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Neu

Verfasst: 4. Dez 2009, 15:47
von Cickou
Hi,
Ehm..tja..ich weiß nicht so recht,
ob ich wirklich richtig bin - also ich hoffe es.
Denn ich denke, dass ich mich mal mit jemanden austauschen muss, da vieles, was ich versucht habe, überhaupt nicht anschlägt.
Ich bin erst ende 20, deswegen würden einige vll denken "was hat dieses Mädchen denn schon mit Depressionen zu tun. Die ist doch noch jung" ... naja... vll macht es aber gerade umso blöder, denn ich kenne ein Leben ohne diesen Zustand schon gar nicht mehr. Seitdem ich denken kann leide ich darunter und es fällt mir nicht leicht mit jemanden zu reden und so habe ich auch erst letztes Jahr Hilfe in Anspruch nehmen können, da es vor 2 Jahren und letztes Jahr total eskaliert ist - und..naja, vll kann man sich denken, worauf das schlimmstenfalls hinausläuft - die einen sagen, zum glück sitz ich noch hier, aber ich..hm, naja..
Habe mit Seelsorgern, Beratern und Therapeuthen gesprochen, habe 2 Medikamente genommen und nehme eins immer noch...aber es scheint wie schon gesagt nicht anzuschlagen.

Hm, das ist wie ein Schlag in die Magengrube, da man sich schon selber die Schuld gibt, da die verschiedensten Möglichkeiten nicht helfen.

Ich weiß nun nicht mehr, was ich machen soo. Ich kann nicht zu keine Ahnung wie vielen Therapeuten gehen, da ich es nicht wirklich ertragen kann, immer wieder jemandem persönlich gegenüberzustehen und alles durchzukauen.
Ich bin so durcheinander, ich weiß selber nicht mehr, was eigentlich mit mir los ist.
Ich würde sagen, dass ich alles soweit verdränge, aber trotzdem stehe ich jeden Tag kurz vor einem Zusammenbruch und ich weiß nicht an wen ich mich wenden kann.

Naja, also ... ich weiß nicht so genau, was ich noch sagen soll, oder wie das hier so genau abläuft..aber gut, hier bin ich und.. ich hoffe es hilft sich auszutauschen.

Ich würde mich über jede Antwort oder Rat freuen.

LG, Anna

Re: Neu

Verfasst: 4. Dez 2009, 16:59
von jaco
Hi Anna,

bin 26 Jahre alt und bin ebenfalls schon seit langer Zeit an Depressionen und einer zusätzlichen Angststörung erkrankt. Ich weis im Moment sieht es für dich so aus als ob diese depressive Phase nie aufhören wollte und alle Therapieversuche vergebene Müh sind, aber du darfst nicht aufhören zu kämpfen. Ich weis das das ein sehr langer schwerer Weg ist der auch viel kraft kostet. Ich habe auchmal dagestanden wo du jetzt stehst, kann mich also gut in deine Lage reinversetzen. Versuche alle Möglichkeiten zu nutzen. Sprich mit deinem Therapeuten, ich weis das klingt jetzt blöd, aber Therapie braucht Zeit.

Hoffe das dir das ein wenig hilft.
LG Schnacke

Re: Neu

Verfasst: 4. Dez 2009, 17:14
von Cickou
Dankeschön,

Ich hoffe, dass es besser wird.
Momentan stehe ich nämlich wieder kurz davor, einen totalen Absturz zu bekommen. Da muss ich so ziemlich jeden Moment mit mir kämpfen.
Also ich versuche nicht mich mit Alkohol oder sonstigem über Wasser zu halten, sondern direkt... naja.. weißt schon ... nen entgültigen Schlussstrich ziehen.
Das Einzige, was mich davon abhält, ist zurzeit eig nur die fehlenden Mittel

Ich weiß, das hört sich ziemlich hart an...
Aber wenn man sein ganzes Leben nichts anderes kennt...

Hm, naja,
Aber auf jeden Fall dankeschön - Ich weiß es zu schätzen, jemanden zu "treffen" der einem Mut machen kann, wieder positiver an die Sache heranzugehen

Re: Neu

Verfasst: 4. Dez 2009, 17:16
von mistatee5
Aller guten Dinge sind drei - ich bin nämlich auch Ende 20 und kann deine Gefühle sehr gut nachvollziehen!

Gestern noch war ich auch völlig am Boden zerstört, aber heute ist irgendwie wieder ein kleines Lichtlein da. Gut, das heißt noch lange nicht, dass der HImmel wieder voller Geigen hängt, auch hat sich meine Situation zu gestern eigentlich kein Stück geändert.

ABER, ich versuch mich heute nicht so erst zu nehmen, und trotzdem ernst zu nehmen. Auf jeden Fall freue ich mich, dass ihr da seid, dass ich da bin und überhaupt - packen wirs an!

Es drückt euch

Der Florian

Re: Neu

Verfasst: 4. Dez 2009, 18:00
von Thomas-Michael
Hallo Anna,

zunächst - ich bin 45 Jahre alt...und leide schon seit meiner Jugend (zunächst unbemerkt) an Ängsten...später (so mit 18) kamen die Depris dazu.

Ich möchte aber momentan gar nicht so sehr darauf eingehen, was meine Erfahrungen sind.

Mir ist an deinen Ausführungen aufgefallen, dass du anscheinend öfters über suizid nachdenkst. Und du schreibst, du steht kurz vor dem Zusammenbruch...Totalabsturz.

Wenn dem so ist, hole dir bitte ganz dringend professionelle Hilfe. Gehe zu deinem Hausarzt, lass dich an einen Psychiater überweisen - und Rede mit dem ganz offen, was gerade mit dir los ist.

Oben rechts im Forum findest du einen Link
"Notfallnummern" auch hier zu finden

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... _hilfe.htm

So wie ich das von hier aus sehe, hole dir unbedingt zuerst dringend Hilfe...dann - nach einer entspr. Notbehandlung, wirst du vermutlich erst wieder in die Lage kommen, klarere Gedanken zu fassen, und die nächsten Schritte zu tun. Wie die dann aussehen werden, ist jetzt noch gar nicht so wichtig - das kommt alles dann - aber - der erste Schritt sollte von dir sehr bald gemacht werden.

Ich drücke dir wirklich die Daumen - und - es ist wirklich zu schaffen, eine Depression anders zu betrachten, zu erleben, zu durchleben und daraus zu lernen - und diese auch zu überwinden.

Viele liebe Grüße

Thomas-Michael

Re: Neu

Verfasst: 4. Dez 2009, 18:09
von Cickou
Vielen Dank Michael,

Mit deinen Vermutungen hast du Recht.
Ich finde es leider sehr schwer persönlich mit jemanden zu reden, das habe ich im laufe des vergangenden Jahres deutlich gemerkt.
Ich habe schon mit einigen Leuten, darunter auch Therapeuten, geredet und mir Hilfe erhofft. Da das aber nich weiterhalf (ich nehme noch weiterhin täglich ein Medikament), ist mein Vertrauen gesunken und mein anfängliches Misstrauen gegenüber Ärzten noch gestiegen

Re: Neu

Verfasst: 4. Dez 2009, 18:31
von Thomas-Michael
Hallo Anna,

es kann durchaus sein, dass nach einem Gespräch mit einem Therapeuten noch keine wesentliche Besserung eintritt. Manche Dinge benötigen Zeit und Geduld. Es kann auch durchaus sein, das man mit dem ein oder anderen Therapeut/in nicht ganz klar kommt. Machmal muss man da erst einige Versuche starten, bis man den oder die "richtige" Therapeut/in gefunden hat.

So kann es auch mit Medikamenten sein. Manchmal muss man verschiedene ausprobieren, bis man das oder die rchtigen Medikament/e dann gefunden hat.

Mach dir über die Einnahmedauer derzeit keinen Kopf, wenn das geht...auch ich nehme begleitend zu meiner Therapie AD's - und bin froh, dass es solche Möglichkeiten gibt.

Klasse finde ich, das du nicht zum Alkohol greifst - das ist echt schön!

Über dein Problem, mit dem nicht darüber sprechen können - das kann ich sehr gut nachvollziehen - das hat bei mir damals auch sehr lange gedauert.

Aber - in deiner jetzigen Lage - versuche bitte über diesen "Schatten" zu gehen und nimm allen Mut zusammen - und hol dir die Hilfe, die du benötigst.

Es lohnt sich so sehr!

Liebe Grüße

Thomas-Michael

Re: Neu

Verfasst: 4. Dez 2009, 18:55
von waldieter
Hallöchen!
Diese Gefühle sind so arg, dass Du Dich wahrscheinlich völlig hilflos fühlst und Dich zu nichts aufraffen kannst. Das ist leider so bei unserer Krankheit, aber ich kann Dir aus weit mehr als dreißig Jahren Erfahrung damit versichern, dass es Hilfe und Auswege gibt, auch wenn es Dir jetzt gerade nicht so vorkommt.

Wenn Du es nicht schaffst, selbst die Initiative zu ergreifen, um zu einem Psychiater zu gehen oder in die entsprechende Ambulanz eines Krankenhauses, dann bitte denjenigen Menschen, dem Du noch am ehesten vertraust (ja, ich weiß, auch das fällt schwer!), für Dich einen Termin auszumachen oder mit Dir gleich hinzufahren, denn ich glaube, dass Du ganz dringend Hilfe brauchst.

Ich bin selbst noch neu hier in diesem Forum, habe mich nicht einmal noch vorgestellt, aber zu Deinem Hilferuf musste ich unbedingt etwas schreiben.

Wenn ein Medikament nicht gleich hilft, dann heißt das noch gar nichts. Erstens dauert es immer zwei bis drei Wochen, bis auch nur eine kleine Wirkung einsetzt, und andererseits ist ein einziges Medikament meistens nicht genug. Ich erinnere mich mit Grausen an eine Periode vor etwa 15 Jahren, wo ich pro Tag 24 Tabletten gegen die Depression zu nehmen hatte.

Also, bitte raffe Dich auf!
Alles Gute und liebe Grüße

Re: Neu

Verfasst: 4. Dez 2009, 20:40
von jaco
Anna,

du hast bereits den ersten Schritt in die richtige Richtung getan indem du hier offen schreibst welche Gedanken dir in Moment schwer zusetzen. Das ist ein großer und wichtiger Schritt. Ich weis das dir im Moment alles aussichtslos erscheint, aber du bist nicht allein. Im Moment drehen sich deine Gedanken nur um einen möglichen Suizid, ich kenne diese Situation auch. Ich rate dir wirklich dringend such dir Hilfe. Wenn du eine Vertrauensperson hast ruf sie an, bitte sie dir zu helfen. Die Notrufnummern rechts oben im Forum, der sozialpsychatrische Dienst oder die nächste Notaufnahme sollten der nächste Schritt sein.

Versteh mich nicht falsch ich möchte dich nicht drängen, aber in dieser Situation ist man in seiner Suizid-Gedankenspirale gefangen. Da helfen aus meiner Erfahrung nur klare Worte.

Alles weitere solltest du erst nach der Akutphase mit einem für dich geeigneten Therapeuten besprechen.

Bitte kämpf weiter, es lohnt sich.

Re: Neu

Verfasst: 4. Dez 2009, 21:14
von Nico Niedermeier
Hallo an Sie,
ich habe diesen Thread gesperrt und den Zugang gelöscht. Warum ist ganz klar, einfach mal die Forumsregeln auf der Startseite lesen, insbesondere den Hinweis zu Suizidalität.
Wenn es wirklich so schlecht geht, dann muss es reale Hilfe sein, dass geht nicht hier im Forum...und zwar so gar nicht
Grüße
Dr. Niedermeier