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Neue Therapie?

Verfasst: 27. Jan 2010, 23:27
von flocke
Hallo,

hat jemand von Euch Erfahrung damit sich einen neuen Thera quasi vorrausschauend zu suchen?
Meine Freundin hält es für eine gute Idee, ich selber halte da allerdings nicht so viel von.

Kann man probatorische Sitzungen machen und dann keine Therapie beginnen? Nicht falsch verstehen, ich will niemandem einen Platz wegnehmen, sondern einen Thera "zur Hand haben für den Fall das".

Wie gesagt ich stehe da nicht wirklich dahinter, weil ich denke nichts neues lernen zu können und ich ehrlich gesagt nicht mehr einen Thera zum zuhören will. Da muss ich mir schon "Freunde" suchen, denen ich meinen Scheiß erzähle.... Ich wüsste nur gern ob es gehen würde und ob jemand Erfahrung damit hat.

Ach ich weiß auch nicht, ich halte nicht mal was davon mir einen Psychiater hier zu suchen. Medis kann mir auch der Hausarzt verschreiben, da bekomme ich schneller einen Termin und viel schlechter als die letzte Psychiaterin kann der auch nicht sein


Ich kann doch nicht einfach zum Thera/Psychiater gehen und sagen: "Hey, ich bin die Flocke und wollte nur mal gucken ob ich mit Ihnen klarkomme, sollte ich sie mal irgendwann brauchen."
Immerhin zahlt ja die KK einen solchen "Termin", das wäre doch ziemlich unverschämt...


Flocke, die das hier für ein ziemlich sinnloses Post hält

Re: Neue Therapie?

Verfasst: 29. Jan 2010, 08:52
von DepriXX
Hi

vorsorglich schon mal eine Chemo machen, falls man mal Krebs bekommt?

Re: Neue Therapie?

Verfasst: 29. Jan 2010, 15:52
von elas
Hi Ihrs,

an sich ist Deine Idee, flocke, gar nicht so schlecht. Die Idee, wie sorge ich vor, falls meine Krankheit wieder ausbricht.

Allerdings meine ich auch nicht, dass man sich so einen Psychotherapeuten angucken kann, ob der , die im Falle eines Falles dann was wäre.
Denn, im Falle eines Falles sind vielleicht die individuellen Themen und Bedürfnisse andere als zu diesem Zeitpunkt.

Deswegen, deprixxxx, keine vorsorgliche Chemo, um Krebs zu verhindern. Sowas funktioniert nicht.

Aber: auch ich habe gelernt aus meinen depressiven Phasen. Ich habe meine Hausärztin ausführlich informiert, auch meine tolle und toughe Frauenärztin.
Sollte ich wieder schwerst abstürzen, sind sie bereit, mit mir ganz schnell die richtigen Schritte in die Wege zu leiten.
Das hat für mich persönlich etwas ganz beruhigendes.

@flocke, ich glaube, sowas in dem Sinne meinst Du. An wen kann ich mich vorbeugend wenden, der mir dann auch schnell hilft.

Herzlich elas

Re: Neue Therapie?

Verfasst: 29. Jan 2010, 15:56
von DepriXX
hallo

Ganz schnell helfen
die nächstgelegene psychiatrische Ambulanz!

Re: Neue Therapie?

Verfasst: 29. Jan 2010, 20:00
von lens
Hallo,

ich schreibe in diesem thread, weil ich nicht weiss, ob ich eine Therapie brauche.

Ich leide schon sehr lange an Schlafstörungen. Wenn ein Mittel nicht mehr wirkt, oder nur noch mit Alkohol, lasse ich mir etwas neues verschreiben. Mir ist aber
die ganze Zeit klar, dass die Ursache der
Schlafstörung immer weiter besteht. Ich bin in zwei Therapien nicht dahinter gekommen, obwohl ich versuche zu erkennen, wo die Angst aufsteigt.

Heute ist mir zum wiederholten Mal aufgefallen, dass ich in Panik gerate, wenn ich eine Rechnung bekomme. Es gelingt mir nicht, mich zu freuen, dass mich jemand für zahlungswürdig hält. Stattdessen habe ich schreckliche Angst, dass man mich betrügt. Es ist so, dass ich meinen Partner die Rechnungen aufmachen und mir vorlesen lasse. Und wenn es dann vorkommt, dass zu viel oder ungerechfertigt (Arzt, Handwerker) berechnet wurde, hämmert mein Herz und ich fange an zu ächzen, ich fühle mich dann schreccklich. Gleichzeitig schäme ich mich, dass ich so misstrauisch bin.

Ich erzähle das in der Hoffnung, dass jemand was dazu einfällt. In Therapie möchte ich im Moment nicht.

Danke fürs Lesen.
Ibis

Re: Neue Therapie?

Verfasst: 29. Jan 2010, 21:54
von flocke
Deprixx, danke, auf solche Kommentare verzichte ich lieber... ausserdem scheinst du mein erstes Post nicht wirklich gelesen zu haben

Mhm, ja, wie gesagt ich finde das auch eher strange... und würde mich lieber an meinen (neuen) Hausarzt halten. Der scheint in Sachen AD´s auch gut informiert und obwohl ich erst einmal da war, glaube ich kann ich ganz gut bei dem reden.

Eine gute Therapie ist zumindest bei mir AUCH Personenabhängig(!) deswegen habe ich die Idee meiner Freundin ja auch nicht direkt verworfen.... Denn hier, 300 Kilometer von meinem alten Wohnort entfernt kann ich auf vertraute Personen nicht mehr zählen. Es war schon irgendwie beruhigend zu wissen wer da so in der Ambulanz ist und wie deren Vorgehensweise ist... es war beruhigend. Jetzt hänge ich in der Luft, muss mir neue Menschen suchen... nur wann, bzw. ist es überhaupt nötig?

Hausarzt halte ich derzeit für die beste Anlaufstelle, immerhin kann ich meine Situation mittlerweile recht gut einschätzen... und könnte mir eine Überweisung geben lassen wenn es mir noch nicht so grottenschlecht geht dass ich wieder bei jemand bleibe obwohl es mir nicht gut tut (so war es bei meiner ersten Thera!)


Flocke

Re: Neue Therapie?

Verfasst: 29. Jan 2010, 21:58
von flocke
@Ibis,

welche Therapien hast du denn schon gemacht und wie lange... wie endeten sie?

Ach weißt du ein bisschen Misstrauen ist ganz gesund Und ich kenne nur sehr wenige Menschen die gerne Rechnungen öffnen. Solange es dich nicht einschränkt oder übermäßig belastet, würde ich es als "normal" einstufen.

LG Flocke

Re: Neue Therapie?

Verfasst: 30. Jan 2010, 18:08
von grün-orange
Hi Ibis,

Angst ist oft auch ein Symptom der Depression, genau wie Schlafstörungen.

Was tust Du um deiner Depression zu bessern?

Liebe Grüße

Re: Neue Therapie?

Verfasst: 31. Jan 2010, 01:23
von Cookie
Also wenn man Krebs hat, ist es auch recht sinnig, sich ab und zu untersuchen zu lassen, soviel ich weiß. Aber vielleicht bin ich da auch falsch informiert und es ist viel besser, man ignoriert seine Krankheit bis man daran zugrunde geht.

Jeder wie er´s für richtig hält.
Luna

Re: Neue Therapie?

Verfasst: 31. Jan 2010, 11:10
von Grenzgängerin
Hallo Flocke,

ich glaube, ich kann Dein Anliegen gut verstehen.

Ich habe meine Therapie vor 2 1/2 Jahren beendet und seitdem auch nur ein Gespräch in Anspruch genommen. Gebaucht habe ich bisher keine Psychotherapie mehr. Trotzdem ist es mir wichtig zu wissen, dass meine Therapeutin in der Nähe ist und ansprechbar wäre für den Fall, dass ich sie brauche.
Manchmal (ganz selten) rufe ich sie während ihrer Telefonsprechstunde an, einfach um mich zu vergewissen, "ob sie noch da ist".

Dass meine Psychiaterin und meine Therapeutin hier in der Stadt sind, ist auch ein Grund, dass ich zögern würde, weg zu ziehen.

Hattest Du Gelegenheit in Deiner letzten Therapie noch über den Umzug zu sprechen? War es da mal Thema, ob und wie Du Dir am neuen Standort ein "Netz" schaffen kannst, das Dich auffangen könnte, wenn Du es brauchst?

Vorsorglich eine Therapie zu suchen, halte ich für etwas schwierig. Du weißt ja nicht, wann Du sie brauchst (und ob überhaupt) und bei der heutigen Situation gibt es wohl keinen Therapeuten, der Dir "für den Fall, dass..." immer einen Platz freihält. Also wäre das ohnehin mit Wartezeit verbunden und wer weiß, ob Dir derjenige, der Dir in eines stabilen Phase mal zugesagt hat, das in einer Krise noch immer tut.

Aber sich schon mal nach einem Psychiater umzusehen, halte ich nicht für verkehrt.

Da gehe ich zumindest nicht nur hin, wenn ich am Boden bin, sondern für kurze Gespräche zwischendurch. Das ist wie meine Vorrednerin schreibt so eine Art laufende Kontrolle, wie sich die Dinge entwickeln.

Mir ist es wichtig, auch in "guten Zeiten" einen gewisen Kontakt zu meiner Psychiaterin zu halten, da ich ansonsten Probleme hätte, mich in schlechten Zeiten zu melden und auch so zu zeigen.

Sicher gibt es auch gute Hausärzte. Der Hausarzt war damals der erste, dem ich mich anvertraut habe und er hat super reagiert. Er hat sich zu Medikamenten bei Kollegen schau gemacht, er hat meine Termine immer in den Abend gelegt und sich viel Zeit genommen, mit mir zu reden. Ich bin aus seiner Stadt weit weg gezogen, aber ihm und seinen Sprechstundenhilfen noch immer sehr dankbar. Und ich weiß, dass ich anrufen könnte und er sich aus 400km Entfernung darum kümmern würde, dass ich in die Klinik aufgenommen werde (das hat er schon mal gemacht).

Also aus dieser Sicht, vielleicht kannst Du da bei dem neuen Hausarzt mal vorfühlen.

Alles Gute,

unknown

Re: Neue Therapie?

Verfasst: 31. Jan 2010, 13:56
von trude
Hi Flocke,

mich juckt's jetzt doch in den Fingern dir zu schreiben, warum kann ich nicht so genau sagen, bin eh' etwas verwirrt im Moment und viel mit mir beschäftigt.

Das erste Problem bei deiner Frage ist wohl, daß deine Freundin es 'ne gute Idee findet und du es aber nicht willst (oder Angst davor hast?).

Grundsätzlich zum Thema Psychiater: ich kann mich erinnern, daß du irgendwann letztens ein AD verschrieben bekommen hast in einem kurzen Zeitraum eine Dosiserhöhung (der Psychiater war dann im Urlaub)und dannn reduziert hast mit Tabletten auseinandernehmen. Auch wenn’s vielleicht blöd klingt hört sich das für mich etwas gruselig an. Leider wie so oft auch ziemlich verantwortungslos.
Ich habe deswegen auch ganz lange keinen Psychiater aufgesucht, bin einmal per Telefon bei Nebenwirkungen auf einen neuen Termin in zwei Monaten vertröstet worden ! Ich hatte jetzt kurzeitig mal eine sehr gute Psychiaterin, die mein Leben ziemlich auf den Kopf gestellt hat und zu der bin ich eigentlich nur gegangen weil ich einen Nachweis für die Beantragung einer Kur brauchte.

Meine Hausärztin verschreibt AD's ziemlich ungern weil sie keine Fachärztin ist und dies gerne unter regemäßiger fachärztlicher Kontrolle haben will.

Nichts Neues lernen können...: Nach einem längeren Klinikaufenthalt auf einer psychotherapeutischen Station und jetzt noch Tagesklinik schwirrt mein Kopf, ich komme mir langsam näher und muß mich nicht ständig selber austricksen. Das war für mich auch eine interessante Erfahrung, da ich ebenso wie du der Meinung war das meiste zu wissen. Aber zum einen heißt die rationale Erkenntnis nicht unbedingt eine emotionale Umsetzung und zum anderen habe ich z.T. in sehr interessanten Erklärungsmustern über zig Umwege viel versucht umzudeuten.

Ich hatte auch die ganze Zeit ein schlechtes Gewissen dort zu sein, da ich bis zum Schluß gearbeitet habe und es mir erstmal "nicht so schlecht" ging wie anderen. Ich konnte mir nur nicht vorstellen bis zur Rente bei meinem Job zu arbeiten, aber was anderes konnte ich mir auch nicht vorstellen. Und dann kamen halt noch andere Sachen dazu...

Thera/Psychiater: Ich will meinen Theras auch nicht nur zuhören, dann sind sie definitiv auch nicht gut. Vertrauen zu diesen braucht bei mir immens lange, ich mach jetzt anschließend endlich eine tiefenpsychologische weitergehende Therapie, die überhaupt nur möglich ist "wenn etwas Stabilität besteht", diese Thera hat mir irgendwann auf den Kopf zugesagt, daß ich ihr oft die Tür vor der Nase zumachen würde und das stimmt, weil ich irgendwann (fast) nur noch auf mich gesetzt habe. Mit meiner Thera in der Klinik kam ich gar nicht zurecht, trotz Briefen und Krisengespräch war nichts zu machen. Halt und Erkenntnis habe ich in den anderen Therapien gefunden und bei meiner Bezugsschwester, die auch noch eine Zusatzausbildung hatte.

Freunde zum "reden" als Ersatz für Thera finde ich jedoch etwas schwierig, weil die dann mehr belastet sein können, oft nicht wissen was zu antworten und manchmal auch das Verhältnis zueinander darunter leiden könnte.

Ich kann dir jetzt keine speziellen Tipps geben, würde dich nur bitten dich selbst mit dem Thema etwas offener auseinanderzusetzen und dies nicht auf andere zu schieben. Ich denke bei dir hat sich in der letzten Zeit einiges geändert und grundsätzlich könnte es natürlich gut sein auf dem Hintergrund dieser Erfahrungen mal Themen anzugehen, die vorher keines sein dürften oder konnten.

Ich wünsch dir alles Gute und hoffe du konntest ein bißchen was verstehen von meinem "Gelaber" und fühlst dich nicht angegriffen.

Trude

Re: Neue Therapie?

Verfasst: 31. Jan 2010, 19:09
von Cookie
Sorry, gleiches Laptop, falscher Account *Schäm*


Flocke

Re: Neue Therapie?

Verfasst: 31. Jan 2010, 19:10
von flocke
Ja, irgendwie ist es wirklich etwas "gequält" sich für den Fall das einen (NEUEN) Therapeuten zu suchen um ihn sozusagen "bei der Hand zu haben". Gerade Bei Therapie geht das denke ich NICHT, ehrlich gesagt... höchstens man hat seinen "alten" in der Nähe und der hat die Möglichkeit mal jemand zwischen zu schieben...

Beim Thema Psychiater ist das schon etwas anders, da habt ihr wohl recht.

Nur, nachdem die letzte ein Reinfall war, immerhin hat sie viel zu schnell raufdosiert und sich auch weiter um nix gekümmert. So sagte mir mein neuer Hausarzt, bei dem ich aber erst einmal war, dass man gerade bei dem Medi dass diese Psychiaterin mir aufgeschwatzt hatte regelmäßig Blutuntersuchungen machen muss und evtl. auch mal ein EKG... Super, davon hat sie GARNICHTS gesagt!!! Deshalb bin ich was Psychiater angeht jetzt skeptisch

Ausserdem, was soll mir ein Psychiater bringen? Medis kann auch ein Hausarzt mir verschreiben und bei dem kann ich direkt einen Termin bekommen, ohne monatelange Wartezeiten (oder aber rumdiskutieren um als Notfall eingeschoben zu werden... wer kann schon lange diskutieren wenn es ihm schlecht geht?)

Es gibt Medis und disoierungen die mir geholfen haben, das könnte ich dem HA sagen und wenn der dann informiert ist (mein neuer scheint das zu sein) erscheint es mir fast sinnvoller als ein Psychiater :what

sich hin und wieder untersuchen lassen... ja, da ist natürlich was dran. Aber, mal ehrlich wie sieht die Untersuchung denn aus?! Therapie brauche ich denke ich sobald nicht und wenn, dann werde ich halt Wartezeiten in kauf nehmen müssen wenn es soweit ist. Und ein Psychiater der verschreibt Medis, jeder das was er für am besten geeignet hält denke ich... die Psychiaterin hat ja ignoriert dass ich ihr die Medis nannte die bei mir schon angeschlagen hatten.

Meine Depris äussern sich nicht, lassen sich nicht mit einem EEG, oder ähnlichem darstellen (welche lässt das schon ) welche "Untersuchung" also?

Mich selber im Auge behalten, das tue ich...

Ach ja und das mit den Medis, die habe ich (meiner Meinung nach) verantwortungsvoller herabgesetzt als es die Pharmaindustrie möglich macht.... hätte ich einen Arzt um rat gefragt er hätte mir die nächstkleinere Menge verschrieben und ich hätten in zwei GROßEN (!!!) Schritten runter jumpen müssen, statt wie ich es getan habe viel langsamer und mit weniger mg-Sprüngen in die Tiefe.


Die letzte Psychiaterin meinte ich solle wieder kommen "wenn was ist".... warum also nicht auf den "Rat" hören und erst losgehen wenn man die Hilfe wirklich braucht? (Danke für die Gedanken die ihr euch darüber schon gemacht habt)


Thema Freunde als "THeraersatz", so meine ich das nicht. Zur Zeit ist es nur so, dass meine "Probleme" nicht Therarelevant sind, sondern "normal" sind.... bei jedem Nicht-Depri ist es ja auch möglich sich mal einem Freund zu öffnen, oder einfach mal "Dampf" abzulassen....

Flocke

Entschuldigt das vorherige Post, bitte.

Re: Neue Therapie?

Verfasst: 31. Jan 2010, 19:23
von grün-orange
Hi Flocke,

mit Untersuchungen könnten Anamnsegespäche gemeint sein. Also, wie entwickelt sich die Situation? Wie komst Du zurecht? Ihrgendwelche Symptome? Gab es Konflikte in letzter Zeit? usw

Aber, egal was dabei rauskomt, solange man selber nicht bereit ist, das Problem zu sehen, wird man auf therapeutische/medikamentöse Angebote des Arztes nicht eingehen.

Somit kann man dann auch warten, bis man selber merkt, das es einem schlechter geht.

Re: Neue Therapie?

Verfasst: 31. Jan 2010, 19:44
von flocke
Jo, kann man, wenn man will - also warten bis es nicht mehr anders geht.

Gerade das was du eben geschrieben hast, habe ich "gelernt". Einzuschätzen wie es mir gerade geht, "Zeichen" erkenne, auf mich zu achten, zu intervenieren.... und dann (WENN es alleine nicht geht) zum Thera/Psych zu gehen (war bei mir ja beides in einem)

Jetzt wohne ich aber 300 Kilometer von dem bekannten Schutznetz dass ich aufsuchen könnte, wenn es nicht mehr geht... 300 Kilometer, da kann man nicht mal eben ein paar Gespräche machen, mit der alten Thera... Bei der könnte ich aber "nahtlos" ansetzen, sollte ich sie brauchen.


Wer hat Erfahrung damit mit einer Thera (nach einer erfolgreich beendeten anderen Thera!) ganz neu anzufangen, neue Person, nach langer "Abstinenz"?


Flocke

(Bist du die "alte" Bea? War ne kurze Weile nicht mehr im Forum und es passiert ja soviel, so schnell....)

Re: Neue Therapie?

Verfasst: 31. Jan 2010, 19:57
von grün-orange
Hi Flocke,

ich denke, wenn man ein Problem hat und sich dabei helfen lassen möchte es anzugehen, spielt es keine Rolle ob das eine Ersttherapie oder Folgetherapie nach kurzer oder langer Zeit ist.

Die einzigen die interssiert wie lange die Therapie her ist, sind die Krankenkassen.

Allerdings finde ich, das man als Psychotherapieerfahrener zielstrebiger an die Therapeutensuche und auch Bearbeitung in der Therapie rangeht, weil man weis was man will und wie therapeutisch gearbeitet wird.
Ich finde eine zielgerichtet Folgetherapie grundsätzlich gut.

Jepp, ich bin die alte Bea.
Mal schaun ob ich bleiben darf.

Re: Neue Therapie?

Verfasst: 31. Jan 2010, 20:06
von flocke
Mhm, ja... denke ich auch. Also, dass man eben zielstrebiger an die Sache rangeht, wenn man Vorerfahrung hat. Ich frage mich eher, ob es "leichter" ist bzüglich der Personenabhängigkeit. Kann man sich vielleicht eher auf "irgendjemand" einlassen, oder braucht es eher wieder DEN bestimmten Thera bei dem es "Klick" gemacht hat?

Naja, ist wahrscheinlich bei jedem und je nach Situation anders.... die ganze Sache ist kompliziert und irgendwie "gequält". Als würde man sich um ungelegte Eier Sorgen machen.


Bläh... gibts keine Richtlinie, wie bei Krebspatienten um das Beispiel nochmal aufzugreifen... da soll man ja innerhalb bestimmter Zeitabstände wiederkommen....


Ich bin halt hin und hergerissen...bedeutet sich vorsorglich jemand zu suchen, dass man sich an der Depri festhält, oder ist es verantwortungsvoll? Bedeutet in den (All-)Tag zu leben und erst nen Thera/Psych zu suchen wenns alleine (gar-)nicht mehr geht, dass man vernatwortungslos ist, oder dass man der Depri einfach auch mal nicht da sein lassen kann, ohne sie zu "vermissen"?


Grübel, brübel, grübel...


Flocke

Re: Neue Therapie?

Verfasst: 31. Jan 2010, 20:29
von grün-orange
Hi Flocke,

ja, es ist wohl jeder in seinen Bedürfnissen anders.

Ich sehe das so, das ich durch meine Erfahrung anspruchsvoller geworden bin, was Qualitäten und Passung des Therapeuten angeht.

Aber, da ich zielgerichtets Vorgehen bevorzuge, muss der Therapeut auch genau in Zielrichtung arbeiten können/wollen und seine anderen vorhandenen oder fehlenden Vorzüge sind mir dann nicht so wichtig.

Also einen Psychotherapeuten zu suchen ohne zu wissen wofür ich ihn brauchen kann, weil z.Zt. kein Problemfeld vorhanden ist, halte ich in meinem Fall für schwierig.

Zudem habe ich es schon erlebt, das ein Arzt mich in stabilem Zustand völlig anders behandelte wie in instabilem Zustand, so als hätte ich durch die Instabilität 50% meines IQ eingebüßt.
Einen Therapeuten der sich so verhält, kann ich auch nicht brauchen. Aber merken tue ich es erst, wenn ich instabil bin.


>>>>Bedeutet in den (All-)Tag zu leben und erst nen Thera/Psych zu suchen wenns alleine (gar-)nicht mehr geht, dass man vernatwortungslos ist,<<<<
Ich denke, JA. Es ist verantwortungslos zu warten bis man am Boden liegt.

Re: Neue Therapie?

Verfasst: 2. Feb 2010, 19:44
von Bangalore
Hallo Flocke,

falls Du doch irgendwann zu einem Psychiater möchtest, halte ich es für sehr sinnvoll, diesen auszusuchen, solange Du "klar im Kopf" bist. Dann kannst Du nämlich wieder gehen, wenn er Dir nicht zusagt - in einer akuten Depriphase ist das schwierig. War meine Erfahrung.

Einen Therapeuten vorher aussuchen ist wahrscheinlich deshalb nicht machbar, weil er/sie ja genau dann einen Platz frei haben müsste, wenn es Dir schlecht geht.

Viele Grüße
Bangalore

Re: Neue Therapie?

Verfasst: 3. Feb 2010, 12:05
von flocke
Ja, Bangalore. Werde ich wohl tun. Ich habe bisher noch immer einigermaßen rechtzeitig die Notbremse gezogen, oder eben Dinge in die Wege geleitet. Das einzige Risiko dass ich meinermeinung nach eingehe, ist dass ich mich nicht auf ein vollkommen urplötzlichen total Absturz vorbereite. Klar ist sowas möglich, aber unwahrscheinlich, ausserdem mein ganz persönliches Risiko. Mögen andere davon halten was sie wollen.

Flocke

Re: Neue Therapie?

Verfasst: 9. Feb 2010, 21:14
von mmenz
Hallo, Flocke,

bin hier neu und schau mich gerade im Rorum um. Zu Deiner Fragestellung fällt mir ein, dass ich selbst (nach erstem Klinikaufenthalt Anfang 2009)als erstes sinnvolles eine Selbsterfahrungs-/Selbsthilfegruppe gefunden habe, die einerseits ein gutes Feedback geben konnte, ob ich noch normal oder schon wieder krank ticke, zum anderen auch Tipps zu möglichen Therapiepersonen geben könnte. Je nachdem wie ländlich man lebt, ist das natürlich vielleicht schwer zu etablieren, aber ist vielleicht eine praktikable Zwischenlösung zwischen gleich wieder einen Therapeuten suchen und gar nichts machen?