ich weiß nicht mehr weiter
Verfasst: 26. Dez 2009, 21:01
Ich weiß langsam nicht mehr weiter und komme mir fast ein bisschen dumm vor, das hier zu schreiben; ich tue mich immer
ein wenig schwer damit, mein Innenleben offen zu legen.
Meine erste Depression (unbehandelt) hatte ich mit 13, als meine Mutter mir sagte, sie wolle sich am liebsten umbringen
(sie war wohl selber psychisch labil bis gestört), da habe ich ihr Tabletten geklaut und hab's selber mal versucht, was
nicht klappte und was keiner merkte.
Mein weiteres Leben verlief nicht unbedingt glücklich, aber die nächste Depression kam dann so ungefähr mit 25
(unbehandelt), dazu gesellten sich dann noch 2 Jahre später Panikattacken, die mich in eine Tranquilizer-Abhängigkeit
trieben. Geheiratet habe ich mit 34 - flugs kam die nächste Depression (unbehandelt), immerhin konnte ich die
Tranquilizer absetzen (hab sie einfach weg gelassen, das waren 2 unangenehme Wochen), dann habe ich mir einen Hund aus
dem Tierheim geholt, mit dessen Hilfe ich dann aus dem Gröbsten wieder raus kam, mein Mann war beruflich derart
eingespannt, dass ich ihn selten zu Gesicht bekam, aber er reagierte auf den Hund ziemlich eifersüchtig.
2005 wurde mein Mann - wohl infolge familiärer Querelen übler Natur - selber in eine Depression mit dem ganzen Programm,
aber er ist etwa seit Ende 2006 wieder einigermaßen fit und stabil.
Nachdem ich meinen Hund 14 Jahre lang hatte, musste er (Krebs) eingeschläfert werden, was mich völlig niedergeschmettert
hat; das wurde auch nicht besser dadurch, dass mein Mann meinen Wunsch nach einem anderen Hund mit der Bemerkung
"entweder ich oder ein Hund" quittierte.
Ich war zunächst bis März 2008 in einer ambulanten Psychotherapie, was nicht half. Von April bis Ausgust war ich
vollstationär, von August bis Januar teilstationär und dann wieder vollstationär bis Oktober.
Es geht mir immer noch nicht viel besser. Elektrokrampftherapie reicht bei mir immer nur für 3 Tage, dann geht's wieder
abwärts, mein Psychiater schlägt mir jetzt eine Nervus-Vagus-Stimulation vor, aber ich kann nicht glauben, dass das was
bringt, mal abgesehen davon, dass mich der Gedanke auch eher etwas erschreckt.
Ich kann mich kaum daran erinnern, wie es sich anfühlt, glücklich zu sein (so richtig gut drauf war ich nach der ersten
EKT, danach nur noch bedingt); ich sehe die Zukunft so, dass ein grauer Tag nach dem anderen kommt und geht. Ich reite
die Tage ab und erfülle meine Pflichten (seit November arbeite ich wieder im Rahmen einer Wiedereingliederung), kann mich
auf nichts und an nichts erfreuen, kann auch nicht weinen.
Hinzu kommt ein gewaltiger Selbsthass, ich halte mich nicht für krank, sondern nur für fürchterlich faul;
Menschenansammlungen kann ich nicht ertragen und schon mal recht keine Feten; ich habe kein Recht auf Glück, sondern nur
die Pflicht, meine Pflichten zu erfüllen, und meine Wiedereingliederung ist auch nur Faulheit, weil es zunächst nur mit
der halben Arbeit verbunden ist.
Und überhaupt bin ich ja nur krank (wenn überhaupt) und will nicht gesund werden, weil ich das genieße, denn endlich
kümmert man sich mal um mich, also bin ich alles aus übersteigertem Geltungsbedürfnis selbst schuld.
Was soll ich jetzt eigentlich noch machen?
lg Heike!
ein wenig schwer damit, mein Innenleben offen zu legen.
Meine erste Depression (unbehandelt) hatte ich mit 13, als meine Mutter mir sagte, sie wolle sich am liebsten umbringen
(sie war wohl selber psychisch labil bis gestört), da habe ich ihr Tabletten geklaut und hab's selber mal versucht, was
nicht klappte und was keiner merkte.
Mein weiteres Leben verlief nicht unbedingt glücklich, aber die nächste Depression kam dann so ungefähr mit 25
(unbehandelt), dazu gesellten sich dann noch 2 Jahre später Panikattacken, die mich in eine Tranquilizer-Abhängigkeit
trieben. Geheiratet habe ich mit 34 - flugs kam die nächste Depression (unbehandelt), immerhin konnte ich die
Tranquilizer absetzen (hab sie einfach weg gelassen, das waren 2 unangenehme Wochen), dann habe ich mir einen Hund aus
dem Tierheim geholt, mit dessen Hilfe ich dann aus dem Gröbsten wieder raus kam, mein Mann war beruflich derart
eingespannt, dass ich ihn selten zu Gesicht bekam, aber er reagierte auf den Hund ziemlich eifersüchtig.
2005 wurde mein Mann - wohl infolge familiärer Querelen übler Natur - selber in eine Depression mit dem ganzen Programm,
aber er ist etwa seit Ende 2006 wieder einigermaßen fit und stabil.
Nachdem ich meinen Hund 14 Jahre lang hatte, musste er (Krebs) eingeschläfert werden, was mich völlig niedergeschmettert
hat; das wurde auch nicht besser dadurch, dass mein Mann meinen Wunsch nach einem anderen Hund mit der Bemerkung
"entweder ich oder ein Hund" quittierte.
Ich war zunächst bis März 2008 in einer ambulanten Psychotherapie, was nicht half. Von April bis Ausgust war ich
vollstationär, von August bis Januar teilstationär und dann wieder vollstationär bis Oktober.
Es geht mir immer noch nicht viel besser. Elektrokrampftherapie reicht bei mir immer nur für 3 Tage, dann geht's wieder
abwärts, mein Psychiater schlägt mir jetzt eine Nervus-Vagus-Stimulation vor, aber ich kann nicht glauben, dass das was
bringt, mal abgesehen davon, dass mich der Gedanke auch eher etwas erschreckt.
Ich kann mich kaum daran erinnern, wie es sich anfühlt, glücklich zu sein (so richtig gut drauf war ich nach der ersten
EKT, danach nur noch bedingt); ich sehe die Zukunft so, dass ein grauer Tag nach dem anderen kommt und geht. Ich reite
die Tage ab und erfülle meine Pflichten (seit November arbeite ich wieder im Rahmen einer Wiedereingliederung), kann mich
auf nichts und an nichts erfreuen, kann auch nicht weinen.
Hinzu kommt ein gewaltiger Selbsthass, ich halte mich nicht für krank, sondern nur für fürchterlich faul;
Menschenansammlungen kann ich nicht ertragen und schon mal recht keine Feten; ich habe kein Recht auf Glück, sondern nur
die Pflicht, meine Pflichten zu erfüllen, und meine Wiedereingliederung ist auch nur Faulheit, weil es zunächst nur mit
der halben Arbeit verbunden ist.
Und überhaupt bin ich ja nur krank (wenn überhaupt) und will nicht gesund werden, weil ich das genieße, denn endlich
kümmert man sich mal um mich, also bin ich alles aus übersteigertem Geltungsbedürfnis selbst schuld.
Was soll ich jetzt eigentlich noch machen?
lg Heike!