Was ist für euch Glück?

[Liber]

Guten Morgen zusammen!

im Thread über die inneren Figuren tauchte zuletzt immer wieder die Frage auf:

Was macht glücklich? Was braucht es, um glücklich zu sein? Sind äußere Umstände dafür entscheidend?

Welche Rolle spielen Geld, "die große Liebe", eine befriedigende Arbeit, gelungene menschliche Beziehungen?

Ja, was ist Glück überhaupt? Ein Konglomerat aus dem oben genannten?

Ist Glück nur der Zustand, dass gerade mal nichts Schlimmes passiert? Natürlich nicht, aber was dann?


Ich weiß, dass derzeit die Glücksforschung "boomt" und dass es jede Menge Bücher und Veröffentlichungen dazu gibt, aber die kenne ich alle nicht.

Mich interessiert, was wir hier ganz persönlich unter "Glück" verstehen.

Hat das mit Depri zu tun, mag man noch fragen? Für mich sehr viel!

Nicht nur, dass der Zustand in der Depression das Gegenteil von Glück darstellt, nämlich Blockierung, sondern manchmal habe ich auch den Verdacht, dass ich selbst dem Glück einfach nicht traue und mich deshalb durch die Depr. blockiere.

Würde mich über eure Gedanken dazu freuen!

Lieben Gruß
Brittka

[Kira2005]

Hallo Brittka,

spontan fiel mir ein, dass ich Glück empfinde, wenn mein Pferd und mein Hund gesund und zufrieden sind(hatte leider mit den vorherigen sehr viel Unglück gehabt).

Ich denke immer, wenn ich glücklich bin, dann passiert etwas schreckliches. So ist es dann auch.

Habe schon lange nicht mehr darüber nachgedacht.

Glück ist für mich immer nur von kurzer Dauer. Es hält nicht lange an.

Früher war das anders, als ich noch "gesund" war.

Frage mich immer, ob ich überhaupt glücklich sein darf?

Gruß
Kira

[Chiron]

Guten Morgen Brittka,

Glück sind für mich die Augenblicke des Wohlbefindens, die immer wieder auftauchen.

Während der Depri kann ich kein Wohlbefinden erleben und hänge nur durch.

Glück lässt sich nicht festhalten. Es ist wie ein Schmetterling, halte ihn fest und Du zerstörst ihn.

Und - Glück lässt sich nicht kaufen.

Liebe Grüße,

Chiron

[Hagebutte]

Guten Morgen,

auch ich traue dem großen Glück nicht so recht. Glück ist für mich nur ein kurzer Augenblick der inneren Befriedigung, eine tiefe Zufriedenheit. Aber eben nicht von Dauer.

Wenn mir z.B. gesagt wird, dass ich doch über meine Kinder glücklich sein kann, weil alles so "schön" aussieht, dann denke ich so gut wie immer: 'Oh, oh, das gibt ein böses Ende!' Deshalb wage ich es nicht, mich zu freuen.
Ist Glück gefährlich?

LG
Hagebutte

[gina1998]

Guten Morgen,

für mich ist Glück mit dem zufieden zu sein was ich habe.
Nicht wer wenig hat sondern wer viel wünscht ist arm.
Auch glückliche Menschen haben Probleme aber sie gehen anders damit um. Es haut sie nicht um.
Das Glück kann nicht im Außen liegen dann wäre man fremdgesteuert und könnte eh nix ändern. Als ich das Glück in mir fand blieb es mehr und mehr beständig aber es war ein weiter langer Weg für mich.
Ich versuche Eigenverantwortung für mein Leben zu tragen und die "Schuld" für Unglücklichsein nicht im Außen zu suchen. Ändern kann ich nur mich selbst. Auf die Außenwelt habe ich keinen Einfluss und hätte somit auch keine Möglichkeit aus der Depri heraus zu kommen. Seit ich das erkannt habe gehts mir gut.

Viele Grüße
Gina

[tomroerich]

Hallo Gina,

dich hat die Depri offensichtlich weise gemacht

Nicht wer wenig hat sondern wer viel wünscht ist arm.

Ja, so ist es. Wünsche, Ansprüche, Habenwollen sind Belege dafür, dass man sich selbst für arm erklärt hat und nun hofft, man könne die innere Armut durch irgendetwas ersetzen. Das Paradox dabei ist, dass die Wünsche und die Suche nach Glück das verschleieren, was schon da ist.

Ich kenne da eine wunderbare Geschichte:

10 Männer zogen durch die Welt und mussten einen reißenden Fluss überqueren. Am anderen Ufer beschlossen sie zu zählen, ob noch alle von ihnen da wären. Jeder von ihnen zählte. Aber jeder kam immer nur auf neun. Da wurden sie sehr unglücklich, weil sie dachten, einer von ihnen wäre verloren gegangen.


Da kam ein alter Mann und fragte nach dem Grund des Unglücks. Sie erklärten, dass sie nach einem der Ihren suchten und ihn nicht finden konnten. Da stellte sie der alte Mann in eine Reihe auf und sagte: Du bist die eins, du bist die zwei u.s.w. Nun sage jeder seine Zahl. So fanden die Männer, das alles in Ordnung war. "Ihr habt bei eurem Problem nur vergessen, euch selbst zu berücksichtigen." sagte der Alte und verließ sie.

Auf die Außenwelt habe ich keinen Einfluss und hätte somit auch keine Möglichkeit aus der Depri heraus zu kommen. Seit ich das erkannt habe gehts mir gut.

Wunderbar

Thomas

[Guinevere]

Liebe Brittka,

hmm, ich denke Glück geht wohl einher mit der Bejahung, dem Einverstanden sein mit z.B. der eigenen Situation.

Damit tue ich mir im Moment ja sehr leicht, da so manche Faktoren, Umstände passen... ich z.B. schmerzfrei bin, ein Dach übern Kopf hab,...und weiß demnach nicht, wie es wäre, wenn sich das ändern würde, ich z.B. wieder unerträgliche Schmerzen bekommen würde...

Lieben Gruß allen,
manu

[dietmar45]

Hallo Ihrs!

Klasse Thema. Mir kam grad 'ne provokante Frage, die ich spontan stellen muss.
Warum habt ihr die DDL gegründet? Die DDL will die Außenwelt verändern. Da sehe ich jetzt den Widerspruch.

Mir wird grad bewusst, dass ich wohl sehr arm bin, weil ich noch Wünsche hab. Stimmt aber, denn Wünsche haben, bedeutet ja den Mangel zu sehen.

Dass die Lebensumstände keinen Einfluss auf empfundenes Glück haben sollen, kann ich mir (noch) nicht vorstellen.

Viele Grüße
Dietmar

[FönX]

Hallo Dietmar,

das ist kein Widerspruch. Unsere Situation zu akzeptieren heißt ja nicht, nichts daran ändern zu müssen.

Und was den materiellen Lebensstandard mit Glück verbindet: Alles was über das Existenzminimum hinausgeht, beeinflusst das Glück nicht mehr.

[Wycombe1]

mein ganz privates glück.....

1. wenn meine kinder schlafen, ich jeden abend in ihre zimmer gehe, sie nochmal ordentlich zudecke, sie sich dabei bewegen und ne sekunde die augen aufmachen und mich anlächeln....

2. wenn meine wohnung blitzt und blankt, ich dann genau merken und spüren kann wie schön mein zuhause ist...

3. meine pflanzen im garten... wenn ich sie dünge, pflege etc. und sie als "dank" blühen und gedeihen...

4. wenn ich für meine familie was leckeres koche, wir zusammen sitzen, essen, quatschen, lachen und uns das essen schmeckt....

5. ein gutes buch macht mich sehr glücklich, wenn ich die zeit habe es zu lesen....

6. gute musik.... ein guter film...

7. einfach mal mit meinen "mädels" um die häuser ziehen, quatschen, tanzen, alles "abschütteln", das macht mich glücklich....

Im Moment fällt mir grad mehr nicht ein....

VG
Wycombe1

[dietmar45]

Hallo FönX,

okay. Ich finde es ja absolut richtig, über die DDL Einfluss auf das "Außen" zu nehmen, um z.B. unsere Lebensumstände zu verbessern. Nur beißt sich das für mein Verständnis mit "Auf die Außenwelt habe ich keinen Einfluss...". Mehr wollte ich damit gar nicht sagen.

Mir geht's bei meinen (noch) unerfüllten Wünschen auch gar nicht unbedingt um materielle Güter, sondern um Lebensraum, wo ich mich frei entfalten kann. Und das ist m. E. schon ein "Glücksbringer". Dafür (also diesen Lebensraum zu kaufen) reicht (zumindest in D-Land) das Existensminimum aber bei Weitem nicht aus.

Ich bleibe dabei, mit Geld kann man (also ich ) sich ein Stück vom Glück kaufen.

Liebe Grüße
Dietmar

[legu]

Derzeit fühle ich mich eigentlich nur richtig glücklich, wenn ich mit meinem Kater spiele und schmuse und er dann zufrieden vor sich hin schnurrt. Dann kann ich für eine Weile alle meine Sorgen, Ängste und Nöte vergessen und bewege mich nur im hier und jetzt.

[Liber]

Hallo zusammen,
danke für eure Antworten!

Bei den Antworten fällt mir auf, dass unterschieden wird zwischen einem "Glück", das eher eine Art Grundlage des Lebens (Gina) darstellt und das, was eher "Glücksmomente" im Leben sind (Kira, Hagebutte, Manu, Wycombe, Chiron).

Glücksmomente kennt sicherlich jeder, aber meist sind sie kurz und weichen rasch wieder den Ängsten und Sorgen. Dennoch können diese Glücksmomente einen Ausblick auf diese tiefere Grundlage geben.

Die Glücksmomente sind die Momente, in denen alles "stimmt", alles gut ist, in denen nichts fehlt. Und das unabhängig vom Äußeren.

Doch sobald sich die Angst meldet, geht das Glück verloren. Ich kenne das auch sehr gut: "Ja, heute ist alles gut, aber morgen passiert bestimmt wieder etwas Schreckliches ....ich darf nicht glücklich sein ... etc"

Und dann ist das Glück weg wie dieser Schmetterling, den man festhalten will.

Ich glaube auch, dass wirkliches Glück darin liegt, alles kommen und gehen zu lassen und nichts festhalten zu wollen.

Aber ich glaube nicht, dass es deshalb eine Art Dauerzustand des Glücks gibt, sondern es gehört auch dazu, Gefühle wie Schmerz und Trauer zuzulassen, gerade UM gehenlassen zu können.

Und dann ist noch die Frage, die Dieter und Fönix stellen, wichtig: habe ich Einfluss auf das Glücklichsein, habe ich Veränderungsmöglichkeiten ?

Ich glaube schon, dass es so ist. Und worin diese Möglichkeiten bestehen und wo sie liegen, sind spannende Fragen.


Liebe Grüße erst mal
Brittka

[Guinevere]

Hey ihr Lieben,

also, ich meinte das mit dem einverstanden sein in dem Sinn, dass ich früher wohl ein krasser Neinsager war.

Vorhin beim Autofahren ist mir so der Gedanke gekommen, dass dem unglücklich sein, der neg. Beurteilung, dem "Nein", der nicht Akzeptanz, auch der Impuls folgt (auch global) Veränderungen herbei führen zu wollen.

Schönen Tag allen,
manu

[dietmar45]

Hey ihr Lieben!

Ich hab da wohl den Begriff Glück mit Zufriedenheit vermischelt. Durch eine Lebenssituation, die für mich stimmig ist, kann ich durchaus nahezu dauerhafte Zufriedenheit erlangen. Glück (oder Glücksmomente) ist wieder etwas anderes. Das ist wohl eher selten dauerhaft. Vielleicht bei 'ner Liebesbeziehung. Glücksmomente kann ich z.B. auf 'ner Wanderung durch die Natur erleben. Das wiederum ist auch eng damit verknüpft, wie ich wohnen möchte, um Zufriedenheit zu erlangen.

Wünsche hat doch wohl jeder Mensch. "Gefährlich" bzw. schädlich wird es natürlich, wenn die Erfüllung zur Bedingung für Glück wird. Aber das wurde ja schon öfters im Forum "abgehandelt".

Ein schier unerschöpflicher Quell für Glück ist für mich auch die Modelleisenbahn. Das Hobby ist wie eine "Lebensversicherung" für mich. Wenn ich schon keine Liebesbeziehung habe

Liebe Grüße
Dietmar

Manu, Danke fürs Winken im anderen Fred. Das macht immer Glücksgefühle

[otterchen]

Hallo liebe Brittka,

bevor ich die anderen Postings lese und mich dadurch vielleicht beeinflussen lasse, versuche ich mal, eine Definition zu finden.

Hm, wenn ich Schmerzen habe, wünsche ich mir für mein Glück Schmerzfreiheit. Wenn ich dann keine Schmerzen habe, nehme ich dies oft natürlich gar nicht wahr. Ich halte dann inne und erinnere mich daran und rufe mir vor Augen, dass es mir körperlich gut geht - was auch eine Form des Glücks darstellt.

Hat Glück vielleicht auch etwas mit Dankbarkeit zu tun?
Ich empfinde kleine Glücksmomente z.B. beim Anblick von Wildtieren in der freien Natur. Wenn ich hier einen Steinmarder sehe oder morgens 4 Rehe, die auf einer Wiese stehen, dann empfinde ich sowas wie Glück.

Ist vielleicht Glück das Gute, was man im Leben sieht/wahrnimmt? Und was ich durchaus selbst beeinflussen/herbeiführen kann bzw. in mein Leben holen kann (dadurch, dass ich Dinge ganz anders schätzen lerne)?

Geld z.B. macht sicher nicht glücklich - aber das Fehlen von Geld, wenn man es wirklich braucht, kann durchaus unglücklich machen!

Was macht mich noch glücklich? Ein Regenbogen z.B. oder ein toller Sonnenauf- bzw. -untergang... das Meer...

Was wären denn größere Glücksmomente für mich? Hm... ein Lottogewinn natürlich! Keine Sorgen mehr, ob es das alte Auto noch über den Winter schafft oder wie teuer die nächste Reparatur wird... eine Wohnungsrenovierung... vielleicht mal eine Weltreise?
Dann natürlich noch Liebe zum Partner. Geliebt zu werden und zurück-lieben zu können - ein Glücks-Geschenk quasi.

Jemandem was geben können, macht mich auch glücklich. Einfach mal im heißen Sommer den Kollegen ein Eis holen. Aber nicht nur was Gegenständliches, sondern auch Rat und Hilfe und ein Ohr zum Zuhören und eine Schulter zum Anlehnen geben - einfach, weil man so ist und dies so leben möchte.

Glück sind für mich auch die Momente, wo ich erkenne, wie gut es mir geht: ich habe keine Krankheiten oder Behinderungen, meine Sinne funktionieren, ich bin schmerzfrei, ich lebe in einer Gesellschaft, der es gut geht (vgl. Entwicklungsländer), ich habe kaum etwas mit Kriminalität zu tun (vgl. USA)... das weiß man normalerweise ja kaum zu schätzen.
Na gut - für manchen ist das nicht Glück sondern Zufriedenheit. Aber diese Zufriedenheit in mir finden zu können, ist ja auch schon wieder ein Glück

So - genug Brainstorming - jetzt lese ich mir erst einmal durch, was die anderen geschrieben haben.

[Guinevere]

Hey Dietmar,

mich freut! und ich weiß jetzt gar nicht , ob ich da jetzt Freude oder Glück verwechsel, aber mich freut z.B. das auch immer!

Kann auch sein, dass ich Glück mit Zufriedenheit verwechselt hab . Jedenfalls war ich - jetzt wo es wieder kälter wird/ist - heut schon mal etwas unzufrieden darüber, dass ich von der Energieversorgung her, den Gaspreisen noch immer abhängig bin.

Glücksmomente kann ich z.B. auf 'ner Wanderung durch die Natur erleben.

Gehts mir ähnlich, ich find im Raumbewusstsein sein, den Lichteinfall, die Farben,... der Natur manchmal einfach geilest *staun* .

Zu Liebesbeziehung. Ich weiß nicht , wenn Liebesbeziehung drauf steht, dann sollte wohl auch Liebe drinnen sein (Erwartungen,... die daraus entstehen) , und das ist - denk ich - unmöglich sich immer zu lieben. Besonders in ner so engen Beziehung, wo normalerweise miteinander verschmelzen und sich abgrenzen nem ständigen Wandel unterworfen sind. Daraus kann nur Konflikt entstehen, und, manchmal bin ich etwas konfliktscheu.
...und ich brauch viel(?) Raum für mich.

Nen schönen Abend allen,
manu

[Guinevere]

Na gut - für manchen ist das nicht Glück sondern Zufriedenheit. Aber diese Zufriedenheit in mir finden zu können, ist ja auch schon wieder ein Glück

Hallo Otterchen , das hast schön geschrieben . Doch, das ist Glück

[tomroerich]

Hallo Brittka,

Ich glaube auch, dass wirkliches Glück darin liegt, alles kommen und gehen zu lassen und nichts festhalten zu wollen.

Aber ich glaube nicht, dass es deshalb eine Art Dauerzustand des Glücks gibt, sondern es gehört auch dazu, Gefühle wie Schmerz und Trauer zuzulassen, gerade UM gehenlassen zu können.

Worauf bezieht sich das "deshalb" im fetten Satz?

Im ersten Satz sagst du, dass wirkliches Glück im Loslassen bzw. Ziehenlassen liegt. Würde das auch für Auslöser des Glücks gelten?

LG

Thomas

[kormoran]

hallo alle,

ich konnte mich die ganze zeit nicht entscheiden, was ich eigentlich als glück benennen möchte - ob den namen das verdient, was eher weiter, mehr philosophisch gefasst ist, oder das konkrete, z.B. das glücksgefühl beim laufen oder so.

und jetzt schreibt im letzten posting thomas
... auslöser des glücks

jetzt habe ich mich entschieden. ja, es gibt das konkrete glück, eben das glücksempfinden, das glücksgefühl im moment.

aber das eigentliche glück, weiter gefasst, das ist es, was für mich glück ist:

die fähigkeit, glück zu empfinden
mich glücklich zu wissen, ohne einen - und somit der bezug zum stichwort - auslöser zu benötigen
mich aufgehoben zu wissen und in dem moment, wo ich es mir bewusst mache, ein sicheres, weites glücksempfinden wahrzunehmen ...

zu abgehoben?
hmmm
grüße
kormoranin

p.s.: bei uns sagt man "das glück ist ein vogerl" - weil es eben kurz landet und plötzlich wieder wegfliegt, auf und davon.
oder ... das glück ist, diesen vogel wahrzunehmen, sich daran zu freuen. nicht schmerzhaft festzuhalten, wenn er fortfliegt. zu vertrauen, dass wieder ein vogelzwitschern, ein atemzug, eine stimme kommt, die anlass zu konkretem glücksempfinden, lächeln, wärme sein wird. zu vertrauen, dass das was ist, gut ist. in mir, unabhängig von äußeren auslösern.
(aber hallo, ich hab gar nix geraucht. werd ich jetzt langsam verrückt?)

[Maria]

Hallo,

für mich ist Glück ein Begriff, über den ich nicht mehr nachdenken brauche, wenn ich jeden Moment einfach so nehme wie er ist. "Die Lösung ist das Problem" sagt Watzlawick - oder umgekehrt.

Wenn Glück da ist, würde ich mir's nur vermasseln, wenn ich dann nachdenke. Wenn Glück nicht da ist, dann hilft es nix, zu hadern...

Gruß von Maria

[otterchen]

Glück kann doch auch nur dort sein, wo ich es wahrnehme.
Glück ist nichts Äußerliches - Glück passiert innen, in mir drin.

[Biesti]

Hallo @ all...

Ich finde die Frage interessant, da ich mich in den letzten Monaten sehr damit beschäftigt habe. Und ich musste feststellen, dass es eine sehr einfach Antwort (für mich zumindest ) auf diese Frage gibt.
Glück ist, bzw. Glücklich macht es, wenn ein Mensch feststellt was Glück für ihn persönlich ist. Ich weiß, es hört sich konfus an, aber es ergibt einen durchaus logischen Sinn.
Wenn sich jeder Mensch BEWUSST darüber wird, was eigentlich Glück für ihn persönlich ist, spürt er das Glück auch viel leichter, intensiver und entwickelt im besten Fall DANKBARKEIT für sein Glück.

Ich versuche mich, gerade in "dunklen" Stunden, ganz fest daran zu erinnern was für ein Glück es ist, dass meine Kinder gesund sind, dass mein Mann gesund ist. Das wir ein schönes Zuhause haben, und es vielen Menschen gibt, denen es leider viel schlechter geht.
Ich versuche mich auch über simple Dinge zu freuen, über das Rauschen von Baumwipfeln im Wind zum Beispiel (das habe ich als Kind schon immer geliebt *g*), oder über Sonnenstrahlen, die durch buntes Herbstlaub scheinen. Über Vogelgezwitscher, über meine lachenden Kinder, über eine Portion leckeres Eis (vielleicht mit Cookiegeschmack??)...

Diese Dankbarkeit erstmal für die vielen kleinen "Annehmlichkeiten des Alltags" zu entwickeln (und die Sehnsucht nach den unerreichbaren erstmal beiseite zu schieben), kann schon eine größere, aufbauende Portion "Glücklich-sein" in mir auslösen.

Lieben Gruß, Biesti

[dietmar45]

Hey Otterchen,

Du hast es auf den Punkt gebracht. Ich glaube, innere Zufriedenheit zu erlangen (zu finden) ist das größte Glück auf Erden. Leider kann oder will ich mich nicht davon frei machen, diese Zufriedenheit größtenteils durch "Optimierung" meiner äußeren Lebensbedingungen zu erlangen. Ich bin mir im Klaren darüber, dass dieses Verhalten ein Nährboden für Depressionen sein kann. Erst recht, wenn mir für die Optimierung die Kraft fehlt, was derzeit leider der Fall ist. Ein blöder Kreislauf das.

Hey Manu, Glück erzeugt Freude. Freude erzeugt Glücksgefühle. Glück erzeugt also mitunter Glücksgefühle.

Mir ist noch was eingefallen: Wenn ich nachts in den klaren Sternenhimmel schaue und mir dabei bewusst mache, wie unbedeutend unsere Welt ist und dass das alles hier nur eine winzig kurze Episode ist, die kommt und wieder geht, fällt alles von mir ab, was mich belastet und ich fühle sowas wie Glück.

Liebe Grüße
Dietmar

[Birgit49]

Hallo,

als Glück empfinde ich, kein anderes Leben als meines führen zu wollen.

Gruß

Birgit