...und noch ein "Neuer"

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mathor
Beiträge: 5
Registriert: 31. Jan 2010, 11:38

...und noch ein "Neuer"

Beitrag von mathor »

Hallo in die Runde!

ich kam durch das Buch "Schattendasein - das unverstandene Leiden Depression" auf dieses Forum und bin in erster Linie dankbar, mal mit "Gleichgesinnten" (sorry, wenn ich dadurch jemanden auf dem Schlips trette) zu reden als nur mit Therapeuten und Ärzten.

Seit Anfang 2009 leide ich (nach mehreren familiären Tiefschlägen) an Depressionen.

Geäußert hat sich das Ganze durch ein Druckgefühl im Brustbereich, Schlafstörungen trotz extremer Müdigkeit, wenn ich mal geschlafen habe, war die Nacht auch schnell wieder vorbei, bzw. habe alle 30 min. auf meinen Wecker geschaut, Antriebslosigkeit etc. Leider sind mir auch in den letzten beiden Monaten die meisten "Gefühle" abhanden gekommen, will heißen - ich fühle nichts mehr an Freude, keine Positiven Erlebnisse, kann keinen freudigen Blick in die Zukunft werfen, auch Trauer o.ä. ist gänzlich weg... was geblieben ist sind "düstere und bedrückende Gedanken" ohne, aus meiner Sicht, einen tieferen Sinn.
Alle guten Zusprüche kann ich nicht als solche annehmen. Nach einem Streit mit Partnerin/Freunden (was leider in letzter Zeit häufiger vorkommt) bleibt bei mir das Glücksgefühl, was eigentlich kommen sollte aus, auch während der Streitphase kann ich in mich gehen und spühre... nichts
Außerlich kann ich (noch!!!) versuchen in angebrachten Situationen zu lachen, innerlich spüre ich aber rein gar nichts und ich mein "äußeres Ich" kostet mich jedes mal Überwindung.

Mein Körper reagiert darauf natürlich auch, Gallenprobleme, Anfälligkeiten für Infektionen, regelrechte Fressattacken (habe so z. B. innerhalb von einem Jahr satte 30 kg zugelegt).

Befinde mich gleich in 2 Therapien, einmal in einer bei einen Psychiater/Neurologen und einmal in einer von mir privat bezahlten Gesprächstherapie, die doch so manches aus dem Unterbewusstsein herraus kramt. Ich war auch schon mal recht optimistisch, daß es Berg auf geht, aber dann - zack Rückschlag und wieder 2 Wochen Krank geschrieben.
Von meinem jetzigen Standpunkt aus betrachtet, sehe ich für mich derzeit "keine Zukunft", da ich nicht mit einem Therapieerfolg in den nächsten Wochen und Monate rechne. Die Medikamente halten meine Begeisterung auch in Grenzen.

Mir schleicht sich nun der Gedanke "Klinik" ein, weiß aber nicht, wie und ob dies das das nächste Mal beim Onkel Doc ansprechen sollte... Und überhaupt ob ICH den Vorschlag in den Raum stelle oder das lieber den Fachleuten überlasse.

LG
Thunderbird
remi
Beiträge: 386
Registriert: 23. Jun 2006, 14:08

Re: ...und noch ein "Neuer"

Beitrag von remi »

willkommen, thunderbird,
in dieser runde .
ich bin auch erst seit einigen wochen hier und lese sehr viel, ab und an gebe ich auch einige kommentare oder eigene berichte zum besten.

mir hilft das forum ungemein.

ich habe für mich erkannt, dass ich mir viel zeit und ruhe erlauben muss, um mit mir und meiner depression klar zu kommen.

das wünsche ich dir auch
lg
kreati
tina49
Beiträge: 14
Registriert: 27. Jan 2010, 21:57

Re: ...und noch ein "Neuer"

Beitrag von tina49 »

Hallo, an Alle hier im Forum! -
Auch ich bin neu hier und dies sind meine ersten Zeilen hier im Forum. Ich habe - wie Ihr auch - ebenfalls einen Weg zum Austausch gesucht. Seit Jahren leide ich an chronischer Depression, habe schon Therapien sowohl stationär, als auch ambulant gemacht und nehme Medikamente. Natürlich gibt es - wie bei jeder Krankheit gute und schlechte Zeiten. Meine Erfahrung ist, dass es ein langer Weg ist, bis man die Krankheit wirklich für sich annehmen kann und akzeptiert. Inzwischen gelingt mir das schon deutlich besser, in schlechten Zeiten weniger. Ich glaube deshalb, dass man von falschen Voraussetzungen ausgeht wenn man denkt, kurzfristig für sich die richtige Lösung zu finden. Die Depression hat sich ja auch genug Zeit genommen, um sich einzuschleichen - da heißt es wohl, mit sich selbst gnädig zu sein und sich selbst nicht unter Druck zu setzen. Das wichtigste ist wohl wirklich, die Krankheit in ihren ganzen Facetten zu begreifen. Dann kann man sie erst für sich annehmen und den Umgang damit lernen.
Ich hoffe, dass ich in diesem Forum diesbezüglich viele Erfahrungen sammeln und Gedanken austauschen kann. Vielleicht sind dann ja "die schlechten Zeiten" bald erträglicher.
LG Tina
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