Zwangsgedanken

Antworten
Serhat

Zwangsgedanken

Beitrag von Serhat »

hallo leute,

hat jemand von euch auch zwangsgedanken? oder angst vor seinen eigenen gedanken. also bei mir ist es so das ich depressionen und zwangsgedanken habe die sich gegen meine familie und mich beziehen. ich hasse diese gedanken und die machen mir grosse angst und bin kaum in der lage mich von diesen gedanken zu distanzieren. bei mir ist es immer ein wechsel von angst, innere leere, gefühllosigkeit und zwangsgedanken. für antworten wäre ich dankbar.


lg serhat
steppenwolf1

Re: Zwangsgedanken

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo Serhat,

ich habe ständige Gedanken an Tod und Sterben, die auch zwanghaft sind. Habe versucht dagegen anzukämpfen, in dem ich positive Gedanken entgegengesetzt habe, aber das hat nicht funktioniert. Das verschlimmerte die Gedanken und die Ängste. Jetzt versuche ich die Gedanken und die Angst zuzulassen und hoffe so etwas Erleichterung zu bekommen, Es ist nicht einfach.

Viele Grüße, wölfin
Nadalien
Beiträge: 112
Registriert: 7. Okt 2008, 17:33

Re: Zwangsgedanken

Beitrag von Nadalien »

Hallo!
Wäre schön wenn Du ausführlicher schreiben könntest welche Gedanken Du hast.
Ich denke Zwangsgedanken hat jeder irgendwo, weil jeder so ein Thema hat, dass ihn extrem beschäftigt.
Zwangsgedanken habe auch ich: angefangen bei Eifersuchtsgedanken, dass ich kontrollieren muss (niemals Handies kontrollieren oder ähnliches, nur Nachfragen bei dem Gegenüber warum er sich so und so verhält). Dann Dauergedankenschleifen, welches dolle Leben ich haben KÖNNTE. Schleifen, wenn mich etwas extrem ärgert, oder wenn ich extrem verunsichert bin. Es gibt ein Buch das nennt sich "Knoten" (leider nicht mehr im Buchhandel erhältlich), da sind Beispiele drin von Gedankenspiralen, Wiederholungen, Schleifen, die ununterbrochen dasselbe sagen, meist ohne viel Sinn. Wie herauskommen? das weiß ich nicht. Vielleicht eine Verhaltensänderung.
Grüße, Nadalien
Serhat

Re: Zwangsgedanken

Beitrag von Serhat »

hall nadalien,

bei mir sind es zwangsgedanken gegenüber mich selber, das ich mir vielleicht was antun könnte. diese gedanken sind so etwas von schrecklich das ich die angst kaum aushalte und mich am liebsten gleich mit tavor behandeln würde. mal kommt eine innere leere dann gefühllosigkeit und dann diese angst.


glg serhat
Nalia
Beiträge: 198
Registriert: 31. Jul 2009, 19:32
Kontaktdaten:

Re: Zwangsgedanken

Beitrag von Nalia »

Hallo Serhat,

was spricht dagegen dass Du Medikamente gegen die Zwangsgedanken einnimmst? Vielleicht nicht gerade Tavor weil das schnell abhängig machen kann aber etwas anderes was angstlösend wirkt?
Machst Du eine Therapie? Das wäre vielleicht ganz gut um den Ängsten mal auf den Grund zu gehen denn von irgendwoher müssen sie ja kommen.
Ich wünsche Dir gute Besserung,

Gruß, Nalia




In der Mitte der Nacht beginnt der neue Tag.
Lee
Beiträge: 1074
Registriert: 5. Jul 2004, 16:42

Re: Zwangsgedanken

Beitrag von Lee »

Hallo Serhat!

Kennst du diese Seiten schon?

zwaenge.de/./diagnose/frameset_diagnose.htm unter "Zwangsgedanken"

und

angst-selbsthilfe.de, dort unter "Hilfe zur Selbsthilfe", dann "Hilfe zur Selbsthilfe bei Zwangsstörungen", dann "Zwangsbefürchtungen".

Oder das Buch von Edna B. Foa und Reid Wilson: "Hör endlich auf damit! - Wie Sie sich von zwanghaftem Verhalten und fixen Ideen befreien".

Übe am besten mit einem Verhaltenstherapeuten zusammen oder nach dessen Anleitung. Bei diesen Übungen ist es nämlich ganz wichtig, dass man sie bis zu Ende durchführt. Nicht zwischendrin abbrechen, sonst nimmst du dir die Chance dazuzulernen!

Alles Gute

Lee
Clown
Beiträge: 4337
Registriert: 8. Nov 2004, 18:22
Kontaktdaten:

Re: Zwangsgedanken

Beitrag von Clown »

Hallo,

nicht ganz ernstgemeint, aber doch ist etwas dran und: Lachen löst ...

http://www.youtube.com/watch?v=BYLMTvxOaeE

Grüße,

Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
Serhat

Re: Zwangsgedanken

Beitrag von Serhat »

hallo nalia und lee,

vielen dank für eure beiträge die mir immer wieder zeigen, dass es auch menschen gibt die einem helfen wollen. nalia ich nehme zwar medis aber die ärzte sind gerade dabei die medikamente umzustellen. ich nehme sertralin und stangyl. lee, vielen dank für den tipp mit dem buch. bei mir ist es so, dass mich eher die innere leere fertig macht und das ich sehr apathisch geworden bin, weil ich eher ein sehr emotionaler mensch bin und das ganze hat damit angefangen als mein zweiter sohn auf die welt gekommen ist. zuerst habe ich gedacht ohh je kannst du deinen zweiten sohn genau so lieben wie deinen ersten hast du überhaupt liebe genug in dir und zack die gefühllosigkeit war plötzlich da.


lg serhat
ANOVA
Beiträge: 1137
Registriert: 22. Jul 2006, 21:27

Re: Zwangsgedanken

Beitrag von ANOVA »

Hallo Serhat,

>bei mir ist es so, dass mich eher die innere leere fertig macht und das ich sehr apathisch geworden bin, weil ich eher ein sehr emotionaler mensch bin und das ganze hat damit angefangen als mein zweiter sohn auf die welt gekommen ist. zuerst habe ich gedacht ohh je kannst du deinen zweiten sohn genau so lieben wie deinen ersten hast du überhaupt liebe genug in dir und zack die gefühllosigkeit war plötzlich da.

Die innere Leere/Gefühllosigkeit sowie die von Dir geschilderten Gedanken können im Rahmen einer Depression vorkommen. Es sind Symptome, die auch wieder vergehen können.

Gerade der Inhalt Deiner Gedanken und der Auslöser (Geburt eines Kindes) ist ziemlich typisch. Aber: so gut wie niemand, der solche Gedanken hat setzt sie auch in die Tat um. Die Wahrscheinlichkeit, dass Du Deiner Familie etwas antust ist extrem gering.

Wichtig ist nur, dass Du diese Gedanken (und auch die Gefühllosigkeit bzw. innere Leere) bei Deinen Behandlern ansprichst, auch wenn es Dir wahrscheinlich sehr peinlich ist oder Du Dich wegen dieser Gedanken sehr schämst. Denn ein erster Schritt ist eben, dass die Gedanken mitgeteilt werden, dann können sie ein kleines bisschen ihrer Bedrohlichkeit verlieren. Und in der Psychotherapie kannst Du dann Strategien lernen, besser mit den Gedanken umzugehen. Je schneller Du mit Deinen Behandlern Du über die Gedanken sprichst, desto besser. Dann können sich die Gedanken nicht noch weiter festsetzen und automatisieren.

Gruß
Xenia
Serhat

Re: Zwangsgedanken

Beitrag von Serhat »

liebe xenia,

vielen dank für deinen beitrag, der mir sehr geholfen hat. ich weiss das ich diese gedanken nie in die tat umsetzen würde, aber die angst macht mich noch kaputt. ich lese momentan der kobold im kopf und da drin wird beschrieben das zwangsgedanken nur gedanken sind und nie in die tat umgesetzt werden. aber ich hoffe du verstehst mich das mir diese gedanken sehr grosse angst machen. ich bin gerade in der tagesklinik und werde dies nochmals besprechen.


vielen dank nochmals lg serhat
kleene_sue
Beiträge: 418
Registriert: 28. Jan 2009, 19:27

Re: Zwangsgedanken

Beitrag von kleene_sue »

Hallo Serhat,

ich kenne diese Gedanken und ich habe durch die Therapie raus gefunden, dass das mein 2. Ich ist, welches gegen das Ich kämpft, was ich gerade bin und nicht sein will und dass es nicht heißt, dass ich mir was antun will, den dann hätte ich es schon längst gemacht!!

lg
~ Denken ist schwer und das besonders für den, der es kann. ~
ANOVA
Beiträge: 1137
Registriert: 22. Jul 2006, 21:27

Re: Zwangsgedanken

Beitrag von ANOVA »

Hallo Serhat,

freut mich, wenn ich Dir ein bisschen weiterhelfen konnte.

Dass Dir die Gedanken Angst machen ist klar. Denn es reicht ja nicht unbedingt aus, wenn man etwas weiß. Das Gefühl muss mit diesem Wissen übereinstimmen und bis das hinhaut, dauert es seine Zeit. Vielleicht denkst Du auch, dass bei Dir alles ganz anders ist und daher bei Dir die Gefahr höher ist, die Gedanken in die Tat umzusetzen als bei anderen Patienten. Ein Rest Unsicherheit bleibt ja immer. Und mit dieser Unsicherheit umzugehen ist oft gar nicht so leicht...

Aber ich denke, dass Du das mit Hilfe der Tagesklinik hinkriegen kannst.

Viel Glück!
Xenia
Babi
Beiträge: 1972
Registriert: 23. Jul 2009, 17:07

Re: Zwangsgedanken

Beitrag von Babi »

He Serhat,
solche Zwangsgedanken kenne ich auch. Sie richten sich meist gegen meinen Sohn. Und sie machen mir auch Angst.
Ich träume sogar von ihnen in heftigen Zeiten.
Aber tun würde ich auch nie mehr was.
Ich habe einmal Zwangsgedanken gegen meinen Sohn umsgeetzt. Ich habe sofort die Notbremse gezogen und Therapie gemacht, weil ich über mich selbst enorm erschrocken war. Ich möchte hier nicht sagen, welchen Zwangsgedanken ich umgesetzt habe, war auch kein ganz so schlimmer, aber es hat gereicht, um mich wachzurutteln, daß ich dringend in Therapie muß, was ich damals auch gemacht hab. Und ich bin bis heute froh darüber.
Zwangsgedanken können gefährliche Auswirkung haben, wenn man sie nicht in den Griff bekommt.
Ich wünsche dir, daß du sie in den Griff bekommst Serhat.
Alles Liebe Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
Serhat

Re: Zwangsgedanken

Beitrag von Serhat »

hallo babi,

hmmmm Zwangsgedanken werden nie ausgeführt, dass ist die gute Nachricht. Menschen oder Mütter/Väter, die ihren Kinder tatsächlich Gewalt antun, leiden an ganz anderen schwerwiegenden psychischen Störungen (Persönlichkeitsstörungen), die mit Zwangsgedanken oder Zwangserkrankungen im allgemeinen, rein gar nichts tun haben.
Im Gegenteil, obwohl die Zwangsgedanken sehr quälend sind und einen enormen Leidensdruck bei den Betroffenen verursachen, sind sie absolut harmlos. Und die Menschen, die sie treffen sind ganz liebe und sanfte Seelen, die nicht mal einer Fliege was zu Leide tun könnten.
also ich habe bis heute noch keinen einzigen zwangsgedanken ausgeführt.


glg serhat
Kira2005
Beiträge: 47
Registriert: 26. Sep 2009, 12:51

Re: Zwangsgedanken

Beitrag von Kira2005 »

Hallo Servat,

habe heute durch stöbern Deinen Kommentar gelesen. Ich kannte jemanden, der das auch hatte.
Es gibt eine Seite ber Zwänge. Wäre für Dich sehr Interessant. Da erfährst Du ganz viel über Zwänge.
Gruß
Kira2005
Antworten