Musik bringt mich zum Weinen

[FönX]

Hallo, alle Musik-Liebenden,

bin ja selbst Musiker, und Musik spielt schon eine große Rolle in meinem Leben, seit ich denken kann. Mir fällt auf, dass ich in der letzten Zeit bei schöner Musik (hauptsächlich bei neuen Stücken) einfach anfange zu weinen. Mich berühren Melodien derart emotional und tief, dass mir einfach die Tränen kullern. Vor Dankbarkeit, dass es sowas schönes gibt? Vielleicht ist es "nur" Sentimentalität?

Mir ist es im letzten Jahr im Urlaub passiert, dass ich auf der Gitarre einfach vor mich hin fantasiert habe. Auch das hat mir auf die Tränendrüsen gedrückt, und ich musste aufhören und erstmal weinen.

Auch Filmmusik (z.B. Titanic, A Beautiful Mind u.v.a.) gehören in diese Kategorie.

Mich würde interessieren, was in mir vorgeht. Was sind das für Gefühle? Warum kommen sie so mächtig? Sind es aufgestaute Gefühle, die ich jahrzehntelang unterdrückt habe?

Musikalische Grüße

[Babi]

HI FönX,
das kenne ich auch, was du da beschreibst.
Ich spiele auch Gitarre und ich kann mich in der Musik richtig vergessen, kann richtig reinversinken.
Musik holt aus einem die innersten Gefühle raus, Musik ist der Schlüssel zu allen verschlossenen Gefühlen, die man hat und auch oft verdrängt.
Vielleicht hast du auch einiges verdrängt, was durch die Musik wieder hervortritt.
Jedenfalls tut weinen gut, mir geht es so, und man braucht sich gar nicht dafür zu schämen, im Gegenteil.
Es ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Dieses Ventil Musik braucht man manchmal. Lass es einfach zu, es löst etwas in einem und hilft.
So ist es bei mir.
Lieber Gruß an dich Babi

[desertrose]

Hallo FönX,

ich weiß nicht, ob die Musik verdrängte Gefühle bei Dir zum Vorschein bringt, aber ich kann für mich sagen, dass ich Musikliebhaberin bin und es einfach Stücke gibt, die so schön gesungen und gespielt sind, dass sie mich zutiefst berühren, einfach WEIL sie schön sind. Ich sehe da für mich aber keine tiefere Bedeutung.

Lieben Gruß
desertrose

[maki]

Hallo FönX,

Das kann verschiedene Gründe haben.

Zum einen bringt man ein bestimmtes Lied mit einer Erinnerung in Verbindung. Mich brachte das Lied "Anna" von Herbert Grönemeyer zum Weinen-obschon er mir ja gar nicht nahe steht.

Als Musiker hörst du die Musik ja auch anders als "Nur-Musikhörer". Vielleicht siehst du sie auch?? Assoziirst sie mit Farben??

Vielleicht braucht deine Seele auch nur ein Ventil um überschüssige Wehmut rauszulassen??

Aber wenn das Weinen dir guttut, dann lass es ruhig raus. Zu einem Konzert würde ich an deiner Stelle vielleicht jetzt nicht gehen, die Umstehenden haben wahrscheinlich nicht das Verständnis dafür das wir hier haben.

Alles Liebe wünscht dir

Milly

[otterchen]

Hallo lieber FönX,

da stehst Du Dir selbst bestimmt ein wenig wie ein Fremder gegenüber, weil Du das von Dir nicht kennst, oder?

Kannst Du noch näher hinfühlen? Mal beiseite wischen, dass man(n) nicht weint?
Wie fühlt es sich denn an? Bist Du eher positiv oder negativ berührt?

Ich tippe darauf, dass Du da womöglich einen Gefühlsmischmasch hast. Klar, dass ich jetzt von mir auf andere schließe!
Einzelne Gefühle wieder wahrzunehmen, war für mich schwierig genug, aber mehrere auf einmal?

Ich schreibe jetzt mal, was in mir so vorgehen könnte:
ich nehme die Schönheit der Musik wahr; sie spricht zu mir und weckt Emotionen (Musik kann ja vieles vermitteln). Ich merke also, dass Gefühle in mir angerührt werden, die ich endlich wieder klarer wahrnehmen kann. Ich bin überwältigt von dieser Entwicklung; traurig, weil das so lange nicht ging; sehnsüchtig, weil ich vieles verpasst habe; hoffnungsvoll, weil es jetzt bergauf zu gehen scheint; erschöpft, weil es in der letzten Zeit so schwer war... das zusammen mit der Stimmung, die die Töne vermitteln und der wahrgenommenen Schönheit des Stücks, wo sich Noten harmonisch zusammenfügen...

Ich kann mir schon vorstellen, dass das zum Weinen rührt.

Bitte verbiete Dir das Weinen nicht; versuche es nicht zu unterdrücken, sondern heiße es willkommen. Da öffnet sich etwas in Dir und wird weich. Ist das nicht schön?

[schwarzerhund]

Hallo Ihr Lieben, lange Zeit konnte ich gar nicht mehr weinen. Obwohl ich das Bedürfnis durchaus hatte.Als es endlich wieder passierte, lag es an der Musik. Egal ob sentimental oder auch mal kitschig. Musik tut einfach gut und Weinen kann so befreien.Ich versuche mit Musik auch meine Stimmung zu beeinflussen. Ich beneide alle die die ein Instrument spielen können.Also vielleicht mal bewusst etwas fröhliches spielen, auch wenn es im Moment nicht so ist.Musik ist Emotion pur.Liebe Grüße Patterson
FönX, 54, m schrieb:
> Hallo, alle Musik-Liebenden,
>
> bin ja selbst Musiker, und Musik spielt schon eine große Rolle in meinem Leben, seit ich denken kann. Mir fällt auf, dass ich in der letzten Zeit bei schöner Musik (hauptsächlich bei neuen Stücken) einfach anfange zu weinen. Mich berühren Melodien derart emotional und tief, dass mir einfach die Tränen kullern. Vor Dankbarkeit, dass es sowas schönes gibt? Vielleicht ist es "nur" Sentimentalität?
>
> Mir ist es im letzten Jahr im Urlaub passiert, dass ich auf der Gitarre einfach vor mich hin fantasiert habe. Auch das hat mir auf die Tränendrüsen gedrückt, und ich musste aufhören und erstmal weinen.
>
> Auch Filmmusik (z.B. Titanic, A Beautiful Mind u.v.a.) gehören in diese Kategorie.
>
> Mich würde interessieren, was in mir vorgeht. Was sind das für Gefühle? Warum kommen sie so mächtig? Sind es aufgestaute Gefühle, die ich jahrzehntelang unterdrückt habe?
>
> Musikalische Grüße

[FönX]

Ihr Lieben,

erstmal danke für eure Gedanken.

Unangenehm ist es für mich nicht zu weinen. Wäre es aber, wenn ich mit anderen zusammen wäre. Meine Frau nimmt mich dann auch in den Arm, gibt mir aber schnell den Rat, keine Musik zu hören, weil mich das traurig macht. Aber wie gesagt, Trauer scheint es nicht zu sein. Ich finde es jedenfalls nicht auf dem Gefühlsstern wieder. Vielleicht doch ein Mischmasch. Ich möchte es so ausdrücken: Als schmiege mich eine sehr liebe, warmherzige Mutter als Kind an sich. Als würde eine lang gehegte Sehnsucht endlich erfüllt werden.

Was die Musik angeht, sind es sehr verschiedene Stücke wie:

Mozart - Adagio aus dem Klarinettenkonzert
Edwar Grieg - Åses Tod (Andante doloroso) aus Peer Gynt
BAP - Jupp
BAP - Do kanns zaubre
Pink Floyd - Comfortably Numb
Liquid Experiment - Kindred Spirits (Mittelteil von 2:22 bis ca. 5:00)
um nur einige wenige zu nennen.

Jedenfalls werde ich etwas näher "hinfühlen". Vielen Dank für die Anstöße!

Liebe Grüße

[mystery60]

Hallo,

ich kenne das auch - es kann bei mir Musik sein oder auch eine anrührende Szene in einem Film. Dann kommen die Tränen und ich bin emotional angerührt - obwohl ich im Alltag eher sehr rational agiere und man mir sagt, dass ich zu wenig Gefühl zeige.

Der Grund dafür? Kann sein, dass man durch Musik oder Film oder eine Landschaftsstimmung, ein Bild, oder was auch immer einen Zugang zu seinen Gefühlen bekommt, den man sonst nicht hat. Denkbar sind sicher Erinnerungen, auch unbewusste an frühere Erlebnisse oder was auch sonst unser Gerhirn da oben mal kurz verschaltet.
Mir fiel dabei nur ein, dass es ja auch heißt, dass z.B. Stotterer, wenn sie singen, keinerlei Probleme mit dem Stottern haben. Also vielleicht doch ein emotionaler Schlüssel zu einem Teil unserers Selbst/Ich.

Grüße und schöne Weihnachten
wünscht

[otterchen]

Hallöchen,

noch kurz ein Schlenker zu meiner eigenen Biographie.
Mir kamen immer in gewissen Situationen die Tränen, und ich konnte es mir kaum erklären, z.B. wenn ich auf das Ende eines Staus zufuhr und ich merkte, dass die vor mir fahrenden Fahrzeuge mich mit Warnblinklicht darauf aufmerksam machten.
Irgendwas ergriff mich dann, aber ich konnte mir nicht erklären, was es war.

Meiner Therapeutin berichtete ich davon und schilderte ähnliche Situationen.
Sie grübelte eine Weile und fand schließlich die Lösung: es geht mir um Nächstenliebe, um Gemeinschaft.

Das bewegt mich nach wie vor noch, aber ich habe jetzt mehr Verständnis für meine Tränen. Das war der Zugang zu "meinem Thema".

Du, lieber FönX, scheinst jetzt auch nahe an "Deinem Thema" zu sein. Vielleicht findest Du bald die passenden Worte dafür.

[chrigu]

Hallo FönX,

ganz ehrlich: Ich bin ein bisschen neidisch. Zwar komm ich mittlerweile ganz gut an meine Gefühle ran, aber bei der Musik, da fehlt es mir noch ganz oft, dass mich das so tief berührt, wie es das früher mal getan hat. Ich kann Musik zwar genießen und durchaus auch etwas spüren, aber dieses ganz tiefe Gefühl, das fehlt mir. Ich habe früher oft bei Musik weinen müssen, das hat sich nie schlecht angefühlt, ganz im Gegenteil.

Was ist denn ein Gefühlsstern?


Chrigu

[FönX]

Hallo chrigu,

gern würde ich hier einige Links posten. Da aber die besten aus Websites von Therapeuten stammen, gebe ich einfach mal den Tipp, "Gefühlsstern" als Stichwort in die Suchmaschine einzugeben. Mir hat die ausgedruckte Grafik geholfen, meine diffuse Wahrnehmung zu konkretisieren. Die Wahrnehmung, die ich hier im Thread meine, lässt sich aber schwer dort einordnen. Wie otterchen schon meinte, scheint es ein "Gefühlsmischmasch" zu sein. Gibt es auch einen Fachausdruck für Mischgefühle?

@alle
Zur Erklärung meiner eigenen Wahrnehmung weiter oben: Ich kann mich an zärtliche Gefühle seitens meiner Mutter kaum erinnern. Nur an ein einziges Mal, wo wir geschmust haben. Sonst war meine Beziehung zu ihr hauptsächlich geprägt von Unterstellungen, Drohungen ("warte, wenn Papa kommt!"), Klapps hinter die Ohren, bevor sie eine Frage stellte (Klatsch! "Hast du deine Schulaufgaben gemacht?"). Okay, ADS war damals in mir drin. Ohne H, also Träumerle, dem man nicht ansieht, dass eine Aufmerksamkeitsstörung vorliegt, der einfach nur träumt und "faul" ist und das in ihm schlummernde "Potenzial nicht auskauft" ("wenn er wollte wie er könnte"). Die Folge von unbehandeltem AD(H)S ist oft eine zwanghafte (anankastische) Persönlichkeitsstörung, mit der ich fast mehr zu kämpfen habe als mit den Depressionen.

Und irgendwie hat mich der obige Gedankengang zu etwas gebracht: Als ich das erste Mal einer Therapeutin gegenüber saß, die meine ganze Verzweiflung aufnahm und mir signalisierte, ich wäre krank, das alles gehöre zum Krankheitsbild.... DAS Gefühl, das ich DA hatte, entspricht so ungefähr dem, was ich empfinde, wenn ich bei bestimmter Musik weinen muss. Das Gefühl verstanden zu werden. Oder: Ein "Es-hat-mich-jemand-lieb"- oder "es-versteht-mich endlich-jemand"-Gefühl.

[schwarzerhund]

Hallo FönX,
ich denke die Titel sagen nicht viel aus. Ich nahm öfters Koll. im Auto mit und wurde gefragt, gefällt dir das? Also es hat auch viel mit dir zu tun. Was dich bei dieser Musik ergriffen macht, kann ein anderer oft gar nicht verstehen.Es ist nicht seine Musikrichtung und er ist emotional anders gestrickt. Deshalb meinte ich einfach mal durch die Musik durchhören und vielleicht findest du etwas zum Mitsingen oder zum Stimmung aufhellen. Gar keine Musik hören, kann bestimt nur eine kurzfristige Lösung sein. Meine Psychlogin würde jetzt wahrscheinlich fragen: " Bei welcher Musik haben Sie sich sehr gut gefühlt? "
Mein Mann schrieb mir 10 Dinge auf, die er an mir gut findet. Nähmlich, dass ich mal im Auto gesungen oder mit gesungen hatte. Da will ich wieder hin.
Das mit den 10 Dingen stammt aus dem Buch "Mit dem schwarzen Hund leben" und ist für Angehörige.
Lg Patterson

[praline]

Hallo,

manche Musikstücke erinnern mich daran, dass ich nicht alleine bin. Mit meinem Schmerz, meiner Wut, meiner Angst, meiner Lust am Leben.

Eigentlich denke ich dass wir letztlich alle alleine sind, vielleicht auch deshalb weil wir alle einzigartig sind. Wenn ich Musik höre fühle ich mich weniger alleine.

Ich liebe Musik!
Grüße Praline

[FönX]

Hallo Patterson,

du meintest:
> ich denke die Titel sagen nicht viel aus
Mit der Aufzählung wollte ich auch nur dokumentieren, dass die Ausrichtung E- oder U-Musik keine Rolle spielt.

Danke für die Erinnerung an das Buch!

Lieben Gruß

[desertrose]

Ich möchte auch nochmal was dazu sagen Bei mir gibt es ganz verschiedene Musikrichtungen für verschiedene Stimmungen. Wenn ich Spaß haben will und einfach nur tanzen möchte, dann stehe ich auf Vocal-House-Musik. Jedes Mal, wenn ich Old-School-Hip-Hop höre, denke ich an meine Jugend und die wilden Zeiten, die wir hatten. Aber ich höre auch wahnsinnig gerne U2 (war in Berlin auf dem Konzert), weil ich die Musik einfach toll finde und Bonos Stimme mag. Ich mag auch Xavier Naidoo wegen seinen Texten und bei Beyonce kriege ich Gänsehaut pur. Höre ich die 80er, erinnere ich mich an meine Kindheit - höre ich David Bowie oder Blondie - muss ich an die Partys meiner Eltern denken. Musik gehört einfach zu meinem Leben dazu - ich könnte auf jeden Fernseher verzichten, aber nicht auf Musik. Und ich beneide jeden, der ein Instrument spielen kann oder eine schöne Singstimme hat, weil ich glaube, man kann damit soooo viel ausdrücken.

Lieben Gruß
desertrose

[dosch]

Ja Musik öffnet manchmal "die Pforten"...
Aber das ist auch in Ordnung so, es ist gut weinen zu können. Wenn ich Weihnachten, ein bestimmtes Lied höre, ist es aus mit meiner Beherrschung...., dann habe ich da ganz bestimmte Bilder vor meinen Augen, und sie greifen ohne Rücksicht zu, und ich muß es aushalten...Es sind Bilder von meinem verstorbenen Vater, und in diesen Momenten ist er mir nah wie sonst kaum im Jahr....

Liebe Grüße Thea

[bahn]

lieber fönx

ich weiss, dass du bibelfest bist. Lies mal die Geschichte von König Saul. Der war depressiv, und David hat dann immer mit seiner Harfe spielen müssen, um ihn zu beruhigen....................................das war die erste "Musiktherapie"

Ich war schon 2 mal auf Therapie, und da haben wir Musik gespielt und auch angehört,ohne Ende.

Sogar bei der Schmerztherapie wird Musik eingesetzt.

Mit Musik erreicht du ganz tiefe Bereiche deiner Seele, wie du sie mit Worten nie erreichen kannst, Spannungen, Schmerzen in deinem Leben werden freigesetzt, und kommen in den Tränen zum Ausfluss.

Ich selbst beginne jeden Morgen den Tag mit
meiner Gitarre. Und ich merke, wie mir Musik einfach gut tut. Manches, was ich vielleicht nie in Worten so ausdrücken könnte, wird durch Musik möglich.

In Therapie haben wir uns gegenseitgig Lieder komponiert und getextet, versucht, den Menschen in seiner Vielseitigkeit zu erfassen.................................

Du, und die Tränen sind nur so geflossen, was wir für einen Verbrauch an Taschentücher hatten.

Das wünsche ich dir von Herzen, lieber fönx,

dass du deine Tänen fliessen lassen kannst,schäme dich ja nicht dafür, es ist gut für dich, und für alle die dich kennen und mögen.

Seebär

[gfb]

Hai Seebär,

>die Geschichte von König Saul. Der war depressiv, und David hat dann immer mit seiner Harfe spielen müssen, um ihn zu beruhigen....das war die erste "Musiktherapie"

Dazu gibbet ein wunderschönes Stück Musik:

http://www.youtube.com/watch?v=ckbdLVX736U



I've heard there was a secret chord
That David played and it pleased the Lord
But you don't really care for music, do you?
It goes like this
The fourth, the fifth
The minor fall, the major lift
The baffled king composing Hallelujah

Hallelujah

Your faith was strong, but you needed proof
You saw her bathing on the roof
Her beauty and the moonlight overthrew you
She tied you
To a kitchen chair
She broke your throne, she cut your hair
And from your lips she drew the Hallelujah

Hallelujah

Baby I've been here before, I know this room
I've walked this floor
I used to live alone before I knew you
I've seen your flag on the Marble Arch
Love is not a victory march
It's a cold and it's a broken Hallelujah

Hallelujah

There was a time you let me know
What's really going on below
But now you never show it to me, do you?
I remember when I moved in you
And the holy dove was moving too
And every breath we drew was Hallelujah

Hallelujah

Maybe there's a God above, all I ever learned from love
Was how to shoot at someone who out drew you
And it's not a cry you can hear at night
It's not somebody who's seen the light
It's a cold and it's a broken Hallelujah

Hallelujah
Hallelujah


Grüßle

Friedrich

[bahn]

vielen, vielen herzlichen Dank lieber Friedrich,

eine wirklich schöne "himmlische Musik".

Seebär

[gfb]

Hai Seebär,

keine Ursache nicht; gern geschehen.

Ich finde, gute Musik sollte verbreitet werden, oder?


Grüßle von hier nach da

Friedrich

[Babi]

Hey FönX,
ich erlebe es auch so, wie du es beschreibst: Musik vermittelt ein Stück Wärme und auch ein Stück weit Geborgenheit. Ich achte da sehr auf Texte, durch bestimmte Texte fühle ich mich sehr aufgefangen und verstanden.
Da ist z.B. das Lied "Der kleine Prinz".
Ich weiß nicht, ob du das kennst.
Da gibt es die Zeilen:

Und ein Engel, der Sehnsucht heißt, steht am Fenster und schaut dich an und er weint mit dir und er träumt mit dir und ein Atemzug der Liebe streift die Herzen, die ihn sehn in der Dunkelheit erstrahlt sein Stern für die, die ihn verstehn.

Das gibt mir sehr viel und bei diesem Lied muß ich immer weinen, zumal das Lied damit anfängt, daß der kleine Prinz jede Nacht auf die Reise mit dir in ein Land geht, das so schön ist, daß du in dir das Heimweh spürt nach einer fremden Welt die es so nicht gibt.

FönX, du siehst, dieses Lied spricht im Grund genommen die Sehnnsucht von uns Depressiven an, in einer anderen Welt zu sein, wo es die Krankheit vielleicht nicht gibt oder wo sie ernster genommen wird.
Musik ist so wichtig und sie ist mein größtes Hobby.
Lieber Gruß Babi

[bradforhelp]

Hallo,
auch mich berührt Musik und bringt mich zum Weinen, aber auch zu anderen Gefühlsausbrüchen. Ich mag fast alles, auch mal Schlager. Ich mag die Klavierkonzerte von Schumann genauso wie Jazz und Pop. Meistens habe ich Phasen, in denen ich bestimmte Musik immer wieder höre. Dann höre ich, meistens im Auto, eine Cd, oder bestimmte Titel, immer und immer wieder. die letzten Phasen waren: Die neuen Cds von Klaus Hoffman und Pete Doherty. Unglaublich intensiv ist für mich die Musik von den Doors.
Seit ein paar Jahren habe ich die Oper für mich entdeckt und manche Arien hauen mich einfach um, weil ich sie so schön und berührend finde.
Regelmäßig weinen muss ich in der Kirche, wenn ich mitsinge, auch bei fröhlichen Liedern. Da passiert das Weinen einfach so, ich bin dann nicht traurig, aber ich bin sehr berührt.
brad

[FönX]

Danke für eure Antworten von gestern und heute.

Inzwischen habe ich bemerkt, dass es etwas in mir gelöst hat, mich dieser Situation bewusst ausgesetzt zu haben. Wie bei einer Expo bei einer Therapie zur Zwangsstörung.

Begründung: Wenn ich bisher irgendwelche technischen Probleme löste (ich bin vom Ausbildungsberuf her Techniker), reagierte mein Darm, und ich musste meine Arbeit mehrfach wegen WC-Gang unterbrechen. Klingt lustig, nervt und stört aber sehr. Gestern war wieder so eine Reparatur an meiner Stereoanlage, und erst als ich fertig war, merkte ich, dass ich die Arbeit ununterbrochen fertigstellen konnte.

Ob das nun kausal zusammenhängt, erschließt sich mir nicht. Aber ich bewerte das für mich positiv. Und ich werde auch eure Anregungen, den Tränen freien Lauf zu lassen und meine "Gefühle zu begrüßen", weiterverfolgen. Vielen Dank dafür.

@seebär
Die Begebenheit mit König Saul hatte ich erst vor wenigen Wochen gelesen. David war ja nicht nur ein hervorragender Musiker. Er war auch höchst innovativ, denn er hat auch mehrere Musikinstrumente entwickelt.

Ein ebenfalls äußerst innovativer Gitarrist ist Andy McKee. http://www.youtube.com/watch?v=JsD6uEZsIsU . Auch dieser Song hatte anfänglich die Wirkung, dass ich zu Tränen gerührt war. Ohne Text, allein die Melodie, Akkordfolge und Stimmung.

Musikalische Grüße

[gfb]

Hai Brad,

>manche Arien hauen mich einfach um, weil ich sie so schön und berührend finde.

Yap!

Z.B. diese hier:

http://www.youtube.com/watch?v=0bUAM0ER-Dw

Grüßle

Friedrich

[Cinderella-OL]

Meine Lieblingsmusik ist ja KANE, die haben auch viele traurige Lieder. Zumal der Sänger seine Frau durch Krebs verloren hat.

Es ist eine niederländische Band, dort erscheint jetzt der Film zu einen Buch (Mitten ist Gesicht und Ohne sie - auch zwei Romane, in dem ein Mann seine Frau verliert und für seine Tochter allein sorgen musss). KANE hat den Titelsong geschrieben. Hier ist das Video:


http://www.youtube.com/watch?v=0E9oeUOQT4g

Aber vorsicht, ist wirklich zum Heulen. Aber sooo schön!

Liebe Grüße, Cindy!