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Ausweg aus der Depression ohne Medikamente?

Verfasst: 11. Mai 2009, 10:46
von maki
Hallo, wer auch immer jetzt eben online ist! Bin neu in diesem Forum, aber meine Depressionen sind leider nicht neu. Vor ugf. 13 Jahren wurden sie bei mir diagnostiziert, und seitdem gehe ich mal besser mal schlechter durchs Leben. Von Medikamenten habe ich Serlain, Cipramil und bis Nov.08 Effexxor eingenommen. Da meine damalige Psychologin meinte, ich könnte versuchen das Medikament abzusetzen, wagte ich diesen Schritt. Am Anfang war es einfach super! Ich fühlte mich befreit und mein Kopf war so klar wie ewig nicht mehr. Doch seit ugf. 6 Wochen hat dieses Sch...gefühl sich wieder bei mir eingeschlichen, momentan bin ich echt mies drauf.Nach dem Absetzen begann ich auch keinen Appetit mehr zu haben, was seit Nov.08 zu einer Gewichtsabnahme von 13 kg. geführt hat.(Kann natürlich auch mit dem Absetzen des Medikaments zu tun haben)
Morgens bin ich innerlich schon schrecklich aufgewühlt, mein Kopf ist voll von negativen Gedanken, und Fragen, Grübeleien und Sorgen.Eigentlich bräuchte ich mir gar keine Sorgen zu machen. Ich habe einen verständnisvollen Mann, 2 Kinder von 13 und 15, die auch alles im Griff haben. Ausser ich habe nichts im Griff! Das sind so kleine Dinge die mich beschäftigen, wo andere wahrscheinlich keine Gedanken daran verschwenden würden. Ich bin nicht berufstätig. Vor 2 Monaten habe ich auch mit Laufen angefangen, da ich das einfach ausprobieren wollte. Hilft auch kurzfristig, aber es dauert unheimlich lange bis mein Kopf klar wird, auch autogenes Training kriege ich nicht auf die Reihe, ich kann einfach nicht entspannen.
Ich habe jetzt ende Mai einen Termin bei einem Psychiater zwecks Einführung in eine Gruppentherapie. Habe aber jetzt Angst, dass ich wieder Medikamente nehmen muss. Macht irgend jemand ähnliches momentan durch? Würde mich über Austausch freuen, da ich denke dass dies sehr wichtig ist. Schliesslich möchte man nicht-Depressive nicht volllabern. Bis bald.
Maki
Anmerkung(zu einem späteren Zeitpunkt gemacht).Weiss jemand, wie man sich ohne grossen Aufwand positiv beeinflussen kann?

Re: Ausweg aus der Depression ohne Medikamente?

Verfasst: 11. Mai 2009, 11:38
von 1970
Hallo Milly!
Wollt't nur mal Willkommen sagen!
Kann leider nicht mit einem hilfreichen Posting dienen, aber ein bisschen Geduld, es melden sich mit Sicherheit welche, die das können.

Bin auch noch nicht so lange dabei. Aber ich find's toll hier, obwohl ich sehr sekptisch am Anfang war.

Endlich kommt man sich nicht mehr wie ein Ausserirdischer vor, weil es hier Menschen gibt, die gl oder ähnl. Probleme haben.

Also, toll dass du dich getraut hast, ist ja auch nicht so leicht

Gr. Dori

Re: Ausweg aus der Depression ohne Medikamente?

Verfasst: 11. Mai 2009, 11:58
von Liber
Hallo Milly,

was wäre denn so schlimm daran, wieder ein AD einzunehmen, wenn es dir ohne so schlecht geht?

Aus meiner Sicht wäre das kein "Versagen" oder "Rückfall" nach erfolgter Absetzung. Vielleicht bist du ohne AD einfach noch nicht stabil genug? Das geht vielen von uns so, dass sich nach dem ersten Absetzen zeigt, dass es ohne AD noch nicht geht.

Ich will dich damit nicht zur Medikamenten-Einnahme überreden - nur mal darauf hinweisen, ob du dir mit dem Wunsch, ohne Medikamente auszukommen, nicht selbst eine innerliche Hürde aufgebaut hast, die nicht sein müsste?


Ich möchte dir empfehlen, deinem Arzt deinen Zustand zu schildern und dir aus ärztlicher Sicht raten zu lassen, ob villeicht doch eine Medikamenten-Einnahme angezeigt ist.

Und es ist auf jeden Fall gut, auch eine Therapie, wie z.B. die Gruppentherapie anzufangen, um dich therapeutisch begleiten zu lassen.


Alles Gute und viele Grüße
Brittka

Re: Ausweg aus der Depression ohne Medikamente?

Verfasst: 11. Mai 2009, 14:09
von niederländer
Hallo Milly,

Ich hab auch schon ein gescheiterten Absetzversuch hinter mir. Das war von okt.2008 bis dez 2008. Bis okt 2008 nahm ich 300 (!)mg. Trevilor pro Tag. Ich habe sie in drei Monaten abgesetzt auf 150 mg. pro Tag . Das war warscheinlich ein Fehler. So um den 15 Januar gings mir wieder schlechter. Schnell bin ich dann wieder auf die alte Dosis gegangen.
Es dauerte aber noch 8 (!) Wochen bevor ich spürbar etwas merckte.
Jetzt gehts mir gut und kann leben mit die NW.
Vielleicht muss ich mein ganzes weiteres Leben AD`s schlucken ? Naja, wenns mir dabei gut geht.......

Machts gut, gib den Mut nicht auf , es wird wieder besser!


Herzlichst,

Benny

Re: Ausweg aus der Depression ohne Medikamente?

Verfasst: 11. Mai 2009, 15:03
von hero68
Hallo Milly,

vielleicht interessiert Dich ja mein Betrag mit dem Titel "Sertralin und Mirtazapin"?!
Geht u.a. ums Thema Absetzen und die Folgen (wie es sein kann).

Gruß
R.

Re: Ausweg aus der Depression ohne Medikamente?

Verfasst: 11. Mai 2009, 16:44
von maki
Hallo R.,
Habe soeben deinen Beitrag gelesen, bin neu hier und habe ehrlich gesagt nur wenige Beiträge vor Verfassen meines eigenen gelesen. Welche Wirkung wird diesen beiden Medikamenten denn zugeschrieben? Ich kenne sie gar nicht, habe zuletzt 150 mg Effexxor genommen, habe mich aber wie gesagt nach Absetzen befreit gefühlt. Eigentlich denke ich dass mit Einnahme der AD die Persönlichkeit nicht mehr die gleiche ist. Aber vielleicht besser eine halbwegs funktionnierende als eine komplett am Boden zerstörte. Habe mir auch schon überlegt, mich in eine Klinik einweisen zu lassen, aber die familiären Bedürfnisse sind mir immer wieder wichtiger (obschon eine niedergeschlagene Mutter auch nicht das Dollste ist). Bis dann.
milly

Re: Ausweg aus der Depression ohne Medikamente?

Verfasst: 11. Mai 2009, 16:51
von maki
Hallo Benny,
Weisst du, ob es sich bei dir um eine saisonale Depression handelt? Vielleicht könnte man ja auch nur gelegentlich auf Medikamente zurückgreifen. Bei mir ist eigentlich das Vertrauen in die Aerzte nicht mehr so ganz gross, deshalb wollte ich mich selbst aus dieser Dunkelheit herausziehen, aber wahrscheinlich funktionniert das wirklich nur mithilfe von AD's.Danke für deine Antwort.
Milly

Re: Ausweg aus der Depression ohne Medikamente?

Verfasst: 11. Mai 2009, 16:55
von maki
Hallo Brittka,
Danke für deine Hilfestellung und aufmunternden Worte. Es stimmt, ich will einfach die Kraft haben, es alleine zu schaffen. Da ich auch nach Absetzen so gut drauf war, dachte ich, ich bekäme es auf jeden Fall in den Griff, aber momentan ist es so schlimm wie lange nicht mehr und wenn ich daran denke dass die AD ugf. 8 Wochen brauchen bis sie wirken gehts mir auch nicht besser. Kann man das nicht im 2 L.Kanister eingetröpfelt bekommen? Mit sofortiger Wirkung? Das wäre ein Traum!
Bis dann.
Milly

Re: Ausweg aus der Depression ohne Medikamente?

Verfasst: 11. Mai 2009, 17:04
von Moya
Hallo Milly,

Ich kann dir leider nichts über die Wirkung von Antidepressiva sagen, aber ich kann dir berichten, dass ich seit 15 mit einer Depression lebe, ohne je ein Medikament dagegen eingenommen zu haben.

Ob es einen Ausweg aus der Depression ohne Medikamente gibt, weiss ich nicht... aber ich weiss auch nicht, ob es einen Ausweg MIT Medikamenten gibt.

Ich kann nur für mich sprechen:
Es gibt in meinem Leben immer wieder sehr schlechte Phasen, aber ich habe bisher - auch ohne ADs - jedes mal wieder herausgefunden.

Ich finde es gut, dass du eine Gruppentherapie machen willst! Ob die Vor- oder Nachteile der ADs bei dir überwiegen kannst nur du entscheiden - ich hoffe du hast eine gute ärztliche Betreuung.

Liebe Grüße von Moya

Re: Ausweg aus der Depression ohne Medikamente?

Verfasst: 11. Mai 2009, 19:46
von hero68
Hallo Milly,

Sertralin soll wohl stimmungsaufhellend und antriebssteigernd wirken. Mirtazapin hat mich hingegen mehr sediert. Ist aber wohl auch ein AD.
Letztenendes mußt Du selber für Dich entscheiden, ob Dein Leidensdruck groß genug ist um auf AD zurückzugreifen.
Ich bin froh, dass es sie für mich gibt, auch wenn sie derzeit und wohl wegen der schwere meiner Depri (noch) nicht recht anschlagen.

Gruß
R.

Re: Ausweg aus der Depression ohne Medikamente?

Verfasst: 12. Mai 2009, 07:26
von niederländer
Guten Morgen Milly,

Meine Depression ist grundsetzlich keine saisonale sondern ehe eine reaktive .
Das du wenig Vertrauen mehr hast in die Ärtzte kann ich nachvolziehen. Jedoch in jeder steckt eine grosse Selbstheilkraft an den ich fest glaube.
Eine richtig eingestellte Medikation ist da nur eine Unterstützung.
Mir haben ausserdem die Bücher von Holger Reiners geholfen.( Kannst ja mal ins Internet nachforschen )
Übrigens hab ich auch einige familiaire Probleme. Meine zweite Tochter (22) ist seit einem Jahr mit eine compulsiv disorder (Zwangsneurose) in eine Klinik. Meine Älteste (24) hat Magersucht gehabt und liegt dauern quer.Meine Stieftochter hat Solitair-Ängste (kann nicht alleine sein) usw.
Gründe genug um wieder in ein tiefes Loch zu fallen.
Das ist aber wie das nasse Verhalten von einen Alkoholiker der nicht gelernt hat mit seine Sucht klar zu kommen.
Ich bin Alkoholiker und seit drei Jahre abstinent.


Herzlichst,


Benny

Re: Ausweg aus der Depression ohne Medikamente?

Verfasst: 12. Mai 2009, 08:11
von laudine
Hallo Milly,

willkommen im Forum.

Ich bin seit meiner Adoleszenz an Depressionen erkrankt.
Es gibt immer wieder Episoden in meinem Leben. Die letzte Episode dauert nun seit dem Herbst des letzten Jahres an.

Ich habe in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen mit Psychotherapie gemacht und es bis letztes Jahr ohne Medikamente geschafft.

Die depressive Episode, die im Herbst begann, war zu heftig und ich habe Mirtazapin verschrieben bekommen, es aber leider nicht vertragen. Die Nebenwirkungen waren erheblich und zusätzlich beängstigend.

Ich bin dann auf Johanniskraut umgestiegen, das ich seit dieser Zeit nehme. Meine Erfahrungen damit sind gut. (Siehe auch Johanniskrautthread unter Psychopharmaka- da steht ziemlich viel zum Thema Johanniskraut oder hier ...
http://de.wikipedia.org/wiki/Echtes_Joh ... Wirklatenz
).

Ich war anfangs skeptisch, habe dem Ganzen dann aber eine Chance gegeben und ich habe das Gefühl, es ist wirksam. Es mildert die Symptome der Depression. Es nimmt sie aber nicht völlig weg. Hatte zwischendurch auch den einen oder anderen Einbruch, aus dem ich mich aber befreien konnte.

Ich würde bei einer erneuten Verschlimmerung aber auch jederzeit ein anderes herkömmliches synthetisches AD ausprobieren. Ab einer bestimmten Symptomschwere halte ich persönlich es für Quälerei, da "ohne alles" durchzukommen.

Ich bin zur Zeit aber froh, dass ich es (noch) mit einem pflanzlichen Präparat hinbekomme und hoffentlich bald auch mit einer erneuten Psychotherapie/einem Aufenthalt in einer Fachklinik wieder herausfinde aus dem Dunkeltal.
Das Herausfinden aus dem Dunkeltal wünsche ich dir auch.

Liebe Grüße
laudine

Re: Ausweg aus der Depression ohne Medikamente?

Verfasst: 12. Mai 2009, 08:44
von Germany
Hallo milly1,

...kann nur bestätigen was laudine sagt, bin nun auch auf Johanniskraut ( Laif 900 ), bekomme es auf Rezept. Nehme das Kraut nun ca. 1,5 Monate und es bekommt mir gut, vorher mit Remergil und Mirtazapin war ich ewig 'tranig'.
Die Wirkung von Johanniskraut ist zwar milder, hat dafür aber auch nicht die Nebenwirkungen wie chemische AD's.
Leider kann es nicht meinen schlechten Schlaf vertreiben, wünsche Dir einen sonnigen Tag.

herzlichst, German

Re: Ausweg aus der Depression ohne Medikamente?

Verfasst: 12. Mai 2009, 10:07
von maki
Hallo Moya,

Danke für deine Rückmeldung. Eigentlich weiss ich tief im Innern, dass ich diesen Begleiter mein Leben lang bei mir haben werde. Ob ich jetzt mit AD's oder ohne mit ihm lebe lasse ich wahrscheinlich den Arzt entscheiden (wenn ich ihm genügend vertraue, da ich ihm noch nie begegnet bin).
Meine Erfahrungen im Lauf der Jahre sollten mich eigentlich gestärkt haben, aber momentan ist mein Akku so leer, wenn nicht sogar kaputt, dass ich auf keine vorherigen ausprobierten Massnahmen zurückgreifen kann. Jetzt ist auch noch mieses Wetter und das muntert mich auch nicht gerade auf. Was bei mir jedenfalls überhaupt nicht funktionniert, ist das hochgepriesene "unter die Leute gehen", denn unter nicht-depressiven Leuten fühle ich mich in dem Moment noch mieser.
Bis dann.
Milly

Re: Ausweg aus der Depression ohne Medikamente?

Verfasst: 12. Mai 2009, 10:12
von maki
Hallo Laudine,

Ich versuche es momentan mit einem Produkt namens Almased, was eigentlich als Nahrungsergänzung gedacht ist, aber in der Zusammensetzung sehr vielseitig ist, u.a.Magnesium. Ich bekam das vom Apotheker, da ich auch vielleicht durch den Gewichtsverlust und Mangelernährung ein Defizit an wichtigen Vitaminen und Mineralien habe. Lasse mir aber jetzt eine Blutanalyse verschreiben.

Danke für deine Anteilnahme,
bis bald.
Milly

Re: Ausweg aus der Depression ohne Medikamente?

Verfasst: 12. Mai 2009, 10:18
von maki
An alle, die mir bis jetzt zugelesen haben!

Es sind jetzt 24 Stunden dass ich den Schritt gewagt habe und mich auf dieser Seite bemerkbar gemacht habe, und ich finde, es hat mir schon viel gebracht. Eigentlich möchte ich nicht zuviel schreiben, da es für den Leser ermüdend ist (ich kann jedenfalls keine langen Texte momentan lesen, Tageszeitung habe ich abbestellt, da ich das nicht mehr schaffe, regt mich sowieso alles auf was draussen passiert)
Es klingt vielleicht komisch, aber eure Reaktionen haben mich aufgemuntert, was ich selber nicht mehr fertigbrachte, obschon ich aus jahrelanger Erfahrung weiss, dass auf einen schwarzen Tag auch wieder ein hell-schwarzer oder dunkelgrauer folgt.

Allen einen schönen Tag!
Milly

Re: Ausweg aus der Depression ohne Medikamente?

Verfasst: 12. Mai 2009, 10:21
von maki
Hallo German,

Danke für den sonnigen Tag, aber hier sind die Schleusen geöffnet! Werd's trotzdem schaffen. Johanniskraut habe ich ganz am Anfang meiner Erkrankung genommen, kann mich aber leider nicht mer an Erfolg oder Misserfolg erinnern.
Schlafstörungen habe ich keine (ausser 9 Stunden Schlafbedarf sind eine), so dass es bei mir funktionnieren könnte.

Bis dann,
Milly

Re: Ausweg aus der Depression ohne Medikamente?

Verfasst: 12. Mai 2009, 10:27
von maki
Morgen Benny,

Das Thema Alkohol ist bei mir auch so eine Sache. Ich hatte eine Zeit, vor ugf.10 Jahren, da habe ich auch ab und zu meine Stimmung mit Hochprozentigem gehoben, auch heute noch merke ich, wenn ich ein Glas Wein trinke, dass es mir besser geht, aber es ist natürlich keine Lösung, denn auch mit täglich einem Glas ist man wahrscheinlich schon süchtig.
Mit deiner Last ist es natürlich kein Wunder dass du runtergedrückt wirst, das ist ja für "normale"Menschen schon eine Zumutung.
Da ich persönlich keine äusseren Lasten habe, suche ich natürlich alles bei mir (nutzlos,überflüssig,usw.)
Literatur über das Thema wollte ich mir eigentlich keine mehr zulegen, da ich am Anfang viel gelesen habe, aber ich schau mal deine Vorschläge durch, vielleicht hat sich ja einiges in den letzten Jahren geändert.
Vielen Dank.
Milly

Re: Ausweg aus der Depression ohne Medikamente?

Verfasst: 12. Mai 2009, 10:30
von maki
Morgen R.

Weisst du warum du ein aufhellendes und gleichzeitig ein sedierendes Mittel bekamst?

Ich hätte so gerne genug Vertrauen in die Aerzte, dass ich uneingeschränkt nehmen könnte was sie mir verschreiben!

Gruss.
Milly

Re: Ausweg aus der Depression ohne Medikamente?

Verfasst: 12. Mai 2009, 10:53
von Krimi
Hallo Milly,

ich nehme auch ein sedierendes und ein antriebssteigerndes AD. Der Grund bei mir ist, dass mir die 30mg Fluoxetin (antriebssteigernd) nicht ausreichend gegen die Depression helfen. Wenn ich auf 40mg erhöhe, bin ich wiederum wie aufgezogen und meine Ärztin hatte Sorge, dass ich manisch werden könnte. Zudem konnte ich kaum noch schlafen.
Nun nehme ich wieder nur 30mg Fluoxetin und abends noch eine geringe Dosis Stangyl (sedierend), das wirkt auch nochmal antidepressiv.

Kürzlich habe ich mal versucht, das Stangyl abends abzusetzen, habe es 1,5 Wochen nicht mehr genommen. Schlafen konnte ich trotzdem gut, aber ich wurde wieder depressiver, habe viel mehr geweint, die suizidalen Gedanken kamen wieder etc., deswegen nehme ich es nun wieder.

Ich bin überhaupt nicht der Typ, der schnell zu Tabletten greift, habe auch eher eine ablehnende Haltung. Aber jetzt bin ich einfach nur dankbar, dass irgendein schlauer Mensch mal Fluoxetin und andere AD´s erfunden hat, weil sie so extrem meine Lebensqualität erhöhen. Ich sehe dies auch erstmal nur als eine Phase in meinem Leben an, es ist ja nicht gesagt, dass ich nun für immer diese Medikamente nehmen muss. Vielleicht bin ich in 1 oder 2 Jahren so stabil, dass es auch wieder ohne geht.

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass Du einen Arzt findest, der sich Zeit für Dich nimmt und Dich ernst nimmt und dem Du vertrauen kannst.

Alles Liebe,
Bea

Re: Ausweg aus der Depression ohne Medikamente?

Verfasst: 12. Mai 2009, 11:38
von hero68
Guten Morgen Milly,

bekam das Mirzapin damit ich nachts wieder schlafen konnte.
Inzwischen hatte ich ja in meinen Beiträgen erwähnt, dass ich das Mirtazapin herab- und das Sertralin heraufgesetzt habe weil beide im Zusammenspiel die erhoffte Wirkung nicht erzielt hatten.
Allerdings auch erst auf anraten eines anderen Arztes.
Kann Dein mangelndes Vertrauen gut verstehen. Gerade wenn wie bei mir die Wirkung der verordneteten Medis nicht oder nur unzureichen eintrifft.
Auf der anderen Seite ist man selber in der Depri wenig objektiv und in der Lage rationale Entscheidungen zu treffen.

Ich bin derzeit mit der Entscheidung zu einer anderen Medikation zufrieden. Ob´s auch entsprechend anschlägt wird die Zeit zeigen.

Wünsche Dir, dass Du das richtige tust!

Gruß
R.

Re: Ausweg aus der Depression ohne Medikamente?

Verfasst: 11. Jun 2009, 10:00
von maki
Hallo Laudine
Hallo German
Hallo Alle

Bin gerade nochmall alle Antworten durchgegangen, und wollte nachfragen, wie es bei Laudine und German mit dem Johanniskraut läuft.

Welche Dosis nehmt ihr?

Nehme das in Form von Johanniskrautölkapseln seit 4 Wochen, aber seit 2 Wochen erst habe ich die Dosis auf 1000 mg gesteigert.

Reicht das?

Eigentlich ist es ja eher für leichte bis mittelschwere Depressionen angezeigt.

Bin dankbar für euere Rückmeldung,

Milly

Re: Ausweg aus der Depression ohne Medikamente?

Verfasst: 11. Jun 2009, 10:41
von maki
Hallo Moya,

Du schriebs mir "ich weiss nicht ob es einen Ausweg aus der Depression MIT Medikamenten gibt.

Bin mittlerweile fast überzeugt, dass es bei mir nur ein Leben MIT der Depression geben kann.

Darf ich dich fragen, wie lange deine schlechten Phasen andauern, und wie oft sie kommen?

Habe mich für die GT angemeldet, beginnt im Herbst.

Vielen Dank nochmal für den Denkanstoss!

Milly

Re: Ausweg aus der Depression ohne Medikamente?

Verfasst: 12. Jun 2009, 21:34
von freak
Wirklich überlegenswert sind diese "Lichtduschen" vor die man sich jeden Tag 30 Minuten stellt. Besonders wenn man Büromensch ist wirken die Wunder.

Ansonsten solange es nur eben geht: Sport.
Joggen zum Beispiel hat in Studien den gleichen Erfolg wie Antidepressiva. Das Problem ist nur das Aufraffen... (bei mir nicht nur unbedingt wegen Depri )
Als ich noch etwas fitter war, war Kickboxen dabei meine erste Wahl. Super zum Aggressionen abbauen und diese dumpfe Gefühllosigkeit lässt auch nach wenn man beim Training wirklich kämpfen muss (und sei es nur leichter Halbkontakt oder antippen).

Laufen und autogenes Training hilft erst wenn man es länger macht. Erwarte bei beidem keine Erfolge wenn Du nicht 1/2 Jahr investiert hast. Erst dann kannst Du das Laufen geniessen anstatt Dich angestrengt zu fühlen und bekommst Dein "Runners High".

AT habe ich nicht alleine gelernt sondern in einer Gruppe (und dann geübt). Aber auch da habe ich 1/2 Jahr gebraucht bis ich es etwas konnte und es anfing, mir war "zurückzugeben"

Man sollte bei diesen Dingen - Sport und AT - so herangehen, dass man nicht schnell eine Wirkung erwartet. Erwarte am Besten gar nichts und übe/laufe einfach. Um Dich zu motivieren, kannst Du ja daran denken etwas für Deinen Kreislauf zu machen.

Glaube mir, wenn Du dann irgendwann mal aussetzen musst - wegen einer Erkältung oder so - wirst Du plötzlich merken, wie sehr es Dir fehlt und wie gut es Dir tut.

Keep on running

Lisa

P.S. Beides habe ich dann dummerweise schleifen lassen weil es mir ja gut ging - das war eindeutig ein Fehler *argh

Re: Ausweg aus der Depression ohne Medikamente?

Verfasst: 13. Jun 2009, 19:27
von maki
Ja, das Laufen!

An manchen Tagen hilft es, an anderen fange ich fast an zu Heulen, weil mir dann zuviel Mist durch den Kopf geht. Aber dann denke ich auch halt nur an den körperlichen Genuss, und dass ich trotzdem etwas gutes tue.

Was den sogenannten runners high angeht, der stellt sich bei mir wahrscheinlich nie ein, da man dafür arg lang am Stück laufen muss, und wirklich über seine Grenzen gehen muss. Das schaff ich momentan nicht.

Kickboxen hört sich super an, hätt ich auch wahrscheinlich in meiner Jugend lernen sollen.

Das AT hab ich auch irgendwann mal in einer Gruppe gelernt, kann es aber nich mehr "lehrbuchgetreu" durchführen, such mir einfach eigene Träumereien bei denen ich entspanne.


Danke für deine Rückmeldung.

Milly