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Bin neu hier

Verfasst: 3. Dez 2009, 14:13
von Klara24
Hallo miteinander,

bin neu hier und möchte ein bißchen von mir berichten.
Bin 49 Jahre jung und habe seit mehr als 25 Jahren immer wiederkehrende schwere depressive Episoden. Konnte aber zum Glück auch depressionsfreie Zeiten erleben.
Nach einer guten Gesprächstherapie (war meine erste) von 1989 bis 1991 war ich bis zur Geburt meines Sohnes 1997 depressionsfrei. Nach der Geburt hat es zwei Jahre gebraucht um mich aufzurappeln. Dann habe ich mich 2003 wieder auf eine Gesprächstherapie eingelassen, leider mit keinem guten Ausgang. Konnte mich nicht richtig verständlich machen und wenn die Thera. meinte einen Termin alle 3 Wochen sei ausreichend, habe ich das aktzeptiert obwohl es nach meinem Empfinden nicht gereicht hat. Durch den großen Abstand der Termine ging die Therapie (50 Stunden) bis 2006 und mir immer schlechter.
Bin schon Jahre über meine Grenzen gegangen,
Beruf, finanzielle Sorgen (durch die Selbständigkeit meines Mannes), Kind, Haushalt usw. Dann starb meine Mutter 2006 und so ziemlich alleine habe ich die Beerdigung organisiert.Tapfer weitergelächelt und mir gesagt das wird schon (stell dich nicht so an usw).
Die Thera. meinte ich solle mich dann jetzt um meinem Bruder (sechs Jahre älter) kümmern (der hatte bis meine Mutter ins Seniorenheim kam, bei ihr gewohnt).
Das konnte ich nicht.
Bin dann ein paar Wochen später (immer noch durchhalten wollen) zu meiner Hausärztin und habe mir dort zum erstenmal vor mir selber eingestanden "Ich kann nicht mehr".
Ab August 2006 bin ich dann in eine Klinik mit psychosom. Station und war dort gut aufgehoben. Im Laufe dieser Zeit kam die Erinnerung zurück das mein Bruder mich im Alter von 9 Jahren mißbraucht hatte. Endlich wußte ich warum ich diese tiefe Traurigkeit in mir habe und so agressiv auf ihn reagiert habe. Hat mir ziemlich den Boden unter den Füßen weggerissen.
Es folgten noch weitere Klinikaufenthalte, zuletzt eine Traumatherapie.
Habe mich im Mai 2008 von meinem Mann getrennt, die Scheidung wird im Jan. 2010 ausgesprochen werden. Mein Sohn blieb bei meinem Mann, weil ich derzeit nicht in der Lage bin, ihm die Mutter zu sein, die er braucht. Hilft auch nicht gerade gegen die Schuld- und Versagensgefühle.
So einiges im Jahr 2009 ist auf mich "eingeprasselt", wo schon ein gesunder Mensch einknicken würde.

Seit ein paar Wochen hat mich "meine Depression" wieder gut im Griff.
Ich struktriere meinen Tag so gut ich es eben kann, nehme Sertralin und Valdoxan (das erst seit zwei Wochen),
esse,trinke,gehe raus, treffe mich mit Freundinnen, kümmere mich um meinen Sohn wenn er bei mir ist usw.
Habe aber auch die Tage wo ich erst gegen Nachmittag aufstehe und jeder Handgriff anstrengend ist.
Fühle (soweit fühlen geht) mich innerlich leer, abgestorben. Einen Thera. habe ich seit Mai nicht mehr (konnte ihm nicht vertrauen und fühle mich auch da schuldig, das nicht hinbekommen zu haben) und er hat die therapeutische Beziehung abgebrochen.

Nun habe ich von einer Therapieform gehört die sich CBASP nennt und auf chronisch Depressive zugeschnitten sein soll.
Was ich darüber so gelesen habe, hat die Schuldgefühle verstärkt wenn ich da z.B. lese das ein chron. Depressiver wohl nicht in der Lage zu authentischer,interpersoneller Empathie fähig ist. Wenigsten als empathisch meinen Mitmenschen gegenüber habe ich mich noch gesehen
Vermutlich ist das jetzt die schwarze Brille mit der ich das betrachte.

Hat einer von Euch Erfahrung zu dieser Therapieform ?
Würde mich freuen etwas zu erfahren.

Liebe Grüße
Monika