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Zopiclon wirkt nicht mehr, welche Alternativen.

Verfasst: 16. Jul 2009, 11:54
von tom8687
Hallo,

ich nehme seit 1995 Insidon und seit 1999, also schon 10 Jahre lang Zopiclon. Anfangs reichte mir eine halbe Zopiclon um etwas zu schlafen, jetzt bin ich bei einer ganzen Tablette, aber es scheint kaum noch zu wirken (Toleranz).

Ich habe seit April die typischen Zeichen einer neuen Depression (Kopfdruck, Schwindel, Schlafstörung, zwanghaftes Grübeln). Seit 6 Wochen habe ich massive Schlafprobleme, wobei ich sagen muß, daß ich schon als Kind nicht gut geschlafen habe.

Für Euch noch zur Info: Ich bin seit 1 1/2 Jahren bei einer Psychologin und war letztes Jahr 7 Wochen in Reha wegen meiner psychischen Probleme und wegen Morbus Chron.

Im Moment kann ich leider keinen Neurologen finden, alle haben ewig lange Wartezeiten. Jetzt gehe ich heute mal zu meiner Hausärztin, ob sie mir helfen kann.

Auf dem Internet und in Foren werden folgende Medikamente erwähnt:

Doxepin, Doxylamin, Diphenhydramin, Dominal und andere.

Ich weiß, daß eine andere Schlaftablette zur Abhängigkeit führt, aber ich brauche jetzt
eine Lösung.

Könnt Ihr mir helfen?

Gruß Thomas

Re: Zopiclon wirkt nicht mehr, welche Alternativen.

Verfasst: 16. Jul 2009, 12:23
von steppenwolf1
Hallo Tom,

ich bekomme alternativ zu Zopiclon Stangyl abends 25 und zur Nacht 50. Manchen hat das shcon gut geholfen, bei mir leider nicht so durchschlagend die Wirkung.

Gruß, wölfin

Re: Zopiclon wirkt nicht mehr, welche Alternativen.

Verfasst: 16. Jul 2009, 13:10
von Dendrit
Hallo Thomas,

Ich weiß, daß eine andere Schlaftablette zur Abhängigkeit führt, aber ich brauche jetzt
eine Lösung.

Ja, die blöde Situation kenn ich. Ist eine Neurologie oder Psychiatrie bei Dir in der Nähe? Dann könntest Du in die Ambulanz gehen, denn "einfach" so ein anderes Präparat zu nehmen wird vermutlich bei Deiner weiteren Erkrankungen nicht leicht sein. Zumindest dass die Dosierung aufeinander passend abgestimmt wird.

Ich bekam mal Dominal, das hatte ich allerdings auch nicht regelmäßig genommen bzw. bin körperlich nicht abhängig geworden (das war bei mir "lediglich" auch beim Zopiclon). Etwas "stärkeres" hab ich in Psychiatrien Tavor (Lorazepam) bekommen, irgendwann hab ich um Tafil (Alprazolam) gebeten, weil der Hang-Over-Effekt nicht so extrem ist. Wie alle Benzos haben die auch schön zum Einschlafen genutzt (und am Tag in geringerer Menge zur Entspannung/Erleichterung).

Vllt. gibt es ein Medikament, das die Wirkung vom Zopiclon etwas erhöht und praktisch unterstützend wirkt.

LG, Manuela

Re: Zopiclon wirkt nicht mehr, welche Alternativen.

Verfasst: 16. Jul 2009, 18:33
von Regenwolke
Hi Thomas,

als nicht abhängig machende Alternative zu Schlafmitteln oder Benzodiazepinen kommen meist entweder trizyklische Antidepressiva oder Neuroleptika zum Einsatz.

Von den trizyklischen Antidepressiva kommen zum Beispiel Trimipramin (=Stangyl) oder Doxepin in Frage, von den Neuroleptika wird oft Atosil gegeben oder auch neuere Medis, wie Seroquel.

Mit Trimipramin und Seroquel habe ich selber gute Erfahrungen gemacht, allerdings gibt es bei mir auch beim Seroquel eine Gewöhnung, am Anfang habe ich von einer Mini-Dosis wie ein Stein geschlafen, mittlerweile wache ich trotz Medi mehrfach auf, so dass es in etwa gleich gut wirkt, wie das Trimipramin, d.h. ich schlafe mit den Medis besser als ohne, aber trotzdem nicht super.

LG, Wolke

Re: Zopiclon wirkt nicht mehr, welche Alternativen.

Verfasst: 17. Jul 2009, 09:29
von Maria
Hallo Thomas,

ich nehme schon seit ca. 10 Jahren jeden Tag 1/2 Zopiclon, zum Glück musste ich nur in kritischen Zeiten auf 1 Tablette erhöhen und konnte danach wieder runterfahren. Aber Zopiclon alleine reicht nicht aus, ich nehme außerdem noch Trazodon. Das wirkt beruhigend und hat zumindest bei mir keinerlei Nebenwirkungen (im Gegensatz zu Stangyl oder Amitryptlilin, was ich vorher schon genommen hatte.) Vielleicht wäre eine Kombination bei dir auch hilfreich?

Gruß von Maria

Re: Zopiclon wirkt nicht mehr, welche Alternativen.

Verfasst: 17. Jul 2009, 11:55
von kleineGroße
Hallo,

ich habe mal eine Frage zu dem Zopiclon. Ich habe es immer phasenweise genommen, aber immer nur über ein paar wochen. Inzwischen komme ich super mit dem atosil zurecht und nehme schon seit einem jahr gar kein zopiclon mehr.
Nun aber meine Frage: Wieso nehmt ihr das Zopiclon über Jahre hinweg täglich? Mir haben die Ärzte immer gesagt nie länger als ein paar wochen. Ich glaube in der Packungsbeilage steht auch was von 2 wochen. Mein Psychiater hat mir früher höchstens ein Packung im quartal verschrieben. Mein Arzt in den Kliniken hat da auch immer sehr geschaut, dass ich da schnell wieder von loskomme.

Liebe Grüße
Francy

Re: Zopiclon wirkt nicht mehr, welche Alternativen.

Verfasst: 17. Jul 2009, 13:31
von Maria
Hallo Francy,

ich nehme das Zopiclon, weil Atosil und andere Neuroleptika zusammen mit Antidepressiva nicht ausreichten, um einigermaßen schlafen zu können. Außerdem ist bei jahrelanger Einnahme von Neuroleptika das Risiko von gravierenden Nebenwirkungen, die auch nach Absetzen bestehen bleiben können, gegeben. So ist Zopiclon für mich das geringere Übel, zumal es prima wirkt und ich keine Dosissteigerung vornehmen muss.

Gruß, Maria

Re: Zopiclon wirkt nicht mehr, welche Alternativen.

Verfasst: 17. Jul 2009, 14:22
von Dendrit
Hallo Francy,

ich fühl mich mal angesprochen, wenn ich's auch nicht jahrelang genommen hab - aber länger als ein Quartal.

Mit Beginn einer Strahlentherapie war ich hundemüde, konnte aber nicht einschlafen. Dominal, also Neuroleptikum, wollte ich nicht unbedingt wg. den Hang-Over-Effekt nehmen, denn meine tgl. Termine waren 7.00 h, heißt, 6.00 h aufstehen. Normalerweise käme ich erst um 11.00 in die Gänge. Bei Zopiclon hatte ich vorher schon die Erfahrung gemacht, dass ich morgens fit war (zumindest relativ ).

Strahlentherapie vorbei und ich wollte raus. Naja, obwohl ich langsames ausschleichen gewohnt war, war es dafür offenbar trotzdem zu schnell. Ich machte soz. psychisch "Rückschritte". OK, weiternehmen, bis ich mich erholt hab mit der Überlegung, dass ich bei einem Klinikaufenthalt (3 w) ausschleiche, zumindest reduziere. Pustekuchen: mich zog es dort psychisch runter, dass daran einfach nicht zu denken war.

Es waren mehrere Umstände, die nicht geändert werden konnten, Schlaf aber notwendig. Also es kann Ausnahmesituationen geben und womöglich mehrere gleich aufeinander treffen, wo man den Schritt gehen muss, in die zumindest körperliche Abhängigkeit zu gehen. Aber man kann ihn zurück gehen, sobald man wieder dazu fähig ist.

LG, Manuela

Re: Zopiclon wirkt nicht mehr, welche Alternativen.

Verfasst: 17. Jul 2009, 16:53
von tom8687
Danke für Eure Antworten.

Ich war gestern bei meiner Hausärztin. Sie hat mit Imipramin (Stangyl) Tropfen verschrieben.

Ich habe davon 15 Tropfen genommen. Ich laufe jetzt mittlerweile doch ziemlich neben der Spur davon. Ich hatte es vor 14 Jahren schon einmal als mein erstes AD genommen und abgesetzt. Danach bekam ich wie gesagt Insidon.

Ist das jetzt vielleicht auch der Absetzeffekt von Insidon. Könnte ich reduzieren auf eine Tablette Insidon und es kombinieren mit weniger Tropfen Stangyl?

Bin mir nicht sicher, ob ich es heute Abend nochmal nehme ...

lg Thomas

Re: Zopiclon wirkt nicht mehr, welche Alternativen.

Verfasst: 17. Jul 2009, 19:22
von Dendrit
Hallo Thomas,

Ich laufe jetzt mittlerweile doch ziemlich neben der Spur davon

Na, immerhin wirkt es überhaupt.

Ist das jetzt vielleicht auch der Absetzeffekt von Insidon.

Hast Du gestern das Zopiclon (ZOC) nicht mehr genommen? Sollst Du gleich 1:1 (in der Zieldosierung) umstellen? Das wär ein wenig heftig.

Wenn dem so ist: vom Absetzen könnt ich mir weniger vorstellen. Es ist ja noch eine gewisse Menge vom ersten Medi (also ZOC) im Körper und dann ZUSÄTZLICH ein neues - spricht eher für eine Überdosierung.

Könnte ich reduzieren auf eine Tablette Insidon und es kombinieren mit weniger Tropfen Stangyl?

Habt Ihr nicht darüber gesprochen, wie Du es ein- bzw. umdosieren sollst? Fände ich nicht grad verantwortungsvoll. Das ist eigentlich eine Frage, die ein Laie (schon gar nicht virtuell) nicht beantworten darf/soll. Jeder Körper reagiert individuell, man kann nicht von sich auf andere schließen.

Bin mir nicht sicher, ob ich es heute Abend nochmal nehme ...

Nicht so schnell die Flinte ins Korn werfen im Sinn, dass Du es aufgeben willst. Probleme können immer auftreten, erst recht, wenn schon eine Abhängigkeit besteht. Da können schon manche Reaktionen auftreten, die nicht "normal" sind. Deshalb wäre ein Aus- und Eindosierungsplan wichtig.

Jedenfalls wünsch ich Dir für heute Nacht einen erholsamen Schlaf.

LG, Manuela

Re: Zopiclon wirkt nicht mehr, welche Alternativen.

Verfasst: 17. Jul 2009, 19:49
von tom8687
Hallo Manuela,

bist hier ja schon ziemlich lange, wenn ich Deine Anzahl von Postings sehe.

Danke für Deine Antwort, kann gerade so noch schreiben ...

Nein, ich habe gestern vorsichtshalber zunächst nur noch eine halbe zop genommen. Nach 3 Stunden bin ich leider wieder aufgewacht und habe noch eine halbe genommen.

Ich war heute erst total ruhig, ab Nachmittag dann eher benommen. Ich hoffe auch, daß ich das durchziehen kann. Mirtazapin hatte ich letztes Jahr, als ich auch in einer Krise war, bereits nach der ersten Einnahme wieder agbesetzt. Es war zu heftig für mich. Nun ja, Stangyl hat auch eine Halbwertszeit von ca. 20 Stunden.

Mal sehen. Ich nehme 10 Tropfen Stangyl, eine Insidon und eine halbe zop.

Auch eine gute Nacht!

cu tom

Re: Zopiclon wirkt nicht mehr, welche Alternativen.

Verfasst: 18. Jul 2009, 15:10
von Dendrit
Hallo Tom,

wie hast Du letzte Nacht geschlafen? Gehts Dir heute besser?

LG, Manuela

Re: Zopiclon wirkt nicht mehr, welche Alternativen.

Verfasst: 19. Jul 2009, 13:27
von tom8687
Hallo,

ich habe heute Nacht viel geschlafen, bin aber wie auch sonst oft aufgewacht. Mit einer halben Zopiclon klappt es nicht.

Mein "Cocktail" gestern: 1 Zop., 1 Insidon und 12 Tropfen Stangyl.

Das ist mir aber zu heftig. Ständig diese Benommenheit, wobei ich aber sagen muß das meine zwanghaften Grübeleien sich gelegt haben (es geht um eine Frau, die mich enttäuscht hatte). Das Gehirn schaltet sozusagen auf Durchzug.

Ich bin auch relativ ruhig (gestellt).
Arbeiten könnte ich in diesem Zustand aber nicht.

Da ich die Zeit habe, breche ich erst einmal wenn es geht nicht ab. Vielleicht legt sich diese Benommenheit ja mit den Tagen oder es ist eine Frage der Dosierung.

Ich gehe jetzt auf nur 8 Tropfen.

cu tom

Re: Zopiclon wirkt nicht mehr, welche Alternativen.

Verfasst: 19. Jul 2009, 21:56
von Dendrit
Hallo Tom,

als ich das erstemal in die Psychiatrie kam, bekam ich dort die "normal-Dosis" von 3x1,5 mg Tavor. Mich haute es "um", war auch total benommen, aber endlich schaltete das Hirn ab. Der dortige Psychiater meinte, ich hätte etwas heftig darauf reagiert, aber zum ersten Mal war mir die NW völlig egal bzw. froh darum, obwohl ich die eigentlich nicht leiden kann.

Ja, vllt. legt sich das und schön, dass Du Zeit hast, das auszuprobieren.

LG, Manuela

Re: Zopiclon wirkt nicht mehr, welche Alternativen.

Verfasst: 20. Jul 2009, 14:07
von Frank72
10 Jahre Zopiclon? Das ist heftig, kein Wunder wenn die Wirkung nicht mehr da ist. Allerdings halte ich es wirklich für bedenklich die Zopiclon so lange täglich zu nehmen. Andererseits, wenn es über so lange zeit gewirkt hat, dann hatte es doch was gutes.

Ich hab es lange Zeit mit Dominal geschafft einigermaßen gut zu schlafen und das mit der Minidosis von 40 mg. Bin grade dabei es abzusetzen, mal sehen wie es ganz ohne geht.

Also als Bedarfsmedikament zum schlafen kann ich Rohypnol wärmstens enpfehlen, aber damit muss man dann wirklich vorsichtig sein!!!

Re: Zopiclon wirkt nicht mehr, welche Alternativen.

Verfasst: 31. Jul 2009, 19:37
von tom8687
Hallo Forum,

danke nochmals für die Antworten.

Leider mußte ich das Stangyl nach einer Woche tapferen Durchhaltens wieder absetzen. Zu stark war die Benommenheit, ich mußte einen Freund fragen, daß er mich zum Einkaufen fährt mit meinem Auto. Ich hatte dieses Medikamtent, wie viele andere, wieder nicht vertragen. Habe schon einige AD's außer Insidon schon absetzen müssen.

Nehme jetzt wieder die "alte" Dosis von 2 Insidon und einer Zop. Meine Zwangsgedanken und die Depression kommen wieder...

Na gut, die Glückspille gibt es halt leider nicht. Ich hoffe, daß ich nach diesem be****** Jahr wenigstens den August noch geniesen kann. Schön wäre es, das ist nach 2001 mein tiefstes Tief.

Allen anderen mit diesen Problemen noch einen schönen Restsommer und gute Besserung.

cu tom