Raus mit Euch 36

spiritlight
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Raus mit Euch 36

Beitrag von spiritlight »

Hi, hier ist der Neue!
Alles Liebe
Spirit
steppenwolf1

Re: Raus mit Euch 36

Beitrag von steppenwolf1 »

Wenn du nicht schon 195 Beiträge hättest, würde ich jetzt sagen, WILLKOMMEN !

bitte nicht ernst nehemn.
kormoran
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Re: Raus mit Euch 36

Beitrag von kormoran »

spiritl!

bist halt gar sparsam mit deinen wortspenden ...

gute wünsche
kormoranin
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
spiritlight
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Re: Raus mit Euch 36

Beitrag von spiritlight »

jo...is alles was viel...hab nix mehr gelesen von Euch....

Hey Steppenwolf...ich hab vielmehr Einträge...*Kopf nicke+grins* *Zwinker*

vielleicht einige Eckdaten?
ich arbeite in einer Gerontopsychiatrischen Einrichtung. Es wird gut, wenn ich alle kenne, im Moment ist es sehr schwierig.
Meine Wohnung ist gekündigt, eine Neue habe ich noch nicht.
Ich bin von sehr lieben Freunden aufgenommen worden.
Ich bin erstaunt wie gut ich dieses "Abenteuer" schaffe...
Und ein ander Mal denke ich, ich kann nicht mehr...aber das hatten wir ja schon, es geht eben immer weiter, nä?
Ich hoffe es geht euch gut...herzlichst eure...S
Katzenohr
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Re: Raus mit Euch 36

Beitrag von Katzenohr »

Hi Spirit, hallo @all,
ich muss bald raus aus mir. Ich habe die Info, dass ich Mitte Juli in die Klinik gehe. Der Chiemsee ist toll, aber das andere?!

Ich habe es gewollt und ich werde es annehmen, aber es fällt mir nicht leicht.
Euch allen liebe Grüsse Katzenohr
rm
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Re: Raus mit Euch 36

Beitrag von rm »

Herzlichen Dank liebe Spirit,

...hast diesen Faden neu geknüpft .
Wär so schön, wenn Du öfter hier wieder auftauchen könntest!

Hoffentlich findest Du bald ein neues Zuhause, wo Du die notwendige Ruhe und Frieden hast.

Ich wünsch es Dir von Herzen!

Reinhart
spiritlight
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Re: Raus mit Euch 36

Beitrag von spiritlight »

Danke Reinhart,
es fällt mir sehr schwer im Faden mit zu lesen, bevor ich dann Quatsch schreibe, halt ich lieber ganz die Klappe.
Ich muß sehr auf mich acht geben, ich neige dazu unter den gegenwärtigen Umständen in alte Muster zu verfallen.
Im speziellen geht es um eine bestimmte Wohnung, die ich gerne mieten würde, der Verwalter drückt sich aber nicht klar aus, läßt mich warten, meldet sich gar nicht....das tut mir gar nicht gut...ich ertrage das Warten kaum, es kommen schlechte Gedanken auf, ich fange an persönliche Verknüpfungen her zu stellen, das ist Gift für mich...ich will los lassen. Gestern fand ich einige Wohnungen in der Umgebung, die mir auch gefallen könnten, sind aber schlechte Kompromisse...
Ich hoffe, es geht dir gut
Und Euch anderen RME`s auch!
Herzliche Grüße S
rm
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Re: Raus mit Euch 36

Beitrag von rm »

>Gestern fand ich einige Wohnungen in der Umgebung, die mir auch gefallen könnten, sind aber schlechte Kompromisse...<

Du liebe Spirit,

...vielleicht schläft Du noch mal eine oder zwei Nächte d'rüber? Läßt den anderen Wohnungen eine Chance, Dir zu gefallen?
Andererseits würde ich den Vermieter, der Dich da warten läßt, warten lassen und evtl. dann absagen, denn es kommt ja nicht nur auf die Wohnung, sondern auch wesentlich auf das Verhalten des Vermieters DIR gegenüber an.

Was nützt Dir die schönste Wohnung, wenn der Vermieter Dich dann nach dem Einzug genauso wie jetzt im Regen stehen läßt?

Liebe Grüße und gute Nacht!
Und: RAUS aus den alten Mustern.

Reinhart
spiritlight
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Re: Raus mit Euch 36

Beitrag von spiritlight »

Ja...danke Rt, hast ja recht...aber die Wohnung meine ich eben so schön zu finden....seufz...Montag kann ich für die anderen Wohnungen anrufen, sie liegen halt nicht im ort, ich hätte dann wieder nen weiten Weg zur Arbeit, zu den geschäften, das wäre sehr ungünstig...hoffe es geht dir gut? Alles Liebe S
rm
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Re: Raus mit Euch 36

Beitrag von rm »

>sie liegen halt nicht im ort, ich hätte dann wieder nen weiten Weg zur Arbeit, zu den geschäften, das wäre sehr ungünstig...<

Kann ich gut verstehen Strong-Spirit , aaaaber Du sagst doch auch immer m.E. sehr stimmig: >Für irgendwas wird es gut sein.< Der Sinn erschließt sich Dir nicht sofort.

Trotzdem stehen ja noch alle Optionen offen. Vielleicht wäre es gut, morgen auch noch mal bei dem ersten Vermieter nachzuhaken, was denn nun ist.

Du müßtest Dich ja nun endlich mal entscheiden, auch im Interesse der anderen für Dich in Frage kommenden Vermieter, die ja auch nicht ewig auf Deine Entscheidung warten könnten.

Vielleicht nimmst Du eben auch erstmal die andere Wohnung mit der Option, Dich dann in Ruhe und Gelassenheit an Deinem Wunschort nach einer and'ren umzusehen. Raus kannst Du aus einem Mietvertrag relativ schnell, wenn es sein muß. Allerdings wäre dann ein zweiter Umzug fällig.

Aber da findet sich dann schon eine Lösung, das kannst Du mir glauben .

Ich weiß. es nervt alles sehr. Was ist eigentlich mit DEINEM körperl. Befinden?? Warst Du mit Erfolg beim Arzt? Sorry für mein penetrantes Fragen....

Mir geht es soweit ganz gut. Ich muß nur aufpassen, daß ich mich nicht zu sehr verzettele mit meinen Aktivitäten. Ich bin manchmal total müde, meist wenn ich mich in Ruhe irgendwo hinsetze.

Mein Körper und meine Seele fordern Pausen. Und die will ich ihnen geben, wenn ich's rechtzeitig merke.Darf ich Dich daran erinnern, daß Du ab und an auch dazu neigst, Dich zu übersehen, Dich viel zu sehr zu verausgaben?

Du weißt, es ist nicht kritisierend gemeint!
Ruh Dich ein wenig aus, schlaf gut und fest.

Reinhart
kaitain
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Re: Raus mit Euch 36

Beitrag von kaitain »

rm
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Re: Raus mit Euch 36

Beitrag von rm »

>..und stellt euch vor, ich habe angerufen..<

Einen wunderschönen guten Morgen Kaitain und Spirit!

...und für Dich Kaitain eine extra ! Das klingt m.E. gut mit dem Anruf und auch, daß Du Dich hier wieder einklinkst. Das fühlt sich nach eigener Aktivität an, nach 'ich pack's an', nach 'ich kann mit Erfolg was selbst bewegen'.

In dieser Phase befinde ich mich auch gerade. Wär schön, wenn ich/ wir das für uns stimmige Maß finden könnten. Ja, und da bin ich dann bei dem Punkt:

>...für die Gefühle anderer verantwortlich zu fühlen. Kann es sein, dass dies mehr bei Frauen vorkommt? Wie kommt es dazu sich dafür verantwortlich zu fühlen?<
Mir fällt dazu spontan ein: Kann es sein, daß ich mich deshalb oft für andere verantwortlich fühlen 'will', weil es ja unverbindlicher ist...weil ich mich auch wieder relativ schnell aus dieser Verantwortung zurückziehen kann, wenn es mir zuviel wird?

Heißt dies, daß ich aus lauter Angst, eigene Verantwortung zu übernehmen, dies umgehe und mich anderen zuwende? Das klingt für mich einerseits ziemlich beunruhigend, andererseits auch erleichternd, denn ich habe da eben wohl u.a. durch Deine Hilfe, Kaitain, wieder ein Bausteinchen zu meinem 'Lebenspuzzle' gefunden.

Ob das für andere sich verantwortlich fühlen eher bei Frauen vorkommt, kann ich nicht beantworten. Es könnte aber m.E. sein, daß bei Frauen, die in meinen Augen eher das wunderbare mütterlich 'Leben schaffende', das Behütende und Bewahrende in sich tragen, ihnen auch eher das 'Pflichtgefühl' Verantwortlichkeit in die Wiege gelegt worden ist !?

>Ist das ein gesunder Wesenszug oder eher ein ungesunder? Oder ist es wie immer, die Menge macht das Gift?
Die Antwort liegt, denke ich, in Deiner Frage.

>Ich für meinen Teil kann oft nicht differenzieren und daher fühle ich mich für ALLES verantwortlich, sogar für die Befindlichkeitein meiner Kunden und die haben ja nun mal so rein gar nichts mit mir zu tun.<
Mir ging's/ geht's ähnlich: ich habe mich oft so sehr in die Lage anderer versucht hinein zu versetzen, daß ich quasi in deren Rolle geschlüpft bin (auch was Geschäftliches wie Lagerhaltung, Präsentation etc. anging.

Fragen mußte ich mich dann im Nachhinein: Wollten meine Kunden das eigentlich, oder war es sogar mehr eine Einmischung in deren Verantwortlichkeit und damit Eintritt in deren Grenzbereiche? Ich hab mich da m.E. nach oft zuuu weit aus dem Fenster gelehnt.

>..Wo ist der Regelknopf?<
Tja, vielleicht da, wo ich mir bewußt werde, WARUM ich das alles tue, und da komme ich dann schnell (Vorurteil? )zu dem Verdacht, daß ich einige Dinge u.a. auch deshalb an mich ziehen möchte, um mangelndes Selbstbewußtsein auszugleichen, Anerkennung/ Wertschätzung zu bekommen.

Das ist ja auch eigentlich nichts, was ich an mir verurteilen müßte...ich will mir nur mehr und mehr darüber klar werden.

Also, das hier ist ja mal wieder länger geworden, als ich wollte...typisch! Ich verzeih's mir aber und ich hoffe, Ihr mir auch!

Liebe Grüße von mir an Dich, Kaitain und an 'unsere' Spirit , die hoffentlich auf dem Weg zu ihrem Zuhause, zu sich sein kann.

Reinhart
kaitain
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Re: Raus mit Euch 36

Beitrag von kaitain »

Katzenohr
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Re: Raus mit Euch 36

Beitrag von Katzenohr »

Hallo Kaitan,
ich kenne dieses Gefühl Verantwortung für die Gefühle anderer zu übernehmen sehr gut.
Wir haben in meiner Therapie erarbeitet, dass es an meinem sehr ambivalenten Elternhaus liegt.

Ich habe schon von Anbeginn nie gewusst, ob ich etwas richtig mache. Ich wollte es aber gern richtig machen. Ich wollte die Liebe meiner Eltern und da die Reaktion auf das was ich tat nie gleich war, habe ich versucht zu erspüren, wie es den Menschen geht um mein Verhalten darauf abzustimmen. Ich hoffte damit zu erreichen, dass alle zufrieden sind und ich damit auch mit mir zufrieden sein darf.

Das habe ich ca. 50 Jahre so gemacht und erst jetzt lerne ich auf mich und meine Befindlichkeiten zu hören. Die Anderen sind erwachsen und können sagen, wenn es ihnen nicht gefällt oder sie Hilfe benötigen. Es geht mit heute viel besser, nicht immer, aber oft. Ich traue mich für mich zu sorgen und habe kein schlechtes Gewissen dabei.
Ich kann dir nicht sagen, wie ich es mache, aber seitdem ich weiß woher es kommt, kann ich es ändern.

Ich habe meiner Mutter erzählt, dass ich in eine psychosomatische Klinik gehe und sie sagte dann, ich bin enttäuscht von dir. Da war es wieder, ich war völlig fertig und habe es doch geschafft auf der Sachebene zu erklären warum ich es tue und dass ich es für sehr mutig halte in eine Klinik zu gehen.
Es hat geholfen, mir ging es nicht ganz so schlecht und meine Mutter hat drei Tage später angerufen und sich entschuldigt. Dabei erwähnte sie ganz nebenbei, dass sie stolz darauf ist, wie ich mein Leben und meine Erkrankungen meistere.

Vielleicht hätte ich mich schon viel früher trauen sollen bei mir zu bleiben, mich abzugrenzen. Ich bleibe weiter dran und drücke auch dir die Daumen!

So einen lieben Gruß an alle RME’ler ich muss jetzt raus aus mir und endlich meine Steuererklärung machen.
Katzenohr
chrigu
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Re: Raus mit Euch 36

Beitrag von chrigu »

Liebe Kaitain,

gut, dass Du das Thema "Verantwortlichkeit für die Gefühle anderer" nochmal aufgreifst! Denn es begegnet mir in letzter Zeit wieder vermehrt, bzw. versuche ich mehr darauf zu achten und mich eben nicht verantwortlich zu machen für die Gefühle anderer.

Du fragst, ob das vielleicht so eine Frauensache ist. Das glaube ich nicht (aber ich bin eh kein Fan von "typisch Mann" und "typisch Frau" ).

Für mich glaube ich, dass es erstmal eine Erziehungssache ist. Erziehung meine ich hier nicht als bewussten Prozess, der von den Eltern gesteuert wird, sondern als das, was mir von meinen Eltern vorgelebt wurde (und vielleicht auch immer noch wird). Unter dem Verantwortungsgefühl für die Gefühle anderer liegt für mich eine Harmoniesucht und unter der Harmoniesucht wiederum die Angst vor Ablehnung (und darunter dann wiederum ein mangelndes Selbstwertgefühl, also mal wieder alles sehr vielschichtig ). Wie gesagt, das gilt für mich und mag für jeden anderen ganz anders aussehen!

Vielleicht klingt das jetzt so einandergereiht und abstrakt, aber mir fiel heute morgen auf dem Fahrrad ein Beispiel dafür ein: Meine Kernfamilie trifft sich relativ selten komplett, weil wir Kinder mittlerweile eben längst ausgezogen und in anderen Städten sind. Als wir uns mal wieder alle treffen wollten, rief ein paar Tage vorher ein Bekannter meiner Eltern an, der an besagtem Termin in der Nähe war und sich bei meinen Eltern für eine Nacht einquartieren wollte. Meinen Eltern passte das überhaupt nicht, aber das haben sie nur mir gegenüber geäußert, nicht dem Bekannten. Und haben ihn eingeladen. Das ist für mich so ein Beispiel dafür, sich für die Gefühle anderer verantwortlich zu machen. Weil, der Bekannte hätte sich ja getroffen fühlen können, wenn er nicht eingeladen wird (und er hätte auch noch wer weiß was über meine Eltern denken können, gell?!). Dass darunter gleich mehrere andere Personen - nämlich die Familie - zu leiden hat, wurde dem untergeordnet. Ich bin damals an dem Wochenende gar nicht zu meinen Eltern gefahren - und habe mich dann prompt meinerseits dafür verantwortlich gefühlt, dass sie deshalb schwer beleidigt waren.

Insofern ist für mich dieses Verantwortungsgefühl für die Gefühle anderer eine diffuse Mischung aus Angst vor Ablehnung, dem "was-denken-die-anderen-von-mir", auch Angst vor eventueller Konfrontation (die zumeist sehr unbegründet ist!) und eben mangelndem Selbstwertgefühl. Denn eigentlich sollte man es sich ja wert sein, sein eigenes Glück erstmal über die Glückserfüllung anderer zu stellen.

Tja, wo der Regelknopf ist, das weiß ich nicht. Da ich in letzter Zeit verstärkt auf diesen Mechanismus bei mir achte, entdecke ich ihn immer öfter bzw. immer schneller und versuche dann, dem entgegenzusteuern. Hilfreich ist dabei auch zu erfahren, dass sich niemand schwer verletzt oder schwer beleidigt fühlt, wenn ich mich nicht mehr für das Gefühl des anderen verantwortlich mache. Ganz im Gegenteil: bei einem Freund hat meine Haltung neulich erst zu einem sehr guten Gespräch und dann zu einer viel entspannteren Situation zwischen uns insgesamt geführt. Manchmal wird mir auch klar, wie absurd es ist, mich in diesem Sinne verantwortlich zu machen - als hätte ich so einen riesigen Einfluss! Das hilft ebenfalls.

Könnte Dir ein lautes Stopp helfen? Immerhin erkennst Du ja, wenn die Maschine in Gang gesetzt wird?


Chrigu
rm
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Re: Raus mit Euch 36

Beitrag von rm »

>Ich befürchte langsam, dass es genau so ist, dass ich andere Menschen als Projektionsfläche annehme, um nicht nach mir schauen zu müssen.<

Warum fürchten? Fürchten könnten wir uns doch nur, wenn wir das alles garnicht mehr wahrnehmen könnten, wenn wir starr und stumm würden, ohne daß dies uns auffällt. Gott sei Dank gibt es doch das Leben, die Mitmenschen, die uns in irgendeiner Form mitteilen und sei es durch vorläufige Abgrenzung, daß wir auch einen anderen Weg einschlagen können.

Entscheiden können wir uns aber nur selbst, nicht die anderen für uns, oder?

Auch noch müde Grüße,
Reinhart

...und eh ich's vergesse: wie wär's erstmal mit ein wenig Ruhe, Ausschlafen...ich glaub, es könnte klappen...wobei Dein Körper wird sich den Schlaf holen, wenn er ihn unbedingt braucht.
Ich z.B. habe meinen Organismus in der Vergangenheit natürlich auch ein wenig unterstützt, erst mit ein paar Tabl. unter prof. Anleitung und dann mit passender 'Schlafhygiene'. Soll heißen:

keine aufregenden Filme im Fernsehen mehr, keine unnötigen Unterhaltungen, Radio aus, PC aus, dem Wind zuhören (ja, ich kann ihn mittlerweile wieder hören ), nur den Tag leben ( die Zukunft kommt von ganz allein ).

Ich weiß, es klingt so einfach, ist aber das Gegenteil am Anfang und mit vielen Stolpersteinen versehen. Ich übe täglich!

Nochmal lb.Gruß, auch an die Anderen. .

Edit: Sehe gerade, daß Du so viele and're gute Gedanken geschickt bekommst. Schön für mich, das mit sehen zu können. Katzenohr und Chrigu!
kormoran
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Re: Raus mit Euch 36

Beitrag von kormoran »

liebe ihr!

ich stimme chrigu zu: ich glaube auch, dass das mit dem verantwortlich fühlen für die gefühle anderer in erster linie anerzogen ist.
und ich glaube auch, dass es mädchen traditionell und immer noch viel mehr anerzogen wird als jungs. frauen wird nach wie vor die umsorge-rolle zugeschrieben (daneben sollen sie aber bitte auch männerberufe erobern, an allen strukturellen hindernissen vorbei topmanagerin oder kanzlerin werden und schlank sein und marathon laufen ... und wenns nicht gelingt war sie halt zu blöd und zu schwach und geißelt sich selbst). den anderen familienmitgliedern die wünsche von den augen ablesen und erfüllen, und aus den reaktionen schließen, ob eh alles gepasst hat oder sie mal wieder was falsch gemacht hat.

für mich selbst sehe ich noch einen anderen anteil, und das ist diese verschwiegenheit und verlogenheit in der familie: wenn nichts ausgesprochen wird (um niemand zu verletzen), aber alles erwartet wird. ich glaube (wer weiß, vielleicht war alles ganz anders), als kind laufend mit unterschwelligen oder doppelten botschaften konfrontiert gewesen zu sein, und mir angewöhnt zu haben, immer die antennen auszufahren, um diese signale aufzufangen und dann hoffentlich richtig zu handeln.

eigentlich hätte ich doch lernen sollen, mir selbst zu vertrauen und nach einer handlung schlicht zu wissen: das war jetzt richtig. und wenn jemand dann traurig dreinschaut, dann kann ich fragen, was los ist und eine klare antwort bekommen.
und wenn jemand etwas sagt, dann war es das, nichts weiter: keine darin "durch die blume" versteckte aufforderung, maßregelung, herabwürdigung.

ach, jetzt bin ich wieder auf meiner alten baustelle gelandet, sorry.

es war da aber noch ein anderer gedanke - weil du sagst, du lenkst damit von dir selbst ab.
so sehe ich es eher nicht.
man könnte ja auch sagen, dass dieses "anmaßen" der verantwortung für die gefühle der anderen eine art von "anmaßung von macht" ist. denn ist es nicht eigentlich ungeheuerlich - wenn man es mal so betrachtet: mein handeln bestimmt, wie es anderen geht?

aber: das glauben wir ja eigentlich nicht. ich glaube nicht, kaitain, dass du dich besonders machtvoll über andere fühlst, eher im gegenteil. es ist eher wie die gefangene der anderen sein: ein diener, der die aufgabe hat, die anderen zufriedenzustellen, aber nie erfolg haben wird. (landvermesser k. wie kaitain ?)

eher haben wir uns selbst verlassen, aus mangel an vertrauen, dass wir hier zuhause sein dürfen und so genügen (stichwort: heimatloses ich). aber damit bin ich ja auch nur wieder zu dem punkt zurückgekommen, den du schon formuliert hast: wvm


liebe grüße
kormoranin
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kaitain
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Re: Raus mit Euch 36

Beitrag von kaitain »

rm
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Re: Raus mit Euch 36

Beitrag von rm »

>Wenn alles so ist wie es empfohlen wird, ich aber trotzdem wach im Bett liege und der Schlaf einfach nicht kommen will, jede Faser meines Körpers aber eigentlich nach der ersehnten Ruhe lechzt.... Da wird man ganz kirre dabei.<

Einen hoffentlich einigermaßen guten Morgen, Kaitain....

Es ist so schwer, ich hab es auch mitgemacht und dachte manchmal, ich schaffe es nicht. Vieles habe ich ausprobiert, gerade und auch, was den Schlaf angeht.

Ich war auch im Schlaflabor - alles auf meine Veranlassung hin - Schnarchen war das Thema, auch das zerwühlte Bett kannte und kenne ich zur Genüge. Ich setzte nun alle Hoffnung in das Ergebnis des Tests und man diagnostizierte eine leichte Schlafapnoe mit Stillstand der Atmung bis zu einer knappen Minute.

Ich tigerte zum HNO Arzt, der mir eine OP empfahl,die ich dann auch machen ließ. Erfolg kurzfristig, danach wieder alles beim alten . Trotzdem hat sich der Besuch beim HNO Arzt gelohnt, denn seitdem nehme ich jeden Tag eine ölhaltige Emulsion für die Nase, die diese ständig feucht hält und die Atmung erleichtert.

Die Hoffnung, den Grund der Depression gefunden zu haben, wurde enttäuscht (ich dachte da an mangelnde Durchblutung des Gehirns durch unzureichende Sauerstoffzufuhr. Diese Mangeldurchblutung wurde dann auch festgestellt. Ärzte ballerten mich dann mit Medikamenten zu, aber es waren wohl die Falschen. usw. usf.

Erste Erfolge gegen meinen unruhigen und unerholsamen Schlaf brachte mir die Erkenntnis, daß mein Problem mit dem Schlaf wohl sehr vielschichtig ist und schlußendlich ich allein dem ganzen nachspüren muß. Andere werden es für mich nicht tun, oder wenn ja, nur mangelhaft.

Das kann ich auch verstehen, denn Zeit ist oft Mangelware und ich kann nicht verlangen, daß sie mir ausreichend gewidmet wird. Schließlich geht es um MEINE Befindlichkeiten und Gesundheit. Nachdem ich dies verstanden habe, geht es besser mit dem Schlafen, denn ich versuche, besser in mich rein zu hören.

Ich erzähle das bewußt ein wenig langatmig, weil ich die Gelegenheit hier nutzen möchte, um mir selbst darüber noch ein wenig klarer zu werden.Deshalb Dank an Dich, Kaitain, daß Du das Thema so vielseitig hier vorstellst. .

Was mir noch zu Deiner Situation einfällt: Ich habe den Eindruck, Dir würde es gut tun, selbstgebaute (?) Zwänge abzubauen. Du mußt wirklich m.E. nicht für andere ständig da sein. Sei doch erst einmal für Dich selbst da.

Da fällt mir noch ein: Es kann übrigens nach meiner Überlegung heute Nacht noch durchaus sein, daß Du garnicht Deinem eigenen Problem(Selbstverantwortung) aus dem Weg gehen möchtest (indem Du für and're die Verantwortung übernimmst), sondern einfach nur zu gutmütig von Deinem Naturell her bist, helfen willst, wo Du gebraucht wirst.

Eben einfach, weil es Dir ursprünglich Freude machte, Deinen Mitmenschen zu helfen, ihnen Schwierigkeiten abzunehmen bzw. Deine vielleicht urspüngliche Lebendigkeit und Lebenslust mitzuteilen. Wär das auch eine Möglichkeit?

Aber es ist wohl jetzt doch so bei Dir, daß Deine Nächsten oder auch andere sich so an die hilfsbereite Kaitain gewöhnt haben, daß es selbstverständlich geworden ist, wenn Du für sie da bist bzw. Du argwöhnisch beäugt wirst, wenn Du aus dieser inzwischen zur Zwangsjacke gewordenen Gewohnheit endlich mal ausbrechen willst.

Was bleibt? Ich für meinen Teil fühle mich wesentlich besser, seit ich für mich beschlossen habe, für eine Zeit zu gehen - mit allen Konsequenzen - und ja, allein dieser Gedanke, mein Leben selbst in die Hand nehmen zu können, Möglichkeiten der konkreten Veränderung vorsehen kann, macht mich freier und lebhafter.

Klar ist natürlich, keine Entscheidung zu überstürzen. Viele Auseinandersetzungen hat es auch gekostet und kostet es noch immer. Aber es hilft im Endeffekt allen, denn es ist eine gewisse Klarheit in den Beziehungen aufgetreten. Diese Klarheit möchte ich mir weiterhin bewahren.

Liebe Kaitain, mir liegt es fern, hier eine Diagnose stellen zu wollen, denn das kann und will ich nicht. Dazu kenne ich Dich viel zu wenig. Ich will Dir mit meinen Worten nur weitere Denkanstöße geben.

Wenn mir das gelingt, so ist es gut. Wenn nicht, so hab ich es jedenfalls versucht .

Jetzt ausgeschlafene Grüße von mir... ich geh jetzt noch schnell auf den Markt...hoffentlich haben die noch was für mich und mein Töchterchen .

Reinhart
kormoran
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Re: Raus mit Euch 36

Beitrag von kormoran »

hallo kaitain,

nur kurz:
der landvermesser k. ist aus franz kafka: das schloss. dieser k. kommt da hin und soll sich im schloss melden, aber er dringt nie durch, es gibt keinen klaren auftrag. das habe ich assoziiert mit der situation, in der man ist, wenn man anderer menschen bedürfnisse erfüllen will - keinen eigentlichen auftrag haben, immer scheitern müssen, nie zum eigentlichen durchdringen können. (gibts in wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Schloss)

ach scheiße, eigenes kleinreden, aus angst, dass ich das größere leid der anderen nicht ausreichend würdigen würde. in der tat ist es ein größeres problem, dauerhaft mit unzureichender medizinischer versorgung konfrontiert zu sein, als einmal von einem volltrottel attackiert zu werden, der nicht checkt, dass er gerade glück gehabt hat, mich nicht überfahren zu haben.
weißt du, an dem tag war ich echt down, die woche war ja auch übel. ich hätte mich so sehr nach wo anlehnen dürfen gesehnt. und trau mich dann nicht, weil ich doch weiß, es geht vorbei, anderen geht es schlechter.

ich finde es bemerkenswert, dass deine familienmitglieder dich als rebellisch empfinden ... als würden sie da ihre größte angst artikulieren, du könntest einfach tun, was andere menschen auch tun, deiner wege gehen, aufhören, angepasst ihre wünsche zu erfüllen ...? ist es ein im-keim-ersticken der selbsterhaltungskraft in dir, die sie wahrnehmen?

ich wünschte du fändest die kraft (erstmal viel ruhigen schlaf ...) wirklich rebellisch zu sein! dich selbst in einer revolution zu befreien, mit wehenden fahnen (am motorrad ).

alles liebe
kormoranin
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Katzenohr
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Re: Raus mit Euch 36

Beitrag von Katzenohr »

Hallo Kaitan,

ja, ich habe einen Bruder. Allerdings spricht der niemals über derartige Dinge. Ich glaube nicht, dass er sich jemals damit beschäftigt hat welche Auswirkungen unser Zuhause auf uns hat.

Er ist jünger als ich, ein Mann und hat von daher eine ganz andere Wahrnehmung. Bei uns Zuhause zählten Männer mehr. Ich habe diese Dinge auch nicht bewusst wahrgenommen, aber die Therapie ist wirklich hilfreich.

Ich bespreche dann vieles mit meinem Mann, der meine Eltern und meinen Bruder natürlich kennt und mit meinen Freunden, die auch seit vielen Jahren in meinem Elternhaus bekannt sind. Nachdem ich bestimmte Begebenheit angesprochen habe, wurden mir viele Dinge geschildert, die ich mir nicht bewusst waren, meinen Freunden aber schon.

Ich habe also eine Rückmeldung und kann somit vieles abgleichen und sehen, ob es der Realität entspricht. Ich habe Angst auf meinem Weg raus aus mir, aber ich sehe auch, dass, wenn ich mich traue neue Wege zu gehen, es mir letztendlich besser geht, weil ich endlich lerne zu mir zu stehen.

Reinhard, das Thema Schlafstörung nimmt auch bei mir viel Platz ein. Da ich immer ein wenig Angst vor so vielen Medis habe, probiere ich es jetzt mit einem Baldrian/Hopfenpräparat. Zudem nehme ich dann noch Bachblüten und komme einigermaßen zurecht. Wenn ich dann wirklich nicht schlafen kann, versuche ich mir keinen Stress zu machen, sondern beschäftige mich mit bügeln, lesen, im Forum lesen etc.

Es klappt mal besser mal schlechter, aber auf dem Ende will ich nicht auch Seelenqualen.
Puh, für mich ein langes Posting und sicherlich hab ich mich wieder einmal selbst überholt.

Euch allen LG Katzenohr
kaitain
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Re: Raus mit Euch 36

Beitrag von kaitain »

kaitain
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Re: Raus mit Euch 36

Beitrag von kaitain »

kaitain
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Re: Raus mit Euch 36

Beitrag von kaitain »

Clown
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Re: Raus mit Euch 36

Beitrag von Clown »

Guten Morgen Kaitain,

ich wünsche dir, dass sehr bald irgendetwas in dir sagt:
'So, das war jetzt genug gelitten. Es reicht. Jetzt wird die Programmierung verändert.'

Viel Spaß beim Frankfurt-Treffen, lieben Gruß,

Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
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