Probleme mit dem Partner aufgrund der Depression

Antworten
pyridoxal
Beiträge: 4
Registriert: 20. Jan 2010, 18:54

Probleme mit dem Partner aufgrund der Depression

Beitrag von pyridoxal »

Hey Leute,

Ich bin Markus 18 Jahre alt und neu bei euch. Ich habe eine Depression und bin auch schon in Psyschoterapeutischer Behandlung.

Ich habe folgendes Problem mit meinem Freund (ich bin homosexuell). Am Wochenende werteten wir einen Paar tage zuvor geschehenden Streit aus welcher immer noch nicht so ganz vom Tisch war. Da ich meine Ruhe haben wollte safte ich zu ihm das es mir vom Kopf her diesen Abend nicht gut ging (meine Depression fleißig Überstunden gemacht hat) was nicht zu 100% stimmte, ich aber sagen muste um endlich die "Waffen" niederlegen zu können. Ich versuchte im Anschluss auf ihn einzugehen, fragte ihn ob er mich manchmal nicht verstehen könne, sich in mich hineinversetzen können. Wodrauf aus ihm nur Verneinungen strichen.

Und ich wurde stutzig, ein wenig sauer fragte ihn ob er sich überhaupt schon einmal mit dem Thema Depression auseinander gesetzt hat um vielleicht einen Ansatz ­verständniss in sich zu finden. Und es kam ein "nein, ich habe keine Zeit für so was".Und Dan kam die für mich verletzenden Worte: "Du kannst doch froh sein das Ich deine komischen Depressionen akzeptiere, manch ein anderer hätte dich schon verlassen" ich war empört, voller Wut, teilweise Hass, aber auch Angst und schwäche.

Ich weiß nicht damit umzugehen wie denkt ihr über dieses Verhalten, diese situation?

Ein Danke im vorraus
Markus
Markus
Sittich
Beiträge: 44
Registriert: 9. Sep 2008, 20:59

Re: Probleme mit dem Partner aufgrund der Depression

Beitrag von Sittich »

Uff... Klingt als könne er nicht wirklich damit umgehen. Entweder hat er jetzt situationsbedingt so reagiert, weil ihr ohnehin schon Stress hattet, oder er ist niemand, der sich tiefergehend in andere hineinversetzen kann/will. Solche Dinge muss man auch zu einem gewissen Grad lernen.

Aber Depressionen sind für einen Partner auch eine schwierige Sache, gerade wenn man noch etwas jünger ist. Ich hoffe das nimmst du mir nicht übel, ich denke man kann nicht nur mit 18 sondern auch mit 20, 25 und 30 noch viel lernen... Ich glaube ich hätte einen Partner mit Depressionen auch nicht verstanden, bevor ich Depressionen aus eigener Erfahrung kennengelernt habe. Aber versuchen kann und sollte man es natürlich.

Vielleicht solltest du versuchen ihm Depressionen zu erklären, statt ihn selbst auf die Suche zu schicken? Aber setz ihn nicht unter Druck, sonst bekommt er vielleicht das Gefühl das du das Thema zwanghaft behandeln willst. Fingerspitzengefühl ist jetzt wichtig...

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es vielen Menschen den Einstieg ins Thema erleichtert, wenn man mit der biologischen Sichtweise (Serotonin etc) anfängt. Das nimmt das abschreckende "Oh Gott, ne Psycho-Krankheit!"-Gefühl und erhöht die Bereitschaft, das Ganze als Krankheit zu verstehen und anzuerkennen. Aber das muss man natürlich in jedem Fall selber entscheiden, manche wollen vielleicht auch nicht das man die Sache zu mechanistisch-biologisch sieht. Letztendlich ist es ja eine Gemütserkankung und keine Mangelerscheinung

Was sagt dein Therapeut zu dem Thema?
Nadalien
Beiträge: 112
Registriert: 7. Okt 2008, 17:33

Re: Probleme mit dem Partner aufgrund der Depression

Beitrag von Nadalien »

Hallo Pyri!

Es ist einfach so, dass sich jemand, der nicht so, sagen wir mal, kopflastig, und damit gehemmt, ängstlich, eifersüchtig, etc. ist, also so jemand KANN sich nicht in unsere Lage versetzen. Diese Menschen haben ein anderes Verständnis vom Leben (zum Glück). Ihnen wurde es vielleicht auch anders beigebracht mit Problemen fertig zu werden. Bei uns ist es so, dass wir unsere Probleme auf unsere Umwelt ablagern und fragen: wie soll das alles gehen? und statt aktiv zu werden, fragen wir das Gegenüber und erwarten, dass er unser Problem löst (oder wir machen IHN dafür verantwortlich für UNSER Leben). Das kanns aber nicht sein.
Nimm ein bisschen Abstand von Deinen Gefühlen und betrachte Eure Situation von Außen. Ich denke Dir ist es auch unangenehm, mal so und dann so zu sein. Ein Normaler weiß einfach nicht woran er ist. Und vor lauter Eigendrehung des Depressiven (der nur Probleme aber keine Lösung sieht), kann ein Normaler sich auch mal ganz schön allein fühlen. Geben funktioniert nicht auf der Basis: ich bin doch immer für dich da! Das ist lieb gemeint, nur das Gegenteil ist der Fall: WIR erwarten das vom Partner. Und kommt der alleine zurecht, sind wir logisch verzwifelt.

Ach, was soll ich sagen. Fahr am besten einen Gang runter. Es ist nicht leicht mit uns Depris, da hat Dein Partner recht. Versuche am besten mit dir klarzukommen, eigenverantwortlich, und hör auf Deine innere Stimme. Manchmal hast Du vielleicht auchc gerade keine Lust, dass dich Dein Partner stört, z.B. wenn du mit einem guten Buch beschäftigt bist oder ähnl.

Ich wünsche dir ruhiges Blut und ein eigenständiges Leben!

MfG, Nadalien
pyridoxal
Beiträge: 4
Registriert: 20. Jan 2010, 18:54

Re: Probleme mit dem Partner aufgrund der Depression

Beitrag von pyridoxal »

Hey Sittich,

danke für deine Bemühungen! Ja ich denke auch das er nicht so wirklich damit umgehen kann was aber wohl der damit zusammen hängt das er mir im Kopf wie 15 erscheint. Wo ich dazu sagen muss das er 21 Jahre alt ist.

Ich denke auch das ich noch sehr viel lernen muss aber er nun noch wesentlich mehr, wobei dazu kein willen existent ist.Da ich der jüngere von uns beiden bin, muss ich auch immer darunter leiden der jenige zu sein der "weniger lebenserfahrung", weniger " wissen" hat und zur übertreibung neigt. Ich gebe mir größte mühe ihn zu verstehen ihm alles recht zu machen was meistens leider nach hinten los geht und mich noch mehr deprimiert weil sowas einfach nicht geschätzt wird. Wobei die wertschätzung in unserer beziehung von seiner seite aus eh sehr mager ist.

Ich denke gravierend anders als er und bin auch nicht der mensch der party ecetera benötigt um glücklich zu werden. Wenn er dan aber auch Party möchte lass ich ihn auch aber immer dann wenn er geht bekomme ich eine fiese depressive atacke weil ich einfach alleine bin und doch sonst niemanden habe.

Meine Therapeuthin ist der meinung das eine Beziehung ohne Wertschätzung, ohne Verständniss, ecetera nicht das ist und werden kann was es sein soll.

Danke das du dich dir da meinem Thema so annimmst.
Markus
pyridoxal
Beiträge: 4
Registriert: 20. Jan 2010, 18:54

Re: Probleme mit dem Partner aufgrund der Depression

Beitrag von pyridoxal »

Hey Nadalien,

danke für deine Tipps, aber leicht umzusetzen sind sie leider nicht Ja es ist mir sehr unangenehm sollche stimmungsschwankungen zu haben zumal mir im nachhinein alles so leid tut und ich mir dan wieder selbst die schuld an allem gebe.Alles ziemlich kompliziert und nicht einfach kotz.

Ich danke auch dir das du antwortetest!!!
Markus
Antworten