Diskussionsforum Depression

Hallo richy,

dieses "es darf mir nicht gut gehen"-Gefühl kann ganz tiefe Ursachen haben und ist so in wenigen Sätzen nicht beantwortet. Hast du einen Therapeuten? Dann solltest du das unbedingt mit ihm besprechen. Kann sein, dass er frühe Erlebnisse mit dir zusammen rauskramt, die dich dazu bringen, so zu denken. Im Übrigen erlebe ich dieses bescheuerte Gefühl selbst immer wieder. Es hat lange gedauert, bis ich da eine Mechanik und die Ursachen erkannt habe.

Hallo richy, ich plage mich leider auch oft mit diesem Problem herum. Bei mir war es vor einigen Jahren (als ich noch scheinbar gesund war )so, dass ich mich den ganzen Tag sehr gut, glücklich und zufrieden gefühlt habe, wenn ich beispielsweise am Abend etwas schönes unternehmen wollte oder ein anderes tolles Erlebnis hinter mir lag. Leider kam es immer wieder vor, dass mich negative Ereignisse des Tages (z.B. blöde Besprechungen in der Firma, Gemeckere vom Chef, Probleme in meiner Familie, Auto kaputt...)derart runtergezogen haben, dass meine Freude sofort verschwand. Es reichte schon ein blöder Anruf meiner Mutter, indem sie mich mit ihren Problemen belastet hat und somit prompt meine gute Stimmung verschwand. Ich konnte mich einfach überhaupt nicht abgrenzen und kann es heute auch teilweise noch nicht, bin aber auf dem Weg der Besserung. Ich dachte immer, mir sei nicht vergönnt, mich mal glücklich zu fühlen . Nun habe ich dieses Gefühl irgendwie "verlernt". Ich kann zwar lachen, fühle es aber nicht; Ich kann sagen, ich freue mich auf den Kinobesuch am Abend, aber ich fühle es nicht...dies macht mir sehr zu schaffen. Da ich seit einigen Tagen auf Grund blöder Vorkommnisse wütend bin und meine Wut einfach mal herauslasse, weil ich mich momentan über alles ärgere, soll laut meinem Therapeuten eigentlich auch das positive Gefühl von "es geht mir gut, ich bin glücklich" wiederkehren, aber wann??? Hinterfrage Dich mal, ob Du vielleicht von Deinen Mitmenschen (Familie, Freunde, Partnerin)blockiert oder ausgebremst wirst...Bei mir war das jahrelang der Fall...Hoffe, Du findest eine Lösung.

Einen möglichen Denkansatz bietet bei dieser Thematik das Buch "Unbewusste Schuldgefühle" von Engel/Ferguson. Das hat mir einige Fenster geöffnet.

Hallo,
mir ging es auch viele viele Jahre ähnlich, obwohl ich glücklicherweise nicht depressiv bin.
Ich konnte den Schlüssel aber nicht finden um mein Leben so zu drehen, dass ich mir wirklich etwas gönnte und nicht nur an andere dachte.
Vor 3 Wochen war ich bei einem Kinesiologen, der absolut UNGLAUBLICHES bei mir bewirkt hat.
Durch den Muskeltest haben wir herausgefunden woher meine Blockade kam und konnte in derselben Sitzung "sozusagen den Virus von der Festplatte" holen.
Seitdem fühle ich mich von dem ganzen Druck befreit und gestehe mir einfach zu glücklich sein zu dürfen, auch wenn sich das Leben dann noch lange nicht von heute auf morgen ändert.
Aber es ist als ob ein Panzer von mir abgesprungen ist.
Vielleicht wäre das für Dich auch mal eine Idee?
Liebe Grüße
von der Koboldin

Hallo Koboldin,

>sozusagen den Virus von der Festplatte" holen.

Gratuliere! Ich kann mir das vorstellen, arbeitet doch meine Thera mit der energetischen Psychologie ähnlich.

Magst du ein bisschen erzählen, mit welchen Übungen der Virus unschädlich gemacht wurde?

Grüße,

Clown

Hallo richy!

Ich musste erst mal schmunzeln, als ich deinen Beitrag gelesen habe und habe sofort ein paar Erlebnisse von mir aufgegriffen, wo ich ganz genau so gedacht habe. Einige Sachen, die ich noch machen kann, die mir Spaß machen, wie z.B. ein Konzertbesuch oder ein Abend im Kino, werden hin und wieder leider auch von dem Gedankensprung eingeholt "Moment mal... was machst du hier??? DU BIST GLÜCKLICH??? Nein... Du bist depressiv und nicht glücklich" - leider gingen schon einige Momente dadurch zu Bruch... aber lass dich nicht unterkriegen --> Depressionen gehören bekämpft!

Danke übrigens für den Spruch "Die Depression hat so manche Schlacht gewonnen, aber den Krieg gewinne ich!" werde mir den auf die Fahnen schreiben!

LG