Was ist los?

[Purtzel]

Hallo zusammen ich muss einfach mal hier ins forum schreiben da es mir momentan recht schlecht geht. Zu meiner Vorgeschichte. Meine Freundin leidet unter Depression, was ich bzw wir damals noch nicht wussten. Gerade in so einer Depressiven Phase hat sie sich von mir getrennt. Erst hatten wir nach der Trennung keinen Kontakt mehr miteinander, doch vor ca 3. wochen haben wir uns dann noch mal getroffen. Jedoch sagte sie im Anschluss, das sie sich in nächster Zeit erstmal nicht mehr melden wird obwohl sie den Abend sehr schön fand.
Seit dem Treffen ist bei nichts mehr wie es einmal war. Ich kann mich zu nichts mehr aufraffen, müsste eigentlich sehr dringend für die Uni arbeiten kann, mich aber nicht konzentrieren und schlafe nicht mehr durch. Alles fällt mir schwer und ich fange urplötzlich an zu weinen. Am Anfang glaubte ich das es "nur" Liebeskummer sei und hab mir nichts weiter gedacht. Doch seit einigen Tagen geht es einfach nicht mehr. Ich quäle mich von Tag zu Tag und bekomme nichts geregelt.
Vor zwei Tagen habe ich mir dann ein Herz gefasst und bin zu meiner Ärztin gegangen und habe ihr meine Probleme geschildert. Meine Ärztin die eine Psychologische zusatzausbildung hat, hat mir nach einem langen gespräch gesagt das ich wohl unter eiber "reaktieven Depression" leide. Ich muss dazu sagen, das ich schon einmal vor einigen Jahren wegen einer Depression in behandlung war. Der Auslöser damals war wohl der Ausbruch einer Chronischen Krankheit und Stress in der Lehre.
Nächste Woche habe ich ein Einführungsgespräch bei einer Therapeutin. Hört sich vielleicht komisch an aber ich freue mich das ich Gelegenheit habe, mir mal meine Probleme von der Seele zu reden.
Wie soll es nun weiter gehen mit mir. Ich muss mich dringend auf meine Uni konzentrieren kann mich aber zu nichts aufraffen.

Gruß

Purtzel

[GreenMandala]

Hallo Purtzel,
gerade habe ich Dich hier entdeckt und will Dir einfach nur eine Rückmeldung geben. Leider bin ich selbst nicht im Stande, Dir jetzt etwas zu schreiben, was Dir weiterhilft oder nur gut tut. Möchte Dir nur sagen, dass ich das sehr gut kenne, wenn man sich zu nichts mehr aufraffen kann. Dass Du Dich aufgerafft hast, um Dir Hilfe zu holen ist doch schon ein guter und großer Schritt! Und Du freust Dich sogar darauf, Dir mal alles von der Seele zu reden! Das ist wirklich schon ein guter Anfang.
Hier kannst Du Dir auch alles Mögliche von der Seele schreiben, nur Mut!
LG
GreenMandala

[Purtzel]

Danke für deine aufmunternden Worte GreenMandala. Es tut gut sich mal die ein oder andere Sorge von der Seele schreiben zu können.

mfg

Purtzel

[171261]

Hallo Purtzel!
Einen Teil Deiner Probleme kenne Ich auch ganz gut. Nach meiner Erfahrung ist Dein erster Schritt ganz wichtig. Erwarte aber keine schnellen Erfolge, Du musst Dir Zeit nehmen. Es geht manchmal nur in kleineren Schritten voran. Meine Therapeutin hat mir dabei ganz pragmatisch auch bei der Bewältigung des "täglichen Lebens" geholfen. Das löst zwar nicht die ganz grossen Probleme, setzt aber Ressourcen dafür frei, wenn man etwas weniger den Kopf voll hat.
Viel Erfolg domma

[Moderator1]

Reaktive Depression bedeudet ein durch ein Ereigniss hervorgerufener depressiver Zustand.
Das Ereignis war das Treffen mit deiner Ex Freundin.
Die reaktive Depression ist die häufigste aller Depressionsformen, dauert selten länger als ein paar Monate an und ist - wie der Name schon sagt - an ein auslösendes Ereignis gebunden. Dies können z.B. berufliche Probleme,partnerschaftliche Problem oder Verlust eines nahestehenden Menschen.

Also keine Bange, du machst das Richtige und wirst, soweit du an kompetente Therapeuten gerätst bald wieder gesund sein.

[kormoran]

hallo purtzel,

[edit]

aber nun zu dir!
ich klopf dir mal virtuell auf die schulter: du hast das richtige gemacht, dir hilfe zu suchen!
bist du ansonsten eher allein nach der trennung, oder gibt es eine/n besten freund/in, bzw. vertraute studienkollegen/in, dem du dich anvertrauen kannst? vielleicht kannst du so die schwierigkeiten mit der uni auch ein wenig überbrücken, wenn dir da jemand zur seite steht.

liebe grüße
kormoranin

[Purtzel]

Hallo
und ja ich bin eher allein und rede wenig bist garnicht über meine Probleme, da ich die Erfahrung gemacht habe, das mich die meisten Menschen denen ich mich anvertraut habe, nicht verstehen.
Zudem leben die beiden Menschen denen ich mich gelegentlich anvertraue im Ausland, was die Sache auch nicht gerade einfacher macht. Klar in Zeiten von Internet und Telefon sollte das kein Problem sein aber es kostet mich trotzdem Mühe und Überwindung.
Mit den Studienkollegen ist das auch so ne Sache. Befinde Mich so ziemlich am Ende meines Studiums. Deshalb bin ich nach der Trennung erstmal zu meinen Eltern in eine andere Stadt gezogen. Zu dem ein oder Anderen habe ich aber noch über Internet Kontakt.

mfg

Purtzel

[kormoran]

hallo purtzel,

hmm. ich kann ja nur versuchen, aus meiner erfahrung was weiterzugeben, was vielleicht ein ansatz für dich sein kann ..

ich habe sehr gute erfahrungen mit einer selbsthilfegruppe gemacht, auch neben der therapie. da hast du eine anlaufstelle wo du keine sorge haben musst, dass du nicht verstanden wirst; und es tut einfach gut, ab und zu mit menschen zusammenzusitzen mit denen du du selbst sein kannst. dann geht es wieder ein bisschen, alleine.

ich konnte mich freunden kaum anvertrauen. hatte auch viel mit vertrauensverlust und unsicherheit zu tun, aber auch damit, dass ich meinte, mich nicht zumuten zu dürfen. es kostet überwindung, aber mach das trotzdem immer wieder: "können wir mal telefonieren, bei mir ist grad scheiße" ...

alles gute!
kormoranin