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Depris und sport

Verfasst: 5. Apr 2003, 12:48
von jospi62
Hallo zusammen, kurze Frage: Mein Hausarzt (ein netter, kompetenter Typ) drängt kich dazu, Sport zu machen, also den A... zu heben, mich zu bewegen, Endorfine zu produzieren. Klingt theoretisch gut und entspricht auch meiner "normalen" Lebensweise. Im Moment glaube ich nicht wirklich dran. Ist das auch wieder ein subjetives Thema? Muss jeder selber wissen? Oder gibt es was verlässliches? (Ach ja, im Grunde will ich nur, dass man mich noch ein bisschen tritt und anstößt, damit ich in die Gänge komme - glaube ich).
Wollte nicht nerven
jospi62

Re: Depris und sport

Verfasst: 5. Apr 2003, 13:01
von steineiche
Hi Jospi62,
also mir hilft Sport enorm, vor allem Joggen.
So nach 15 Minuten wird mir tatsächlich leichter im Kopf, ich hätte es nie für möglich gehalten. Diese Maßnahme ist kostenlos und wirksam ohne unangenehme Nebenwirkungen.
Gruß an Dichn
Christiane

Re: Depris und sport

Verfasst: 5. Apr 2003, 19:12
von Nico Niedermeier
Lieber Jospi62,
ich hab schon öfter mal das Buch der Stiftung Warentest zum Thema Depressionen empfohlen...ich finde jeder Betroffene sollte das mal lesen...macht einfach Sinn...dort können Sie nachlesen, dass Sport für viele Betroffenen ein ordentliches AD ist
Gruss
Dr. Niedermeier

Re: Depris und sport

Verfasst: 6. Apr 2003, 01:50
von Nachttaube
Hi Jospi62,
Sport hat zumindest bei mir die Stimmung gehoben. Allerdings waren das andere Voraussetzungen. Durch Büroarbeit und Fast-food hatte ich viel zu viel Gewicht. Ich habe zu hause (ich wollte / konnte nicht in einer Gruppe trainieren) gesportelt. Tatsächlich waren die Stunden danach sehr entspannt, sehr freudig. Das habe ich ein Jahr machen können, dann kammen die Depris so verstärkt, dass ich mich nicht mehr aufraffen konnte. Wenn doch, liefen mehr Tränen als Schweiß.
Sport als Depri-Hemmer hat also bei mir zeitweise gewirkt. Wenn Du dich zu dieser Aktion nicht selber aufraffen kannst und einwenig Geld locker hast, dann nimm ein Personal-Trainer.

Re: Depris und sport

Verfasst: 6. Apr 2003, 21:44
von cvdh
High,
nur Leistungsspot ist Mord. Nach einem Marathon oder einem Triathlon sind mehr weisse Blutkörperchen im Blut als bei einer schweren Entzündung. Das Erfolgsrezept für Laufen bei Depris ist langsam, langsam, langsam und nochmal langsam. Und das ganze dann mindestens eine halbe Stunde. Also nix mit hochrotem Kopf aber ohne Hirn "herumrennen" bis einem die Puste ausgeht. So schnell laufen, dass Du Dich beim Laufen locker unterhalten kannst. Dann ist das Tempo richtig.
Also dann lauf mal langsam los. Viele sind auf diese Art schon aus Versehen zu Marathonläufern geworden..........
Gruß von
Heinz, Zilch, Chris, Willi, Franz und Eberhard

Re: Depris und sport

Verfasst: 7. Apr 2003, 13:34
von jospi62
Vielen Dank für die Tipps. Leider habe ich (ein Unglück ...) einen Knorpelschaden im Knie - ich vesuich´s mal auf dem Ergometer.
jospi62

Re: Depris und sport

Verfasst: 7. Apr 2003, 19:48
von artemis
Hallo Jospi,
ich habe auch ein kaputtes Knie, aber regelmäßiges Radfahern tut mir und ihm sehr gut.
Ich mache das allerdings lieber draußen. Das bringt mir stimmungsmäßig mehr. Laß aber auch das Radeln langsam angehen. Gleich volle Pulle könnte das Knie übel nehmen.
Was sonst bei mir noch gut geht ist skaten und schwimmen.
Liebe Grüße von Arte

Re: Depris und sport

Verfasst: 13. Apr 2003, 13:47
von Nedime
Hallo!
Auch meine Ärztin hat mir immer wieder gepredigt, dass Sport wirklich gut ist bei Depressionen! Und es stimmt: erstens du musst dich konzentrieren dabei, jedoch wirst geistig nicht überansprucht und es macht dich müde! Und jeder, der depressiv ist, weiß, dass eine durchgeschlafene Nacht Gold wert ist!!! Ich würd dir auf jeden Fall raten, Sport zu betreiben!
Ich bin ja nicht gerade die dünnste und eigentlich hasse ich Sport, aber als ich krank war, hat es mir schon geholfen. Natürlich kann dich das allein nicht aus der Depression reißen, aber ich glaube, alle Betroffenen würden ALLES tun, um wieder gesund zu werden. Außerdem ist Sport auch sehr wichtig für das allgemeine Wohlbefinden. Es hört sich eigentlich ziemlich banal an, dass Sport helfen soll, solche Probleme zu lösen, aber probier es am besten einfach selbst aus.

Ich hoffe sehr, dass du es schaffst aus diesem seelischen Abgrund wieder herauszufinden!

Liebe Grüße,

Nedime

Re: Depris und sport

Verfasst: 23. Apr 2003, 17:56
von blues1967
mir hilft sport enorm. ich nahm einen medizinball und kickte ihn mit voller kraft x-mal durch den sportraum. dann boxte ich ihn mit voller kraft x-mal weg. das machte ich nur etwa eine viertelstunde. dann war ich völlig verschwitzt und total k.o. ich duschte und fühlte mich danach wunderbar.
das habe ich nun schon etwa 3 mal gemacht. vielleicht werde ich auch in fitnessraum gehen, mit dem cd-player schnelle, harte rockmusik hören und auf dem velo fahren, mit etwa 150 puls. und dies, bis ich erschöpft bin.
jospi62 schrieb:
> Hallo zusammen, kurze Frage: Mein Hausarzt (ein netter, kompetenter Typ) drängt kich dazu, Sport zu machen, also den A... zu heben, mich zu bewegen, Endorfine zu produzieren. Klingt theoretisch gut und entspricht auch meiner "normalen" Lebensweise. Im Moment glaube ich nicht wirklich dran. Ist das auch wieder ein subjetives Thema? Muss jeder selber wissen? Oder gibt es was verlässliches? (Ach ja, im Grunde will ich nur, dass man mich noch ein bisschen tritt und anstößt, damit ich in die Gänge komme - glaube ich).
> Wollte nicht nerven
> jospi62

Re: Depris und sport

Verfasst: 27. Jun 2003, 13:27
von bigcoder
Hallo,

bei mir hilft Sport leider gar nicht. Oder fast nicht. (Also wenn überhaupt, dann nur sehr schwach!) Ich laufe im Fitness-Studio langsame 6,1 km/Stunde und ca. alle 5 Minuten einen 7,1 km/Stunde-Sprint (zum Ankurbeln des Stoffwechsels). Diese "Sprints" helfen mir, die Freude am Laufen aufrecht zu erhalten. (6,1 km/Stunde sind wirklich sehr langsam!) Wobei die Freude aber sehr gering ist.

Mein Körper weigert sich standhaft beim Laufen genügend "Endorfine?" zu produzieren. Was soll ich da nur machen?

Ich muss aber dazu sagen, das ich in meinem Leben so gut wie Nie richtig Sport gemacht hatte und erst jetzt (seit etwa 1 Monat) mit dem Laufen angefangen habe.

Re: Depris und sport

Verfasst: 28. Jun 2003, 13:06
von bigcoder
Hallo,

ich habe gestern wieder Sport gemacht. 1/2 Stunde laufen und 1/2 Stunde "Krafttraining" (gestern für die Arme). Zwar mit dem Erfolg, das meine Ausdauer und meine Arme ein kleines bisschen stärker geworden sind, aber wirklich Freude hatte ich dabei nicht. Es war eher eine art Pflicherfüllung. Ich hatte schon nach etwa 25 Minuten Laufen keine Lust mehr und habe mich die letzten 5 Minuten durchgekämpft.

Ich mache ja eigentlich schon seit fast einem Jahr Sport, allerdings mit grossen Unterbrechungen. Seit etwa einem Monat mache ich das so, wie ich den Sport jetzt mache: 1/2 Stunde Laufen und 1/2 Stunde Krafttraining. Die "Endorfine?" werden entweder nicht produziert oder nicht aufgenommen. Kann das ein organischer schaden sein, oder muss ich mehr Geduld haben?
Muss ich damit schon zum Arzt?