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Depressionen, woher kommt ihr???

Verfasst: 27. Apr 2009, 18:02
von horcars
Kennt Ihr das auch? Da hat man irgendwann einmal die ersten Depressionen. Sie kommen und gehen. Dann kommen sie wieder und man nimmt Medikamente. Sie gehen und kommen wieder, nichts geht mehr, also rein in die Klinik. Und immer fragt man sich, fragt die Ärzte und die Theapeuten: Woher kommen sie denn ??
Man fängt an Bücher zu lesen, in Foren zu schreiben, und Therapeuten zu befragen.
Und dann geht es eigentlich erst richtig los mit der allgemeinen Verunsicherung.
Die Liste der möglichen Ursachen wird lang und länger. Kaum hat man sich an das Eine gewöhnt und beginnt, therpeutisch zu verstehen und zu verkraften, da kommen neue Ideen. Alles wird dann auf einmal unter den Überschriften Traumata und/oder PTBS neu verpackt. Wieder gibt es neue schlaue Bücher, die einem sagen, woran man es merkt und warum das so ist.
Ich habe inzwischen meterweise alles und doch nichts gesammelt und gelesen.

Ich frage mich und Euch, und was wissen wir nun wirklich, und was hat nun tatsächlich zu dem geführt, worunter wir leiden??
Ich weiss es nicht mehr, wisst Ihr es besser?
Was macht Euch heute sicher, dass ihr die Ursachen kennt und geht es euch damit auch besser?

Emotio
versucht immer wieder aus einer anderen Eeke zu durchleuchten

Re: Depressionen, woher kommt ihr???

Verfasst: 27. Apr 2009, 18:49
von otterchen
Hallo Emotio,

meine Depression ist für mich ein körpereigenes Bremssystem, das anfängt mich auszubremsen, wenn ich nicht mir entsprechend lebe.

Bei mir wurde die Depression erkannt - zum Glück - und ich hatte die Bereitschaft, daran etwas zu ändern... weil auch nur ich das kann.

Es gibt andere Menschen, die... sagen wir mal... "verkehrt leben" (um mal den Begriff Depression zu vermeiden).
Sie leiden unter ständig wiederkehrenden Kopfschmerzen, weil die Nackenmuskulatur verspannt ist, sie knirschen nachts mit den Zähnen, weil sie sich durch ihr Leben durchbeißen, und sie haben permanent Magen- und Darmbeschwerden (nur mal als Beispiel).
Zum einen wird - aus welchen Gründen auch immer - keine Depression diagnostiziert, zum anderen würden diese Menschen das womöglich auch weit von sich weisen: "was - ich? depressiv? niemals! ich bin doch nicht verrückt".
Und so bleiben sie immer in ihrem reaktiven Leben verhaftet, arrangieren sich irgendwie mit der Welt und begreifen nicht, dass sie ihre Welt selbst mitgestalten können.
Diese Menschen werden nie als Depressive in irgendeiner Statistik auftauchen, obwohl sie ihr Leben anscheinend nur als "Durchhalten" ansehen und nichts mehr vom Leben erwarten.


Ich begreife die Depression als ein mir eigenes Funktionssystem. Ich höre meiner Depression zu und lasse sie zu, weil sie mir was sagen will. Sie hat mich davor bewahrt, ein Leben zu führen, was andere für mich vorgesehen haben.
Ich habe nur viel zu lange nicht auf mein eigenes Bremssystem gehört.


Woher sie kommt? Aus mir selbst. Sie gehört zu mir und ist mein eigenes Warnsystem, auf das ich nun besser hören möchte. Sie braucht sich nun nicht mehr nachdrücklich in körperlichen Symptomen zu äußern, sondern ich nehme sie bereits viel früher wahr und kann mich ihr zuwenden.

Re: Depressionen, woher kommt ihr???

Verfasst: 27. Apr 2009, 20:23
von Germany
Hallo und Moin Emotio,

wenigstens weiss ich woher meine Depression kommt, ( hoffe deshalb auch dass sie irgendwann verschwindet ) ...habe mir das Buch -Trennung als Aufbruch- besorgt, weitergebracht hat mich nicht, interessant ist es aber allemal !
Je mehr ich mich mit der Depression beschäftige, um so unsicherer werde ich allerdings auch ob die Trennung und meine Verletzung die einzigen Gründe meines jetzigen Zustandes sind, ....Zweifel über Zweifel. Hoffentlich war meine Depri nicht schon lange latent vorhanden, davor und dass ich sie nicht mehr loswerden könnte habe ich Angst.
Somit wird auch bei mir die Liste von eventuellen Gründen länger und länger, ich kann uns allen nur wünschen, dass wir irgendwann die Depression hinter uns lassen, teu, teu !!

..wünsche uns allen einen möglichst schönen Abend, herzlichst, German

Re: Depressionen, woher kommt ihr???

Verfasst: 27. Apr 2009, 20:31
von Leni_25
@ otterchen

... ganz toll wie du das geschrieben hast.
Das gibt mir sehr viel. Danke

Re: Depressionen, woher kommt ihr???

Verfasst: 27. Apr 2009, 21:18
von whiskey
Hallo und guten Abend Emotio! Ich wäre Dir sehr dankbar, wenn Du mir einmal genau beschreibst, wie Du Dich in der D.phase siehst und ob Du in der Lage bist, Hilfe von Deinen Freunden, Deiner Familie anzunehmen. Es ist schwer, zu verstehen, was in einem Menschen los ist, wenn er depressiv ist. Wie sollte sich ein Partner Deiner Meinung nach verhalten? Kannst Du dazu etwas sagen? Ich danke Dir! Hübi

Re: Depressionen, woher kommt ihr???

Verfasst: 27. Apr 2009, 21:35
von Sieglinde1964
Ich wüsste auch zu gerne woher ich meine Depressionen habe. Das ging bei mir ganz schnell. Ich habe immer gedacht, für sowas hast du gar keine Zeit. Bei mir gab es allerdings noch so eine Art "Verstärker", die die Depression noch unterstützten, wie der Tod meiner Nachbarin, der Tod meines Vaters und unseres Familienfreundes.

Re: Depressionen, woher kommt ihr???

Verfasst: 27. Apr 2009, 22:44
von horcars
Hallo Ihr zusammen,
das waren Antworten, die mir das Gefühl vermitteln, verstanden zu werden. Euch vielen Dank dafür.Ich möchte heute Abend nur noch dem Einen und Anderen ein paar Gedanken zu seinen Zeilen geben:
Otterchen:
Mich erstaunt Deine Aussage, dass Dich die Depression davor bewahrt hat, ein Leben zu führen, was andere für Dich angesehen haben.

Ich für mich würde sagen, dass ich depressiv wurde, weil ich das Leben anderer geführt habe und mich zum Teil dadurch total übernommen habe. Jetzt versuche ich diese Anderen zu begreifen und stelle fest, dass es immer wieder neue Ursachen gibt.

German

wie kommst Du mit den vielen Gründen klar, und was tust Du gegen diese Depressionen?
Wie geht es Dir denn im Moment?

Hübi:

je nach Heftigkeit der Episode fühle ich mich, als hätte ich Blei anstelle Blut in meinen Adern. Freunde, die mich fragen und hören, dass es mir nicht gut gehen, haben damit arge Probleme damit, deshalb meide ich sie eher und sage ihnen, warum ich mich zurückziehe. Diese erschrockene Mitleidensmiene ertrage ich überhaupt nicht. Meine Famile, das ist in erster Linie meine Frau, denn die Kinder sind außer Haus, erfährt von mir, wenn die depressive Phase wieder einsetzt. Distanz ist für mich das Beste, nicht zu viel Nähe, aber dasein, wenn ich das Bedürfnis habe, sie schweigend in den Arm zu nehmen. Gelernt habe ich, dass ich im Gegensatz zu früher, wo ich nur noch schlafend und fürchterlich vor mich hinleidend meine Tage verbrachte, mich beim Auftauchen der Episode zwinge, morgens normal aufzustehen, gründlich die Zähne zu putzen, mich ordentlich zu duschen, die Haare zu waschen, sie zu föhnen, mich nach der täglichen Rasur einzucremen, auch die Füße einzucremen und sie zu massieren, die Fingernägel täglich zu überprüfen, dann ein Tupfer Eau de Toilette ( das klappt nicht immer, weil es mir manchmal zu intensiv riecht) dann anziehen, einen Tee kochen, ein Brötchen schmieren und die Zeitung lesen. - Ich bin zu Hause und stehe kurz vor der Rente.
Immer greifbar liegt ein kleienr Block, in den ich alles eintrage, was ich noch tun sollte, Einkommensteuer, Rasen mähen, Löcher bohren, Buch lesen.
Da suche ich mir dann etwas raus, erlaube mir aber auch Tage, in denen nichts passiert, ausser ganz bewusst faul rumzuliegen, ein Buch zu lesen und zwischendurch ein Nickerchen machen. Nur muss das auch bewusst ablaufen, dann erlebe ich die faulen Stunden, als einen sogenannte Erlauber.. weil ich es mir gönnen möchte.

Siglinde 1964

Ich denke, das was Du als Verstärker beschreibst, sind ganz normale Auslöser für Traurigkeit, ich denke ein Gefühl, das passt, wenn uns jemanden verläßt. In depressiven Phasen ist es manchmal nur schwierig, den Unterschied zu erkennen.

Ich wünsche euch eine gute, von angenehmen Träumen begleitete Nacht.
Emotio

Re: Depressionen, woher kommt ihr???

Verfasst: 27. Apr 2009, 23:32
von Kringel
Sorry, Emotio.
hab mein Post von letzter Nacht gelöscht. War keine so gute Idee, zu schreiben.
Wünsche dir alles Erdenklich Gute,
liebe Grüße,

kringel

Re: Depressionen, woher kommt ihr???

Verfasst: 28. Apr 2009, 07:39
von Germany
Guten Morgen Emotio,

>wie kommst Du mit den vielen Gründen klar, und was tust Du gegen diese Depressionen?
..hier habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt, 'eigentlich' bin ich mir sicher dass meine Depri nur durch die Trennung verursacht wurde und somit auch hoffentlich wieder gehen wird. Es sind aber eben Zweifel vorhanden ob nicht doch auch andere Gründe vorhanden sind.

>Wie geht es Dir denn im Moment?
..zur Zeit nehme ich nur Laif 900 und trinke am Abend meinen 'Einschlaftee', natürlich bin ich so oft wie möglich im Garten und versuche mich ständig mit irgendwas zu beschäftigen. Vor einem Monat ging es mir schlechter, im Moment geht es scheinbar aufwärts, ...dies wünsche ich auch Dir !!!

Was mir noch durch den Kopf geht, .... wie weit spielt bei Menschen in meinem/unserem Alter die Midlifcrises eine Rolle ?? ...besonders wenn man immer sehr ehrgeizig war und nun merkt dass die Kräfte nachlassen ??!!

Ganz liebe Grüsse, German

Re: Depressionen, woher kommt ihr???

Verfasst: 28. Apr 2009, 08:04
von otterchen
Hi Emotio,

nun... "vor einem Leben bewahrt" stimmt so nicht. Eher, dieses Leben noch weiter zu führen. Immerhin gehe ich auf die 50 zu, und ich habe dieses "falsche Leben" seit meiner Kindheit geführt.

Aber mir bringt es nichts, diesen vergangenen Jahren hinterherzutrauern. Gewiss, Gedanken daran lasse ich zu, und es macht mich auch traurig und wütend, aber ich will mich darin nicht verlieren, weil ich lieber nach vorne sehen möchte. Ich habe hier und jetzt die Möglichkeit, mein Leben in die Hand zu nehmen.

Bei mir kam die Depression aus dem Elternhaus, wurde mir praktisch in die Wiege gelegt, und mit diesem Negativ-Paket bin ich in die Welt gestartet; unfähig, mir das Recht herauszunehmen, das Leben zu führen, das mir entsprechen würde.
Ich habe die Menschen um mich herum immer ungläubig angesehen: wie machen die das: leben? Ich fühlte mich wie jemand, der das Geheimnis des Miteinander überhaupt nicht kennt - aber ich wusste, es gab dieses Geheimnis. Ich kam mir so wie ein Außenseiter vor, und ich habe unbewusst alles getan, um meine Unzulänglichkeiten zu verstecken.

1998 bin ich dann mit einer Depression richtiggehend zusammengebrochen und ich begab mich in eine Therapie. 2 Therapien, ein Klinikaufenthalt, dieses Forum sowie einiges an Fachliteratur eröffneten mir dann endlich dieses Geheimnis, wie man sein Leben führen kann. Hingeführt hat mich die Depression bzw. mein Ausliefern an sie, mein Öffnen für das, was zu lernen war, mein Lernwillen, mein Mut und meine Kraftreserven.



Emotio, ich stell mir gerade eine Frage: wenn da jemand mit Deinem Background, mit Deinen schrecklichen Erfahrungen ist - ich könnte mir kaum vorstellen, dass derjenige NICHT depressiv wird! Ich finde das fast schon normal. Es ist JETZT an der Zeit, gewisse Dinge für Dich aufzuarbeiten (genau deshalb treten sie jetzt in Dein Bewusstsein), und dafür brauchst Du all Deine Ressourcen. Die werden aus dem "normalen Funktionieren" abgezogen; die Depression bremst Dich soweit aus, damit Du Dich nur auf die Auflösung dieser Sache konzentrieren kannst.
Soweit zumindest mein Zusammenreimen bezüglich der Depression. Für mich hat sie durchaus eine Funktion, und für mich gehört sie einfach irgendwie zu meinem Ich. Für mich ist sie nichts Externes, keine Krankheit, die es loszuwerden gilt, sondern ein Warnsystem meiner Psyche, doch verdammt nochmal endlich ich selbst zu werden. Sie ist individuell verschieden, äußert sich sehr unterschiedlich, ist aber nicht (nur) auf ein Botenstoff-Phänomen im Gehirn zu reduzieren (schön einfach wär's: ADs einwerfen, und die Welt wird wieder rosarot).

Viele von uns verdrängen irgendetwas. Weil es so schmerzhaft ist, sich damit auseinanderzusetzen, weil wir fürchten, dass wir nicht die Kraft dazu haben, uns diesen Themen zu stellen, weil wir alleine sind und nicht wissen, wo wir uns Unterstützung holen können. Diese Verdrängung erlaubt uns ein sorgloses, unbeschwertes Leben - genau das Leben, was wir eigentlich führen wollen. Aber das empfinde ich als Trugschluss, denn das Verdrängte holt uns irgendwann böse ein.

Für mich gilt also:
woher kommt die Depression?
aus mir selbst.





Ein Diamant funkelt besonders schön, wenn er auf einem dunklen Untergrund zur Geltung kommen kann.

Re: Depressionen, woher kommt ihr???

Verfasst: 28. Apr 2009, 08:29
von whiskey
Guten Morgen Emotio! Ich hoffe, Du hattest eine gute Nacht und erholsamen Schlaf. Ich danke Dir für Deine Offenheit! Also ist es wahrscheinlich völlig "normal", dass mein Freund, er ist jetzt in der 6.Woche, mich ablehnt. Ich habe überhaupt keine Erfahrung mit Depressionen und mache, glaub ich, alles falsch. Wir wohnen in getrennten Wohnungen und er meldet sich fast gar nicht bei mir. Ich möchte gern für ihn da sein und habe es ihm auch immer wieder signalisiert. Er ist aber nicht in der Lage, mich um Hilfe zu bitten. Und, ich bin doch aber kein Hellseher! Für mich ist es schwierig, rauszufinden, ob er mich vielleicht gerade jetzt braucht oder aber in Ruhe gelassen werden will. Er spricht nie darüber. Dann denke ich, er fühlt sich im Stich gelassen. Meine Kraft läßt nach und die Ignoranz und Lieblosigkeit, mit der er mich behandelt, tut weh! Nun lese ich hier, dass dieses Verhalten ganz typisch ist und das gibt mir ein wenig Trost. Ich versuche, an mich zu denken und meine Kräfte zu schonen. Das ist aber sehr schwer, denn ich lieb ihn doch. Ich habe Angst, dass wir uns verlieren und dass er sich komplett abwendet. Ich lerne noch und bin sehr hilflos. Ich kann nicht mal aus Erfahrung sagen, dass alles wieder wird. Aber auch das habe ich hier gelesen und nun kann ich nur hofffen. Einen schönen Tag wünsche ich Dir! LG, Hübi

Re: Depressionen, woher kommt ihr???

Verfasst: 28. Apr 2009, 11:57
von kleene_sue
Guten Morgen :o)

Ich hatte jetzt seit 3 Wochen keine Therapiestunde mehr, weil mein Therapeut im Urlaub war und ich auch kein Termin habe, weil ich auf den Anruf einer Tagesklinik warte. Aufgrund dessen nutze ich jetzt mal dieses Thema die Gründe meiner Depression nochmal durch den Kopf gehen zu lassen, ich hoffe es ist ok?!

Mit meinem 2. Lebensjahr hat sich meine Mum einen neuen Mann geangelt, der bis zu meinem 16. Lebensjahr mein Stiefvater war (habe erst mit 14 erfahren, dass er Gott sei Dank nicht mein echter Vater ist). Und somit fing schon früh mein Leiden an: er hat nochmal mit ihr ein eigenes Kind gezeugt und ich war ab da an immer der Schuldige, bei allem, war ja nicht sein echtes Kind. Schläge, verbale Äußerungen, 1 Monat Hausarrest mit Einsperren im Zimmer und bei guten Noten gabs nie Lob und bei schlechten nur Kritik. Um 18 Zuhause sein, auch als ich 15 war, nur 20€ Taschengeld etc.
In der Schule war ich immer der Aussenseiter und als ich dann, als er weg war, "Freunde" gefunden hatte, wusste ich auch nicht wirklich mit umzugehen.
Der schönste Teil meines Lebens fing mit dem Kennenlernen meines jetzigen Freundes vor 4 Jahren an :o).
Ich habe 2 Ausbildungen gemacht, die nicht wirklich hätten sein müssen, weil meine 1. der 2. gleicht.

Doch letztes Jahr im November kam der große Knall:
Prüfungszeit, 44 Std. Arbeit die Woche (aufgrund Nebenjob), bin eines frühs nicht mehr aus dem Bett gekommen, Heulkrämpfe und das alles am Tag meines 1. Bewerbungsgespräches. Perfektionismus hat mich wohl dahin getrieben, was kein Wunder ist. War ja nie wirklich gut genug für jmd. anderem und dieses "für Andere" zeigt sich auch in meiner Berufswahl wieder: Arzthelferin und Krankenpflegehelferin.
Mein ganzes Leben, bis November, waren mir immer andere Menschen wichtig, deren Meinung und habe mich gar nicht mehr gespürt und wusste bis jetzt nicht, was ich in meinem Leben will ........... mit 23 ^^

LG

PS.: Sorry, wenns doch nicht hierher passt

.

Re: Depressionen, woher kommt ihr???

Verfasst: 29. Apr 2009, 12:50
von horcars
Hallo Schu,
hier passt alles her und Dein Beitrag macht so deutlich, wie tiefgreifend die Erlebnisse unserer Kindheit bleiben und wie lasnge sie uns dann begleiten.
Auch bei Dir kam es im Zuge eines erhöhten Stresspegels dann zum Absturz. Plötzlich halten uns die selbst gemachten Krücken nicht mehr aus und wenn wir Glück haben, beginnen wir zu begreifen, dass Krücken, oder Mauern die wir um uns leben, eben doch nicht helfen.
Du schreibst, der schönste Teil deines Lebens fing mit dem neuen Freund an. Das klingt schön und ich frage mich - quatsch Dich natürlich- was hat er in Dir bewirkt, dass Du heute entweder ohne Krücken laufen kannst oder die Krücken weiterhin benutzt sie aber nicht mehr wahrnimmst.
Was muss passieren, damit unsere Depressionen keine Nahrung mehr bekommen, wie kann man sie verhungern lassen.
Ich stehe im Moment vor einer schwierigen Entscheidung: Akzeptiere ich mein seelenloses Leben und nimm die kleinen Freuden genau so hin, wie die bescheuerten Depressionen.... was nur gehen wird, wenn ich auch in Zukunft mich und meine Gefühle verberge, Nähe vermeide und die Mauer um mich herum festige, oder akzeptiere ich es nicht und stürze mich kopfüber in ein Abenteuer, das mit großen Schmerzen und Ängsten verbunden ist und wo ich nicht sicher sein kann, ob ich, wenn ich es abgeschlossen habe, nicht verletzter und verrückter meinen Weg weitergehen muss.
Nächsten Mittwch weiss ich mehr
Gruß Emotio

Re: Depressionen, woher kommt ihr???

Verfasst: 29. Apr 2009, 15:56
von kleene_sue
Hallo Emotio,

Ja, die Kindheit legt den Grundstein für das nächste Leben in Sachen Handeln, Gefühle und Wahrnehmung der Umwelt und sich Selbst gegenüber .. leider (bei mir)

Ja der Streßpegel, ich habe bis November nicht gedacht, dass ich überhaupt Stress habe, deswegen ja der Nebenjob ^^

[Du schreibst, der schönste Teil deines Lebens fing mit dem neuen Freund an. Das klingt schön und ich frage mich - quatsch Dich natürlich- was hat er in Dir bewirkt, dass Du heute entweder ohne Krücken laufen kannst oder die Krücken weiterhin benutzt sie aber nicht mehr wahrnimmst.]

-> Mein Freund ist das Schönste überhaupt, was mir passieren kann und neben meiner Oma der wichtigste Mensch im Leben.
Sicherlich ist eine Beziehung nicht einfach, auch nach 4 Jahren, aber er nimmt mich so wie ich bin: äußerlich und innerlich. ER trägt mich auf Händen, er lacht viel UND kommt mit meinen Launen klar.
Was wäre wenn: ich glaube, wenn ich vor 4 Jahren erkrankt wäre, hätte er sich wohl getrennt, aber wir haben bis jetzt eine gute Basis für uns gefunden und sicherlich war es am Anfang super-schwierig für ihn und es auch zu akzeptieren, dass es neben seinem Wissenschaftlichem, welches angefasst werden kann, ich an Seelischem erkrank und nicht sichtbar ist.
Es hatt ca. 1 Monat gedauert, bis er mich verstanden hat, aber es ging auch nur, weil ich ihm meine tiefsten Gedanken erzählt habe, ihn einfach teil haben (muss natürlich vorsichtig sein, es nicht zu sehr zu vertiefen und ihn zu erschrecken)

Liebe Grüße

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