Diskussionsforum Depression

Hallo Leute,

will mal wieder was von mir hören lassen und den aktuellen Stand der Dinge schreiben.

Das Beste zuerst: Mir geht es zur Zeit sehr gut !!

Nach den Tiefs im Dezember und Januar konnte ich mich dazu durchringen einen Facharzt aufzusuchen. Nun nehme ich die vierte Woche Venlafaxin. Morgens 150mg und am Mittag 75mg. Und ich habe seit zwei Wochen einen Nebenjob in dem ich zweimal in der Woche Kunden bediene. Die Nacht vor dem ersten Arbeitstag war ein Albtraum. Kein Auge habe ich zugemacht. Totale Angst, ob ich das schaffe, jeden Arbeitsschritt 100mal in den Gedanken durchgespielt. Noch auf dem Weg zur Arbeit habe ich mit dem Gedanken gespielt, die Sache abzusagen. Aber ich habe mich überwunden dies durchzuziehen. Der ersten Arbeitsstunden waren dann ähnlich. Aber dann kam der Spass und die Freude an der Arbeit. Auf der Heimfahrt freute ich mich sogar auf den nächsten Arbeitstag.

Seitdem geht es mir gut. Ich habe keine trüben Gedanken, steige mit Elan am Morgen aus dem Bett und fahre voller Stolz am Abend heim. Ich besuche sogar wieder Freunde, denn es gibt was zu erzählen. Wenn ich früher nur ohne Worte dagesessen habe, bin ich heute ein geselliger Mensch. Noch vor kurzer Zeit fehlten mr die Worte bei Gesprächen. Jetzt bin ich eine Plaudertasche.

Wahrscheinlich hilft bei mir eine Mischung aus Medizin und Arbeitstherapie.

Wollte mit diesem Eintrag nur mal alle aufmundern, denen es zur Zeit nicht so besonders gut geht.

Ab Mitte März habe ich einen Therapieplatz in einer Tagesklinik. Nun bin ich am Überlegen, ob ich diesen wirklich annehmen soll. Schließlich geht es mir zur Zeit gut und ich würde dadurch meinen Nebenjob verlieren. Naja, da muss ich wohl noch mal überlegen.

Euer
Postsparbuch

hallo, Postsparbuch

freut mich, das zu lesen

ich arbeite ja auch - dank Medikamenten schaff ich das teilzeit - und mir tut das auch oft sehr gut, der Kontakt zu den Kollegen, die Regelmäßigkeit und auch, weil ich stolz auf mich bin, wenn ich was gemeistert habe.

Manchmal fällt mir die Arbeit aber auch schwer, das frühe Aufstehen, die Gespräche mit Kollegen, wenn ich eigentlich sehr erschöpft bin ...da wird mir dann alles zu viel, aber bisher konnte ich mich zum Glück immer wieder ganz gut fangen, auch dank der Therapie, die ich begleitend mache und wo ich immer daran erinnert werde, mir nicht zu viel auf einmal zuzumuten und mit meinen Ressourcen gut zu haushalten und (meine) Prioritäten zu setzen.

Eine Therapie würde ich dir schon empfehlen. Auch, wenn es gerade sehr gut geht, meist gibt es ja Verhaltensmuster, die die Depression fördern und das wär gut, die aufzudecken und zu verändern.

Ich wünsch dir eine schöne Zeit

lg
Minze

Hey Postsparbuch,
das hört sich ja echt gut an.
Mir geht es auch so, ich arbeite halbtags und mein Job motiviert mich sehr und tut mir sehr gut.
Ich kann dich sehr gut nachvollzienen.
Du solltest dir wirklich überlegen, ob du den Nebenjob aufgibt, wenn er dir so viel bringt.
Wenn man sich in seinem Job wohlfühlt und er Spaß macht, kann das einen auch von Tiefs abhalten. Bei mir ist es oft so, daß ich durch meine Arbeit Tiefs abfange.
Alles Liebe Babi