Konkrete Frage: Mirtazapin+Alkohol, geht das gar nicht??

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Elly50
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Konkrete Frage: Mirtazapin+Alkohol, geht das gar nicht??

Beitrag von Elly50 »

Hallo,

noch eine konkrete Frage an Euch AD-Erfahrenen:

Im Beipackzettel meines Mirtazapins steht, dass man besser auf Alkohol verzichten soll.

Allerdings steht da auch, man dürfe nicht autofahren und das hatte der Arzt angesprochen, aber gemeint, es gelte nur für die "Eingewöhnungszeit"...wenn ADs länger genommen werden müssen, wird man damit wohl auch Autofahren können, oder?

Genauso Alkohol: Ich frage nicht weil ich mir jeden Abend was genehmigen will, grundsätzlich hab' ich da, denk ich, kein Problem mit, aber dieser Tage stehen noch Feiern wie Geburtstag + silberne Hochzeit an, wo ich normalerweise schon sehr gerne mit einem Gläschen Sekt angestoßen hätte. Geht das wirklich gar nicht?

Wäre Euch für Auskunft dankbar, natürlich werde ich den Arzt auch noch'mal genauer interviewen,
Ellendur
Dendrit
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Re: Konkrete Frage: Mirtazapin+Alkohol, geht das gar nicht??

Beitrag von Dendrit »

Hallo Ellendur,

"besser verzichten" heißt nicht, Verbot oder ausnahmslos. Und wenn es sich um eine Ausnahme handelt: Du wirst sicherlich das Mirta abends/nachts/vor dem Bett gehen nehmen. Nicht mit Alk und ca. 2 h vor und mind. 2 h nach der Einnahme keinen Alk trinken. (So wurde es mir mal als "Faustregel" gesagt.)

LG, Manuela
freebird
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Re: Konkrete Frage: Mirtazapin+Alkohol, geht das gar nicht??

Beitrag von freebird »

Hallo,

ich halte mich da strickt an den Satz meiner Großmutter: "Alkohol und Tabletten vertragen sich nicht."

Beides wird nämlich über die Leber abgebaut und je mehr du dieses Organ belastest, um so mehr muss es arbeiten, und wer zu viel arbeiten muss ... Den Satz kannst du bestimmst selbst beenden, oder?

Liebe Grüße
Corinna
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Frage nicht danach, warum du lebst. Akzeptiere einfach, dass du existierst.
Elly50
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Re: Konkrete Frage: Mirtazapin+Alkohol, geht das gar nicht??

Beitrag von Elly50 »

...das mit dem Autofahren irritiert mich allerdings auch ziemlich, auf Alk kann ich komplett verzichten, aber auf's Auto nicht.

Ist das bei Euren ADs auch so oder gibt's da Unterschiede??
E.
niederländer

Re: Konkrete Frage: Mirtazapin+Alkohol, geht das gar nicht??

Beitrag von niederländer »

Hallo Ellendur,

Ich denke das sich AD´s grundsätzlich nicht mit Alkohol vertragen.
Ich bin ein trockener Alkoholiker der depressiv werden kann. Oder ich bin der Depressive der Alkoholiker werden kann.

Ich hab die schlechte Erfahrung gemacht den Alkohol als Selbstmedikation einzusetzen.
Danach bin ich süchtig geworden. Das Risiko besteht bei Jeder der Depressiv ist.
Also lasse ich die Finger davon,

Gruss,


Benny
Dendrit
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Re: Konkrete Frage: Mirtazapin+Alkohol, geht das gar nicht??

Beitrag von Dendrit »

Hallo Ellendur,

fast alle Medikamente reagieren mit Alkohol, i.d.R. wird die Wirkung vom Medikament oder dem vom Alk erhöht/verstärkt.

Sobald etwas das ZNS beeinflusst (und ist ja, wenn es in der Leber verstoffwechselt wird) und dadurch die Fahrtauglichkeit (und Bedienen von Maschinen) nicht mehr gewährleistet werden kann, steht der Verweis im Beipackzettel. Bei manchen ebenso, auch wenn nichts bekannt ist, nach dem Motto: sicher ist sicher.

Eine Freundin verzichtete während der Eindosierungsphase völlig auf Alk und (weil sie Urlaub hatte) auch aufs Fahren. Als sie später aufdosieren musste, hatte sie es schließlich im Gespür, wann Medikamentenabbau soweit ist, dass die Reaktion bei ihr beeinflusst werden könnte und nimmt dementsprechend früh die Medikamente um normal in die Arbeit fahren zu können. Ähnlich handhabt sie's mit dem Alk. Während der Ein-/Auf-/Umdosierung gibts kein Alk, ansonsten im großzügigen Abstand zur nächsten Einnahme der Medikamente (sie trinkt auch nur Ausnahmsweise zu besonderen Anlässen - wie Hochzeit )

LG, Manuela
Lioness
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Re: Konkrete Frage: Mirtazapin+Alkohol, geht das gar nicht??

Beitrag von Lioness »

Also ich nehme jetzt seit bald 5 Jahren Mirtazapin - und ich trinke von Anfang an moderat Alkohol dabei (will heißen: ein paar Gläser Wein oder Bier über die Woche verteilt, selten bis nie "harte" Sachen).

Meine Leberwerte waren und sind gleichbleibend völlig normal geblieben, auch sonst sind nie irgendwelche Probleme aufgetaucht. Allerdings nehme ich das Mirtazapin aus gegebenem Anlass (sprich: es macht immer noch ganz leicht müde) immer direkt vor dem Zubettgehen, und spüle es nie nicht mit Alk runter. Autofahren verbietet sich eh von selbst bei Alk - und direkt nach der Einnahme von Mirtazapin.

Wie gesagt: Null problemo! Ich halte ein absolutes Alk-verbot für übertrieben, plädiere aber auch für einen verantwortungsvollen und sehr moderaten Umgang damit!

Gruß
Lioness



Wir brauchen den Blick nach hinten, um unser Leben zu verstehen. Wir brauchen den Blick nach vorne, um unser Leben zu LEBEN!
niederländer

Re: Konkrete Frage: Mirtazapin+Alkohol, geht das gar nicht??

Beitrag von niederländer »

Hallo Lioness,

Alkohol und Depressionen: Ein unausschöpfliches Thema. Natürlich kann mann niemandem den Genuss von Alkohol, verbieten.
Es hat leider doch ein Suchtpotential, vor allem sind Depressiv Erkrankte gefärdert.
Mein Hausartzt hat mich vor 15 Jahren schon gewarnt sehr vorsichtig mit Alkohol um zu gehen, oder es ganz zu lassen. Wozu nur wohl ? Und damals war ich noch nicht abhängig .

Wie gesagt, es ist jeder seine Verantwortung.Die Frage bleibt: wie benutze ich Alkohol ? Als Genussmittel, oder als Medizin gegen meine Depression ?

Machts gut,

Gruß,

Benny
Elly50
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Re: Konkrete Frage: Mirtazapin+Alkohol, geht das gar nicht??

Beitrag von Elly50 »

Ich wusste nicht, dass Depressive besonders alkoholgefährdet sind, hab ich bisher nirgends gelesen, nur, dass manche Alkoholiker eben auch depressiv sind.
Okay, ich bin da kein Experte, aber wenn ich Alkoholiker wäre, weil ich auf Festen, beim Essengehen oder im Urlaub mal gerne 2 Gläser Sekt oder ein schönes Glas Wein trinke (harte Sachen schmecken mir eh nicht, Bier auch nicht), dann wären alle meine Bekannten und Arbeitskollegen das aber auch. Mir ging das ja nur durch den Kopf, weil ich weiß, dass ich auffallen werde, wenn ich bei der anstehenden Feier entgg. meinen früheren Gewohnheiten nicht mal ein Glas Sekt zum Anstoßen nehmen werden, das tun sonst nur die trockenen Alkis. Wir wohnen halt auch in einer Weingegend, bei manchen Winzerfamilien ist der tgl. Wein völlig normal, vielleicht ist das versteckter Alkoholismus, aber ich finde immer, die Winzer werden oft 80,90 Jahre alt, so lange man Maß hält, kann's so ungesund dann ja auch nicht sein...nein, es ist schon ok. auf die Gefahren hinzuweisen, nur halte ich mich nicht für abhängig, seit Anfang Oktober bin ich krank und hab natürlich seither nix getrunken, was ein Alkoholiker wohl gar nicht könnte, vermute ich, zur Not kann ich auch damit leben und werde jetzt erst mal nix trinken, solange ich die Tabletten nehme, aber ich finde es, ehrlich gesagt, schon auch eine Einschränkung bzgl. meiner Lebensqualität, denn ich habe noch nie ein Glas Wein getrunken, weil ich mich schlecht fühle, gerne aber zur Unterstreichung schöner Momente, z.B. mit meinem Mann und finde es ein bisschen schade, wenn ich das also dann nicht mehr kann.

Mehr beunruhigen tun mich z.Zt. die Nebenwirkungen bzgl. Autofahren (denn das muss ich tgl.)und der Gewichtszunahme/Fressgier, das kann ich sehr schlecht akzeptieren, frage mich halt, wie das zu beurteilen ist, denn ich muss ja damit rechnen, das AD längerfristig und auch im Berufsalltag (nicht nur, wenn ich krankgeschrieben bin) einzunehmen und das kann ich mir in meinem momentanen Zustand nicht richtig vorstellen!
night
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Re: Konkrete Frage: Mirtazapin+Alkohol, geht das gar nicht??

Beitrag von night »

Hallo Ellendur,
sicherlich ist es empfehlenswert unter Antidepressiva keinen Alkohol zu trinken, allerdings dürfte gelegentlich ein Glas Wein, Sekt oder Bier nichts ausmachen.Bei exessivem Alkoholgenuss kann es auf jeden Fall zu Blackouts kommen mit den üblichen daraus resultierenden Peinlichkeiten.

Liebe Grüsse

Andreas
niederländer

Re: Konkrete Frage: Mirtazapin+Alkohol, geht das gar nicht??

Beitrag von niederländer »

Hallo Ellendur,

Ich habe als trockener Alk. eine ganz andere Beziehung zum Alkohol als andern.
Sowie du mit ihr umgehst ist es ja okay.
Ich bin bisher nur die schlechte Seiten von Alkohol begegnet. Das ist wohl sehr persöhnlich.Wenn du jemals ein Mensch begegnen würdest der das Korsakov-syndrom hat(Endstadium Alkoholmißbrauch)dann kann deine Meinung über Alk. sich ändern.

Der Alkohol ist hier zu Lande eng verknüpft mit Tradition und Kultur und ist allgemein akkzeptiert.
Das ist auch gut so. Nur ist für uns Betroffenen, die Gefahr da das wenn wir es einsetzen gegen unsere Stimmungsschwankungen , eine Sucht entstehen KANN .
Das währe traurig.

Machts gut,

Benny
Elly50
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Registriert: 30. Okt 2009, 12:27

Re: Konkrete Frage: Mirtazapin+Alkohol, geht das gar nicht??

Beitrag von Elly50 »

@Benny:
Ich dank dir für die Warnung, die ist sicher auch angebracht!
Klar ist es irgendwo auch "krank", dass in unserer Gesellschaft (und in meinem Umfeld trifft das zu)derjenige eher auffällt der nichttrinkt wie der, der Alk konsumiert und das, obwohl er vielleicht sogar Autofahren muss (viele Lokale liegen in den Weingegenden ja grade auswärts/am Ortsrand, da kommen alle mit dem Auto!). Aber mir fallen tatsächlich eben auch nur trockene Alkoholiker ein, die gar nichts trinken.

Wenn ich fragen darf: Was war bei dir erst da, der Alk oder die Depri oder steht das komplett in Zusammenhang? (nur wenn du darüber reden magst)
LG, E.
Pfefferminza
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Re: Konkrete Frage: Mirtazapin+Alkohol, geht das gar nicht??

Beitrag von Pfefferminza »

hallo


vielleicht hilft es, wenn ich dir schreibe, das ich nach etwa 4 bis 5 monaten ad wieder einen umgang mit alkohol hatte, der wie vor den tabletten war und noch immer ist.

ich trinke ab und zu mal ein bis zwei gläser wein und auch mal nen sekt oder ein bier beim grillabend.


aber ich merke schon, dass ich schneller beduselt bin. ein gefühl, dass ich auch vor der depression nie haben konnte. also hält und hielt es sich immer in grenzen.

... dennoch solltest du dir um das sonderbare auffallen deiner person, bei festen, in den kommenden wochen etwas weniger gedanken machen. sag doch einfach, du hast leichtes kopfweh und deshalb keine lust zu trinken.
geht ja niemanden etwas an, ob und was du trinkst.

lg
pfefferminza
niederländer

Re: Konkrete Frage: Mirtazapin+Alkohol, geht das gar nicht??

Beitrag von niederländer »

Hallo Elly,

Bei mir war erst die Depression. Dann kam,in meiner Verzweiflung, der Alkohol.
In ein Jahr bin ich arbeitslos geworden (Nach 30 Jahre Arbeit) und hab ich mich getrennt von meine erste Frau.

Ich bin dann in ein noch tieferes Loch gefallen mit ein Paar heftige Alkoholexzesse.
Dabei hab ich mein ganzes Leben intensiv Sport gemacht und damit die Depressionen verdrängt.

Machts gut,

Gruss,
Benny
Elly50
Beiträge: 191
Registriert: 30. Okt 2009, 12:27

Re: Konkrete Frage: Mirtazapin+Alkohol, geht das gar nicht??

Beitrag von Elly50 »

@pfefferminza:
ja, richtig, hab mir auch schon überlegt, dass ich in nächster Zeit halt öfter mal "magenverstimmungen" haben werde, bis die Anderen sich dran gewöhnt haben, außerdem wird mein Mann sich freuen, wenn ich zukünftig immer fahre;-))

@Benny:
"Bei mir war erst die Depression. Dann kam,in meiner Verzweiflung, der Alkohol.
In ein Jahr bin ich arbeitslos geworden (Nach 30 Jahre Arbeit) und hab ich mich getrennt von meine erste Frau.


Na, das waren ja auch heftige Erlebnisse, das zusammen weiß man ja echt nicht zu verkraften, ob mit oder ohne D.!
Bei der Gelegenheit fällt mir ein, dass in den ganzen HerzSchmerzFrauenundMännerFilmen, ob deutsch oder Hollywood, nach jeder Trennung sowohl exzessiv gesoffen (immer Rotwein!!) und oft auch gefuttert wird, zumindest türmen sich in der Wohnung des gerade-Verlassenen oder Betrogenen immer Pizza- und Popcornschachteln, hab ich noch nie so drüber nachgedacht, aber eigentlich ein sehr bedenkliches Vorbild (oder eben Spiegelbild)!?

"Dabei hab ich mein ganzes Leben intensiv Sport gemacht und damit die Depressionen verdrängt."

Aber wie ist das zu verstehen(???), ich lese gerade überall "Sport hilft", vorallem Laufen u.a.Ausdauersport, "verdrängen" würde ich aber nicht unter echter Hilfe einstufen...
Ich quäle mich nämlich gerade mit dem Gedanken, unbedingt mehr Sport machen zu müssen/sollen im Sinne von Eigenhilfe (denn das mit der Fremdhilfe/Therapie scheint ja noch länger zu dauern, 1 Therapeutin hat mir heut gesagt, vor Neujahr hätte ich eh keine Chance, "vor Weihnachten" sei immer "alles dicht"), bin nur leider eher unsportlich und hatte bei meinen Laufsessions in der Vergangenheit erst immer wieder Knieprobleme, dann einen hartnäckigen Fersensporn, außerdem komme ich aus psycho-Gründen z.Zt. eh kaum mit dem Hund aus der Tür und würde mir am liebsten eine Tarnkappe umhängen...
Gruß, E.

P.S. Da du so in Vergangenheitsform von deiner ersten Frau sprichst, klingt das nach einer zweiten, ich hoffe also, es geht dir wieder besser!;-)
niederländer

Re: Konkrete Frage: Mirtazapin+Alkohol, geht das gar nicht??

Beitrag von niederländer »

Hallo Elly,

Hier noch einen Link zum Thema :


http://www.gesundesleben.at/seele-psych ... lproblemen


Gruss,

Benny
Elly50
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Re: Konkrete Frage: Mirtazapin+Alkohol, geht das gar nicht??

Beitrag von Elly50 »

Danke für den Link, ist auch sonst ne interessante Seite, die ich noch nicht kannte!
E.
Pampfi
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Registriert: 16. Jul 2005, 12:29

Re: Konkrete Frage: Mirtazapin+Alkohol, geht das gar nicht??

Beitrag von Pampfi »

Bei Antihistaminika - und Mirtazapin ist eines - kann es mit Alkohol immer seltsame Symptome wie Filmriß etc. geben. Deswegen sollte man sicherlich ein wenig vorsichtig sein.
Lioness
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Re: Konkrete Frage: Mirtazapin+Alkohol, geht das gar nicht??

Beitrag von Lioness »

Mirtazapin ein Antihistaminikum? Seit wann denn dieses? Habe ich ja noch nie gehört, steht auch nicht in meinem Beipackzettel.... *staun*

Gruß
Lioness



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Schnuck77
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Registriert: 26. Jun 2009, 14:01

Re: Konkrete Frage: Mirtazapin+Alkohol, geht das gar nicht??

Beitrag von Schnuck77 »

Hallo zusammen,

ich nehme mirtazapin nun seit August 2009. Zu Beginn habe ich komplett auf Alkohol verzichtet und dann damit "herumexperimentiert", soll heißen, zunächst nur mal ein Glas Sekt zuhause getrunken, um zu sehen, was passiert und wie ich darauf reagiere. Inzwischen kann ich sagen, dass es auch bei mir mit dem Alkoholkonsum wie vor Beginn der Einnahme ist: gelegentl. ein Glas Wein am Abend zur "Entspannung" bzw. als Ritual, den "Arbeitstag" abzuschließen, gelegentl. am Wochenende auch mal ein bißchen mehr. Dabei bin ich abstinenzfähig, kann also ohne Probleme auch wochenlang ohne Alkohol. Außerdem habe ich grundsätzlich ein ganz gutes Körpergefühl, und entgleise so gut wie nie. Außerdem trinke ich bei etwas "erweitertem" Konsum IMMER zwischendurch ausreichend Mineralwasser.

Ich finde, man kann nicht grundsätzlich sagen, Alkohol und Tabletten vertragen sich nicht. Aber man kann es auch umgekehrt nicht behaupten! Jeder Mensch verträgt unterschiedlich gut Alkohol, das ist sicher eine Sache aus der Summe von Konstitution, Stoffwechsel, Gewöhnung etc.

Deshalb Vorsicht! Ich würde auch nicht sagen, grundsätzlich spricht nichts gegen ein Glas Sekt auf einer Hochzeit. Wenn jemand auch sonst keinen Alkohol verträgt, wird er ihn auch unter Mirtazapin oder anderen ADs nicht vertragen.

Vielleicht wirklich erstmal zuhause kleine Mnegen ausprobieren und gut beoachten, was passiert.

Liebe weihnachtl. Grüße,
Schnuck
niederländer

Re: Konkrete Frage: Mirtazapin+Alkohol, geht das gar nicht??

Beitrag von niederländer »

Hallo Schnuck,

Ich finde, man kann nicht grundsätzlich sagen, Alkohol und Tabletten vertragen sich nicht.#

Als trockener Alkoholiker und als erfahrungsgemäß, bin ich der Meinung das es eine sehr schlechte Kombination ist.
Das Depressive schneller zum Alkohol greifen ist auch bekannt.
Dazu ist es wissenchaftlich bewiesen das Depressiven schneller in eine Sucht geraten.

Ich war immer ein sehr mäßiger Trinker. Aber als dann ein Paar Schicksalschläge zusammen kamen habe ich angefangen mehr zu trinken.
So zu sagen als Selbstmedikation gegen die Depression.
Bevor ich es wußte war ich abhängig.
Und hatte damit ein zweites Problem.

Machts gut,

Gruß,

Dutchy
ego57
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Registriert: 15. Sep 2009, 21:56

Re: Konkrete Frage: Mirtazapin+Alkohol, geht das gar nicht??

Beitrag von ego57 »

Hallo Ellendur,
hab nicht alles gelesen, aber zum Thema:

Alkohol löst Ehen, Arbeitsverträge, Freundschaften,
Führerscheine (auf),
nur eins löst er nicht...
...Probleme

Seine Probleme kann man nicht im Alkohol ertränken
sie können schwimmen
VLG ego57

„Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag.“ Charlie Chaplin

הַלְּלוּיָהּ

Pampfi
Beiträge: 173
Registriert: 16. Jul 2005, 12:29

Re: Konkrete Frage: Mirtazapin+Alkohol, geht das gar nicht??

Beitrag von Pampfi »

Mirtazapin ist ein ausgezeichnetes Antihistaminikum, das merke ich gerade selbst... wenn es zum Patientenprofil paßt, ist Mirtazapin allein wohl sinnvoller als Antidepressivum+Antihistaminikum.

Achja, der Rausch gehört sicherlich zur menschlichen Existenz, ebenso wie das Bedürfnis danach . Aber es gibt Grenzen, einen Vollrausch hatte ich wohl nur einmal, einen Kater ein paarmal mehr
Ansonsten finde ich höhere Mengen Alkohol allerdings eher widerlich, richig Besoffene finde ich auch abstoßend. Auch über die Konzentration kann man seine Alkoholaufnahme steuern, beim Bier kann man prima ein halbes bis ein ganzes Volumenprozent sparen wenn man z.B. ein tschechisches Schwarzbier trinkt. Unsere heutigen starken Biere mit >5Vol% sind eher eine Wohlstandserscheinung.
Elly50
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Re: Konkrete Frage: Mirtazapin+Alkohol, geht das gar nicht??

Beitrag von Elly50 »

Also, noch mal ein Beitrag von mir:
Inzwischen nehme ich kein Mirtazapin mehr, sondern (morgens) Citalopram.
Ich habe inzwischen offen sowohl meinem Hausarzt als auch meiner Psychiaterin Fragen dazu gestellt, ob, wieviel etc. ich trinken kann.
In der Regel sind dabei für mich nur Feiern relevant, jetzt halt Weihnachten und Silvester, in jedem Fall trinke ich (auch früher schon)nur abends und normalerweise 1-2 Gläser Wein oder Sekt, auf Feiern oder mal am WE mit meinem Mann.
Dazu haben mir beide Ärzte gesagt, dass das kein Problem ist, man sollte eben nicht "zur Tablette" trinken (logisch) und auch keine harten Sachen, ansonsten kann jede/r für sich selbst probieren, wieviel Menge Wein, Sekt, Bier er/sie gut verträgt, also keine andere Wirkung als sonst verspürt..nach wochenlanger völliger Abstinenz ist mein "Trinkverhalten" jetzt wieder so wie vorher: bei schönen Erlebnissen/Feiern genehmige ich mir 1-2 Gläser mit Mineralwasser dazu und zeitlich "entfernt" zur AD-Einnahme. Ich habe keinerlei Veränderung zu vorher verspürt, meine Werte bei einer kürzlichen Blutuntersuchung waren völlig in Ordnung, Heiligabend z.B. hat mein Mann ein leckeres 3-Gänge-Menü gekocht und dabei gabs sogar 3 Gläser, nämlich Prosecco, Weiß- und Rotwein, trotzdem ist "nichts passiert", d.h., ich mache mir unter den beschriebenen Bedingungen keine große Sorgen mehr und werde das locker, allerdings nicht kontrolllos handhaben. Dazu gehört für mich z.B. seit längerem schon, in der Fastenzeit auf Alkohol zu verzichten, um zu testen, ob man noch ohne kann;-)
Diesmal werde ich das Ganze auf den 1.01. vorverlegen, denn ich denke Dutchys Beiträge hier sollten schon generell zu denken geben und uns Alle warnen.
LG,
Ellendur
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