Diskussionsforum Depression

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Ja, Äpfelchen, mir ist es ähnlich ergangen. Neun lange Jahre und in jedem Jahr drei Monate lang wie gefangen in mir selbst. In einem Jahr sogar 2x 3 Monate lang. Das ganze Ausmaß erkenne ich eigentlich erst seit ich in therapeutischer Behandlung bin und selbst da hat es Zeit gebraucht bis ich mal jemanden an mich rangelassen hab'.

Heute würde ich nicht mehr zögern und mir selbst bei den kleinsten Anzeichen professionelle Hilfe holen.

Herzliche Grüße

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Oh ja - Äpfelchen,

und wie ich das kenne.
Und noch etwas habe ich gelernt in all den Jahren:
Mit keinem Geld der Welt kann man sich Gesundheit und Zufriedenheit erkaufen.
Man kann sich sicher vieles damit leichter machen - aber wirklich glücklich ist nur der, der auch einmal seine Schattenseiten kennengelernt und zugelassen hat.

Liebe Grüße

Es kommt mir sehr bekannt vor, was ihr - Äpfelchen und Incognita - hier schreibt.

...allerdings seid ihr mir bereits um Längen voraus.
Nachdem ich vor drei Jahren eine Therapie begann und nach einigen wenigen
Gesprächen wieder abbrach, spüre ich in mir, dass es immer weiter bergab geht...
Es ist eben dieses besagte "Aushalten".
Manche Tage gleichen einem Kraftakt.

Meine Hausärztin bot mir eine Medikation an,
die ich aber bisher ebenfalls ablehne.
Ich möchte mich nicht davon abhängig machen.

Herzliche Grüße, Abstrakte

Jeder Mensch kommt spätestens auf dem Sterbebett an den Punkt, an dem er Bilanz ziehen und sich fragen wird "wars das jetzt", habe ich aus meinem Leben das herausgeholt was möglich ist.
Das Abtauchen in den angesammelten Schlamm des Lebens und die Konfrontation mit unverarbeitenden Konflikten lässt gerade uns die an Depression leidenden Zeitgestalten, empfindsamer über so manch Lebensereignis nachdenken.

Die breite Masse schwimmt dahin im Trott der " Normalität ".

Worüber trauerst du? Was war der Auslöser deiner Abkapselung?

äpfelchen,

das kommt mir auch bekannt vor was du schreibst.

Und selbst, wenn ich jetzt erkannt habe, wie gefangen ich bin und war wie lange ich Sachen unterdrückt habe, so bin ich doch immer noch gefangen. Die Aufnahmeunterlage für eine Klinik liegen neben mir und ich sitze hier und halte fest an meinem Selbstbild. Klammere mich an die Idee mich auzuraffen, aufzustehen, den Papierkram in den Müll zu werfen und einfach da weiter zu machen, wo ich aufgehört habe.

Angst?
Wahrscheinlich.
Mein Leben fühlt sich bedroht an. Zumindest das was ich kenne. Nicht durch mich, sondern durch den Wandel, die Entscheidung etwas zu ändern.

uff.

Schön, dass es für dich positiv verlaufen ist.
soo verstehe ich dich doch richtig, oder?

Grüße Kartoffelsalat

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Liebes Äpfelchen,

vielen Dank für deine mutmachenden Worte.
Es ist so herrlich einfach, seine Melancholie zu kultivieren
und den Rückzug in die Schlafhöhle vorzuziehen....


Veränderung kostet wirklich Energie.
Wenn ich am Abend meinen Tag reflektiere,
bin ich manchmal erschüttert,
wie wenig eigentlich passiert ist,
wie wenig ich wahrgenommen habe...

Aber es gibt auch Erfolgserlebnisse,
mal kleine, mal größere...
und die sind es, die mir Mut machen und mir zeigen,
dass ich nicht auf dem Irrweg bin.
Möglicherweise könnte ich mein Ziel schneller erreichen,
doch ich nehme ab und an gerne einen Umweg in Kauf.

...und versuche, an mich zu glauben und mir selbst zu vertrauen.

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Hallo Äpfelchen,
mir geht es sehr ähnlich wie Dir.
Auch ich bin längere Zeit am Abgrund getänzelt und weiß manchmal nicht, ob ich nur Glück hatte oder was es genau war, dass ich noch da bin.
Ich habe das Gefühl, dass mir irgendwie mehrere Jahr in meinem Leben "fehlen".
Ich war zwar da und habe auch irgendwie trotzdem "normal" gelebt, aber irgendwie habe ich die Zeit nicht bewußt erlebt...sie fehlt mir einfach irgenwie.
So, als wäre ich im Wachkoma gewesen und hätte trotzdem weitergemacht.
Irgendjemand hat mal den Begriff "Duldungsstarre" genannt, den fand ich für mich sehr passend...
Liebe Grüße
Nele

Liebes Äpfelchen,

ich habe den Beitrag gestern bei VOX nicht gesehen. Aber ich werde mal recherchieren, wann die Sendung vielleicht nochmals gesendet wird.
Ich befürchte, ich habe etwas wichtiges verpasst.

Gruß, Abstrakte

Liebe Nele,

ich frage mich manchmal, wie meine Kinder es empfinden. Werden sie irgendwann beschreiben, ihre Mutter war "nicht anwesend"?

Ich habe für mich beobachtet, dass ich mir ein festes, geplantes Tagesprofil erstellen muss.
Wenn ich mich an diese Krücke halte, klappt´s prima. Bin ich jedoch nachlässig, läuft alles nur auf Schmalspur. Dann finde auch ich mich in der "Decke-über-dem-Kopf-Situation", habe mich irgendwo verschanzt...

Das bedrückt mich dann zusätzlich und fühlt sich an wie potenzierte Traurigkeit.

Herzliche Grüße, Abstrakte

noch etwas:

es gibt einen bezaubernden Satz von Rosa Luxemburg:

Ich habe verfluchte Lust,
glücklich zu sein,
und bin bereit,
Tag für Tag um mein Portiönchen Glück
mit dumpfem Eigensinn zu feilschen.




... sollte ich mir vielleicht mal an meinen Spiegel kleben, um mich gleich morgens daran zu erinnern ...

Hai abstrakte,

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Ich habe verfluchte Lust,
glücklich zu sein,
und bin bereit,
Tag für Tag um mein Portiönchen Glück
mit dumpfem Eigensinn zu feilschen.
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Das HAT irgendwie was, obwohl sich gleich die Frage aufdrängt, mit WEM sie um ihr "Portiönchen Glück" feilschen möchte..

Mit dem "crazy thing called life"?

Und wie ihr Leben endete (dieser Tage ist's grad 90 Jahre her) ist dir bekannt?

Grüßle

Friedrich

Lieber Friedrich,

ganz sicher waren diese Worte von R.L. in einem anderen Zusammenhang gemeint, dennoch ...

Schönen Sonntag noch,
Abstrakte

hallo abstrakte,

meine abwesenheit spürt meine tochter seit jahren und kommentiert diese situationen auch. wie gehts du mit deinen kindern diesbezüglich um?

liebe grüße sendet incognito

hallo abstrakte,

meine abwesenheit spürt meine tochter seit jahren und kommentiert diese situationen auch. wie gehts du mit deinen kindern diesbezüglich um?

liebe grüße sendet incognito