Seite 1 von 1

Sertralin und Mirtazapin

Verfasst: 5. Mai 2009, 11:36
von hero68
Hallo zusammen,

ich bin ganz neu hier im Forum aber alles andere als "neu" was die Depression betrifft.

Allerdings ist die Erfahrung die ich z.Zt. mache eine vielfach schlimmere als die bei meinem "1.Date" mit der Depression!

2001 wurde bei mir eine sog. reaktive Depression diagnostiziert (als Folge von emotionalen Belastungssituationen in den Jahren zuvor) und ich bekam sie relativ schnell mit Sertralin - damals noch Zoloft - in den Griff.
Ich nahm das Medikament über viele Jahre - später in deutlich reduzierter Dosis und lebte sehr gut damit.
Ab ca. Mitte 2006 nahm die Belastungssituation im privaten Bereich drastisch zu und erholte sich durch verschiedene Einflussfaktoren auch über ca. 2 Jahre nicht. Mit einer selbstverordneten Höherdosierung von Sertralin ging es aber einigermaßen.
Nach einer Folge von erkältungsbedingten o.ä. Erkrankungen sprach mich meine Hausärztin auf Stressfaktoren im Arbeits- oder Berufsleben an. Und empfahl mir, nachdem ich dies bejate, eine Gesprächstherapie.
Diese begann ich vor gut einem Jahr und es ging mir bald wieder besser. Auch weil die Stressfaktoren abnahmen bis ganz verschwanden und vieles von meinem Verhalten beleuchtet und meine Kindheit und eine wohl erbliche Vorbelastung mit als Ursache herangezogen wurden.
Dann kamen meine Therapeutin und ich auf die - wie ich jetzt denke - verheerende Idee das Medikament, dass ich immer noch je nach Stresssituation selbst dosierte - abzusetzen.

Zunächst empfand ich das auch positiv. Der "Filter" war bald weg und ich erlebte vieles anders bis besser.
Allerdings erkannte ich die Zeichen meines Verhaltens zu spät bis gar nicht.
Ich wurde immer unzufriedener im Job und auch im privaten. Und auch die Stimmung war vielfach im Keller.
Negativer Höhepunkt war dann eine erneut heftige Belastungssituation im privaten Bereich, die mich schlußendlich ab Ende Feb. völlig aus der Bahn warf!
Seit dieser Zeit geht es mir unbeschreiblich schlecht und ich bin natürlich auch seit dem AU.
Mein behandelnder Psychologe verschrieb mir wieder Sertralin und damit ich Nachts wieder schlafen konnte Mirtazapin.
Letzteres wirkte quasi sofort. Das Sertralin m. E. bis heute fast garnicht.
Nehme jetzt seit 7 Wochen!!! 50mg Sertralin - davor ca. 2 1/2 Wochen 25mg weil ich von sofort 50mg unangehneme Nebenwirkungen hatte und inzwischen 45mg Mirtazapin.
Nachdem sich - bis auf ein paar Tage zwischendurch - keine Besserung eingestellt hatte dosierte ich in Absprache mit meinem Arzt die Sertralin auf 100mg. Ließ dies wegen sehr unangenehmer Nebenwirkungen aber schnell wieder sein.
Mein Arzt sagt mir nur immer wieder ich muß Geduld haben.
Ich habe aber alles, nur keine Geduld mehr! Ich halte diesen Zustand einfach nicht mehr aus!! Natürlich auch einhergehend mit SV-Gedanken.
Der letzte Schritt - nachdem ich das schon 2 x in den Wochen zuvor nicht in Anspruch genommen bzw. abgelehnt hatte - sei jetzt die Klinik sagt er.
Ich fühle mich vielfach nicht ernst genommen und uneinsichtig wegen der fehlenden Geduld und meiner ablehnenden Haltung gegenüber eines Klinikaufenthaltes. Eine Depression würde halt schwankend verlaufen etc.

Kann das sein??
Müßten die Medikamenten nicht längst anschlagen?
Was bringt ein Klinikaufenthalt vor dem ich große Angst habe (noch tieferer Absturz, "Psycho-Stempel")?
Wäre nicht längst ein Wechsel des Medikamentes angebracht?

Ich hoffe hier gibt es einige Erfahrungen, die mir weiterhelfen.
Bin sehr verzweifelt und weiß mir schon lange keinen Rat mehr oder sehe einen Ausweg!!!

Gruß
R.

Re: Sertralin und Mirtazapin

Verfasst: 5. Mai 2009, 21:06
von niederländer
Hallo Hero,

Erstmal herzlich wilkommen im Forum! Du bist wirklich ein Held das du hier kommst und schreibst. Vielleicht ein weitere Schritt zur Verbesserung deine Beschwerden.
Mit Medikamente ist das so eine Sache. Ich persöhnlich brauche 6-8 Wochen (!) bis sie anschlagen. Das ist lange, aber ich weiss das der Schub nach oben irgendwann kommt. Daran klammere ich mich dann fest und hält mich von einen weiteren Absturz weg.

Ich bin auch kein Fan von Psychtherapie, aber wenns sein muss.......



Gruss,


Benny,

Re: Sertralin und Mirtazapin

Verfasst: 5. Mai 2009, 22:43
von triste
Hallo,

Welche Dosis vom Sertralin hast Du denn früher in den Krisenzeiten genommen? 50 mg ist ziemlich wenig, bei mir wirkt es erst ab 100mg richtig.
Ich könnte mir vorstellen, dass die antidepressive Wirkung wegen zu geringer Dosis nicht eintritt... evtl. wirkt Mirtazapin bei Dir nicht antidepressiv (und nur sedierend), dann sind 50mg Sertralin offenbar zu schwach.

Welche unangenehmen NW hast Du denn, wenn Du die Dosis erhöhst? Unruhe? Das müsste aber durch das Mirtazapin gemindert werden....

Nach 7 Wochen Wirkungslosigkeit solltest Du entweder das Sertralin auf eine wirksame Dosis erhöhen oder ein anderes AD versuchen. Ich würde dem Sertralin noch eine Chance geben, wenn es Dir bereits früher gut geholfen hat und je nach NW kurzfristig eher noch zusätzlich etwas anderes dagegen einsetzen. NW sind meist nach 14 Tagen überstanden, wenn der Körper sich an die Substanz gewöhnt hat.

Das alles sollte aber Dein Arzt bewerten, wir hier können nur Erfahrungswerte weitergeben.
So blöd es klingt... entweder Du erhöhst das Sertralin oder Du steigst auf ein anderes AD um, oder Du gehst zur medikamentösen Einstellung in eine Klinik - eine andere Option kann Dir auch ein anderer Arzt nicht anbieten, wenn es Dir so schlecht geht und Du es nicht mehr aushältst.

Viel Glück,
Virginia

edit: Du kannst übrigens versuchen, die 50-ger-Tablette nicht nur zu hälfteln (25mg), sondern zu vierteln und somit in kleineren Schritten hoch zu dosieren. Vielleicht toleriert das Dein Körper besser!

Re: Sertralin und Mirtazapin

Verfasst: 6. Mai 2009, 11:30
von hero68
Hallo Benny,

vielen Dank für Deine Antwort und die aufmunternden Worte! Fühle mich alles andere als heldenhaft, aber das ist ja auch nur ein Nick.
Hab´ lange versucht mich an die Hoffnung zu klammern, dass es einmal besser wird. Aber das schwindet mehr und mehr - man wird mürbe mit der Zeit und die wenige Kraft läßt mehr und mehr nach.

Gruß
R.

Re: Sertralin und Mirtazapin

Verfasst: 6. Mai 2009, 11:50
von hero68
Hallo Virginia,

ich habe nie mehr als 50mg genommen. Die Höherdosierung in etwas schwereren Zeiten ging nicht über die tägliche Einnahme hinaus - meist anstatt von alle 3 Tage auf alle 2 oder jeden Tag und hier auch in der Regel nur 25mg. Aber da ging es mir auch nie so schlecht wie jetzt.
Man hört und liest so viel von Dosierungen. Beispielsweise gibt es wohl eine Untersuchung, dass die Wirkung von 50mg gegenüber zu 100mg oder noch mehr kaum nachweisbar ist.
Aber ich bin es auch leid mir Gedanken über Dosierungen zu machen. Das kann ich in meiner jetztigen Situation eh nicht vernünftig beurteilen und ist doch auch Aufgabe des behandelnden Arztes, oder?

Die NW waren große Unruhe und fast schon Angstzustände!
Mein Arzt meint man solle ein Medikament nicht einsetzen, um die Nebenwirkungen eines anderen einzudämmen.

Habe am Fr. einen Termin bei einem anderen Arzt, den mir eine gute Bekannte sehr empfohlen hat. Vielleicht hat der ja einen anderen Rat oder vielleicht hast Du ja auch Recht mit der Höherdosierung in anderen Schritten.
Ich selbst weiß nicht mehr viel und fühle mich der Krankheit inzwischen hilflos ausgeliefert.

Nur ich will nicht in die Klinik, aber alleine komme ich auch nicht mehr klar!

Danke für Deine Antwort und die Tips.
Gruß
R.

Re: Sertralin und Mirtazapin

Verfasst: 6. Mai 2009, 12:27
von triste
Hallo,

Ja - die Unruhe ist ein typisches NW-Symptom von Sertralin und eigentlich sollte das Mirtazapin das mildern.
Wenn Du bereits einen Termin bei einem anderen Arzt hast, dann ist es ja gut. Der wird sicher ein anderes Behandlungskonzept haben...

Sieh es mal so: Dein alter Arzt war vermutlich überzeugt von Sertralin, da es Dir bereits einmal geholfen hat, Hochdosieren hat nicht geklappt, weil Du so starke NW entwickelt hast und dann hat er nicht schnell genug mit einer Umstellung auf ein anderes AD reagiert und Dir, vielleicht auch aus Überforderung, einen Klinikaufenthalt empfohlen. Ist eigentlich nicht ungewöhnlich - nicht jeder Psychiater macht die mitunter aufreibende Medikamentensuche bei bereits ziemlich verzweifelten Patienten mit (leider).

Also nun schöpf mal Hoffnung, vielleicht kommst Du nun zu einem Arzt, der besser passt.
Falls nicht....ein Klinikaufenthalt kann durchaus hilfreich sein, um eine medikamentöse Einstellung vorzunehmen und dem Patienten, der langsam panisch wird, ein ruhiges Umfeld anzubieten, in dem er zu sich kommen und auch über seine Krankheit lernen kann.
Angst brauchst Du vor der Klinik jedenfalls nicht zu haben.

Ich wünsche Dir viel Glück beim neuen Arzt!
Alles Gute,
Virginia

Re: Sertralin und Mirtazapin

Verfasst: 8. Mai 2009, 19:25
von hero68
Hallo Virginia,

erstmal vielen Dank für die guten Wünsche!

Der "neue" Arzt, der auf mich einen sehr guten (anderen) Eindruck machte empfahl mir heute zunächst beim Sertralin zu bleiben und doch nochmal auf 100mg hochzudosieren. Gleichzeitig das Mirtazapin auf 25mg zu reduzieren, weil eine antidepressive Wirkung nicht eingetreten ist und 25mg zum schlafen völlig ausreichen sollte.

Ich bin gespannt - werde es so machen, hoffen das es endlich entsprechend wirkt.
Werde berichten!

Gruß
R.

Re: Sertralin und Mirtazapin

Verfasst: 8. Mai 2009, 21:17
von BeAk
Lieber Hero,

es ist meist schonernder, die Dosiserhöhung langsam durchzuführen. Das heißt von 50 mg erst 3-4 Tage auf 75 mg zu steigern und danach erst auf 100 mg.

So kann man die Nebenwirkungen geringer halten.

Re: Sertralin und Mirtazapin

Verfasst: 8. Mai 2009, 23:14
von yz
Hallo, ich nehme seit langer ZeitMirtazapin 30 bzw 45mg-Ich soll ab Morgen auf Paroxat umstellen. Habeauch das Gefühl, daß mir die Medikamente nichts bringen und bin oft am Boden zerstört.Zu einem Klinikaufenthalt= Ich war im febr.März in einer psychosomatischen Klinik.Hat mir sehr geholfen.Kann ich Dir nur empfehlen.Auch ich habe dem erst zugestimmt, als gar nichts mehr ging,also versuche es bitte, bin überzeugt, daß es auch Dir hilft.Ganz viele liebe Grüße von Gerda Maria

Re: Sertralin und Mirtazapin

Verfasst: 9. Mai 2009, 12:14
von triste
Hallo Hero,

guter Arzt...macht genau das, was ich auch getan hätte
Nein, im Ernst: was sollst Du gegen die Unruhe tun?
Ich würde Dir nochmals dazu raten, die Dosis langsam zu steigern und dabei das Sertralin auch zu vierteln. Von 50 auf 100 zu gehen wird bei Dir vermutlich wieder heftige NW auslösen.
Dazu musst Du aber wissen, dass die NW nachlassen werden. Das - zusammen mit einer kleinst möglichen Aufdosierung - sollte Dir eigentlich helfen, diesen Prozess zu überstehen...und dann muss das Sertralin nur noch anschlagen.
Ich drücke Dir die Daumen dafür...

viel Erfolg!
Virginia

Re: Sertralin und Mirtazapin

Verfasst: 9. Mai 2009, 22:47
von hero68
Hallo an alle Antworter und Mitleser,

bin inzwischen viel zu ungeduldig/verzweifelt als das ich in Schritten aufdosieren könnte oder wollte.
Hab´s also mit der "Breitseite" versucht und bislang halten sich die Nebenwirkungen in einem erträglichen Rahmen.
Hoffe es ist den Einsatz wert!

Zum angerateten Klinikaufenthalt kann ich noch sagen, das es sich hierbei nicht um eine Art Kurklinik gehandelt hätte, sondern um ein sog. Landeskrankenhaus - wenn das hier jemandem was sagt.
Ich kenne das besagte Teil von innen durch eine Bekannte und habe große Vorbehalte dagegen. Kann natürlich sein, dass ich ungerecht bin.

Hoffe einfach nur noch, dass das Sertralin jetzt bald auch dauerhaft anschlägt.

Danke nochmals an alle für die guten Wünsche und die Ratschläge - auch wenn ich sie nicht alle befolgt habe.

Viele Grüße
R.

Re: Sertralin und Mirtazapin

Verfasst: 10. Mai 2009, 01:13
von BeAk
Lieber Hero,

wie darf ich das verstehen, Du kennst die Landesklinik durch eine Bekannte von innen?

Ich kenne auch Landeskrankenhäuser/Psychiatrien von innen. Bin im letzten Jahr alle paar Tage dort zu Besuch gewesen. Mein Vater hatte mehere Aufendhalte.

Die Psychiatrische Krankenhäuser die ich gesehen habe, waren besser ausgestatte als jedes andere Krankenhaus das ich kenne, in Bezug auf Einrichtung und Personal.

Ich drücke Dir die Daumen, das das Sertralin Dir hilft.

Re: Sertralin und Mirtazapin

Verfasst: 10. Mai 2009, 09:44
von hero68
Hallo Beatrix,

"kennen" ist wahrscheinlich zu viel gesagt. Hab eine Bekannte dort besucht und mir mal im Hinblick auf meine Situation bewußter angesehen.
Wahrscheinlich bin ich ungerecht und sehe wegen der Depression eh alles (zu) negativ!
Aber das macht die Krankheit ja u.a. aus.

Hoffe einfach nur noch auf die höhere Dosis!

Danke für´s Daumen drück - kann ich gut brauchen.

Gruß
R.

Re: Sertralin und Mirtazapin

Verfasst: 12. Aug 2009, 13:38
von hero68
Hallo an alle Forianer, Mitleser und Antworter!

Mein letzter Beitrag ist schonn eine Weile her.
Und es ging auch seit dem und wohl dank der empfohlenen Höherdosierung meines neuen Arztes (inzwischen 200 mg Sertralin und 0 mg Mirtazapin) sehr viel besser.

Ende Mai lernte ich sogar eine sehr liebe Frau kennen. War selber überrascht wie offen ich schon wieder war und auch ihr gegenüber sein konnte. Sie ging sehr souverän mit meiner Krankheit - die ja nicht mehr augenscheinlich war - um und sie und die Beziehung taten mir sehr gut.
Ich konnte endlich nach vielen Monaten der "Hölle" wieder ganz normal leben, fühlen
(positiv) und Dinge angehen.
Ich war fast schon glücklich.

Wir beschlossen dann sogar gemeinsam in Urlaub zu fahren.
Aber im Urlaub dann war sie völlig verändert. Nichts liebvoll-herzliches mehr so wie ich sie kennengelernt hatte.
Stattdessen coolness, Ablehnung, Zickereien.

Wir sprachen m.E. nicht ausreichend darüber, sie verschloss sich - wohl auch weil sie selber unsicher und geschockt darüber was mit ihr los war.
Schließlich rückte sie doch mit der Sprache raus und meinte sie wäre nicht verliebt, alles wäre zu schnell gegangen. Sie war auch selber damit unglücklich und enttäuscht.

Zugegeben hat sie auch einige Probleme am Start, aber die schienen nach und nach weniger zu werden und auch ich schien ihr so gut zu tun wie sie mir.

Mir zog das völlig den Boden weg, weil so ganz wiederhergestellt war ich ja noch nicht.

Seit ein paar Tagen ist die Trennung von ihrerseite jetzt "amtlich". Sie ist dennoch sehr liebevoll zu mir (wenngleich derzeit auch "nur" am Telefon), weiß wie ich wieder leide und wie verzweifelt ich bin und weil sie sich die Schuld gibt, dass meine Krankheit zurückgekommen und mein Lebenswille beinahe erloschen ist.

Es ist auch nicht nur die verlorene Liebe, die mich wieder an den Rand meiner Kräfte - eigentlich schon wieder darüber hinaus bringt, es ist auch die Angst, die immer mehr zur Gewissheit wird, dass - wie heißt es so schön - die nächste schwere Episode ansteht.
Und das obwohl ich soviel Medikamente nehme (Höchstdosis seit Ende Mai).
Müßte das Sertralin nicht zumindest einen Teil auffangen?

Ich habe das Gefühl es ist sogar noch schlimmer als zu Anfang dieser Depression - nur das ich diesmal die Erfahrung habe WIE LANGE und WIE UNERTRÄGLICH das wird.

Ich habe das Gefühl keine oder nicht mehr ausreichend Kraft zu haben das noch einmal durchzustehen. Jeden quälenden Tag wieder und wieder hinter mich zu bringen.

Verzweifelte Grüße
hero68

Re: Sertralin und Mirtazapin

Verfasst: 12. Aug 2009, 16:46
von Reve
Hallo Hero,

könntest du mit deinem Arzt nicht die Möglichkeit besprechen, aufgrund der besonderen Belastungssituation auf ein anderes Medikament umzusteigen, vielleicht wieder in Kombination mit einer kleinen Dosis Mirtazapin, die den Schlaf fördern könnte. (War so bei mir). Oftmals wirken die Medikamente ja nicht mehr, auch wenn sie in einer früheren Episode genutzt haben, jetzt geht es ja vorrangig darum, körperliche Symptome der Depression abzufangen.
Was die Psyche anbelangt aufgrund der plötzlichen Trennung, würde ich es an deiner Stelle gezielt und massiv mit Therapeutischen Gesprächen versuchen, indem du zusammen mit professioneller Hilfe andere Werte für dich definierst, Werte wie du auch ohne einen Partner zu deinem inneren Frieden zurückfinden könnntest. Über kleine Umwege, über täglichen Sport, über Bücher, über einen Tages/Krisenplan, über Informationen aus dem Forum, nimm dir alles zu Hilfe, was dich von deinem Elend wegbringen und dich irgendwann wieder zu dir selbst zurückführen könnte. Und wenn es manchmal bzw. sehr oft gar nicht klappen wird, dann nimms in dem Moment an, ruh dich einen Moment aus, besinn dich auf deine „Säulen“ und versuch weiterzumachen.

LG Carin

Re: Sertralin und Mirtazapin

Verfasst: 14. Aug 2009, 12:35
von hero68
Hallo Carin,

danke für Deine Antwort und Deine Ratschläge und Tips.
Mein Doc empfiehlt kein Wechsel des Medikaments. Das würde jetzt nichts bringen. Er glaubt auch nicht, dass ich wieder so tief abrutsche wie im Frühjahr.
So pervers es klänge, aber das ich in der Depression so fühle (verliebt sein) sei ein "gutes" Zeichen.
Er hat mir jetzt für die aktute Zeit Alprazolam verschrieben.
Bin aber noch nicht überzeugt ob ich´s nehme.
Will nicht zugedröhnt sein. Mal sehen.

Werde aber auch noch mal einen neuen Beitrag eröffnen und nach Erfahrungen fragen.

Gruß
hero68