Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

flocke
Beiträge: 3603
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von flocke »

Ok, ich merke es schon seit einer Weile und so langsam wird es Zeit das zu stoppen.

Diese Nacht habe ich 15 Stunden geschlafen. Das ist nicht mehr normal. Mein ganzer Tag-Nacht-Rythmus ist ziemlich durcheinander, entweder garkein Schlaf oder eben noch lange im Bett und immer wieder einnicken.
Die Tage sind wenig bis garnicht strukturiert.
Habe ich frei und auch keine Vorlesung mache ich nichts ausser im Internet herumzuhängen oder auf dem Sofa zu dösen, wärend der Fernseher läuft.

Meine Ernährung ist auf ein Katastrophales Niveau gesunken, entweder nichts, oder Junkfood und das ganze zu unmöglichen Zeiten.

Meine Wohnung ist unordentlich und dreckig.

Mein Telefon ist lautlos, mein Handy ausgeschaltet. Ich rufe alle zwei Wochen mal bei meiner Familie an, weil ich nicht will dass sie was merken. Bei Freunden versuche ich durch ausreden das selbe zu erreichen.

Dinge die mir eigentlich Spass machen, oder Spass machen sollten möchte ich am liebsten agrnicht mehr machen. Morgen z.B. Frühdienst und ich fühl mich schrecklich bei dem Gedanken daran, habe Angst nicht wach zu werden, oder einen Durchhänger zu haben an der Arbeit. Ich will nicht dass jemand was merkt, denn was soll ich denn dann sagen?

Ich merke zwar dass ich Struktur brauche um nicht noch weiter abzusacken, aber es fällt mir so schwer. Die einfachsten Sachen klappen nicht. Wenn ich den Wecker überhaupt stelle an Tagen an denen ich nichts vorhabe, dann hangele ich mich bis zu zwei Stunden durch den "Schlummermodus", oder schalte gleich ab.
Eigentlich müsste ich dringend duschen, nachdem ich jetzt fast eine Woche lang nur zu Hause war und morgen eigentlich keine "Iltisfahne" hinter mir herziehen will.

Es hat sich eingeschlichen und seit ein paar Tagen habe ich eher das Gefühl, dass aus einem "den Abhang runterschlittern" ein "Freier Fall" geworden ist.



Zeit was zu tun...

Aber was und schaffe ich das überhaupt?

Flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
ndskp01
Beiträge: 2874
Registriert: 9. Feb 2008, 19:34

Re: Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von ndskp01 »

Oh, Flocke,

ich glaube, da hilft jetzt nur eins: logg dich aus, schleif dich zum Bad und nehme eine lange und ausgiebige Dusche!!!!!!!!!! Dann gehst du raus aus deiner Bude, draußen regnet es /hier zumindest/ und lässt den Wind um deine Nase streichen. Bestimmt wird es dir morgen guttun, wieder zur Arbeit zu gehen!

Liebe Grüße, deine Puk
steppenwolf1

Re: Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo Flocke,

kenne einige Dinge sehr sehr gut.

Nichts essen oder Junkfood. Faul auf dem Sofa rumlungern oder schaffen, bis zum umfallen. Wohnung dreckig.
Rufe auch regelmäßig bei meiner Family an, damit keiner was merkt.

15h Schlaf sind wirklich etwas viel glaub ich. Das kenn ich nicht .

Was denkst Du, was Du tun kannst ?

Duschen finde ich immer nicht schlecht, wenns mir in den Sinn kommt .... aber selbst wenn's schlecht geht .... man kann ja nicht 20h am Tag duschen.

Und die Angst ? Wie war das mit dem Spruch ... ein Schiff ....
das dumme dabei ist nur immer, dass in einer Angstattacke nichts ankommt oder da wäre .... Dinge, die man eigentlich weiß ... so vom Verstand her ... kommen nicht an, sind nicht umsetzbar.

Bin derzeit krank geschrieben, aber weiß, dass ich mich meinem "Job" ... oder auch zukünfitgien ... und diversen ... irgendwann stellen muss und der Angst.
Heisst es dann, Augen zu und durch ? Who knows ....

Hoffe, Du schaffst es, Dich etwas aus dem Loch herauszuziehen.

Viele Grüße, s.wölfin
flocke
Beiträge: 3603
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von flocke »

Danke für die Antworten.

Puk, das hat geholfen. Kurz und bündig. Ok, daraussen war ich nicht, aber sauber

Wenns dicke kommt, dann richtig. Irgendwie gibts keinen Gott, oder der hatte heute mal Lust auf ein wenig Fun.

Heute war das erste Mal, dass ich in einem Bereich, in dem ich bisher noch nie gearbeitet habe so umstrukturiert wurde dass man nun mehr zu tun hat. Ach ja, ich wurde in den Bereich gesteckt.
Leute die ich nur aus dem Spätdienst, keine Ahnung von Zeitablauf und zwei Leute mehr als sonst. Super!
Ich hätte am liebsten losgeheult.
Es hat geklappt. ja, aber wie...


Ich will einfach ins Koma fallen...

Flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
danideng
Beiträge: 1538
Registriert: 26. Feb 2006, 12:49

Re: Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von danideng »

Liebe Flocke,

ich kann dich sehr gut verstehen. Dein erstes posting hätte zu 100 % von mir sein können. GEnauso geht es mir zur Zeit auch. Umso mehr bewundere ich dich, dass du es noch schaffst, zur Arbeit zu gehen! Klasse.

Ich "kenn" dich in diesem Forum ja schon ziemlich lange, von daher weiß ich, dass du eine Kämpferin bist, schon einiges geschafft hast und auch aus diesem Tief wieder raus kommen wirst. Ich weiß, wie schwer dsa ist, daran zu glauben, wenn es einem grad sch..... geht. Geht mir genauso, insbesondere da mein Arzt mir grad ne Chronifizierung bescheinigt hat. Auch nicht gerade toll.

Aber wir werden beide weiter kämpfen und wir werden es beide schaffen! Glaub mir!

Liebe Grüße und viel Kraft
Dani
Dani1112
flocke
Beiträge: 3603
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von flocke »

Ach das mit der CHronifizierung sollte dich nicht runterziehen. Das machen die mehr oder weniger um einem zu helfen, so musst du nur noch 1% zahlen, nicht wie die "Normalkranken" 2%. Auch die Kriterien sind da, nunja... man ist sehr schnell chronisch krank, was die KK betrifft...

Bewundernswert find eich gerade nur dass ich irgendwie sehr gut versagen kann. DAS ist scheiße am chronisch krank sein! Sich ständig anstregnen müssen und nichts schleifen lassen zu dürfen... Ich bewundere die, die jeden Tag aufs neue gaanz bewusst kämpfen.


Flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
Reden
Beiträge: 11
Registriert: 3. Feb 2009, 15:50

Re: Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von Reden »

Hallo Flocke
Ich weiß nicht, ob dir dass jetzt hilft. Aber wenn ich an so einem Punkt bin, wo ich mich frage, kann ich noch, wie solls weitergehen, dann frage ich mich immer, was ist die Alternative. Noch zehn Stunden irgendein Fernsehprogramm gucken, was mir nicht weiterhilft, noch mehr versacken, obwohl man weiß dass, es einem nicht gut tut, oder einfach zu arbeit gehen, zu funktionieren und sich ein paar Stunden abzulenken.
Hab zwar grad gut reden, da ich krank geschrieben bin, wegen Panikattacken, die sich einfach pysisch bemerkbar machen. Aber ich versuche mich einfach im Alltag nicht zu verkriechen. Ich treffe mich mit Freunden, die kommen zum Glück alle zu mir und mache meinen Haushalt irgendwie. Doch nichts machen, macht es nur noch schlimmer. Auch wenn alles andere keinen Spaß macht und sich nicht so fröhlich anfühlt wie sonst, es ist doch etwas, was man gemacht hat und wo einem diese kraftraubende Erkranung mal nicht untergekriegt hat. Der Kampf scheint oft so sinnlos, weil es einem nach den Aktionen nicht besser geht als vorher, aber man hat auf es auf jeden Fall schon mal geschafft nicht nur vor dem Fernseher zu hocken und nichts zu tun. Vielleicht können wir in Krisen einfach nicht mehr erwarten. Und ein Anfang ist es schon irgendwas zu machen, auch wenn man weiß, dass diese Tätigkeiten auch manchmal viel meht Spaß machen könnten, wenn wir eben nicht so durchhängen würden. Denk dran, jede Tätigkeit die nicht mit dem Versacken in der Wohnung zu tun hat, ist ein Sieg!
Gruß Chrissi
Ida08
Beiträge: 157
Registriert: 23. Jan 2008, 14:39

Re: Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von Ida08 »

Hey Flöckchen,
Du hast mir so lieb in die Klinik gemailt und den Antreiber-Part übernommen - und jetzt der Durchhänger. Rauf und runter und rauf und runter... Vieles aus Deinem Posting hätte ich auch schreiben können, das mit dem Schlummer-Modus zum Beispiel, dann 15 Stunden schaffe ich auch. Ohne Problem. Schwierig ist es nur, wenn ich die verbleibenden neun dann auch noch im Bett verbringe. Im Moment höre ich dabei alte Kinderkassetten, um mich von meinen Gedankenkreisen abzulenken. Zur Arbeit schaff ich`s auch noch, aber ich habe auch keine ganzen Dienste, sondern immer nur Einzeltermine. Und die reißen mich manchmal so aus der Depression, dass ich danach gar nicht verstehen kann, warum ich mich vorher so schlecht gefühlt habe. Voller guter Gefühle und Vorsätze verlebe ich dann einen schönen Abend - bis ich am nächsten Tag wieder nicht aus der Kiste komme... Eine Achterbahn.

Schaffst Du es denn, Dich selbst in der Hintern zu treten - und klappen Dinge dann besser? Ich bin oft so verzweifelt über mein Nichtstun, dass ich meine Therapeutin darum bat, mit mir einen Vertrag abzuschließen à la "zur nächsten Sitzung bringen Sie die und die Bewerbung mit" (wäre ja gerade meine Aufgabe). Aber sie hielt davon nicht viel und meinte, ich hätte mich bis dato in meinem Leben zu übermäßiger Arbeit und extensivem Sport gezwungen, und da ich merkte, dass das im Moment nicht mehr funktiere, bäte ich sie nun darum, Zwang auszuüben. Da hat sie Recht. Nur: Habe keine Ahnung, wie ich sonst wieder in Bewegung kommen soll...

Lieben Gruß
Ida
horcars
Beiträge: 140
Registriert: 8. Feb 2009, 16:42

Re: Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von horcars »

Hallo Flocke,
was für ein schöner Name, so federleicht, so wie wir gern uns fühlen würden. Ich bin noch neu in diesem Forum und will Dir nur meine Erfahrung weitergeben. Was ich in der Klinik gelernt habe ist, morgens aufzustehen. Wenn kein Hunger, dann doch eine Tasse Tee oder Kaffee oder ein Glas Wasser. Sich frisch machen, vielleicht ein bisschen eincremen, eben gut riechen können. Dann Aktivitäten überlegen. Auch wenn allein der Gedanke, etwas zu tun, einen manchmal noch unlustiger und deprimmierter macht, suche das am wenigsten ungeeignete raus, lese die Zeitung, gehe einmal um den Block oder fange an einer Ecke Deiner Wohnung an aufzuräumen, oder Staub zu wischen. Nur ganz kleine Schritte, immer wieder neu das eine Bein heben und das andere nachziehen und zurückschauen und stolz auf die kleinste Veränderung sein, das kann schon reichen.
Und wenn es mal nicht geht, sei Dir nicht böse sondern gönn Dir dann auch ganz bewusst ein viertel Stündchen Schwermut um dann wieder zu versuchen, das eine Bein .....

Ein Ruheständler, der immer wieder hofft und glaubt und weiss, dass auch wechselhaftes Wetter keinen Stillstand kennt.

Richtig schlimm ist es, wenn wir aufhören, die Sonne hinter den dicksten Wolken zu vermuten.
Flocke schrieb:
> Ok, ich merke es schon seit einer Weile und so langsam wird es Zeit das zu stoppen.
>
> Diese Nacht habe ich 15 Stunden geschlafen. Das ist nicht mehr normal. Mein ganzer Tag-Nacht-Rythmus ist ziemlich durcheinander, entweder garkein Schlaf oder eben noch lange im Bett und immer wieder einnicken.
> Die Tage sind wenig bis garnicht strukturiert.
> Habe ich frei und auch keine Vorlesung mache ich nichts ausser im Internet herumzuhängen oder auf dem Sofa zu dösen, wärend der Fernseher läuft.
>
> Meine Ernährung ist auf ein Katastrophales Niveau gesunken, entweder nichts, oder Junkfood und das ganze zu unmöglichen Zeiten.
>
> Meine Wohnung ist unordentlich und dreckig.
>
> Mein Telefon ist lautlos, mein Handy ausgeschaltet. Ich rufe alle zwei Wochen mal bei meiner Familie an, weil ich nicht will dass sie was merken. Bei Freunden versuche ich durch ausreden das selbe zu erreichen.
>
> Dinge die mir eigentlich Spass machen, oder Spass machen sollten möchte ich am liebsten agrnicht mehr machen. Morgen z.B. Frühdienst und ich fühl mich schrecklich bei dem Gedanken daran, habe Angst nicht wach zu werden, oder einen Durchhänger zu haben an der Arbeit. Ich will nicht dass jemand was merkt, denn was soll ich denn dann sagen?
>
> Ich merke zwar dass ich Struktur brauche um nicht noch weiter abzusacken, aber es fällt mir so schwer. Die einfachsten Sachen klappen nicht. Wenn ich den Wecker überhaupt stelle an Tagen an denen ich nichts vorhabe, dann hangele ich mich bis zu zwei Stunden durch den "Schlummermodus", oder schalte gleich ab.
> Eigentlich müsste ich dringend duschen, nachdem ich jetzt fast eine Woche lang nur zu Hause war und morgen eigentlich keine "Iltisfahne" hinter mir herziehen will.
>
> Es hat sich eingeschlichen und seit ein paar Tagen habe ich eher das Gefühl, dass aus einem "den Abhang runterschlittern" ein "Freier Fall" geworden ist.
>
>
>
> Zeit was zu tun...
>
> Aber was und schaffe ich das überhaupt?
>
> Flocke
Das einzig Unveränderliche in unserem Leben ist die Veränderung, sagt schon Laotse
flocke
Beiträge: 3603
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von flocke »

Danke für die Antworten.

Da Thema macht mich einfach fertig. Ich habe einfach nicht den Biss das durchzuhalten... immer und immer wieder (in nahezu regelmäßigen Abständen) sinke ich ab und entweder ich verausgabe mich völlig um es zu stoppen oder ich merke es zu spät....

Ich kann nicht jeden Tag eine super Struktur haben, ich schaffe das einfach nicht...

Flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
flora80
Beiträge: 3620
Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von flora80 »

Huhu Flocki!

Ich kann nicht jeden Tag eine super Struktur haben, ich schaffe das einfach nicht...


... vielleicht liegt genau hier der Hund begraben? Also, mal ehrlich: Wer hat das schon???? Das kann keiner wirklich schaffen, der nicht von Natur aus leicht zwanghaft veranlagt ist. Warum verlangst du solche Höchstleistungen von dir? Als ich noch studiert habe und die Struktur von außen nicht vorhanden war, da habe ich mich immer damit über Wasser gehalten, dass ich mir einen Plan gemacht habe, der schon extrem "lasch" konzipiert war, den ich aber dennoch nicht einhalten konnte. Das einzige, wozu dieser Plan gut war, war, dass ich so überhaupt mal raus gegangen bin oder was geschrieben habe oder was auch immer gerade anstand. Und wenn ich eine Sache geschafft hatte, dann war das erst mal gut und positiv. Nicht etwa zu wenig und deshalb schlecht!!!

Und wenn ich dann den ganzen Nachmittag auf dem Sofa verbracht hatte, unterbrochen von einer Tiefkühlpizza, dann habe ich mir immer wieder gesagt, dass ich das DARF! Warum solltest du das nicht dürfen? Warum bist du "schlecht", wenn du das machst? Ich kann den Hang zu Selbstvorwürfen absolut nachvollziehen, aber sie machen dich nur noch mehr fertig. Wenn es denn so ist, dann ist das eben so. Eines meiner Mantras im Studium... *g*
Dann ist das eben so!!!

Sei lieb zu dir!

Gibt es eigentlich einen konkreten Anlass, weshalb es dir jetzt im Moment so schlecht geht?

Liebe Grüße von Flora
flocke
Beiträge: 3603
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von flocke »

Hallo Flora, danke.

Ja die Ansprüche sind vielleicht zu hoch...

Ich weiß halt aus der Therapie dass Struktur mir gut tut. Besonders als ich stationär war ging es mir wesentlich besser einzig schon weil ich regelmäßig was hatte was ich machen konnte/sollte/musste... Klar gings mir auch oft sehr, sehr schlecht da, aber zumindest war ich bei der Morgenrunde bewaschen und angezogen und hatte jeden Tag mindestens eine Sache zu tun. Meiner Meinung nach waren die Tiefs da nicht so lange, so vom Gefühl her und auch starke Krisen (das Gutachten etc.) haben mich irgendwie nicht zu runtergerissen. Naja, vielleicht war ich dort auch einfach "sicherer" untergebracht... Vielleicht bin ich ja wirklich jemand der untergebracht gehört

Es gibt keinen konkreten Anlass.... die Jahreszeit ist einfahc nicht so mein Fall (wobei ich das jetzt nicht so sehr objektiv sagen könnte) Ich merke halt dass ich im Herbst immer recht stark abbaue. Meine Thera hatte mal gemeint dass ich halt wohl doch auch saisonal bedingt immer mal Depris habe. Hier aber wirklich "Depris", also nicht so heftig, bzw. nicht so unendlich tief von der Stimmung her... aber eben deutlich spürbar... das bekomme ich dann meist ganz gut in den Griff, wenn ich eben vermehrt drauf achte einen strukturierten Tag zu haben.... Welch blöder Umstand es nur einfach ist... mich strengt das sehr an, auch wenn es mir gut tut.

Naja und mein Studium neigt sich dramatisch dem Ende zu und ich bin da sehr ambivalent was das betrifft

Jetzt halt auch noch akute Prüfungsphase und an der Arbeit sehr viele krank... diesen Monat habe ich dreimal so viele Arbeitstage wie sonst und nächsten Monat auch... dazu dann die Praktika vom Studium...

Es ist einfach sehr viel dass mich derzeit vordert...

Aber davon unabhängig gehts mir schlecht. Denn das lernen ist normalerweise etwas dass ich mag und meine Arbeiststelle ist zwar stressig aber schön. Gut, heute ist jemand gestorben, aber das gehört da mit dazu auch wenn mich dass heute wieder ziemlich runtergerissen hat

Ich merke einfach wieder so was hoffnungsloses und so was schweres.... erst langsam... seit dem Herbst halt... und jetzt die letzte Woche ganz dramatisch...


Jetzt hänge ich wieder drin und weiß nicht wie ich da wieder raus komme... mich strengt das alles einfach sehr an. Ich würde am liebssten zum Arzt gehen und mich krank schreiben lassen... aber was dann???

Flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
flora80
Beiträge: 3620
Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von flora80 »

Huhu Flocke,

also, wie wäre es, wenn du dich einfach für wenige Tage (vielleicht zwei oder drei) krank schreiben lässt und schaust, ob dir das Erleichterung bringt und du etwas durchatmen kannst, oder ob es davon nur noch schlimmer wird. Ich könnte mir vorstellen, dass ein bisschen weniger Stress schon auch ganz hilfreich sein kann. Aber wenn du feststellst, dass das nichts bringt, dann kannst du ja auch wieder arbeiten gehen.
Ich glaube nach wie vor, dass es wichtig ist, dich nicht schlecht zu fühlen, weil du dich schlecht fühlst, wenn du verstehst, was ich meine... Ich kann nur noch mal sagen: Es ist eben so und das darf auch so sein!

Wenn es saisonal bedingt ist, dann wird es ja bald auch wieder aufwärts gehen, denn der Frühling naht! ... Heute hats hier allerdings noch mal geschneit... brrr.

Ich hoffe, du kannst etwas damit anfangen, was ich geschrieben habe. Bin total platt und vielleicht nicht ganz denkfähig. Aber wollte dir auf jeden fall noch mal antworten.

Bis bald!

Flora
flocke
Beiträge: 3603
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von flocke »

Hallo Flora,

Ich war schon krank geschrieben. Nachdem ich das vierte Wochenennde in Folge (mit Aushilfen kann man es ja machen ) hätte arbeiten sollen und ich einfach nicht mehr konnte... oder wollte... keine Ahnung. Auch in die Vorlesungen bin ich in der Woche (war gleich siben Tage krank geschrieben)

Es fühlte sich schrecklich an mir das einzugestehen, dass ich einfach mal ne Auszeit brauche... Was aber schlimmer war, war dass es mir garnichts gebracht hat. Ich habe in der Woche einmal meine Wohnung verlassen (leerer Kühlschrank)

Die meiste Zeit habe ich auf dem Sofa geschlafen...

Ich denke, es ist besser mich da weiter durchzuschleppen.
Im Moment fällt mir das halt schwerer als sonst. Heute musste ich mich wirklich zwingen die Mundwinkel mal hochzuziehen... Ich will an der Arbeit nicht auffallen, aber das ist schwer... bin heute oft auf Toilette, einfach um mal zu sitzen und ruhe zu haben und keine Menschen...

Es ist komisch einerseits "leide" ich derzeit ein wenig unter vereinsamung, aber wenn ich dann unter Menschen bin ists mir gleich zu viel.

Die Arbeit tut mir irgendwie gut, aber zur Zeit ist es einfach sehr eng und anstregend. Viele Mitarbeiter sind krank und wir fahren mit Unterbesetzung... Irgendwie mag ich da nicht krank feiern (bringt ja eh nix, dadurch gehts mir nicht besser) und ausserdem brauche ich das Geld wirklich dass ich da verdiene *schmäm*

Das Semester neigt sich ja nun dem Ende, ich habe morgen und Übermorgen noch Prüfungen und dann war es das so ziemlich. Irgendwie macht mir das aber auch Sorgen. Alles bringt mich zum rumgrübeln und ich mache mir ständig Sorgen

Heute der Schnee Naja, so schlimm war es auch nicht, aber ich warte irgendwie wirklich auf Osterglocken und Krokusse...

Ich mag nicht ständig müde sein und auch nicht so trübsinnig.


Du hast allerdings recht, sich da ständig Vorwürfe zu machen ist nicht gerade konstruktiv

Flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
Ida08
Beiträge: 157
Registriert: 23. Jan 2008, 14:39

Re: Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von Ida08 »

Hey Flocke, ich schick Dir mal nen lieben Gruß und ein paar gute Gedanken. Bin auch ziemlich lahm gelegt und kenne die Ambivalenz in Bezug auf die Arbeit: Eine Horrorvorstellung, funktionieren zu müssen, aber die Alternative, zu Hause zu bleiben, ist ebenso quälend.

Seit wann geht`s denn bei Dir abwärts? Und wie lang warst Du stabil?

Alles Gute
Ida
flocke
Beiträge: 3603
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von flocke »

Danke Ida, für die lieben Worte!


Ich habe so das Gefühl dass ich nie stabil bin Im Moment denke ich dass es im Herbst angefangen hat aber jetzt eben dann doch relativ schnell abwärts ging. Vorher wars nur so ein bischen gedrückte Stimmung...

SO richtig schlecht ging es mir jetzt die letzten Jahre nicht mehr, zumindest nicht langanhaltend. Das will ich auch auf keinen Fall mehr... deshalb mche ich mir ja auch Sorgen...

Flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
Ida08
Beiträge: 157
Registriert: 23. Jan 2008, 14:39

Re: Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von Ida08 »

Ok, was könntest Du denn machen? Habe diesem Thread entnommen, dass Du mal Therapie gemacht hast - würde es Sinn machen, hier noch mal anzuknüpfen?

Das Problem mit der Tagesstruktur kenne ich allzu gut... Ich kann mir die tollsten Pläne machen und werfe sie in dem Moment um, wo ich aufwache und realisiere, dass ein neuer Tag vor mir liegt. Wie wäre es denn mit einer "halben Tagesstruktur?" - z.B. bis zum Mittag gammeln und am Nachmittag etwas machen?

Ich drück Dich
Ida
flocke
Beiträge: 3603
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von flocke »

Nein Therapie bringt denke ich nix und meine Thera ist jetzt leider weg...

Was helfen könnte weiß ich nur halte ich halt nicht durch... Vieleicht nochmal Medis...
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
trude
Beiträge: 220
Registriert: 13. Okt 2005, 14:05

Re: Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von trude »

Hi Flocke,

ich kann dich gut verstehen, meine Situation ist etwas anders, grundsätzlich zweifel ich jedoch auch gerade etwa an mir und der Welt und habe Denkspiralen im Kopf, die nicht unbedingt konstruktiv sind.
Ich schlafe eher kaum bis viel zu wenig (was ich von mir eigentlich nicht kenne), gehe dann gerädert zur Arbeit, finde dort alles anstrengend, aber wenn ich zuhause bleibe habe ich ein schlechtes Gewissen, fühle mich sch.... und unfähig und lande auch nur vor dem PC und Fernseher. Ich wohne jetzt seit über einem Jahr alleine, was ich zuerst toll fand, jetzt kommen immer mal Panikattacken, ich fühl mich einsam, aber wenn ich Freunde treffe, ist es auf der anderen Seite auch wieder anstrengend....

was tun?
1.weitermachen in den absoluten Alltagsnotwendigkeiten und Kontakte auf einem Mimimum halten
2.Akzeptanz der gefühlten momentanen Unproduktivität und Unzufriedenheit
3.die Wohnung z.b. mal bewußt nicht aufzuräumen, ohne schlechtes Gewissen
4.mal etwas ganz anderes zu machen, z.b. mit der Bahn in eine andere Stadt zu fahren, dort Kaffee zu trinken und dann wieder zurück. Das kann die eigenen Denkspiralen "entlüften"...

etwas pragmatisch, aber mir helfen eigen entwickelte Strategien zunehmend, mich nicht mehr so vom Boden zu lösen wie früher, und die Abwärtsspiralen sind weniger tief.

Übrigens wollte ich dir noch sagen, daß ich es sehr bewundernswert finde, was du zur Zeit leistest und das ja eher lapidar beschreibst, wie anstehende Abschlußprüfungen, ständige Unterbesetzung auf der Arbeit, jemand der dort gestorben ist....

ich arbeite auch im sozialen Bereich, und mache mir viel zuviiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel Gedanken darüber und du studierst mal locker nebenher und bist dann noch in der Lage mit belastendenen Situation wie Tod adäquat umzugehen. Klasse....

Grüße Trude
flocke
Beiträge: 3603
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von flocke »

Das leben ist nicht fair... im Moment trudele ich durch die Gegend... denke Dinge zu brauchen die anderen schaden (lange Geschichte)

Und jetzt muss ich etwas schlucken dass ich so nicht will... ich fühle mich unendlich schuldig... zwei Tote in zwei Tagen ist zu viel... und bei S. war es so sinnlos... und ich will hier ja eigentlich nicht drüber schreiben weil sie es selbst entschieden hat und ich mich schuldig fühle (wir haben kurz vorher noch telefoniert)

Ich lasse das hier erstmal lieber... ich will das alles erstmal sortieren...

Danke, an alle die sich Gedanken gemacht haben.

Flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
trude
Beiträge: 220
Registriert: 13. Okt 2005, 14:05

Re: Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von trude »

Hallo Flocke,

habe gerad dein posting gelesen...o,je du Arme

Ich versuch mal dir viel Kraft und Wärme für die nächsten Tage zu schicken....

Trude
lt.cable
Beiträge: 562
Registriert: 5. Mär 2008, 20:55
Kontaktdaten:

Re: Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von lt.cable »

Hallo Flocke!

Nur noch ein paar kurze Anmerkungen zur Struktur: Struktur beinhaltet sowohl bewusst geplante Zeiten der Anstrengung (je nach Möglichkeiten) als auch Zeiten der Entspannung. Wichtig dabei ist, dass beides Zeiten für dich sind. Ohne den Einbau noch so kleiner fordernder Anteile wird es sonst nämlich immer schwieriger, sich selbst noch als fähigen Menschen zu erleben, insbesondere alternativ zur beruflichen Eingebundenheit. Ich würde also behaupten, dass es nicht nur um möglicherweise überhöhte Ansprüche geht, sondern auch um die Frage, wie viel Wert man sich selbst beimisst. Tagesstruktur kann auch Freude machen, ich zum Beispiel koche liebend gerne ganz bewusst, denn da finde ich endlich Zeit für mich - und das abseits aller externen Ansprüche an meine Person.

Es grüßt
lt.cable
Ein Nilpferd wollte zum Ballett
als schönster aller Schwäne.
Nur war es fürs Ballett zu fett.
So scheitern viele Pläne.
- Charles Lewinsky
BeAk

Re: Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von BeAk »

Liebe Flocke,

der Tod erinnert uns immer wieder an die eigene Begrenztheit.

Ich wünsche Dir viel Kraft
flocke
Beiträge: 3603
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von flocke »

Danke Bea,

mich erinnert es aber im Moment eher an meine Beschränktheit... Immerhin habe ich nichts, aber auch garnichts gemerkt und wir haben fast zwei Stunden telefoniert...

Jetzt habe ich das immer wieder in meinem Kopf revue passieren lassen...

Mir wird schlecht, heiß und kalt... immerhin haben wir auch über den Tod und das sterben geredet... wie konnte ich es nur nicht merken?!

Oder kann man mir sowas nicht sagen?

Ich mache mir Vorwürfe und ich will sie wieder haben!

Flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
lt.cable
Beiträge: 562
Registriert: 5. Mär 2008, 20:55
Kontaktdaten:

Re: Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von lt.cable »

Nur kurz zum Verständnis: Geht es in diesem Fall um eine Person, die diesen Weg bewusst gewählt hat (also Tod nicht als Endpunkt einer schweren körperlichen Krankheit oder eines Lebens bis ins hohe Alter)?
Ein Nilpferd wollte zum Ballett
als schönster aller Schwäne.
Nur war es fürs Ballett zu fett.
So scheitern viele Pläne.
- Charles Lewinsky
Antworten