Berechtigung auf der Welt zu sein

Antworten
Tears
Beiträge: 127
Registriert: 9. Nov 2009, 00:25

Berechtigung auf der Welt zu sein

Beitrag von Tears »

Hallo

Ich bin neu hier, lese aber schon lange mit. Und jetzt hatte ich ja richtig Glück, dass ich überhaupt einen Zugang zu diesem Forum bekommen habe. Es gibt so viel neue Geschichten, dass ich gar nicht weiß, ob meine überhaupt noch jemand lesen will. Aber ich schreibe einfach mal:

Ich bin 42 und von meiner Depression total angekotzt. Wenn ich nicht gerade richtig im Loch sitze, haut mich jede Kleinigkeit trotzdem um. Inzwischen will ich gar nichts mehr mit anderen zu tun haben, weil ich nicht richtig weiß, wer ich überhaupt bin, und um mich nicht verletzt zu fühlen.

Ich habe einen Sohn von 14 Jahren und bin alleinerziehend. Von seinem Vater lebe ich schon lange getrennt. Aber die beiden haben einen engen Kontakt. Finde ich auch gut und wichtig. Aber ich habe das Gefühl, dass mein Sohn mich nervig findet. Ja, er liebt mich natürlich, denn Kinder sind ja abhängig von ihren Eltern. Sogar misshandelte Kinder lieben ihre Eltern noch. Aber er hat gar keine rechte Lust, sich mit mir zu unterhalten. Mit seinem Vater telefoniert er immer stundenlang, mit mir redet er nur notgedrungen.

Ich habe ihm nie von meiner Depression erzählt und immer gute Laune vorgespielt. Nur vor einer Woche hatte ich mich nicht genug unter Kontrolle. Da hat er etwas erzählt, das mich total runtergezogen hat. Von einem auf den anderen Moment war meine Stimmung im Keller. Damit er nicht meint, dass er nicht sagen darf, was er will, habe ich ihm gesagt, dass es nicht seine Schuld ist, sondern die Schuld meiner Depression. Ich hätte nämlich Depression. Danach war er super lieb und rücksichtsvoll. Das finde ich schlimm, weil er doch nichts damit zu tun haben soll.

Am liebsten wäre ich tot. Aber das geht ja nicht. Aber weil mir alles egal ist, besonders wenn mein Sohn wieder total angepisst ist von mir, dann trinke ich Wein. Ich weiß, dass es bescheuert ist.

Wenn er ganz zu seinem Vater ginge, würde ich den Kontakt verlieren. Um mich da immer im Spiel zu halten, daran zu erinnern, dass ich da bin, dafür empfinde ich nicht genug Berechtigung auf der Welt zu sein. Das würde ich nicht schaffen.

Mir gehts echt scheiße (sage ich sonst nie, aber hier, sage ich es jetzt einfach mal. Entschuldigung.)

Viele Grüße
Tears
Virtuella
ashleigh
Beiträge: 31
Registriert: 23. Sep 2009, 20:47

Re: Berechtigung auf der Welt zu sein

Beitrag von ashleigh »

Hallo Tears,

erst einmal: Herzlich willkommen im Forum. Du hast alles Recht der Welt, hier zu sein. Wir kennen die von dir beschriebenen Gefühle nur zu gut, schließlich sind sie Symptome dieser Krankheit. Du schreibst, du seist alleinerziehend. Das ist immer eine Herausforderung, noch dazu mit einer Depression. Du nervst deinen Sohn? Nun, er ist 14. Ich bin Lehrerin, soll ich dir mal sagen, wie nervig mich meine Schüler finden? Völlig normal. Das ist Teil der Pubertät, kein Unvermögen deinerseits. Auf der anderen Seite ist er mit 14 auch schon in der Lage, mit deiner Diagnose umzugehen. Keine Bange. Es ist oft besser, die Dinge zu benennen, als unter den Teppich zu kehren und damit eine diffuse Situation zu schaffen. Das bedeutet ja nicht gleich, dass du ihn zu deinem Seelentröster machst.
Bist du denn in Behandlung?
Viele liebe Grüße
Ashleigh
no name
Beiträge: 425
Registriert: 29. Okt 2008, 11:09

Re: Berechtigung auf der Welt zu sein

Beitrag von no name »

Hallo Tears,

ich kann mich Ashleigh nur anschließen.
Bin auch alleinerziehend mit einem 18jährigen Sohn.
Das mein Sohn immer viel länger mit seinem Vater gesprochen, bzw. telefoniert hat, lag einfach an der Tatsache, dass er ihn nur relativ selten gesehen hat. Und manchmal hat es eben ein Gespräch von Mann zu Mann gebraucht. Natürlich war das nicht immer leicht zu akzeptieren, aber heute bin ich froh, dass es so war, nachdem sein Vater vor wenigen Tagen noch viel zu jung verstorben ist.
Genervt ist mein Sohn auch oft von mir, aber ich lege das in der Kategorie "normal" ab.

Viele Grüße

no name
Rudi-Reiter
Beiträge: 448
Registriert: 5. Jul 2009, 00:18

Re: Berechtigung auf der Welt zu sein

Beitrag von Rudi-Reiter »

Hallo Tears
Willkommen hier im Forum

Zu Deinem Sohn
Abgesehen davon dass das ein schwieriges Alter ist für ihn und Dich
(ich habe auch so einen 14 jährigen Revoluzzer, aber wir verstehen
uns zum Glück recht gut), kann es vielleicht sein, dass er spürt dass
Du ihn etwas verheimlichst, er deswegen denkt Du vertraust ihm
nicht und sich deswegen zurückzieht?

Die Teenies sind oft hinter der rauen Schale sensibel und verletzbar.
Ich war es zumindest und wurde von meinem Vater vor allem auf
mentaler Ebene misshandelt.

Könnt Ihr offene Gespräche miteinander führen und kannst Du bei
passender Gelegenheit über Deinen Zustand mit ihm sprechen? Ich
denke es währe wichtig für euch beide, dass er Dich besser verstehen kann.

Bei Deinen Beitrag ist viel Liebe zu Deinen Sohn zu spüren, kannst Du
sie ihm zeigen? Ist ja oft nicht einfach im täglichen Leben.
Dein Sohn braucht Dich jetzt als liebende Mutter, auch wenn euch beiden
das vielleicht nicht ganz Klar ist.

Ansonsten glaube ich wirst Du wie fast Alle hier nicht ohne professionelle
Hilfe auskommen, von allein gehen die Depris nicht weg und mit Alk erst
recht nicht, aber das weist Du ja selber.

Das hört sich jetzt ziemlich oberlehrerhaft an stimmt’s?
Vielleicht liege ich auch völlig daneben, aber ich bin zugegebenermaßen
nicht ganz unvoreingenommen.


Ich wünsche Dir auf alle Fälle alles gute auf Deinen weiteren Weg


Viele Grüße
Rudi
_______________________________________

Die Welt und das Leben können schön sein,

wenn ich es wirklich will!
Tears
Beiträge: 127
Registriert: 9. Nov 2009, 00:25

Re: Berechtigung auf der Welt zu sein

Beitrag von Tears »

Ihr seid wirklich nett. Vielen Dank, dass Ihr geantwortet habt.

Ich weiß ja, dass es auch mit der Pubertät zu tun hat und dass für Jungs der Vater wichtig ist. Aber ich bin emotional so labil, dass es mich trotzdem verletzt und viele Selbstzweifel hervorruft. Auch wenn ich gerade mal nicht im ganz tiefen loch sitze, geht es in solchen Situationen gleich wieder drei Stufen abwärts.

Mein Sohn zeigt selbst schon depressive Ansätze. Das macht mir auch ganz große Schuldgefühle. Wie kann ich denn mit ihm über meine Depression reden? Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, und will ihn nicht belasten. Lieber sollte ich mich um seine Traurigkeit kümmern. Aber da komme ich auch nicht richtig ran.

Ich habe schon einige Therapien gemacht. Die haben mir nicht gegen meine Verzweiflung geholfen. Ich habe immer das Gefühl gehabt, dass die Therapeuten keine Lust hatten, mit mir zu sprechen. Vielleicht ist alles zu blöd und langweilig, was ich erzähle. Deshalb will ich auch nicht noch einen Versuch machen und mir wieder eine Abfuhr holen. Ich fühle mich sowieso schon überall abgelehnt und igle mich zur Sicherheit ein.

SOgar hier zu schreiben löst bei mir Ängste aus. Als ich gerade gesehen habe, dass Antworten da sind, hatte ich sofort große Angst, dass ich vielleicht etwas Falsches geschrieben hatte. Nachdem ich Eure Antworten gelesen hatte, war ich erleichtert. Vielen Dank.

Gruß
Tears
Virtuella
Babi
Beiträge: 1972
Registriert: 23. Jul 2009, 17:07

Re: Berechtigung auf der Welt zu sein

Beitrag von Babi »

Hi Tears,
deine Worte machen mich sehr traurig.
Du brauchst keine Angst haben, hier zu schreiben und du kannst hier auch nichts falsches xchreiben. Wir sitzen alle im gleichen Boot.

Ich bin auch schon lange alleinerziehend mein Sohn ist 15 und ich kenne das, was du gerade durchmachst, sehr genau.
Natürlich hat das viel mit der Pubertät zu tun, daß er mehr mit seinem Dad redet, er braucht jetzt eine männliche Bezugsperson.
Ich bin meinem Sohn auch oft peinlich, aber er redet das meiste eher in seiner Clique als mit mir oder seinen Dad und ich finde das auch richtig so.
Dein Sohn steht am Anfang seines Abnabelungsprozeß, es ist alles ganz normal, wie es läuft, du brauchst dir da keine Gedanken machen.
Ich rede mit meinen Sohn ganz offen über meine Depression und er kann ganz gut damit umgehen.
Mach dir nicht zu viel Vorwürfe, das bringt niemand was, weißt du. Dein Sohn hat dich sehr lieb, da bin ich mir sicher, er wird schon Menschen haben, mit denen er auch über seine Traurigkeit reden kann wie mein Sohn auch.
Wenn die Pubertät beginnt, sind Eltern meist nicht mehr der richtige Ansprechpartner unsere Kinder suchen sich gleichaltrige, mit denen sie sich austauschen können, weißt du.
Kümmere dich um dich selbst, damit hilfst du auch deinem Sohn am besten, glaub mir. Ich weiß das aus eigener Erfahrung.
Meinem Sohn geht es am besten, wenn es mir gut geht, und geht es mir nicht gut, macht er sich Sorgen.
Und denke nicht, daß es am besten wäre, wenn du tot wärst, dein Sohn braucht dich doch, auch wenn er es dich nicht mehr so merken läßt.
Lieber Gruß Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
Tears
Beiträge: 127
Registriert: 9. Nov 2009, 00:25

Re: Berechtigung auf der Welt zu sein

Beitrag von Tears »

Liebe Babi,

vielen Dank für Deine Antwort.

Dass ich tot sein will, ist so ein Gefühl. Natürlich mache ich nichts, das wäre für meinen Sohn die Katastrophe.

Ihr wisst ja wahrscheinlich selbst alle, dass man hier her kommt, weil man einen Ort sucht, um auch mal die schwache Seite zeigen zu können. Ich reiße mich ja sonst immer zusammen. Was ich hier schreibe, sind geheime Gedanken.

Leider glaube ich nicht, dass mein Sohn, wie es Deiner zu tun scheint, mit Freunden über seine Traurigkeit spricht. Dafür ist er nicht der Typ. Schon als kleines Kind war er immer äußerst diskret. Da redet er dann, glaube ich, doch noch am ehesten mit mir. Aber leider nicht freimütig.

Was meine Depris betrifft, weiß ich nicht mehr weiter. Ich habe schon so viel ausprobiert, aber nie hats geholfen. Manchmal denke ich, ich habe einfach richtig einen an der Waffel, dass man da gar nichts mehr machen kann. Habe mich auch schon in einem Borderline Forum umgeschaut. Aber ich glaube das ist dann doch noch eine Nummer härter, obwohl ich manche Gefühle dort durchaus nachempfinde, insbesondere dieses Gefühl, den Kontakt zu sich und anderen zu verlieren.

no_name,
das mit dem Tod des Vaters ist bestimmt ganz schlimm für Deinen Sohn. Meiner hat mal gesagt, als ein Freund von mir gestorben ist, der eine Tochter im Alter meines Sohnes hatte, dass er sich einschließen würde, wenn ihm so etwas passiere. Ich wünsche Dir, dass Dein Sohn Deine Zuwendung und Deinen Trost annimmt.

Vielen Dank nochmal auch an Ashleigh und Rudi für Eure wirklich lieben Worte.
Heute bin ich etwas aufgeräumter als an dem Tag, an dem ich mit dem Thema begonnen habe. heute hat mich nichts an meine Grenzen gebracht. Aber oft fühle ich mich hilflos, wie oben geschildert.

Liebe Grüße
Virtuella
Clown
Beiträge: 4336
Registriert: 8. Nov 2004, 18:22
Kontaktdaten:

Re: Berechtigung auf der Welt zu sein

Beitrag von Clown »

Hallo Tears,

hast du schon einen Klinikaufenthalt gehabt?

Und: kannst du für deinen Sohn eine seelische Unterstützung finden, du schreibst, er sei selbst schon leicht depressiv?

Die beste Unterstützung wäre wahrscheinlich, wenn du raus kämst aus deiner Depression.

Alles probiert hast du? Auch traumabearbeitende Verfahren wie EMDR und energetische Psychologie? Hypnose? AD's?

Du musst nach Heilung streben, allein schon damit dein Sohn sich ent-wickeln kann! Wenn du es (noch) nicht für dich tun kannst, dann tu es für deinen Sohn. Was IST mit Klinik?

Grüße,

Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
Tears
Beiträge: 127
Registriert: 9. Nov 2009, 00:25

Re: Berechtigung auf der Welt zu sein

Beitrag von Tears »

Hallo Clown,

Du hast Recht, ich muss es für meinen Sohn tun. Ich stehe das alles ohnehin nur für meinen Sohn durch.

Ich hatte schon mal einen Klinikaufenthalt und anschließende Kur vor etwa 15 Jahren. Das war für den Moment entspannend, aber nicht nachhaltig. ADs habe ich mal vor über 20 Jahren genommen. Ein ganz fürchterlicher Psychiater verschrieb mir zunächst ein Mittel, das Anaphranil hieß, dessen Wirkung sich nur in Kieferzittern äußerte. Der Arzt ging nicht auf meine Beschwerden ein. ERst als ich es selbständig absetzte verschrieb er mir Aponal. Das wirkte sehr gut auf einen Schlag. Als es mir nach ein paar Wochen richtig gut ging habe ich es abgesetzt und es war ok. Später vor etwa 15 Jahren habe ich das Mittel noch mal verlangt. Da zeigte es keine Wirkung mehr.

Mit energetischen Sitzungen und EMDR habe ich Erfahrung. So etwas ist sehr interessant, aber eine nachhaltige Wirkung hatte das auch nciht. Ebenso wenig wie Verhaltenstherapie, Gesprächstherapie und analytische Ansätze.

Hypnose fehlt in der Tat noch. Darüber hatte ich schon mal nachgedacht.

Medikamente möchte ich einfach so total ungern nehmen.

Lieber Gruß
Virtuella
Tears
Beiträge: 127
Registriert: 9. Nov 2009, 00:25

Re: Berechtigung auf der Welt zu sein

Beitrag von Tears »

Clown,

hast Du Erfahrung mit Hypnose?
Virtuella
Clown
Beiträge: 4336
Registriert: 8. Nov 2004, 18:22
Kontaktdaten:

Re: Berechtigung auf der Welt zu sein

Beitrag von Clown »

Nein Tears, habe ich nicht.

Du warst vor 15 Jahren in einer Klinik, seither nicht mehr...

Nun, du kannst dir vorstellen, dass sich seither bei den Therapien und Möglichkeiten eines Klinikaufenthaltes viel geändert hat.

Hier im Forum gibt es einige sehr gute positive Erfahrungsberichte über Klinikaufenthalte. Wenn ich die gelesen habe, dachte ich schon manchmal: Direkt schade, dass es mir nicht schlecht genug dafür geht ...

Bei dir hängt dein Sohn mit drin, das weißt du. Also mach eine stationäre Therapie!

Alles Gute,

Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
Tears
Beiträge: 127
Registriert: 9. Nov 2009, 00:25

Re: Berechtigung auf der Welt zu sein

Beitrag von Tears »

naja, das ist leichter gesagt, als getan, weil ich arbeiten muss, freiberuflich bin, Terminketten habe. Da bricht mir alles zusammen. Über die folgenden existentiellen Probleme würde ich in eine neue Depression fallen.
Virtuella
Babi
Beiträge: 1972
Registriert: 23. Jul 2009, 17:07

Re: Berechtigung auf der Welt zu sein

Beitrag von Babi »

Hi Tears,
ich verstehe dich total, ist alles nicht einfach!
Und natürlich darfst du hier deine geheimen Gedanken schreiben, ich kenne diese Gedanken auch und versteh dich gut. Wir sitzen hier alle im gleichen Boot, und du kannst dir sicher sein, du wirst verstanden.
Ich spüre deine Verzweiflung ganz deutlich.
Gib nicht auf, du wirst einen Weg für dich finden, da bin ich mir ganz sicher.
Ich mache jetzt meine 2. Therapie und sie tut mir sehr sehr gut.
Es gibt so viele Tipps, was du machen kannst, auch hier im Forum. Vielleicht findest du ja noch was für dich, gib nicht auf.
Fühl dich gedrückt! Alles Liebe Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
bahn

Re: Berechtigung auf der Welt zu sein

Beitrag von bahn »

liebe tears,

ich habe auch ein mädchen im teeny alter,

und ich habe immer gedacht, Kleinkinder

sind am schwierigsten.....................

Jetzt sehe ich es anders...................

die kommt mit ihren Launen, und erwartet,

dass ich alles verstehe.

Ich sage mir immer, das ist ein ganz nor

maler Abnabelungsprozess, und irgendwann

ist meine Tochter selbstständig, steht

auf eigenen Füssen, erwachsen...........

aber das will ich ja auch nicht, ich habe

jetzt schon angst, wenn sie den ersten

freund nach hause bringt..............

Liebe tears, ich möchte dir sagen, tue

auch mal was liebes und gutes, nur für dich,

habe dich selbst ein bieschen lieb,..........

vielleicht hast du dann auch wieder mehr

kraft und nerven für deinen teeny,,,,,,,,,,,


natürlich ist ein kind wichtig, aber du bist

auch wichtig...........das darfst du nie

vergessen.........


wenn du deinen teeny mehr liebst,

als dich selbst,

liebst du ihn eigentlich weniger,

die liebe zu deinem teeny hängt davon ab,

wie sehr dun dich selbst lieb haben kannst.


und das wünsche ich dir von herzen.


vater seebär
uli2705
Beiträge: 179
Registriert: 12. Aug 2007, 19:20

Re: Berechtigung auf der Welt zu sein

Beitrag von uli2705 »

Hallo Ihr Lieben.

Ich lese diesen Thread hier und mich beschäftigt einfach eine bzw. mehrere Frage(n), die sich doch wie ein roter Faden durch dieses Forum ziehen:

sollte man nicht versuchen mit seinem Kind oder Kindern über diese Krankheit zu reden? Sollte man ihnen nicht einfach mitteilen, das man depressiv erkrankt ist und was das überhaupt ist, vielleicht auch woher diese stammen (wenn man es selbst weiß)?
Wird der Umgang miteinander dann nicht einfach offener?

Ich muß und möchte dazu sagen, das ich selber keine Kinder habe, aber mit Kindern Im Sport regelmäßig arbeite. Habe auch sehr den Eindruck, das Kinder sehr viel mehr verstehen und verstehen können, als man (wir) ihnen zutraut/zutrauen.
Im Gegenteil: sagt man ihnen wie in diesem Falle nicht die Wahrheit, merken sie es einfach und wenden sich sogar u. Umständen deswegen auch nach und nach auch ab. Und das basiert auf einem Mißverständnis, hilft beiden nicht weiter. Eher das Gegenteil tritt ein.

Ich behaupte weiterhin das Kinder auch sehr lernfähig sind und den Umgang mit Betroffenen, also Eltern oder auch anderen,
ebenfalls erlernen können und es auch wollen. Wenn ein Kind seiner Mutti oder Vati helfen kann (in welcher Weise auch immer), ist das nicht toll (für Kind und Elternteil)?

Aber sie müßen wissen um was es geht, und d'rum herum reden hilft da nicht, nur die Wahrheit.

So, hoffentlich kriege ich jetzt hierfür kein's auf die Rübe. Aber das ist mein persönlicher Eindruck. Und: ist das so unrealistisch? Ich glaube nicht.

Liebe Grüße
Ikarus

P.s.: Tears, jeder Mensch hat mit seiner Geburt die Berechtigung zu leben.

Habe aus diesem Beitrag einen "Neuen Beitrag" eröffnet, das nur zur Info.
Zorra
Beiträge: 300
Registriert: 20. Nov 2005, 13:37

Re: Berechtigung auf der Welt zu sein

Beitrag von Zorra »

Hallo Ikarus,

ja, ich gebe dir recht. Man sollte mit seinen Kindern reden. Aber weißt du, ich habe das (leider) auch erst recht spät getan. Da war meine Tochter glaube ich schon 14 Jahre und ich der Meinung, dass ich es ihr jetzt doch sagen solle/könne.
Sie meinte dann zu mir, sie weiß es schon lange.
Ehrlich gesagt, hat mich das damals sehr betroffen gemacht. Ich wollte sie schützen und habe immer wieder eine Maske für sie aufgesetzt - aber Kinder haben wirklich eine ganz riesige Antenne für Dinge, die nicht stimmen.
So gesehen, würde ich jetzt doch immer versuchen, mit meinem Kind (altersgerecht) zu reden.
Es tut mir heute noch leid, wie viel Unklares sie mit sich herumgetragen hat. Wir haben Gott sei Dank ein sehr gutes Verhältnis, es ist so kein Schaden geblieben ... hoffe ich jedenfalls immer wieder sehr. Ich erkläre heute auch mehr als früher, auch meinem Lebenspartner.
Damit eben nicht so etwas Diffuses im Raum steht, was keiner deuten kann ...

Liebe Tears,
ich habe deinen Thread schon eine ganze Weile mit verfolgt. Ich wünsche dir sehr, dass du von dir aus reden kannst mit deinem Sohn und (auf ihn bezogen) auch deine Sorgen sagen kannst. Aber ich denke, ab einem bestimmten Alter gehen unsere "Kinder" auch zu anderen Personen ... vielleicht kannst du ihm ja Anlaufstellen sagen, auf seine Traurigkeit bezogen? Meine Tochter erzählt mir denke ich auch nicht mehr alles. Und vielleicht ist das auch ganz gut, sie lernen sich im Leben selber zurecht zu finden?
Und wir müssen loslassen üben - ich übe auch, und ich übe wirklich ... ist auch ziemlich schwer.

Ich erinnere mich dann mal daran, dass ich meine Tochter ins Leben begleiten wollte - das sie dann nach ihren Vorstellungen leben kann; ich bin immer da, wenn sie mich braucht, das signalisiere ich und ansonsten möchte ich vertrauen, dass sie es schafft.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen auch dieses Vertrauen in deinen Sohn - deine Liebe ist etwas ganz Wichtiges für ihn. Und ich wünsche dir, dass du dich auch um dich kümmerst. Vielleicht (ich weiß es ja nicht) könnte es ja auch eine Art Beispiel für ihn sein - es geht mir nicht gut, ich bin traurig, ich bin verzweifelt, aber ich suche Wege für mich?

Sei ganz lieb gegrüßt von Elke


Wir sind nicht die Masken, die wir tragen ... doch wenn wir sie zu lange aufhaben, werden wir dann nicht wie sie?

© Aya Yven

Rudi-Reiter
Beiträge: 448
Registriert: 5. Jul 2009, 00:18

Re: Berechtigung auf der Welt zu sein

Beitrag von Rudi-Reiter »

Hallo Ikarus

Meiner Meinung nach hast Du völlig recht.
Schon kleine Kinder können spüren, dass man ihnen
etwas verheimlicht, oder dass man ihnen misstraut.
Wenn sie das Vertrauen ihrer Eltern nicht spüren,
können sie auch ihren Eltern nicht Vertrauen.
Was das für die Entwicklung der Kinderseelen bedeutet,
mag man sich gar nicht vorstellen.

Mein 14 jähriger Sohn weis über meine Krankheit bescheid.
Er kann Rücksicht nehmen, wenn’s mir schlecht geht und freut sich
umso mehr, wenn ich gut drauf bin und ganz auf ihn eingehen kann.

Ich erwarte ja auch von ihm Offenheit und Vertrauen und währe schon
enttäuscht, wenn er mir wichtige Dinge verheimlichen würde.

Viele Grüße
Rudi
_______________________________________

Die Welt und das Leben können schön sein,

wenn ich es wirklich will!
Antworten