Umgang mit der Krankheit

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Friedrich
Beiträge: 20
Registriert: 26. Mai 2009, 15:31

Umgang mit der Krankheit

Beitrag von Friedrich »

Hallo Sabine,

das Gefühl, nie aus einem Gewirr von depressiven Phasen heraus zu kommen, kenne ich, und weiss, wie Du Dich im Moment fühlst.

Manchmal habe ich den Eindruck, meine Dysthymia hört niemals mehr auf, weil es mir nie gut geht und ich keinen Hang zum Leben verspüre.

Doch wir müssen, aller Medikation zum Trotz, sehen, wie wir Fuß fassen können in unserem Leben. Das ist umso schwerer, wenn wir von äußeren Umständen keinen, oder nur wenig Beistand erhalten. Käme irgend jemand mit einem Top - Angebot: ich würde es sofort annehmen. Das Einzige was in dieser schwierigen Situation hilft, ist ein ausgiebiger Schlaf, sofern möglich. Gestern musste ich 6 Proneurin und 1 Promethazin 100 mg einnehmen, damit wenigstens ein wenig Ruhe in mein Leben kam. Alles ist etwas unstet, und auch durch Medikamente nicht immer veränderbar. Hast Du denn eine Therapie? Bei mir wirkt zumindest die in der Therapie kennen gelernte Progressive Muskelentspannung nach Jacobson etwas. Es hilft, an sich selbst auszuprobieren, was hilft, und was nicht! Zwischenzeitlich denke ich, dass eine Depression - egal wie stark - den eigenen Körper nie verlässt, sondern wie eine chronische Krankheit ständig anwesend ist. Wir können nur die Oberfläche behandeln. Und dazu wünsche ich Dir viel Glück und Erfolg. Viele Grüße
FW
sabine7
Beiträge: 10
Registriert: 17. Jun 2009, 07:31

Re: Umgang mit der Krankheit

Beitrag von sabine7 »

Hallo Friedrich,

ja, ich habe Therapie. Hatte auch nie aufgehört seit letztem Jahr damit. Trotzdem , und das war nicht absehbar, nicht mal für meine Ärztin, hat es mich zum 2. mal voll hineingeflasht. Ich habe Tagesklinik hinter mir - die hat mir im letzten Jahr geholfen - diesesmal nicht, ausser dass ich den Tag gut rüberbekam. Bei mir hat sich nix getan. Ich bin in den letzten Wochen so verzweifelt, dass ich Suizidgedanken habe. Deshalb werde ich auch vorübergehend in ein KH gehen - um mich zu schützen - vor mir selbst HILFE! Ich kann nicht glauben, was aus mir geworden ist.

Mein Mann ist kurz davor, den Mut zu verlieren, aber er hält durch. Und ich kann ihn nicht mehr so lieben, wie zuvor. Das ist hart u tut weh. Ich kann keine positiven Gefühle empfinden - und war zuvor ein sehr fröhlicher, optimistischer Mensch, und immer lösungsorientiert. Wir wollten im Frühling heiraten, Familie gründen - und jetzt das.

Ich hoffe, dass irgendwann wieder alles gut wird u ich die Fesseln meiner Angst sprenge.

Alles Liebe
Sabine
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