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Depressionen überwinden - mit Psychoterror?

Verfasst: 12. Feb 2009, 13:12
von beethoven
Hallo,

vielleicht kann mir ja hier jemand helfen.

Ich leide seit ca. 4 Jahren an starken negativen Verstimmungen. Ich war in den ersten zwei Jahren bei neun Ärzten und Psychotherapeuten und was ich dort erlebt habe war der reinste Psychoterror. Extremstes Mobbing, Beschimpfungen, Medikamentenmißbrauch, unerwünschte Weitergabe meiner Patientendaten waren Alltag. Mittlerweile kann ich diesen ganzen Propagandamüll von wegen es gäbe Hilfe und man müsse nur zum Arzt gehen nicht mehr glauben. Ich habe noch nie zuvor in meinem Leben Menschen erlebt die andere Menschen derart stark und systematisch fertig machen wie diese Ärzte und Psychotherapeuten. Das sind doch alles nur geldgeile, sadistische Psychopathen. Der Mensch ist nirgendwo so allein und auf sich selbst gestellt wie in einer Arzt- oder Psychotherapeutenpraxis.

Dazu noch ein Zitat von einem Neurologen, der ausgerastet ist, nachdem ich ihm schriftlich untersagt hatte weiterhin Patientendaten von mir weiterzugeben: "Sie sind zu mir gekommen, damit ich Sie behandle. Dann müssen Sie auch alles tun, was ich Ihnen sage und Sie haben kein Recht meine Anweisungen zu hinterfragen oder mir zu verbieten Ihre Krankendaten mit anderen Ärzten zu erläutern. Es ist die Aufgabe des Patienten dem Arzt zu vertrauen und alles zu tun, was er ihm sagt". So verhielten sich auch die anderen Ärzte und Psychotherapeuten, die ich aufgesucht habe.
Ein bißchen erinnert mich das ganze an einen Kinderschänderring, der die Kinder reihum gehen lässt, damit alle Beteiligten sich an diesen Vergehen können.

Was nicht stattfand ist alles, was man in einem beliebigen Patientenratgeber zur Depression lesen kann in dem Teil der beschreibt, was der Hausarzt, Psychotherapeut oder sonstiger Arzt untersucht oder behandelt. Eine Diagnose wurde mir nie mitgeteilt. Aufklärungen zur Diagnose, Behandlung oder zu Medimenten wurden nur abgerechnet. An meinem Zustand und den Verschlechterungen meines Zustands war ich natürlich selber schuld. Auch an den Nebenwirkungen der Medikamente war ich schuld. Ich müsse sie nur einnehmen wollen, dann würden die Nebenwirkungen verschwinden. Ansonsten müsse ich diese ertragen. Die kurzen Episoden in denen es etwas aufwärts ging waren natürlich nur den Anstrengungen des behandelnden Arzte oder Therapeuten zu verdanken. Zugört hat auch keiner. Manche haben sich berieseln lassen, wussten dann aber nur noch Bruchstücke von dem, was ich erzählt hatte. Andere haben mich regelmäßig unterbrochen oder sogar Monologe gehalten.

Mittlerweile kann und will ich keinem Arzt oder Psychotherapeuten mehr Vertrauen. Bevor ich einem Arzt oder Psychotherapeuten noch einmal etwas über mich erzähle, kann ich es auch gleich ins Internet stellen. Da habe ich auch nicht weniger Möglichkeiten über die Verbreitung zu entscheiden.

Was gibt es denn sonst noch für Möglichkeiten wie ich meinen Zustand verbessern kann? Oder bleibt mir nur mich von einem Arzt oder Psychotherapeuten zu Tode mobben zu lassen?

Ach ja, als ich vor zwei Jahren Jogging probiert habe hatte ich dabei meinen letzten suizidalen Impuls. Als ich aufhörte, bin ich alle zwei bis drei Tage 9 km auf einem Waldweg mit Steigungen und Gefällen gejoggt. Gebessert hat sich nichts. Es hat meinen Zustand nur verschlimmert.

Ich hoffe einer von Euch weiß etwas was ich tun kann.

Re: Depressionen überwinden - mit Psychoterror?

Verfasst: 12. Feb 2009, 14:33
von hiccups1980
Hallo beethoven,

das tut mir leid, was dir passiert ist. Du weißt, daß das gegen das Gesetz ist, denn die Ärzte sind an die Schweigepflicht gebunden. Wäre mir so etwas passiert, dann hätte ich die so was von verklagt... ich wär noch depressiv, aber durch das Schmerzensgeld stinkreich.

Ich verstehe, daß du nach so etwas natürlich erstmal dich keinem Arzt mehr anvertrauen willst. Auch wenn ich denke, daß das der falsche Weg ist. Aber mach deine Pause von den Ärzten. Erstmal sacken lassen ist dennoch klug.

Neben Ärzten gibt es auch SELBSTHILFEGRUPPEN, in denen man mit anderen Betroffenen reden kann und sich austauschen kann. Ich war in meiner Tagesklinik in einer Gruppentherapie und ich hab die Erfahrung gemacht, daß die GrTh mir geholfen hat und kein einziger Anwesender irgend etwas aus der Therapie erzählt hat.

Ich wünsche dir alles Gute. LG hiccups.

Re: Depressionen überwinden - mit Psychoterror?

Verfasst: 12. Feb 2009, 17:27
von BeAk
Lieber Hiccpus,

wenn Du mit einer Überweisung zu einem Arzt gehst, wird dem überweisenden Arzt automatisch ein Bericht zugesannt. Wenn man das nicht möchte, darf man sich nicht überweisen lassen oder muss dem behandenden Arzt am besten schriftlich mitteilen, das er keine Infos an andere Ärzte raus geben darf.

Re: Depressionen überwinden - mit Psychoterror?

Verfasst: 12. Feb 2009, 17:37
von hiccups1980
Hallo Bea,
danke für die Aufklärung, jedoch bin ich nicht der Threadstarter und habe daher auch keine Probleme mit diesen Überweisungen.
LG hiccups.

Re: Depressionen überwinden - mit Psychoterror?

Verfasst: 12. Feb 2009, 20:40
von Lee
Hi!

Ich habe Vertrauensbruch und Verletzung der Schweigepflicht durch einen Verhaltenstherapeuten erlebt. Drei Mal sagen "Ich möchte nicht, dass ein Arztbrief versandt wird!" wurde mit "Aber, selbstverständlich mache ich nichts, das nicht mit Ihnen abgesprochen ist!" beantwortet. Rausgegangen ist trotzdem alles. Seitenlang, bis ins intimste Detail, was ich nur durch einen dummen Zufall herausgefunden habe. Seitdem kommuniziere ich solche Anweisungen schriftlich - und habe nur gute Erfahrungen damit gemacht. Niemand ist ausgeflippt. Im Gegenteil, die meisten Behandler waren froh, sich Arbeit zu ersparen.

Therapeuten sind Begleiter, die auf einem Gebiet bestens ausgebildet sind. Aber sie sind nicht klüger, reifer oder weiser als andere Menschen. Daher glaube ich nicht, dass es sinnvoll ist, sie zu meiden. Andere Menschen gibt es nicht.

Meine Idee wäre: Profitiere vom ihrem Fachwissen, baue dir zusätzlich ein soziales Netz auf, das dich stützt, und eigne dir soviel Wissen über deine Krankheit an wie möglich. Je mehr Beine dein Lebens-Tisch hat, desto standfester ist er.

Alles Gute

Lee

Re: Depressionen überwinden - mit Psychoterror?

Verfasst: 12. Feb 2009, 22:04
von beethoven
Hallo

Erstmal danke für Eure bisherigen Antworten.

Zum Umgang mit Patientendaten:
Ich finde es unter aller Sau, wenn jemand von sich behauptet ich solle ihm vertrauen und ich mich dann bei dritten oder im Internet informieren muss, wann diese "Vertrauensperson" Informationen über mich weitergibt. Ich denke das mindeste wäre es, wenn die Ärzte und Psychotherapeuten ihre Patienten darüber informieren würden, was sie an wen weitergeben. Ansonsten ist das für mich nicht vertrauenswürdig.

Im übrigen bin ich privat versichert und damit gab es in keinem der von mir beanstandeten Fälle einen Überweisungsschein. Aber auch ohne Überweisungsschein gilt eine ähnliche Regelung, wenn man zur gleichen Zeit oder etwas zeitversetzt bei zwei Ärzten mit der gleichen Symptomatik in Behandlung ist, reicht es, wenn der Arzt die Zustimmung des Patienten annimmt. Das scheint auch bei einem Arztwechsel wegen Unzufriedenheit mit einem Arzt zu gelten, wenn beide Ärzte durch einen Zufall voneinander erfahren. Ich habe immer nur dann davon erfahren, wenn mir die Ärzte diese Konsilien und Arztbriefe in Rechnung stellten. Wäre ich gesetzlich versichert, dann hätte ich nie davon erfahren.

Zudem steht die Zustimmung eines Patienten zu allem möglichen häufig wahrheitswidrig in der Patientenakte. Der Patient der nicht nach jedem Arztbesuch in die Akte Einsicht nimmt und falschen Darstellungen schriftlich widerspricht hat dann Pech gehabt. Dann helfen auch keine Gerichte mehr. Die Patientenakte ist meistens eher eine Wunschliste des Arztes oder Therapeuten als eine Dokumentation der Behandlung.

Das war aber nur das Tüpfelchen auf dem i. Viel schlimmer waren die ständigen Beschimpfungen und Beschuldigungen. Laut den von mir aufgesuchten Ärzten und Psychotherapeuten bin ich an allem selbst schuld.


Zur Ausbildung von Therapeuten:
Nachdem mich bisher kein Arzt oder Therapeut über irgendetwas aufgeklärt oder informiert hat, weiß ich nicht wie gut deren theoretisches Wissen ist. Ich weiß aber, dass Sie unfähig waren auch nur einfachstes Grundlagen der Psychologie praktisch anzuwenden. Ich habe bei keinem etwas über mich oder über die Krankheit gelernt. Da kann ich genausogut eine Bildzeitung von vor einem Jahr oder eine Rede von Franz Josef Strauß zum politischen Aschermittwoch lesen, da habe ich genausoviel Polemik und Information wie bei einem Termin mit einem Arzt oder Psychotherapeuten. Dogmatisch wie die katholische Kirche im Mittelalter beschreibt sehr gut die Arbeitsweise der von mir aufgesuchten Ärzte und Psychotherapeuten. Ich konnte bisher nichts von ihnen lernen und bezweifle, dass sich das in Zukunft ändern wird.

Charakeristisch war auch, dass sie nur über mich reden wollten, aber nie mit mir.


Insgesamt scheint mir aber die Dramatik meiner Lage nicht ganz rübergekommen sein. Wenn ich das was ich bisher bei Ärzten und Psychotherapeuten durchgemacht habe noch einmal erleiden muss, überlebe ich das mit großer Wahrscheinlichkeit nicht.
Der Ausdruck "zu Tode mobben" war ernst gemeint. Man könnte auch sagen "in den Selbstmord mobben". Das ist es genau, was ich nicht möchte. Und weswegen ich aus rationalen Gründen dem Gefühl keinem Arzt oder Psychotherapeuten mehr vertauen zu können nachgebe. Noch hänge ich zu sehr an meinem Leben um mich durch Mobbing töten zu lassen.


Das reicht jetzt für heute. Ich brauche jetzt erstmal eine Pause von dem Thema.
Zu den SELBSTHILFEGRUPPEN schreibe ich dann morgen etwas. Und zur Diagnose Depression.
Ach ja, was mich noch stark belastet ist, wie verbittert und freudlos mich das durchlebte gemacht hat. Ich hasse diesen Zustand.

Grüße

Re: Depressionen überwinden - mit Psychoterror?

Verfasst: 13. Feb 2009, 09:50
von Reden
Hallo Beethoven

Wenn du derzeit nicht zum Arzt oder Thera gehen möchtest, kann ich das erst mal gut verstehen. Es gibt aber zum Glück auch noch andere Ärzte und Theras, die nicht so schrecklich sind wie die an die du geraten bist.

Was mir vor drei Jahren super geholfen hat, war ein Besuch beim klassischen Homöopathen. Nach zwei Besuchen dort ging es mir drei Jahre besser. Die Depression ist zwar jetzt wieder voll ausgebrochen, aber drei Jahre lang ging es mir relativ gut.
Allerdings ist der Heilpraktiker nicht ganz billig, aber wenn du privat versichert bist übernimmt das die KK in einigen Fällen.
Ist nur so eine Anregung und es wäre erst mal kein Arzt.

Gruß Chrissi

Re: Depressionen überwinden - mit Psychoterror?

Verfasst: 13. Feb 2009, 11:56
von Lee
Hi,

>>> Insgesamt scheint mir aber die Dramatik meiner Lage nicht ganz rübergekommen sein.

Doch, ist angekommen.

>>> Wenn ich das was ich bisher bei Ärzten und Psychotherapeuten durchgemacht habe noch einmal erleiden muss, überlebe ich das mit großer Wahrscheinlichkeit nicht.

So dachte ich auch mal. Nachdem mich mein Ex-Thera verraten, verarscht und verhöhnt hatte und ich in dieser Situation keine professionelle Hilfe gefunden habe, war sehr lange Paul G. Quinnetts Buch "Es gibt etwas Besseres als den Tod" mein Begleiter. Dazu kamen nach und nach aber andere Bücher. Über das Scheitern, über Qualitätssicherung in der Psychotherapie und über die Frage, warum Menschen nicht immer das tun, was sie predigen. Je mehr Wissen ich mir angeeignet habe, desto besser konnte ich mir selber helfen. Ich will damit nicht sagen, dass Bücher DER Weg sind, aber wenn du von außen keine Hilfe annehmen möchtest oder dir keine angeboten wird, bleibt dir nur, dich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen.

Such dir irgendwas, das zu dir passt, und das du im Moment leisten kannst. Tu irgendwas, damit du dich nicht mehr so hilflos fühlst. Und wenn's nur eine Winzigkeit ist. Wenn du z.B. beim Joggen allein auf dumme Gedanken kommst, schließe dich einer Gruppe "Joggen für Depressive" an, bei der ggf. ein Thera mitläuft. Sowas gibt's. Wenn nicht, gründe eine solche Truppe. Richte deine Wut nicht gegen dich, sondern wandele sie in was Konstruktives um. Engagiere dich z.B. in der Patientenhilfe zum Thema "Umgang mit Patientenakten". Jedes Schrittchen, das du leisten kannst, hilft dir, dich nicht mehr so wütend, verbittert, ausgeliefert und machtlos zu fühlen. Daraus ergibt sich alles Andere.

Viel Glück

Lee

Re: Depressionen überwinden - mit Psychoterror?

Verfasst: 13. Feb 2009, 12:27
von HelH3
Also, Beethoven,

beim Lesen deiner Texte habe ich ein ganz ungutes Gefühl, vermutlich nicht nur, weil mich deine übersteigerte, hysterische Wortwahl abstößt: „Kinderschänderring“, „zu Tode mobben“,
„sadistische Psychopathen“, „Medikamentenmissbrauch“ – und dabei erwähnst du an keiner Stelle konkret, was genau dir all die Ärzte und Therapeuten denn so Schreckliches angetan haben sollen, mal abgesehen von dieser angeblichen Äußerung jenes Neurologen. Fällt dir eigentlich auf, dass du permanent und zwanghaft nach Schuldigen und Verfehlungen suchst? Du sprichst pauschal allen Ärzten und Therapeuten jegliche Behandlungskompetenz ab, wehrst dich vehement gegen Diagnostik, Medikation, Therapie und Dokumentation, und wenn du mit einem Behandler „durch“ bist, beginnst du das gleiche Spielchen mit dem nächsten.

In Fällen der Mit- und Nachbehandlung sind Ärzte übrigens tatsächlich insoweit von der Schweigepflicht befreit, als dass das Einverständnis des Patienten anzunehmen ist.
Das einzige, was mir an deinen Ausführungen wirklich glaubwürdig erscheint, ist deine Einsicht, an starken negativen Verstimmungen zu leiden. Kann es sein, dass du vor allem wütend darüber bist, dass bei dir eben nicht primär Depression, sondern etwas anderes diagnostiziert wurde, mit dem du nicht identifizieren kannst und willst…? Und das gleich von mehreren Ärzten hintereinander…? Aber nee, is klar, DIE sind natürlich alle Psychopathen…

Re: Depressionen überwinden - mit Psychoterror?

Verfasst: 13. Feb 2009, 15:46
von winnie
Hallo Helena,

genau der gleiche Gedanke kam mir beim Lesen hier spontan auch.
Der Text erinnerte mich irgendwie an einen Forenschreiber von vor einigen Jahren - M. ("B.c.") - der auch ganz fürchterlich über seine Behandler herzuziehen pflegte. Mit der Zeit (und bei zunehmender Beitragszahl) wurde allerdings immer klarer, wo sein Problem wirklich zu liegen schien.


Hallo Beethoven,

was haben Dir die Ärzte denn gesagt, was Dir fehlt? Du schreibst, Du hättest nie eine Diagnose erhalten, aber irgendwas müssen sie Dir doch gesagt haben? Und welche Medikamente hat man Dir denn angeraten?

Es irritiert mich etwas, daß Du nicht nur an EINEN schlechten Therapeuten/Arzt geraten sein willst, sondern daß gleich ALLE so schlimm gewesen sein sollen. Nach dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit eher verwunderlich. Wie kam das, Deiner Meinung nach?

Grüße,
Winnie

Re: Depressionen überwinden - mit Psychoterror?

Verfasst: 13. Feb 2009, 20:45
von beethoven
Hallo

Zuerst einmal zur Diagnose:
Bisher hat mir kein Arzt oder Psychotherapeut direkt eine Diagnose mitgeteilt oder mich darüber aufgeklärt was das bedeutet. Da laut GoÄ eine Rechnung eines Arztes oder Theras eine Diagnose enthalten muss, haben die meisten eine Diagnose auf die Rechnung geschrieben. Bei zweien musste ich erst die fehlende Diagnose anmahnen. Die Rechnung war eigentlich das Hauptkommunikationsmittel der Ärzte mit mir. In fast allen Fällen war bei den in der Rechnung genannten Diagnosen Depression dabei ansonsten ein ziemliches Durcheinander ohne Gemeinsamkeiten. Wegen diesem Strohhalm bin ich auch hier in diesem Forum.

Was ich bisher zu den typischen Symptomen der Depression gelesen habe passen ein paar Symptome, einige aber überhaupt nicht. Hier wäre es sicherlich mal sinnvoll mit jemanden daürber zu sprechen, der Ahnung von dem Thema hat. Ärzte und Psychotherapeuten scheinen hier aber nicht viel Ahnung zu haben. Denen scheint es nur darum zu gehen so schnell wie möglich einen Behandlungspfusch zu beginnen. Bevor ich also ernsthaft die Depression als Diagnose akzeptieren kann sollten diese Widersprüche ausgeräumt werden.

Auch wäre es sinnvoll körperliche Ursachen auszuschließen. Eine Untersuchung der Hormonspiegel, auf Schwermetalle und andere Gifte und auf Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten wäre sicherlich sinnvoll. Das scheint aber keine Aufgabe von Ärzten zu sein.


Bei einer Heilpraktikerin war ich auch mal. Ist mir erst durch den Beitrag von Chrissi80 wieder eingefallen. Das hat aber auch nichts geholfen. Aber zumindest hat die mir nicht geschadet.

Ich glaube nicht, dass mir eine Selbsthilfegruppe helfen könnte. Zum einen belasten mich negative Erfahrungen und Empfindungen anderer häufig sehr stark. Ich habe bisher auch noch nirgends einen Bericht oder eine Schilderung eines Menschen gelesen, der auch nur ansatzweise ähnlich empfindet wie ich oder ähnliches erleidet. Zum anderen empfand ich reden nie als besonders hilfreich. Bei den Ärzten und Psychotherapeuten war reden extrem anstrengend. Auch meine Familie würde gerne mit mir darüber reden, aber ich finde es zu anstrengend und es bringt mir auch mit nichts mit ihnen zu reden. Insgesamt empfinde ich auch Sprache als vollkommen unzureichend und undifferenziert um Gefühle und Empfindungen auszudrücken. Auch Musik oder andere Kunstformen scheinen mir nicht dafür geeignet.


An Lee:
Ich hasse nicht mich selbst, sondern das was zur Zeit in mir ist und diese ganzen negativen Gefühle verursacht.

Bücher lesen könnten schon ein Weg sein. Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Das Problem ist nur, dass ich mittlerweile starke Konzentrationsprobleme habe. Besonders beim Lesen. Worum geht es denn in dem von Dir genannten Buch. Nachdem ich mich sehr für Marketing und Human Resource Management interessiere sind mir auch einige psychologische Grundlagen bekannt. Ich kann mir schon vorstellen, woher dieses von mir bei einigen Ärzten und Psychotherapeuten beobachtete Verhalten kommt. Welche Bücher könntest Du denn sonst noch empfehlen?


Zu dem was La Helena und Winnie geschrieben haben, schreibe ich dann morgen oder übermorgen etwas. Nur soviel schon vorweg: Ich bin mir durchaus bewusst, wie meine Beiträge wirken und habe schon sehr oft darüber nachgedacht welche Fehler ich begangen haben könnte. Schön, dass Ihr den gleichen Gedanken auf so unterschiedliche Weise geäußert habt.

Grüße

Re: Depressionen überwinden - mit Psychoterror?

Verfasst: 13. Feb 2009, 20:52
von flocke
So, ich hoffe das geht jetzt nicht schief...

ABER,

ich denke dir kann man nicht helfen *punkt*

Die Experten sind für dich generell keine (wegen der schlechten Erfahung die du gemacht hast)

Betroffene sind auch keine Hilfe, weil es dich zu sehr belasten würde....

Bücher gehen auch nicht, weil du dih nicht ausreichend konzentrieren kannst...


Warum lässt du es dann nicht einfach und hoffst auf ein Wunder?

Oder vielleicht fällt dir ja auch noch eine Möglichkeit ein es NOCH schlimmer zu machen...


Flocke

Re: Depressionen überwinden - mit Psychoterror?

Verfasst: 13. Feb 2009, 21:04
von Wycombe1
I am sorry, als ich deinen thread gelesen habem, war mein erster spontaner gedanke: das ist ein (provozierender) fake.... Hm.

Ich habe keine schlechte Erfahrungen mit Ärzte oder Therapeuten gemacht. Meine Hausärztin ist gut, meine Verhaltenstherapeutin ist gut und andere Ärzte die man noch so hat sind auch gut. Gefällt mir einer nicht, dann wechsel ich, aber das ist mir in meinem 39-jährigen Leben vielleicht 2 - 3 x passiert.

Du blockst alles ab - aber wie soll da geholfen werden? Du lehnst Diagnosen ab, weil du sagst, die Ärzte haben ja sowieso keine Ahnung und mobben und manipulieren und und und.... Tausend Gründe gesucht (und für dich wohl gefunden) um alles abzulehen, alles ist schlecht, gegen dich und kann dir sowieso nicht helfen.

Ja, wenn du diese Einstellung hast - sorry, dann ist dein Leidensdruck wohl nicht gross genug und du musst weiter bei deiner Meinung bleiben.


Wycombe1

Re: Depressionen überwinden - mit Psychoterror?

Verfasst: 13. Feb 2009, 22:22
von Karla
Hallo beethoven, ich bin neu hier im Forum, deshalb nur eine kurze Antwort.
Gerade sich mit anderen Menschen zu unterhalten über die Krankheit half mir sehr. Ohne die Ärzte und Therapeuten würde es mir nicht wieder so gut gehen, obwohl ich nach einer vor 4 Jahren ausbrechenden Depression noch nicht wieder ganz gesund bin.
Eine Therapie braucht man nicht zu machen, wenn man nicht möchte. Du selbst kannst entscheiden und wenn der Therapeut oder die Therapeutin mir nicht passt, breche ich die Therapie ab. Das Ärzte sich über den Patienten austauschen müssen, ist völlig normal. Gemeinsam sind sie stark.
Du schreibst, dass Du Dich sehr schlecht konzentrieren kannst und einige Symptome gegen eine Depression sprechen. Da fällt mir ein, als ich stationär war und an einen Gruppengespräch teil nahm, war ein Patient dabei, der eine andere Krankheit hatte. Ich möchte Dir nicht zu nahe treten. Vielleicht hast Du eine andere psychische Erkrankung, da ja Deine Krankheit auch so lange geht. Wie sieht es mit Deiner Krankheitseinsicht aus? Eine Depression schafft man nicht alleine zu besiegen, nur mit Hilfe der Familie, Ärzten und wenn nötig einer Therapie.
Der Patient, den ich bei diesem Gruppengespräch kennen gelernt hatte, hatte eine Psychose. Er konnte sich nicht konzentrieren und war sehr, was seine Symptome an gingen, wegschiebend und fühlte sich mißverstanden.
Damit sage ich jetzt nicht, dass Du eine Psychose hast, nicht, dass es jemand falsch versteht, ich bin kein Arzt, nur eine Frau, die in ihren Leben 2 schwere Depressionen hinter sich hat.

Herzliche Grüße von Karla

Re: Depressionen überwinden - mit Psychoterror?

Verfasst: 14. Feb 2009, 00:21
von BeAk
Lieber Beethoven,

Du hast geschrieben, das Du in Besitz der Rechnungen Deiner Behandler bist. Auf diesen hast Du auch diverse Diagnosen gefunden.
Diagnosen werden auch in Buchstaben-Nummern-Kombinationen ausgedrückt. Hier eine meiner aktuellen Diagnosen F33.4G
Der letzte Buchstabe G oder V steht für G =gesichert, V =Verdacht auf.

Hier ein Link zum ICD 10, dort kannst Du all Deine Diagnosen nachschauen.

http://www.dimdi.de/static/de/klassi/di ... /index.htm

Ich schlage Dir vor, Dich ehrlich mit deinen Diagnosen auseinander zu setzen. Du kannst weiteres Material im www dazu finden.
In einer ehrliche Auseinandersetzung mit den Symptomen und ihrer Entstehung kannst Du die Stimmigkeit der Diagnose feststellen.

Ich vermute, das Deine Depression eher ein nachgeordnetes Problem ist.

Re: Depressionen überwinden - mit Psychoterror?

Verfasst: 14. Feb 2009, 00:51
von gfb
Also... je mehr ich in diesem Thread lese, desto ärgerlicher werde ich!

>Das sind doch alles nur geldgeile, sadistische Psychopathen.

...was mal "eben so" voraussetzt, dass du ALLE Ärzte und/oder Therapeuten kennst.

Tatsächlich?

>Bevor ich einem Arzt oder Psychotherapeuten noch einmal etwas über mich erzähle, kann ich es auch gleich ins Internet stellen.

Bist du dir sicher, dass du

1. die "Natur" des Internets verstanden hast und

2. den Begriff "Schweigepflicht" schon mal gehört hast und

3. diese beiden Dinge in einen sinnvollen Zusammenhang bringen kannst?

Wirklich?

>Viel schlimmer waren die ständigen Beschimpfungen und Beschuldigungen.

Therapie ist harte, verdammt harte Arbeit - und dazu gehört auch Kritik von außen, des Weiteren so etwas wie Selbstreflektion, SICH
hinterfragen, auch UND GERADE wenn's weh tut?

(Und das TUT weh!)
Kann das angehen, dass diesbezüglich bei dir das eine oder andere Defizit besteht?

>Ich weiß aber, dass Sie unfähig waren auch nur einfachstes Grundlagen der Psychologie praktisch anzuwenden.

DAS und

>...der Ahnung von dem Thema hat. Ärzte und Psychotherapeuten scheinen hier aber nicht viel Ahnung zu haben.

ist natürlich ein ganz ganz GANZ starkes "Argument", vor allem angesichts des Umstands, dass Fachärzte und Therapeuten in aller Regel eine 10-jährige Ausbildung hinter sich haben und angesichts von

>Nachdem ich mich sehr für Marketing und Human Resource Management interessiere sind mir auch einige psychologische Grundlagen bekannt.

So so, die "Humans" sind also eine "Ressource", die "gemanaged" werden kann - und also auch "gemanaged" WIRD, weil: im doch "eher etwas begrenzten" BWL-Horizont wird gemacht, was gemacht werden KANN, WEIL es gemacht werden kann!

Bist du dir sicher, dass die "Humans" in ihren "psychologischen Grundlagen" in der einschlägigen BWL-Literatur für die "high potentials" und "opinion leaders" resp. "decision makers" oder "movers" (weitere Phrasen auf Anfrage, ich bin da gar nicht "so"!) auch nur ANNÄHERND adäquat erfasst werden?

Wirklich?

Magst du nicht DOCH noch mal darüber nachdenken?

Auch wenn es das selbstgedrechselte "Welt"-Bild in's Wanken bringt?

"Bullshit-Bingo" sagt dir etwas?

Lass' mich raten: du bist noch recht jung, keine 30 oder so - und es nervt dich, dass deine "Befindlichkeitsstörungen" der stromlinienförmigen "Karriere" derzeit doch etwas abträglich sind...

Im Übrigen schliess ich mich mal ganz zwanglos den Beiträgen von Flocke/Wycombe1/Winnie an...


Friedrich (kopfschüttelnd-amüsiert)

P.S.: du meine Güte, was hat die KohlÄra nur produziert???

Re: Depressionen überwinden - mit Psychoterror?

Verfasst: 14. Feb 2009, 01:09
von tomroerich
Ich habe bisher auch noch nirgends einen Bericht oder eine Schilderung eines Menschen gelesen, der auch nur ansatzweise ähnlich empfindet wie ich oder ähnliches erleidet.

Hallo Beethoven,

die Vorstellung, besonders leidend zu sein und dadurch eine Sonderstellung einzunehmen, ist Krankheitsgewinn. Er wird dich dazu verführen, dein Leiden nicht aufzugeben, sondern es zu pflegen, weil du davon profitierst, ganz außergewöhnlich leidend zu sein - so wie niemand sonst.

Acuh sonst klingt vieles danach, dass du keinerlei Interesse daran hast, dein Leiden aufzugeben, sondern es statt dessen zu kultivieren.

Natürlich wird unter diesen Voraussetzungen ein Helfer ein Feind, weil er dich befreien will, was aber nicht dein Interesse ist.

Viele Grüße von

Thomas

Re: Depressionen überwinden - mit Psychoterror?

Verfasst: 14. Feb 2009, 01:17
von Depressionen
Hallo Beethoven,
warum hast Du eigentlich etwas über die Weiterleitung Deiner Daten.
Der Körper ist als ganzes zu sehen.
Und um so mehr Daten von verschiedenen Ärzten ineinander fließen, um so genauer kann eine Diagnose gestellt werden.

Ich finde wenn man diesen Austausch seiner Daten nicht gestattet.
Schädigt man sich dadurch nur Selber.

Was gerade bei Dir auch offensichtlich so ist.
Nicht nur der Arzt sondern in erster Linie auch der Patient sollten eine sachliche Kommunikationsbereitschaft zeigen

Alles Gute wünscht Dir Junker Joerk.

Re: Depressionen überwinden - mit Psychoterror?

Verfasst: 14. Feb 2009, 13:16
von Lee
Hi!

>>> Was ich bisher zu den typischen Symptomen der Depression gelesen habe passen ein paar Symptome, einige aber überhaupt nicht. Hier wäre es sicherlich mal sinnvoll mit jemanden darüber zu sprechen, der Ahnung von dem Thema hat. Ärzte und Psychotherapeuten scheinen hier aber nicht viel Ahnung zu haben.

Doch, natürlich haben die Ahnung von ihrem Fachgebiet. Aber genau das ist der Punkt: Die Disziplin "Psychologie" zum Beispiel ist sehr umfangreich. Kein Mensch kann alle Inhalte drauf haben. Daher spezialisieren sich die Psychologen auf einen Teilbereich. Die klinische Psychologie ist nur einer davon. Werbepsychologie (Marketing?) ein völlig anderer. Selbst ein klinischer Psychologe kennt sich nicht mit allen Störungen gleich gut aus oder behandelt alle. Du musst also zu einem gehen, der sich auf deine Störung spezialisiert hat. Depression sollten die meisten auf dem Zettel haben, aber wenn bei dir noch andere Diagnosen zur Diskussion stehen, musst du suchen. Das dauert manchmal lange, aber das ergeht dir mit körperlichen Erkrankungen u.U. genauso.

>>> Auch wäre es sinnvoll körperliche Ursachen auszuschließen. Eine Untersuchung der Hormonspiegel, auf Schwermetalle und andere Gifte und auf Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten wäre sicherlich sinnvoll.

Das kannst du doch anleiern. Du bist mündiger Patient, kannst dich im Netz informieren, welche Untersuchungen du durchgeführt haben möchtest, und dann winkst du mit deiner Privatversicherung.

>>> Ich hasse nicht mich selbst, sondern das was zur Zeit in mir ist und diese ganzen negativen Gefühle verursacht.

Zu welcher "Fraktion" gehörst du? Meinst du, dass du dein Gehirn und deine Umwelt in deinem Sinne beeinflussen kannst oder glaubst du, dass irgendwas oder die Welt draußen etwas mit dir macht, dem du ausgeliefert bist?

Wenn du kannst, mach dir die erste Einstellung zu eigen. Ob sie richtig ist oder nicht, spielt keine Rolle. Alles, was dich aus der Opferrolle rausbringt, hilft gegen die Depression und bei der Kommunikation mit deiner Umwelt.

>>> Ich bin mir durchaus bewusst, wie meine Beiträge wirken und habe schon sehr oft darüber nachgedacht welche Fehler ich begangen haben könnte. Schön, dass Ihr den gleichen Gedanken auf so unterschiedliche Weise geäußert habt

Hast du dich auch schon gefragt, was es dir bringt, andere vor den Kopf zu stoßen? Das tust du, wenn du dich undifferenziert über Ärzte und Psychotherapeuten äußerst. In Wut und Verzweiflung sind Rundumschläge verständlich, vielleicht machen sie sogar Freude, aber auf Dauer führt dich ein solches Verhalten ins Abseits. Wenn du tatsächlich nicht nur provozieren, sondern Ratschläge von den Foristen haben möchtest, musst du berücksichtigen, dass sich viele von ihren Ärzten und Therapeuten Hilfe erhoffen und ihnen jede Menge positiver Gefühle entgegenbringen. Wie du liest, kommen da undifferenzierte Äußerungen nicht gut. Die Vehemenz, mit der du dein Thema proklamierest, ist in diesem Forum außerdem nicht gern gesehen. Mach so weiter und dein Fred wird geschlossen.

Andersherum finde ich es aber auch nicht hilfreich, wenn Foristen einem (alten) Neuling via Ferndiagnose eine schwere Erkrankung unterstellen und ihn dann für sein Verhalten mit Spott und Häme überziehen. Wenn jemand tatsächlich ein gestörtes Verhältnis zur Realität hat, sucht er sich das genauso wenig aus wie andere ihre Depression und verdient den gleichen Respekt wie alle Menschen.

>>> Worum geht es denn in dem von Dir genannten Buch.

Meinst du den Quinnett? Das ist das beste Anti-Suizid-Buch, das es auf dem deutschsprachigen Markt gibt.

>>> Welche Bücher könntest Du denn sonst noch empfehlen?

Das lässt sich so nicht sagen. Ich habe jeweils das gelesen, worüber ich gerade nachgedacht habe oder was mir andere an den Kopf geworfen haben. Die Auswahl war also sehr persönlich. Mir war es dabei vor allem wichtig, Denkanstöße von außen zu bekommen, um nicht immer das gleiche zu denken und meine Irrlichter zu erkennen. Anfangs waren es nur ein paar Seiten aus Selbsthilfebüchern, für die ich nicht viel Konzentration aufbringen musste, später wissenschaftliche Fachbücher. Such dir das aus, was dich anspricht und was du im Moment verdauen kannst. Über die Fernleihe einer Bibliothek kommst du an alle Bücher der Welt. Tu irgendwas, damit du wieder das Ruder deines Lebens in die Hand nimmst. Warte nicht darauf, dass andere das für dich tun.

Alles Gute

Lee

Re: Depressionen überwinden - mit Psychoterror?

Verfasst: 14. Feb 2009, 20:37
von BeAk
Lieber Beethoven,

hier 2 Links die für Dich interessant sein könnnten.

http://www.psychosoziale-gesundheit.net ... hkeit.html

http://www.narzissmus.net

Re: Depressionen überwinden - mit Psychoterror?

Verfasst: 15. Feb 2009, 10:53
von beethoven
Hallo,

erstmal etwas ganz wichtiges:

Ich möchte niemanden, der seinen Weg im Umgang mit seiner Krankheit gefunden hat, von diesem Weg abbringen. Wer einen Psychotherapeuten oder Arzt gefunden hat, bei dem er sich gut behandelt und aufgehoben fühlt darf gerne bei diesem bleiben. Es geht mir nur darum hier neue Impulse zu bekommen, um meinen Weg zu finden. In meinen ersten Beitragen habe ich versucht zum einen meine Gefühlswelt auszudrücken, zum anderen habe ich aber auch versucht den Ton und die rhetorischen Mittel zu zeigen, die ich bei den von mir aufgesuchten Psychotherapeuten und Ärzten erlebt habe. Und auch bei Euch scheint dieser Ton und die angewandten rhetorischen Mittel sehr schlecht angekommen zu sein.

Wenn die Moderatoren eine zu starke Gefährdung anderer Forenuser durch meine Beiträge sehen, würde ich vorschlagen einen Warnhinweis in diesen Thread, z. B. im Titel oder als ersten Beitrag einzufügen (das kenne ich von anderen Foren, dass man einen Beitrag fest einfügen kann). Es geht mir wirklich nur darum für mich einen Weg zu finden und nicht darum andere von ihrem Weg abzubringen. Ich war angenehm überrascht, dass die ersten Antworten doch sehr sachlich waren.

Vielleicht kommen andere auch mit den von mir aufgesuchten Ärzten und Psychotherapeuten gut zurecht und deren Ton hilft ihnen.

Weiteres zu meinem Problem dann später. Ich brauche zwischen den Beiträgen einfach immer viel Ruhe und Bedenkzeit. Auch wenn viele mittlerweile einen anderen Eindruck von mir haben dürften.

Grüße

Re: Depressionen überwinden - mit Psychoterror?

Verfasst: 15. Feb 2009, 10:57
von flocke
Ich denke du schadest dir mit deiner haltung mehr als du hier anderen damit schaddest diese Auszudrücken...

Ich meine, lies dir deine Beiträge nochmal durch... welche Option lässt DU DIR noch um Hilfe zu bekommen oder voranzukommen?

Flocke

Re: Depressionen überwinden - mit Psychoterror?

Verfasst: 15. Feb 2009, 17:32
von triste
Hallo Beethoven,

in diesem thread haben einige bereits beschrieben, wie sie Dich wahrnehmen und mir geht es nicht anders. Du scheinst aber ja alles zunächst mal anzunehmen und darüber nachzudenken, was ich gut finde.

Meine erste Idee beim Lesen Deiner Postings geht auch eher in die Richtung, dass es sich bei Deinem Leiden nicht ausschließlich um Depressionen handeln könnte. Aber wirklich beurteilen kann ich das natürlich nicht. Übrigens müssen auch die gestellten Diagnosen nicht zutreffen, es sei denn, 10 Ärzte haben dasselbe diagnostiziert

Eine Sache, die hier noch nicht geschrieben wurde möchte ich aber los werden.
Auch ich habe zum Teil Haarsträubendes in psychiatrischen Praxen erlebt, auch bei mehreren Ärzten und auch in der Klinik.

Inzwischen habe ich mir ein rel. umfangreiches Wissen über die Krankheit Depression angeeignet und kann ärztliche Therapiefehler ganz gut beurteilen, rückblickend haben 2 meiner ehemaligen Ärztinnen fast schon grob fahrlässig gehandelt. Eine von ihnen war zudem menschlich eine absolute Katastrophe.

Jetzt komme ich zum Punkt: ich war zwar (zeitweise) wütend auf die beiden, aber doch nie so sehr, dass es mein Leben in der Weise beeinflusst hat, wie es bei Dir der Fall zu sein scheint.
Ich habe auch niemals pauschalisiert ("alle Ärzte sind unfähig"), sondern immer gewusst, dass es auch für mich einen richtigen Arzt und einen richtigen Therapeuten geben kann. (Ich habe beide auch inzw. gefunden).

Ausserdem habe ich immer auch nach Fehlern bei mir gesucht: Warum hat die Ärztin so und so auf mich reagiert? Es sind immer mindestens 2 Menschen, die interagieren, hast Du darüber schon nachgedacht?

Und zuletzt kommt meine Schlussfolgerung aus meinem Erlebten (und ich fahre sehr gut mit der Anwendung derselben):

Verzeihen ist das Sesam-öffne-dich zu Gelassenheit und Loslassen-Können.
Ärzte sind genauso fehlbar und unzureichend wie wir. Es gibt schlechte, aber auch gute, und selbst die Guten machen Fehler.
Und falls es tatsächlich so sein sollte, dass Du ausschließlich an schlechte Ärzte geraten bist: verzeih ihnen, denn nur so kannst Du sie vergessen und mit ihnen das Schlechte, was Du durch sie erlebt hast. Und erst dann wird Dein Blick frei, Dich neuen Optionen zuwenden zu können. Und es gibt sie, ganz sicher.

Dann: Deine zwanghafte Fixierung auf die "Schuld" Deiner Behandler ist offensichtlich. Selbst wenn Du sie bestrafen könntest, würde das aber nichts am Geschehenen ändern und momentan ist es so, dass Dein Ärger alles andere in Dir besetzt.
Du solltest Dich davon befreien, die Ärzte und Therapeuten abhaken und aus Deinen Gedanken verbannen.
Und noch was: ohne Vertrauen wirst Du keine Hilfe finden. Du musst Dich schon öffnen und auch offen sein für Deine eigenen Fehler. Und wenn man sich mal einen Konflikt ganz aufrichtig betrachtet, wird man feststellen, dass man darin auch nicht ohne Fehler war.
Also: Ehrlichkeit gegenüber sich selbst ist Grundvoraussetzung für Aufarbeitung.

Tja, das war´s. Loslassen ist das Heilmittel, und das gibts ganz umsonst und ohne Rezept.

Viel Erfolg,
Virginia

Re: Depressionen überwinden - mit Psychoterror?

Verfasst: 15. Feb 2009, 18:39
von Guinevere
Liebe Virginia,

gscheit cooler Beitrag

Gruß auch an Beethoven (weiß nicht so recht, was ich Dir schreiben soll)

manu

Re: Depressionen überwinden - mit Psychoterror?

Verfasst: 16. Feb 2009, 14:11
von Karla
Hallo beethoven, auch ich könnte viel Negatives erzählen, über die Behandlungen bei meinen zwei Depressionen. Besonders als ich in der Klinik war, ich habe das Negative nicht überbewertet und mir immer, ob wohl ich so schwer krank war, das Positive für mich herausgesucht.
Du hast ein Problem damit, so bald eine Person nicht Deiner Meinung ist und Du sieht es als Angriff an, was Dein Denken an geht fühlst Du Dich mißverstanden und denkst Dir die Ärzte sind auf der falschen Fährte.
Ich glaube, dass ist Deine Krankheit. Hast Du das Gefühl nicht krank zu sein? Bei manisch/depressiven Menschen ist die Krankheitseinsicht fast null. Könnte das auf Dich zu treffen?

Wir wollen Dir helfen, auf keinen Fall Dich ärgern.

HG von Karla