Die ominösen Werte - welche habe ich eigentlich??

Antworten
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Die ominösen Werte - welche habe ich eigentlich??

Beitrag von otterchen »

Guten Morgen zusammen!

Kennt Ihr eigentlich Eure Werte?

Hätte man mich in meiner Jugend, in meinen 20ern oder 30ern gefragt, welche Werte ich in meinem Leben habe, ich hätte nur mit den Schultern zucken können. Werte - was ist das?

Mittlerweile kristallisieren sie sich heraus - ich habe Werte entwickelt und lebe sogar danach.

Meine Werte sind
Persönlichkeitsentwicklung, Nähe, Wärme, Freiwilligkeit (im Gegensatz zu Verpflichtung), Zuwendung, Lebendigkeit, Sanftheit, Ruhe, Gelassenheit, Weisheit, Gerechtigkeit, verständnisvoller Umgang miteinander, Ehrlichkeit und Offenheit (um einige davon zu nennen)

Darüber hinaus gibt es noch Werte, die ich noch lernen möchte zu leben: Loyalität oder Mäßigkeit z.B. oder Konfliktbereitschaft

Und dann gibt es noch Werte, die für mich zwar wichtig sind, die aber anscheinend derzeit eine untergeordnete Rolle spielen: Selbstdisziplin, Ordnung und Sauberkeit z.B.
Da ertappe ich mich bei Gedanken wie "egal", "später", "nicht wichtig".

Und da wird's kritisch: mir ist eine aufgeräumte, saubere Wohnung schon wichtig (weil ich mich da einfach wohler fühle), aber in dem Moment, wo ich Zeit hätte etwas dafür zu tun, sind mir andere Dinge wichtiger.

Da bin ich nicht "kongruent" (deckungsgleich), da will ein Teil von mir dies, der andere Teil jenes.

Habt Ihr Euch schonmal Gedanken darüber gemacht, welche Werte Ihr in Eurem Leben habt? Welches sind EURE Werte, welches sind gesellschaftliche Werte?
Wie sehr belastet es, wenn man zwar einen Wert hat, diesen aber nicht leben oder erfüllen kann? z.B. Attraktivität/Schönheit bzw. Body/Beauty?

Kann man sich leicht von Werten lösen?
Wie geht Ihr damit um, wenn Ihr einen Wert habt, den aber nicht lebt? (Pünktlichkeit z.B. bei anderen schätzen, aber selbst oft unpünktlich sein)
Wie geht Ihr damit um, wenn der eine Wert dem anderen im Weg steht? (z.B. Vergnügen kontra Verpflichtung)
Welche Werte sind gesellschaftlich geprägt und welche habt Ihr aus Euch selbst heraus entwickelt?

mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
FönX
Beiträge: 3373
Registriert: 2. Jul 2008, 11:37

Re: Die ominösen Werte

Beitrag von FönX »

Hallo otterchen,

gutes Thema! In deiner Werteliste fehlt mir ein ganz wichtiger Wert: Treue. Meinem Schöpfer gegenüber, mir selbst gegenüber, meiner Familie im Allgemeinen und meiner Frau gegenüber im Besonderen. Dazu gehört auch Auftrag- oder Arbeitgeber und und und.

> Wie geht Ihr damit um, wenn Ihr einen Wert habt, den aber nicht lebt? (Pünktlichkeit z.B. bei anderen schätzen, aber selbst oft unpünktlich sein)
Unterschiedlich. Manchmal ist es ein Kampf gegen Windmühlen. Manchmal arbeite ich an dem Punkt so intensiv, dass ich ein chronometrisches Phänomen bin, also Überkompensieren.

> Wie geht Ihr damit um, wenn der eine Wert dem anderen im Weg steht? (z.B. Vergnügen kontra Verpflichtung)
Da hilft mir die Bibel: "Für alles gibt es eine bestimmte Zeit...." Das klappt meistens.

> Welche Werte sind gesellschaftlich geprägt und welche habt Ihr aus Euch selbst heraus entwickelt?
Das wird ein Zwanzigjähriger anders beantworten (müssen) als jemand der in der zweiten Lebenshälfte steht. Und als solcher vermute ich, dass fast alles anhand von nachahmenswerten Beispielen (Vorbilder) abgeguckt ist. Dass man selbst dran (an der Umsetzung) arbeiten muss, ist klar. Teilweise rekrutieren sich die Werte aus negativen Vorbildern, ich möchte anders sein als bestimmte Menschen meines Umfeldes, und dass ich daraus positive Werte für mich ableite.

Just my 0,02€
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Die ominösen Werte

Beitrag von otterchen »

FönX

Und als solcher vermute ich, dass fast alles anhand von nachahmenswerten Beispielen (Vorbilder) abgeguckt ist.

Glaub es oder nicht: aber davon gab es in meinem Leben kaum welche
Vielleicht aus der Kindheit heraus immer nur in ähnlichen Kreisen bewegt? Ich weiß es nicht.

Aber was Du schreibst, ist auf jeden Fall ein wichtiger Punkt, den ich vergessen habe zu erwähnen:

die Rollenvorbilder!! Die Werte-Vorleber

Wenn man diese nicht hat/te, ist es wohl umso schwieriger, Werte zu entwickeln und zu leben.

Ach ja: Treue gehört natürlich auch zu meinen Werten
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Die ominösen Werte

Beitrag von otterchen »

Von Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Wertvorstellung) aus bin ich bei folgendem Link gelandet:
http://www.spirituelle.info/homeframe.h ... system.htm

interessant! das versuch ich mal
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
ecureuille

Re: Die ominösen Werte

Beitrag von ecureuille »

Hallo Otterchen,

ich habe die ersten Schritte mal gemacht (hat ziemlich gedauert). Hier also meine Liste:

Liebe
Unbeschwertheit
Gelassenheit
Demut
Respekt
Toleranz
Ehrlichkeit
Gerechtigkeit
für andere da sein

Mmh, ich lese daraus, dass ich mich und meine Bedürfnisse wichtiger nehme, als ich das früher getan habe (schon überraschend). Punkt 2-4 ist nämlich ganz klar etwas, was ich mir für mich, mein Wohlbefinden, meine Gesundheit wünsche.

Bin gespannt auf eure Beiträge
rm
Beiträge: 2209
Registriert: 5. Nov 2006, 15:46

Re: Die ominösen Werte

Beitrag von rm »

>Habt Ihr Euch schonmal Gedanken darüber gemacht, welche Werte Ihr in Eurem Leben habt? Welches sind EURE Werte, welches sind gesellschaftliche Werte? Wie sehr belastet es, wenn man zwar einen Wert hat, diesen aber nicht leben oder erfüllen kann? z.B. Attraktivität/Schönheit bzw. Body/Beauty?<
>Kann man sich leicht von Werten lösen? Wie geht Ihr damit um, wenn Ihr einen Wert habt, den aber nicht lebt?<
..fragt u.a. Otterchen...

Hallo Ihr's,

..da isse wieder, diese 'fiese' Frage .. und ich finde es gut, daß ich sie mir durch solch interessante Postings - wie z.B. durch Dein's hier Otterchen - öfter mal wieder selbst stellen will.

Und ja, wenn ich's so überlege, fällt mir zu meinen Werten nicht sehr viel ein, außer vielleicht die Einsicht, bis zu meinem Lebensende (oder evtl. sogar darüber hinaus ) bereit sein zu wollen, zu lernen und dies sogar als Befreiung empfinden.

Vielleicht heut Abend oder Morgen mehr. .

Herzliche Grüße,
Reinhart
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Die ominösen Werte

Beitrag von otterchen »

Hallo Reinhart,

mir kommt gerade die Frage, ob wir uns wert-los fühlen, weil wir so werte-los sind (waren)?

Oh, dazu habe ich doch soeben noch was gelesen...
http://www.zeitzuleben.de/artikel/geschichten/wert.html
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
rm
Beiträge: 2209
Registriert: 5. Nov 2006, 15:46

Re: Die ominösen Werte

Beitrag von rm »

>ob wir uns wert-los fühlen, weil wir so werte-los sind (waren)?..<

...das ist ein interessanter Gedanke, Otterchen. Ich spüre für mich, daß ich SCHON sog. Werte in mir vermute (auch weil mich einige Mitmenschen/ Mitlebewesen (*schnief* liebe Emma )immer wieder mit der Nase d'raufzustubsen versuch(t)en.

ABER da sind diese verd... Fallen und ich höre immer noch oft eher auf negative Äußerungen über mich, als diese auch einfach mal zu ignorieren, da sie oft von Personen kommen, die mich nur am Rande kennen.

Übrigens: Herzlichen Glückwunsch zu einer Schnapszahl: Du hast gerade eben den 2222 ten Beitrag geschrieben u. .

LG Reinhart
..und jetzt gehe ich endlich mal an die frische Luft, wird mir gut tun.
himmelskörper
Beiträge: 778
Registriert: 10. Jul 2009, 14:13

Re: Die ominösen Werte

Beitrag von himmelskörper »

Hallo Otterchen,

hmmm.....welche Werte habe ich, da hab ich echt a Weile überlegt, mir viel gar net gleich was ein.

Hatte schon gleich wieder ein bißchen Frust, aber dann habe ich mir überlegt auf was ich den besonders Wert lege, was mir wichtig ist bei mir und evtl. auch bei anderen.

Also meine Werte sind: Harmonie, Offenheit, Ehrlichkeit, Wärme, Nähe, Vertrauen, Treue, Hilfsbereit.

Also die sind mir am wichtigsten, kann sein das ich was vergessen habe, wird dann nachgetragen.

Einen Wert den möchte ich noch erreichen und zwar Autentisch sein.

Es gibt bestimmte Werte da lege ich keinen großen Wert drauf, wie z.B.: Reichtum,

Es gibt Werte, die ich gerne ablegen möchte, es sind Werte die mir anerzogen wurden, nach denen ich lange gelebt habe, aber nicht glücklich geworden bin.

Das ist so wie in dem link den du kopiert hast.
Wenn ich nach Werten lebe, hinter denen ich nicht stehe, dann wird das auch nichts auf die Dauer, oder es wird schon was, aber ich werde nicht glücklich damit.

Diese Werte sind: Ehrgeizig, Erfolgreich, Fehlerlos.

Jetzt denke ich grad an meine gescheiterte Ehe, wir hatten eigentlich auch viel zu unterschiedliche Werte, er hat sehr viel Wert auf Reichtum,Besitz, Mackellos, frühere Rollenverteilung einen Wert gelegt. Diese passen natürlich nicht zu meinen.
Eigentlich hatten wir einen unterschiedliche Auffassung was Partnerschaft, Familie und das Leben betrifft, konnte ja nur schief gehen.

So das wars von mir und mein Beitrag endet natürlich wieder mit etwas negativen, was belastendes, typisch für mich.


Nein, mir fällt noch was positives ein, in meiner jetzigen Partnerschaft, haben wir sehr ähnliche und auch identische Werte, das fühlt sich echt gut an und ich denke das ist ne gute Vorraussetzung, was die Zukunft betrifft.

eine gute Nacht wünscht sedna


Regenwolke
Beiträge: 2214
Registriert: 15. Apr 2006, 12:46

Re: Die ominösen Werte

Beitrag von Regenwolke »

Noch vorm Schlafengehen ein paar Werte, die für mich wichtig sind:

Aufrichtigkeit
Humor
Zivilcourage
Toleranz
Unabhängigkeit im Denken
Freiheit
Solidarität
Wärme und Mitgefühl
Ästhetik
Verantwortungsbewußtsein

Obwohl ich ein sehr widersprüchlicher Mensch bin, komme ich glaube ich selten in Wertekonflikte - jedenfalls fällt mir im Augenblick dafür kein Beispiel ein.
Aber natürlich passiert es haufenweise, dass ich meinen eigenen Werten nicht gerecht werde.

Gute Nacht,
Wolke
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Die ominösen Werte - welche habe ich eigentlich??

Beitrag von otterchen »

Hallo,
jetzt habe ich es glatt versäumt, mich um meinen eigenen Thread zu kümmern.

Ich stelle fest, dass viele der hier genannten Werte sich um bestimmte, persönliche Themen drehen.
Was nicht genannt wurde, war Sicherheit (oder hab ich's überlesen?) oder auch Freundschaft und Familie (kann nicht sein - das MUSS irgendwo genannt worden sein).

Aber was ist mit Haus, Partnerschaft, Wohlstand? Dass es einem im Alter gut geht? Was mit dem äußeren Erscheinungsbild, mit Etikette, sich auf einer gewissen gesellschaftlichen Ebene bewegen? Mit einem makellosen Körper und altersloser Schönheit? Das ist doch so oft in den Medien - ist das denn keinem hier wichtig?

Weshalb ich diesen Thread eröffnet habe, war ein Erkennen, dass ich tatsächlich von der Werte-losigkeit eigene Werte entwickelt habe. Seltsamerweise ist das damalige Fehlen dieser Werte wohl das gewesen, was mich depressiv gemacht hat (also dass ich von dem, was mir heute wichtig ist, nichts mitbekommen habe).

Was mir heute noch fehlt, sind allerdings die Personen, die mir das vorleben, die Rollenvorbilder.

Ich fühle mich teilweise so unbeholfen, weil ich nicht weiß, WIE ich mir diese Werte in mein Leben holen soll. Wie verhält man sich z.B., wenn man loyal ist? Was macht Loyalität aus?

Was mich auch noch beschäftigt, sind die Werte, die uns vielleicht früher vorgelebt wurden, aber bei denen wir Probleme haben, sie wirklich anzunehmen, weil wir mit der Person, die diese Werte vorgegeben hat, Schwierigkeiten hatten (war das verständlich )
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
himmelskörper
Beiträge: 778
Registriert: 10. Jul 2009, 14:13

Re: Die ominösen Werte - welche habe ich eigentlich??

Beitrag von himmelskörper »

Hallo Otterchen,


............Ich stelle fest, dass viele der hier genannten Werte sich um bestimmte, persönliche Themen drehen.
Was nicht genannt wurde, war Sicherheit (oder hab ich's überlesen?) oder auch Freundschaft und Familie (kann nicht sein - das MUSS irgendwo genannt worden sein)...............


Da haste schon recht, hat niemand geschrieben, hmmmm..............ich überlege grad warum ich auch nicht, obwohl mir meine Familie/Kinder wichtig sind.

Also meine Werte sind: Harmonie, Offenheit, Ehrlichkeit, Wärme, Nähe, Vertrauen, Treue, Hilfsbereit.

Eigentlich sind das einige Grundwerte die überhaupt glaub ich wichtig sind Familie und Freundschaft, zu schaffen und dann auch zu erhalten. Hat man dies geschafft bringt das doch ne gewisse Art von Sicherheit.

.............Was mich auch noch beschäftigt, sind die Werte, die uns vielleicht früher vorgelebt wurden, aber bei denen wir Probleme haben, sie wirklich anzunehmen, weil wir mit der Person, die diese Werte vorgegeben hat, Schwierigkeiten hatten (war das verständlich)..............

Ja, ich weiß was du meinst, hab ich glaub in meinen letzten mail auch geschrieben. Das sind für mich Werte die ich ablegen möchte.

Sie sind mir in der Kindheit eingetrichtert worden, aber ich bin mit ihnen nicht glücklich geworden. Das waren Werte nach denen mein Vater gelebt hatte, darum war er auch so einsam.
Werte wie: Ehrgeizig, Erfolgreich, Fehlerlos.

Werte die mich geprägt haben und krank gemacht haben.


liebe grüße sedna


otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Die ominösen Werte - welche habe ich eigentlich??

Beitrag von otterchen »

Hallo Sedna,

was ist aber, wenn uns da z.B. auch Pünktlichkeit vorgelebt wurde?
Ist ja nichts Verwerfliches dran, andere nicht warten zu lassen.

Aber wir lehnen diese Pünktlichkeit ab, weil sie uns von einer Person vorgelebt und/oder abverlangt wurde, mit der wir "auf Kriegsfuß" standen.
Wenn wir die Pünktlichkeit in diesem Falle nur ablehnen, weil sie an Person X gebunden ist, schaden wir uns dann selber? Denn wir lassen uns dann ja immer noch von dieser Person beeinflussen, indem wir genau die Gegenposition einnehmen.

Und was, wenn man mit beiden Eltern ein Problem hat(te)? Der eine Elternteil war auf seinen Körper bedacht, der andere absolut nicht. Ist/bleibt man dann zerrissen? Wann will nicht wie der Vater sein, aber auch nicht wie die Mutter?!

Ich glaube, nicht nur WELCHE Werte wir übernehmen oder ablehnen ist wichtig, sondern auch WARUM.

*grübel*
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
deep
Beiträge: 207
Registriert: 27. Sep 2004, 12:13

Re: Die ominösen Werte - welche habe ich eigentlich??

Beitrag von deep »

Hallo in die Runde,

puh, Werte...

Ich finde die Frage sehr, sehr schwierig.
Ich habe einerseits persönliche Werte, andererseits habe ich gesellschaftliche Werte übernommen und sicher auch den ein oder anderen Wert aus meiner Familie vor- und weitergelebt.

Mir ist Solidarität wichtig, wenn es um Benachteiligte geht. Ein Wert, den ich sicher nicht selbst entwickelt habe, sondern ein gesellschaftlicher und in meiner Familie durchaus vorgelebter Wert. Und einer, der heute nicht mehr wirklich populär ist.
Freiheit ist für mich ein Wert, ein persönlicher, ein gesellschaftlicher. Ein familiärer? Bin ich mir zur Zeit nicht wirklich sicher.
Jugendlichkeit? Nicht wirklich.
Zufriedenheit? Ganz sicher.
Wohlstand? puuuuuuh, wie definiert sich der?

Für mich stellt sich immer wieder die Frage, ob ich es mit einem Wert zu tun habe (den ich einer Fähigkeit, einer Zielsetzung selbst gegeben habe) oder mit einer Konvention (ein Wert, den Andere mir aufdrücken, z.B. durch Werbung, weil jeder das doch macht etc.). Und wenn es eine Konvention ist, wie die sich mit meinen Werten verträgt. Und ich merke, dass Kollissionen, die es da gibt und die ich in Kauf nehme, mir nicht gut tun, mich krank und unglücklich machen.
Seit ich mich wieder öfter auf meine Werte (was ist mir wichtig?) besinne und mich wieder bewusst dafür entscheide, meinen Wert und nicht die Konvention zu leben, geht es mir besser.

Ziemlich wirr, oder?

Liebe Grüße
Karin
bradforhelp
Beiträge: 344
Registriert: 11. Nov 2009, 13:55

Re: Die ominösen Werte - welche habe ich eigentlich??

Beitrag von bradforhelp »

Hallo,

für mich ist Zuverlässigkeit sehr wichtig: Ich will zuverlässig sein und erwarte dies auch von anderen.
brad
"In den Tiefen des Winters erfuhr ich schließlich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer liegt."

Albert Camus
Liber
Beiträge: 1491
Registriert: 4. Jun 2006, 18:09

Re: Die ominösen Werte - welche habe ich eigentlich??

Beitrag von Liber »

Hallo Otterchen,

bin bisher noch nicht so richtig auf das Thema "Werte" eingestiegen ...

aber hier mal ein Anfang.

Also zuerst mal möchte ich mir über den Begriff "Wert" klarwerden. Was ist überhaupt ein "Wert" für mich? Eigenschaften? Fähigkeiten? Materielles? Werte, die von Äußerem (z.B. Bestätigung) abhängen oder eher meine inneren Werte, die unabhängig von Äußerem für mich gelten und auch kein Verfallsdatum haben (wie etwas äußere Schönheit)?

Dann kommt bei mir noch folgende Überlegung in den Sinn:

Wahrheit und Gerechtigkeit sind ganz bestimmt "Werte" - aber sind sie bereits absolute Größen? Je nach Auslegung, Kultur, Religion, Erfahrung etc. verstehen wir Unterschiedliches darunter und das Verständnis davon verändert und erweitert sich im Lauf des Lebens.

Heute halte ich z.B. anderes für "wahr" als noch für 10 Jahren. Etliches habe ich als unwahr erkannt. Anderes musste und durfte ich für mich neu einordnen und definieren.

Deshalb: wer sagt mir denn nun, was "wahr" ist? Das kann ich letztlich wahrscheinlich nur selbst, oder?

Was Rollenvorbilder betrifft: das ist schwierig!
Für mich können das wohl nur Menschen sein, die das auch leben, was sie für sich erkannt haben. Wenn Menschen nicht nur sagen, dass ihnen z.B. Mitgefühl oder Offenheit wichtige Werte sind, sondern das auch ausdrücken und leben.

Wahrscheinlich ist dafür auch meine eigene Offenheit maßgeblich, um dies bei anderen wahrnehmen zu können. Wenn ich z.B. einen loyalen Menschen als "unkritisch" oder ähnlich einstufe, werde ich diesen Wert an ihm nicht erkennen können.

Ich hör jetzt hier mal auf ... ein großes und interessantes Thema ist das!

Lieben Gruß
Brittka
himmelskörper
Beiträge: 778
Registriert: 10. Jul 2009, 14:13

Re: Die ominösen Werte - welche habe ich eigentlich??

Beitrag von himmelskörper »

Hallo Otterchen,

ja das ist schwierig, ich denke solange wir "Krank" sind, und diese Werte als Mitursache unserer Erkrankung sehen, werden wir sie ablehnen, obwohl es als Wert ansich gut wäre.

Wenn wir aber an uns arbeiten, uns Gedanken machen, warum und weshalb dieser Wert in der Kindheit uns so zum schaffen gemacht hat.
Dann können wir bestimmt jetzt als Erwachsener dies aus einer anderen Sicht sehen und uns diesen Wert neu definieren.

Wenn mir als Kind den Wert Pünktlichkeit eingeschlagen wurde, das heißt wenn ich unpünktlich war, gab es Prügel. Dann verbinde ich natürlich mit diesem Wert nur schlechtes und will ihn nicht übernehmen.

Aber jetzt bin ich Erwachsen und weiß, das dies ein krankhaftes Verhalten meiner Eltern war und nicht an mir lag.

Das gleiche würde ich auch sagen in deinem Beispiel wenn jeder Elternteil einen anderen Wert hatte, man will weder Mutter noch Vater sein.

Das soll man ja auch nicht, wir sind jetzt für uns selbst verantwortlich und sollen wir selbst sein, unsere eigenen Werte setzen und deren Inhalt auch selbst bestimmen.

liebe Grüße sedna

ach ja, wollte ich auch noch schreiben, ich sehe das auch so wie Brittka, die Werte die man hat, können sich natürlich im Laufe des Lebens verändern. Weil andere Dinge in den Vordergrund treten, die uns wichtiger werden.


Antworten