war.

Du schaffst das schon, es ist gar nicht so schlimm oder schwierig wie du jetzt denkst.

Lg, Salvatore

[Joy]

Hallo,

ich wollte nur mal kurz berichten, dass ich den Termin hinter mich gebracht habe.
Es war alles halb so schlimm. Wie immer eigentlich, nur ich mach mich vorher immer so bekloppt.
Es war ein sehr netter Psychologe der mir sowohl Allgemeine, als auch Fragen über meine derzeitigen Beschwerden gestellt hat.

Nach kurzer Erläuterung des Behandlungsangebotes habe ich dann auch schon meinen Aufnahmetermin erhalten und kann jetzt hoffentlich positiv in die Zukunft blicken.

LG
Joy

[Regenwolke]

Super, das freut mich für dich!

[Salvatore]

Hallo Joy,

das klingt doch super! Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft und eine schöne Zeit in der TK.

Lg, Salvatore

[Joy]

Danke euch beiden

Irgendwie freue ich mich auch schon ein wenig darauf. Was ich dort alles tun kann, kann nur gut für mich sein. Zu Hause würde ich es wohl nicht schaffen.

Danke für eure Unterstützung

LG
Joy

[Larry]

Hallo Joy
Prima.Freu mich für dich das du es geschafft hast und du dort auch so schnell aufgenommen wurdest.
lg
Larry

[hubsia]

Liebe Joy, ich las gerade erst deinen Bericht,
ich wünsche Dir im Nachhinein alles Liebe, du packst das schon.
Gruß Hubert.

[hvwezel]

Liebe Joy,
ich habe jetzt erst dein Thread gelesen.
Ich überlege auch mit meiner Ärztin und Therapeutin in eine Tagesklinik zu gehen. Habe es Anfangs total abgelehnt, auch wegen meiner zwei Kinder.
Aber jetzt sehe ich es langsam als Notwendige Therapie, ich bin mir nämlich sicher, wenn meine Kinder nicht wären, dann wäre ich schon längs in der Klinik. Weil zu Hause ist es z.Zt. echt eine Qual.
Deshalb würde mich jetzt echt interessieren, ob du
schon in der Tagesklinik bist?
Lg
Heike
Und wie du es dort findest ?