Alleint unter "Normalen", was ist "normal"???
Verfasst: 7. Jan 2010, 10:54
Hallo,
ich bin neu in diesem Forum und hoffe hier auf Gleichgesinnte oder Leidensgenossen zu treffen, die sich vielleicht ähnlich fühlen wie ich. Ich komme mir mittlerweile so unverstanden von meiner Umwelt vor, und denke, ich bin nicht normal. Dabei stelle ich mir oft die Frage, wer oder was ist denn eigentlich normal?
Zu meiner Person. Ich bin seit Juli 09 in Therapie und seitdem auch im Krankenstand. Die Diagnose die mein Therapeut gestellt hat ist Depressive Episode (mittelschwer) und psychovegetative Erschöpfung. Bei meinem Therapeuten fühle ich mich wirklich wohl und er erscheint mir auch sehr kompetent. Dennoch habe ich nicht das Gefühl, dass ich mich "therapiert" fühle. Das was ich meinem Therapeuten erzähle, würde ich auch meiner besten Freundin erzählen. Setzt irgendwann das Gefühl ein, dass man sich therapiert fühlt oder liegt das Geheimnis einfach im Erzählen?
Ab Mitte Januar bin ich zu einer 6-wöchigen Reha in einer psychosomatischen Klinik. Davon erhoffe ich mir sehr viel.
Der Alltag fällt mir einfach schwer. Meiner Umwelt und Familie gegenüber habe ich den Fehler gemacht, so gut es geht am normalen Leben teilzunehmen. Das hat aber wiederum den Nebeneffekt, das viele schon gesagt haben "wie kannst du denn krank sein, du bist doch so wie immer". Es fragt aber auch keiner mal so wirklich nach, wie es mir geht, wie ich mich fühle. Ich fühle mich so oft allein gelassen, teilweise so, dass auch schon mal richtig düstere Gedanken gekommen sind.
Leider bin ich auch oft unbeherrscht in Diskussionen, und habe den Eindruck, dass ich mein Umfeld vergraule. Dann kommt wieder dieses schlechte Gewissen und das Gefühl, ich bin nichts wert, ich verletze andere immer nur und es hat alles keinen Sinn. Wenn ich versuche mich zu entschuldigen und zu erklären, wie es mir mit meinen Depressionen geht, habe ich schon die Antwort bekommen "Das kann kene Begründung für dein Verhalten sein!" oder auch "Was ist denn nur mit dir los, das wird ja immer schlimmer mit dir!".
Wenn ich in den Spiegel schaue mag ich mich selber nicht mehr.
Hinzu kommt die Angst, dass ich auch in der Reha nicht ernst genommen werde, weil ich nach außen hin beherrscht und normal wirke. Ich war noch nie in einer Reha und weiß auch nicht genau, was auf mich zukommt.
Es wäre schön, wenn ihr mir erzählt, ob ihr euch ähnlich fühlt oder welche Erfahrungen ihr gemacht habt. Wie gesagt, ich habe mittlerweile den Eindruck, dass ich von niemandem so richtig ernst genommen werde.
Gruß,
Illy
ich bin neu in diesem Forum und hoffe hier auf Gleichgesinnte oder Leidensgenossen zu treffen, die sich vielleicht ähnlich fühlen wie ich. Ich komme mir mittlerweile so unverstanden von meiner Umwelt vor, und denke, ich bin nicht normal. Dabei stelle ich mir oft die Frage, wer oder was ist denn eigentlich normal?
Zu meiner Person. Ich bin seit Juli 09 in Therapie und seitdem auch im Krankenstand. Die Diagnose die mein Therapeut gestellt hat ist Depressive Episode (mittelschwer) und psychovegetative Erschöpfung. Bei meinem Therapeuten fühle ich mich wirklich wohl und er erscheint mir auch sehr kompetent. Dennoch habe ich nicht das Gefühl, dass ich mich "therapiert" fühle. Das was ich meinem Therapeuten erzähle, würde ich auch meiner besten Freundin erzählen. Setzt irgendwann das Gefühl ein, dass man sich therapiert fühlt oder liegt das Geheimnis einfach im Erzählen?
Ab Mitte Januar bin ich zu einer 6-wöchigen Reha in einer psychosomatischen Klinik. Davon erhoffe ich mir sehr viel.
Der Alltag fällt mir einfach schwer. Meiner Umwelt und Familie gegenüber habe ich den Fehler gemacht, so gut es geht am normalen Leben teilzunehmen. Das hat aber wiederum den Nebeneffekt, das viele schon gesagt haben "wie kannst du denn krank sein, du bist doch so wie immer". Es fragt aber auch keiner mal so wirklich nach, wie es mir geht, wie ich mich fühle. Ich fühle mich so oft allein gelassen, teilweise so, dass auch schon mal richtig düstere Gedanken gekommen sind.
Leider bin ich auch oft unbeherrscht in Diskussionen, und habe den Eindruck, dass ich mein Umfeld vergraule. Dann kommt wieder dieses schlechte Gewissen und das Gefühl, ich bin nichts wert, ich verletze andere immer nur und es hat alles keinen Sinn. Wenn ich versuche mich zu entschuldigen und zu erklären, wie es mir mit meinen Depressionen geht, habe ich schon die Antwort bekommen "Das kann kene Begründung für dein Verhalten sein!" oder auch "Was ist denn nur mit dir los, das wird ja immer schlimmer mit dir!".
Wenn ich in den Spiegel schaue mag ich mich selber nicht mehr.
Hinzu kommt die Angst, dass ich auch in der Reha nicht ernst genommen werde, weil ich nach außen hin beherrscht und normal wirke. Ich war noch nie in einer Reha und weiß auch nicht genau, was auf mich zukommt.
Es wäre schön, wenn ihr mir erzählt, ob ihr euch ähnlich fühlt oder welche Erfahrungen ihr gemacht habt. Wie gesagt, ich habe mittlerweile den Eindruck, dass ich von niemandem so richtig ernst genommen werde.
Gruß,
Illy