Zurück ins Leben

flower123
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Zurück ins Leben

Beitrag von flower123 »

Hallo liebe Leute!

Mich würde interessieren, was ihr versucht bzw. bereits in eurem Leben geändert habt, um der Depression die Stirn zu bieten.

Damit meine ich:
- Therapieangebote (Psychotherapie, stationärer Aufenthalt, Tagesklinik)
- Hobbies
- Kontakte knüpfen und pflegen
etc. pp.

Zu mir kann ich sagen, dass ich seit Mittwoch eine Tagesklinik besuche und mir, was Hobbies angeht, überlegt habe, reiten zu lernen.

Hoffe und wünsche uns allen, dass wir in diesem Thread Anregungen und Mut, etwas zu verändern, finden.

LG white orchid
KaterBerti
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Re: Zurück ins Leben

Beitrag von KaterBerti »

Hallo white orchid,

ich bin zum ersten Mal erkrankt und gebe die Hoffnung nicht auf, mein "altes Leben" zurück zu bekommen. Dafür habe ich nun schon ein paar Dinge "geändert":
- Termin in Klinik
- ambulante Behandlung
- Osteopathen
- Hypnose (ein mal gescheitert, werde es aber nochmals wo anders probieren)
- Gedanken aufschreiben (durchbricht meine Grübeleien)

Sozialkontakte sind bei mir nach den letzten Monaten leider ziemlich rar geworden. Eine Selbssthilfegruppe werde ich aber wohl aufsuchen. Außerdem werde ich die Menschen wohl zukünftig aus einem anderen Blickwinkel sehen.
Berti
Babi
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Re: Zurück ins Leben

Beitrag von Babi »

Hallo,
ich mache momentan die 2. Therapie und die hilft mir gut. Es ist eine Verhaltenstherapie wie die erste auch, die ich machte.
Und ich nehme AD, hab letztes Jahr damit angefangen, nachdem ich mich über 10 Jahre nicht getraut hat, welche zu nehmen.
Dadurch daß ich jetzt welche nehme, hat sich mein Leben total verbessert.

Ich war auch schon mal bei einem Treffen aus dem Forum hier und das war auch sehr schön.

Gruß Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
wennfrid
Beiträge: 799
Registriert: 15. Feb 2010, 08:01

Re: Zurück ins Leben

Beitrag von wennfrid »

Hi withe orchid
Ich habe mein Leben um ca. 180 Grad gedreht.
Ich lebe nur noch für die wichtigsten Dinge des Lebens. Ich habe 2 stationäre Klinikaufenthalte (2001, 2005) hinter mir. Hier habe ich die wichtigen Sachen des Lebens erkannt und sie in meine Realität umgesetzt. Außerdem interessieren mich nur noch Menschen, die "tiefere" Gefühle haben und auch darüber sprechen. Äußerlichkeiten stoßen mich irgendwie ab. Seit ca. 10 Jahren änderte sich meine Denkstruktur von Tag zu Tag und ich bin froh und dankbar dafür.
Viel Kraft und Energie

Fridolin
ecureuille

Re: Zurück ins Leben

Beitrag von ecureuille »

Hallo White Orchid,

ich finde, dass du ein sehr interessantes und hoffnungsvolles Thema begonnen hast.

Ich versuche nie aufzugeben und zu kämpfen!
Und da das alleine oft schwierig ist, versuche ich alle Hilfe und Unterstützung, die ich bekommen kann, in Anspruch zu nehmen.

Gerade auch, um mein Umfeld zu entlasten, empfinde ich es als wichtig, professionelle Hilfe zu suchen.

Neben ambulanter und stationärer Therapie, hilft mir ein Sozialarbeiter, alle Bereiche des alltäglichen Lebens zu bewältigen.

Ich habe nie das Gefühl, durch die Inanspruchnahme dieser Hilfen minderwertiger zu sein oder Bittsteller zu sein. Ganz im Gegenteil: ich bin stolz auf mich wirklich alles zu versuchen, um zu lernen mit der Krankheit umzugehen.

Besonders wichtig für mich ist der Aufbau sozialer Kontakte und Freizeitaktivitäten.

Gleichzeitig bin ich mir bewusst, dass ich immer wieder große und kleine Rückschläge erleben werde und hoffe, dass ich damit umgehen kann und vor allem mal lerne frühzeitig zu merken, wenn ich abrutsche.

Ich bin gespannt auf eure Beiträge.
ecureuille

Re: Zurück ins Leben

Beitrag von ecureuille »

Hallo White Orchid,

ich finde, dass du ein sehr interessantes und hoffnungsvolles Thema begonnen hast.

Ich versuche nie aufzugeben und zu kämpfen!
Und da das alleine oft schwierig ist, versuche ich alle Hilfe und Unterstützung, die ich bekommen kann, in Anspruch zu nehmen.

Gerade auch, um mein Umfeld zu entlasten, empfinde ich es als wichtig, professionelle Hilfe zu suchen.

Neben ambulanter und stationärer Therapie, hilft mir ein Sozialarbeiter, alle Bereiche des alltäglichen Lebens zu bewältigen.

Ich habe nie das Gefühl, durch die Inanspruchnahme dieser Hilfen minderwertiger zu sein oder Bittsteller zu sein. Ganz im Gegenteil: ich bin stolz auf mich wirklich alles zu versuchen, um zu lernen mit der Krankheit umzugehen.

Besonders wichtig für mich ist der Aufbau sozialer Kontakte und Freizeitaktivitäten.

Gleichzeitig bin ich mir bewusst, dass ich immer wieder große und kleine Rückschläge erleben werde und hoffe, dass ich damit umgehen kann und vor allem mal lerne frühzeitig zu merken, wenn ich abrutsche.

Ich bin gespannt auf eure Beiträge.
no name
Beiträge: 425
Registriert: 29. Okt 2008, 11:09

Re: Zurück ins Leben

Beitrag von no name »

Hallo white orchid,

nach anfänglichen Schwierigkeiten mir überhaupt Hilfe zu holen, habe ich mir ein großes Netz an Hilfsangeboten aufgebaut:

- mein Psychiater in der Ambulanz einer Klinik (dort kann ich außerdem rund um die Uhr einen Arzt erreichen)
- meine Psychologin, die ich jederzeit am Handy erreichen kann
- das Betreute Einzelwohnen und der sozialpsychiatrische Dienst (dort erhalte ich von Sozialpädagogen Unterstüzung bei besonders belastenden Alltagsdingen)
- meine wöchentliche Ergotherapie
- eine theologische Begleitung
- dann versuche ich meinen Alltag so gut es geht zu strukturieren
- mir öfter als bisher mal etwas Gutes zu gönnen
- ich habe das Glück auch ein großes Netz an sozialen Kontakten zu haben
- und wenn es wirklich nicht anders geht, mich stationär behandeln zu lassen
- außerdem gehe ich seit einigen Wochen zum Volleyball (in diesem Zusammenhang möchte ich dich ermutigen das Reiten zu lernen)

Leider passiert es mir trotzdem, dass ich doch immer wieder in ein tiefes Loch falle, bzw. die frühzeitigen Warnsignale nicht rechtzeitig erkenne.
Trotzdem versuche so gut es geht mit der Erkrankung ein lebenswertes Dasein zu führen.

Viele Grüße

no name
flower123
Beiträge: 205
Registriert: 4. Apr 2010, 19:02

Re: Zurück ins Leben

Beitrag von flower123 »

Hallo!

Wow, ich bin gerade etwas platt von dieser positiven Resonanz!
Ich danke euch herzlich für die vielen Antworten!

Hinzufügen wollte ich noch, dass ich seit ca. 1 1/2 Wochen erstmalig ADs nehme und seit ca. einem Monat in einer Selbsthilfegruppe bin.

@Berti77: Es hilft sehr, manchmal seine Gedanken zu Papier zu bringen. Oftmals geht es mir besser und ich sehe meine Gedanken strukturierter, wenn ich sie niedergeschrieben habe.

Mein Freundeskreis ist nicht klein, aber auch nicht riesig; trotzdem hält man wenig Kontakt oder trifft sich selten (meistens kaum Zeit wegen dem Job, etc., oder schwierig, da Freunde in Nachbarstädten wohnen, ...)

Ich wünsche mir, mich aus diesem Schneckenhaus herauszuholen und dazu muss ich auch über meinen eigenen Schatten springen.

@Babi: Findest du es auch erstaunlich und natürlich super, wie stark die ADs das eigene Denken beeinflussen?
Dir wünsche ich viel Erfolg und Kraft bei deiner 2. Therapie!

@no name: Danke dir für deine Unterstützung!
Dir wünsche ich viel Spaß beim Volleyballspielen!
Egal, was man tut, hauptsache, man tut es für sich und man fühlt sich gut dabei.

@ecureuille: Deine Sichtweise, stolz auf sich zu sein, da man sich selbst Hilfe geholt hat und an seiner Kranlheit arbeitet, finde ich super! Ich versuche mir das auch zu sagen; manchmal klappt's besser, manchmal nicht so sehr. Aber aufgeben kommt nicht in Frage!

@Fridolin: Deine Beiträge lese ich immer mit sehr großem Interesse. Ich finde es toll und beneide dich darum, so gelassen zu sein und das eigene Denken und Leben so positiv für sich geändert zu haben. Hut ab!

GLG white orchid
Birgitta
Beiträge: 22
Registriert: 16. Nov 2009, 12:34

Re: Zurück ins Leben

Beitrag von Birgitta »

Hallo,
auch ich befinde mich gerade wieder auf dem Weg "zurück ins Leben". Bin seit November letzten Jahres krankgeschrieben, seit Januar in der Tagesklinik, wo ich mich sehr gut aufgehoben fühle. Nun fühle ich mich wieder fit genug, um zu arbeiten, möchte aber nicht an meine alte Arbeitsstelle zurück, da die den größten Anteil an der Depression hat. Kämpfe gerade mit mir, die Kündigung zu schreiben oder nicht...
Habe alte Hobbies wieder entdeckt und neue gefunden, hauptsächlich handarbeitsmäßig.
Nehme AD und habe eine verständnisvolle kompetente Hausärztin.
LG Birgitta
Herzliche Grüße

Birgitta
niederländer

Re: Zurück ins Leben

Beitrag von niederländer »

Hallo weisse Orchidee,

Also ich gebe auch noch mein Senf dazu:

-Ich habe eine ein jährige ambulante Therapie gehabt und viel daraus gelernt.
- Ich mache regelmäßig (Ausdauersport).
-Ich pflege meine soziale Kontakte
-Ich kenne meine Grenzen.
-Ich nehme vieles gelassener.

Machts gut,

Gruß,

dutchy
kormoran
Beiträge: 3276
Registriert: 29. Mai 2007, 21:56

Re: Zurück ins Leben

Beitrag von kormoran »

hallo white orchid,
hallo alle!

white orchid, ich freue mich für dich, dass bei dir bewegung und aufbruch keimt!

ich möchte gerne mit euch teilen, was für mich die wesentlichen eckpunkte für die leiter raus aus der depression, oder auf den pfad zurück ins leben waren.

* therapie (= hilfe annehmen; hat damals eine ziemliche überwindung gekostet)
* ein antidepressivum samt guter begleitung durch die ärztin
* selbsthilfegruppe (hat für mich bedeutet, in geschütztem rahmen endlich wieder "unschädliche" sozialkontakte zu üben, auge in auge mit menschen zu sein, denen es ähnlich geht)
* yoga (zum einen ist das eine ganz tolle sache, wo man auch konkret bei depressionen die richtigen übungen machen kann; das auf körper und geist wirkt, und etwas, das man, wenn man mal ein bisschen gelernt hat, ohne jedes zubehör alleine und zuhause machen kann - was mir auch in der noch depressiven zeit genützt hat!; zum anderen hatte ich unglaubliches glück, dass mein erster yogalehrer selbst depressiv war und mit mir sehr offen geredet hat)
* laufen in der freien natur (ist bekanntermaßen gut; für mich hat es konkret auch ganz viel lern-parallelen zum leben sonst geboten: achtsam mit mir umgehen, nicht zu viel fordern, mich als kraftvoll erleben, durchhalten können, mit allen sinnen die welt wahrnehmen ...)
* last, not least! der austausch hier im forum und angeregt dadurch und durch persönliche begegnungen mit menschen aus dem forum die auseinandersetzung mit meinem weltbild, meiner einstellung zum sein - für mich eine ganz wichtige ergänzung zur therapie.

ich bin enorm dankbar vor allem für begegnungen, die sich nach und nach ergeben haben, denn nur mit der therapie allein hätte ich - so allein mit mir im kopf ... - nicht so viel gelernt, wäre mein leben heute nicht so reich und, wie ich meine, so stabil.

geduld mit sich selbst und vertrauen ins leben wünscht euch
kormoranin
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
kleene_sue
Beiträge: 418
Registriert: 28. Jan 2009, 19:27

Re: Zurück ins Leben

Beitrag von kleene_sue »

Hallo,

seit November 2008 habe ich Folgendes erreicht/unternommen/angefangen etc.:

- 1x wöchentlich Einzeltherapie für 25 Wochen (tolle Erfahrung!!)
- Antidepressivum
- 8 Wochen Psychiatrische Tagesklinik
- 6 Wochen Kur (empfehlenswert und wunderbar!!)
- Selbstfindung in 9 Monaten Krankschreibung und anschließend meinen Freund nach 6 Monaten Auslandsaufenthalt in die Arme geschlossen
- Fitnesstraining seit Januar 2010 (tut mir unheimlich gut!!!
- neuer Job seit 2010

... ich glaube, das reicht
~ Denken ist schwer und das besonders für den, der es kann. ~
flower123
Beiträge: 205
Registriert: 4. Apr 2010, 19:02

Re: Zurück ins Leben

Beitrag von flower123 »

Hallo!

War heute nicht ein wunderbar sonniger Tag?

@Birgitta: Hast du jemandem, mit dem du über deine Arbeitsstelle ohne Vorbehalte reden könntest?

@dutchy52: Wow! So weit wie du wäre ich gerne... vor allem seine eigenen Grenzen zu kennen und gelassener zu werden...

@kormoranin: Danke für deine lieben Worte!
Ich denke, letzten Endes kann man sich nur selbst aus der Depression heraus helfen; es gibt "Wegbegleiter" wie Psychotherapeuten oder Aufenthalte in Kliniken, aber letztlich muss ich den Weg selbst gehen... und irgendwie ist es auch beruhigend zu wissen, dass die Lösungen in mir selbst liegen

Den Weg, den du gegangen bist, finde ich sehr bewundernswert!

@SchUE: Das freut mich sehr für dich, dass sich so vieles bei dir zum positiven gewendet hat!
Wünsche dir die Kraft, dass du weiter am Ball bleibst!



Noch etwas, dass ich hinzufügen wollte:
Wenn ich nächstes Jahr mit meiner Ausbildung fertig bin, möchte ich meinen Motorrad-Führerschein machen

Euch allen eine erholsame und gute Nacht!

GLG white orchid
Sieglinde1964
Beiträge: 1267
Registriert: 30. Dez 2006, 19:31

Re: Zurück ins Leben

Beitrag von Sieglinde1964 »

Ich war in der Klinik (vom 3.Mai bis 3. Juli 2007).
Bin seit Oktober 2007 in ambulanter Psychotherapie, alle zwei Wochen.
Nehme ADs und Nuroleptika.
Bin dadruch wieder aktiver und nehme auch am öffentlichen Leben wieder teil. Gehe wieder mehr raus. Zu Hobbies habe ich leider durch den 5-Personen-Haushalt kaum Zeit.
Wir haben in unserer Stadt evangelistische Zelttage bei denen ich als ehrenamtliche Mitarbeiterin zur Zeit mitarbeite. Das macht mir Spaß.
niederländer

Re: Zurück ins Leben

Beitrag von niederländer »

Hallo weisse Orchidee,

Ja das klingt alles sehr gut so wie es mir geht.
Aber das Erworbene muss ich dennoch strengstens pflegen,ohne dabei meine Lieben zu vernachlässigen.
Ich versuche keine Fassade aufrecht zu halten sondern ich zeige wer ich wirklich bin: A sensitive person.

Ich erlebe schwere Schicksalsschläge, aber das bringt mir nicht mehr aus dem Gleichgewicht.
(Meine 24 jährige Tochter hat sich die letzte Wochen 2 x versucht das Leben zu nehmen.)
Sie hat so viel mehr wenn sie einen gesunden Vater hat.....

Machts gut,

Gruß

Dutchy
flower123
Beiträge: 205
Registriert: 4. Apr 2010, 19:02

Re: Zurück ins Leben

Beitrag von flower123 »

Guten Morgen dutchy52!

Das ist richtig: es ist besser, keine Fassade aufrecht zu erhalten, sondern sich so zu zeigen wie man ist: eben feinfühlig.

Ich finde deine Einstellung, dass deine Tochter mehr von einem gesunden Vater hat, super
Dazu braucht es sehr viel Kraft!
Deiner Familie und dir wünsche ich diese Kraft!

GLG white orchid
KaterBerti
Beiträge: 113
Registriert: 21. Apr 2010, 18:11

Re: Zurück ins Leben

Beitrag von KaterBerti »

white orchid, da ich ja nun ganz "frisch" betroffen bin, erlebe ich den Umgang mit Freunden als sehr problematisch. Ich sehe immer das Bild vor mir: Die Kakerlaken flitzen davon, sobald das Licht angeht.
Das geht sogar soweit, dass sie alle sich verpieseln, wenn ich nur das Wörtchen "Psychosomatik" in den Mund nehme.

Ich danke Dir sehr für den Zuspruch was das Schreiben anbelangt.
Berti
flower123
Beiträge: 205
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Re: Zurück ins Leben

Beitrag von flower123 »

Hallo Berti77!

Das tut mir leid, dass sich deine Freunde aus dem Staub machen, sobald du über Psychosomatik redest!
Hast du ihnen gegenüber bereits erwähnt, dass du depressiv bist?
Überlege dir genau, welchen Freunden du davon erzählst, denn nicht jeder kann mit dieser Krankheit umgehen...

Allerdings habe ich den Eindruck, dass die Freunde, die sich aus dem Staub machen, wenn es um Psychosomatik o. Ä. geht, keine richtigen und echten Freunde sind!
Dein Freundeskreis ist geschrumpft, aber jetzt hast du die Leute um dich, denen wirklich etwas an dir liegt!
Vergiss das nicht!

Mit Absicht habe ich sehr wenigen Leuten von meiner mittelschweren depressiven Episode und den ADs, der Tagesklinik, etc. erzählt,
weil einfach Depressionen heutzutage leider noch so oft stigmatisiert sind...
Ausserdem muss nicht jeder mein Innenleben kennen...

Eine Selbsthilfegruppe kann einen gut auffangen; probier es aus!
Es ist natürlich nicht für jeden etwas, wenn man sich wöchentlich im Stuhlkreis zusammensetzt und über seine Probleme redet, aber ich bin mir sicher, dass du die für dich richtigen Hilfen findest!

PS: kleine Änderung: vielleicht (so hoffe ich) mache ich meinen Motorrad-FS schon in diesem Sommer

Danke an alle, die sich so rege an diesem Thread beteiligen!

GLG white orchid
steppenwolf1

Re: Zurück ins Leben

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo zusammen,

also ich war merhmals in einer psychosomatischen Klinik bzw. Psychiatrie.

habe ambulante Therapie gemacht bzw. mache noch

habe wieder angefangen Volleyball zu spielen
(es geht mir während des Trainings eher schlecht, aber danach ist es eindeutig besser und fühlt sich wie die Wirkung eines natürlichen ADs an)

bin in einer Selbsthilfegruppe, die aber mitunter negative Wirkung hat, da man sich schnell gegenseitig runterziehen kannn.

ach ja und ich nehme ein AD was mir sehr hilft (es beiseitigt die Depression nicht vollständig, aber es hat mich wieder handlungsfähig gemacht)

Viele Grüße, wölfin
KaterBerti
Beiträge: 113
Registriert: 21. Apr 2010, 18:11

Re: Zurück ins Leben

Beitrag von KaterBerti »

@white orchid,
"Allerdings habe ich den Eindruck, dass die Freunde, die sich aus dem Staub machen, wenn es um Psychosomatik o. Ä. geht, keine richtigen und echten Freunde sind!"
Da bin ich mir nicht mal so sicher. Sie können halt nur nicht so gut damit umgehen, sind unsicher, wissen nicht, was sie sagen sollen.

Ich bin noch sehr unsicher, was den Umgang mit der Krankheit nach außen angeht. Werde mal sehen, wie sich das entwickelt. Wir wohnen hier im Dorf, da meint sowieso jeder alles zu wissen...
Berti
flower123
Beiträge: 205
Registriert: 4. Apr 2010, 19:02

Re: Zurück ins Leben

Beitrag von flower123 »

Hallo Berti!

Dass Freunde vielleicht nicht damit umgehen können, okay.
Haben sie dir denn gesagt, dass sie deine Depressionen nicht nachvollziehen können?
Oder ist das nur eine Vermutung deinerseits?

Vielleicht kannst du neue Freunde mit gleichen Interessen finden, zum Bleistift in einem Sportverein, bei einem VHS-Kurs, ...

Ich wünsche dir viel Kraft und dass du den für dich richtigen Weg findest!

GLG white orchid
Holgi
Beiträge: 753
Registriert: 28. Okt 2006, 19:43

Re: Zurück ins Leben

Beitrag von Holgi »

LEBEN ?

Was ist das ?

Leben, Liebe usw. - ist irgendwie nicht mehr in mir !

WARUM ???

Scheiß drauf !

Machts gut

Holgi
.................
Wir sehen uns wieder, wenn wir erkennen können, wer wir waren.
ecureuille

Re: Zurück ins Leben

Beitrag von ecureuille »

Hallo,

"Humor ist, wenn man trotzdem lacht"
"Freundschaft ist, wenn man trotzdem bleibt"

Das ist ein schwieriges Thema. Ich denke, dass es immer die Frage ist, wie viel man den Freunden von seiner Krankheit "zumutet" (!?).

Ich kann irgendwie verstehen, wenn sich Freunde wegen der Krankheit aus dem Staub machen. Oder sagen wir vielleicht besser, wenn sich BEKANNTE aus dem Staub machen. Es ist sicherlich nicht einfach für meine / unsere? Umwelt, mit den Symptomen und Auswirkungen der Erkrankung umzugehen. Wenn man wie ich keiner Einladung folgt, nirgendwo hin mitgeht oder immer total früh wieder abhaut, gar nicht erst absagt usw, habe ich Verständnis dafür, wenn sich irgendwann niemand mehr meldet. Gleiches gilt, wenn ich wieder so schlecht dran bin, dass meine Erkrankung der Mittelpunkt meines Lebens wird und ich sonst nicht mehr weiß, worüber ich reden soll.

Echte Freunde, und davon hat man vielleicht 1 bis 3 nach meiner Erfahrung, bleiben. Sie kaufen für mich ein, wenn ich das Haus nicht verlassen kann, "halten mir Händchen", wenn die Panik mich (nachts) überfällt....
Das ist aber vielleicht die Ausnahme, aber ich danke Gott, dass sie es gibt. Und ich wünsche jedem, dass er so einen besonderen Menschen in seinem Leben hat.

Ich versuche durch die Inanspruchnahme möglichst vieler professioneller Hilfe mein Umfeld zu entlasten. Dort kann ich alles lassen und werde dadurch erst wieder fähig eine Freundschaft zu pflegen.

Denn auch das gehört zu Freundschaft. Sie zu pflegen, auch mal auf den anderen zu gehen, für ihn da sein, mal die Initiative ergreifen etc. Und das ist, vor allem in starken depressiven oder Angstphasen, leider nicht so einfach. Zumindest gilt das für mich.

Tja, also alles hat zwei (oder auch mehr) Betrachtungsperspektiven.
KaterBerti
Beiträge: 113
Registriert: 21. Apr 2010, 18:11

Re: Zurück ins Leben

Beitrag von KaterBerti »

white orchid, ich bin ja noch gar nicht so weit. Ich habe auch nur sehr wenigen davon erzählt. Aber alle wollen natürlich wissen: "Wann gehst Du in die Reha? - Gar nicht - "Warum nicht?" - abgelehnt wegen Rehaunfähigkeit usw. Und wenn dann kommt: "Ach, so krank siehst Du aber gar nicht aus." fühle ich mich irgendwie gedrängt, auf die Psycho-Diagnose einzugehen. Und schwups sind sie abgetaucht (zB durch Tehmenwechsel).

ecureuille, ich geb Dir ganz doll Recht. Und schön, wenn Du solche hast. Außer meinen Mann gibt es bei mir allerdings momentan kaum jemanden. Die, die hier wohnen stehen mir anscheinend nicht so nah, oder können damit nicht umgehen. Und die, denen was an mir liegt, wohnen (sehr) weit weg... Also niemand, der für mich Einkaufen geht, außer halt mein Mann (der Arme).

Jetzt sind wir hier irgendwie off gekommen. Was nun? Kann man den Thread "trennen" und einen Neuen aufmachen?

Sorry, white orchid. Ich freu mich auf jeden Fall, dass Du den Bock-FS machst. Hoffentlich komme ich auch wieder dahin, mir was Schönes vorzunehmen und durchzuziehen.
Berti
flower123
Beiträge: 205
Registriert: 4. Apr 2010, 19:02

Re: Zurück ins Leben

Beitrag von flower123 »

Hallo ecureuille!

Ich kann dich so gut verstehen...
Momentan klappt es manchmal, dass ich mich gegenüber meiner besten Freundin etwas mit der Depression zurückhalte, sprich: nicht ständig davon rede...

Da ich mir mit der TK eine super gute Hilfestellung gesucht hab, versuche ich auch damit, meine beste Freundin zu entlasten und nicht alles bei ihr abzuladen.

Mittlerweile kann ich mich schon etwas besser konzentrieren und auch mal was besser behalten, was sie mir erzählt

Dir, ecureuille, wünsche ich viel Kraft und Mut im Umgang mit deinen Freunden!
Wäre meine beste Freundin nicht gewesen, wäre ich wahrscheinlich total zusammengeklappt auf der Arbeit und hätte danach einfach weitergearbeitet...
Sie war es, die mir gesagt hat, dass ich mir Hilfe in Form von z.B. einer TK suchen sollte. DANKE

@Berti: Dieses "Du siehst doch gar nicht so krank aus!?" kommt meist aus dem Mund derer, die selbst noch nie betroffen waren.
Fühl dich nicht gedrängt, dich zu offenbaren; ich habe den Eindruck, dass Burnout besser anerkannt wird in unserer Gesellschaft als Depressionen...
Da kann ich mich aber auch täuschen....

Das Vorhaben, den Motorrad-FS im Sommer zu machen, steht; allerdings muss ich erst schauen, ob die Knete dafür reicht...

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Morgen besichtige ich den ersten Stall
Freu mich schon wahnsinnig drauf!

GLG white orchid
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