Liebende Mutter vs. depressive Partnerin
Verfasst: 5. Jan 2009, 13:26
Hallo zusammen!
Ich (wir) habe(n) ein Problem und hoffe nun auf Eure Erfahrungen und Eure Hilfe.
Kurze Vorgeschichte: Ich bin seit gut 11 Jahren mit meiner Partnerin zusammen, die ich sehr liebe und die mich sehr liebt. Sie hat eine inzwischen fast 24jährige Tochter, die erst in Bernburg studierte und jetzt in Kiel.
Mutter und Tochter hängen sehr aneinander, vielleicht ein bisschen mehr die Mutter an der Tochter... Das ist schön so und ich bin glücklich, wenn meine Freundin glücklich ist.
Wir wohnten zuerst zusammen in dem Haus, das meine Partnerin mit dem "Kindesvater" hatte, dann zogen wir nach Berlin-Wedding und drei Jahre später, als die Tochter zum Studium ging, in ein knuffige, kleine 2 1/2 Zimmerbude in Spandau.
Mir ging es immer schlecht, wenn J. länger als zwei Nächte bei uns übernachtete. Da dachte ich, es sei eine glückliche Fügung, als meine kleine Schwester zu ihrem Freund zog und ihre 1 Zimmerwohnung in Prenzlberg frei wurde. Mein großzügiger Papi erklärte sich bereit, damit es mir besser geht, die Miete dieser Wohnung weiterhin zu übernehmen, damit S.´s Tochter von nun an darin wohnen könne.
Wenn J. einen Freund hatte, ging das auch immer ganz gut... Aber nu ist sie solo und war über die Feiertage hier.
Es war so viel schlimmer für mich, als ich erwartet hatte. Sie hat Weihnachten bei uns geschlafen, zwischendurch nochmal zweimal und heute kommt sie erneut, um hier zu übernachten. Wenn sie feiern geht, schläft sie in ihrer Wohnung, deren Miete sie inzwischen selbst bezahlt, dafür finanziert ihr ihre Oma allerdings die Studentenbude in Kiel.
S. hat sie sehr gerne hier (is ja klar) und J. genießt das "Hotel Mama" (is auch okay!). Für mich wäre es auch alles nicht problematisch, wenn sie abends wieder in ihre Wohnung fahren würde. Sie könnte von früh bis spät (wobei früh unrealistisch ist ) hier sein.
Ich hoffe IHR versteht mich, dass es mir schlecht geht, weil ich meine Wohnung als "sicheren Ort" begreife. Wenn ich hier die Wohnungstür zumache, fällt eine unglaubliche Anspannung von mir ab und ich kann ich selbst sein und muss keine Angst mehr haben, die ich "draussen" immer habe. Zusätzlich geht es mir derzeit sehr schlecht, weil in der Therapie gerade viel Zeug aus der Vergangenheit bearbeitet wird und ich dadurch das Gefühl habe, als hätte ich eine große offene Wunde...
Die Liebe meines Lebens und ich haben gestern geredet. Es scheint keine Lösung zu geben... Sie kann und will dem Kind nicht sagen, dass es gehen soll - das reißt ihr das Mutterherz heraus. Ich spreche es auch nicht an, weil ich weiss, dass es sie verletzen würde. J. hat also keine Ahnung, wie es mir geht.
Ich hatte sogar schon die Idee geäußert, ins Hotel zu gehen. Es klingt absurd, aber ich will so verzweifelt gerne für mich sorgen, wenn es sonst keiner tut. Aber selbst das geht ja nicht unter der Vorgabe, das Kind zu schützen, weil sie dann fragen würde, wo ich bin/hingehe...
Ich fühle mich nicht gut mit dieser Vertuschungstaktik und finde lügen blöde. Aber ich will auch meine Freundin nicht unglücklich machen.
Sie will, dass ihre Tochter gerne kommt und sich willkommen fühlt. Und ich brauche so sehr den Schutzraum, die Ruhe, die Geborgenheit. Könnt Ihr mich verstehen? S. fällt es schwer, weil J. doch "gar nichts macht", "fast unsichtbar ist" und "so lieb ist".
Ich weiss doch selbst nicht, warum es mir so schlecht dabei geht... Ich wünschte, es wäre anders!
Nach dem Gespräch, in dem wir Beide geweint haben (ich vor Erschöpfung, mich zusammen reißen zu müssen, etwas mehr), hatten wir keine Lösung... Es sieht so aus als müsste ich weiter schauspielern. Ich lasse J. nicht merken, wie es mir geht. S. kann natürlich die Zeit mit ihrem Kind auch nicht voll genießen, weil sie weiss, dass es mir sch... geht...
Es gibt hier sicherlich liebende Mütter, die S.´s Seite verstehen aber auch Depressive, die mir helfen können, verständlich zu machen, was so anstrengend dabei ist. S. sagt, sie versteht es vom Kopf her nicht - geschweige denn vom Herzen. Letzteres is klar, aber mir fehlen Argumente...
Habt Ihr vielleicht weise Ratschläge?!
LG Bianca
Ich (wir) habe(n) ein Problem und hoffe nun auf Eure Erfahrungen und Eure Hilfe.
Kurze Vorgeschichte: Ich bin seit gut 11 Jahren mit meiner Partnerin zusammen, die ich sehr liebe und die mich sehr liebt. Sie hat eine inzwischen fast 24jährige Tochter, die erst in Bernburg studierte und jetzt in Kiel.
Mutter und Tochter hängen sehr aneinander, vielleicht ein bisschen mehr die Mutter an der Tochter... Das ist schön so und ich bin glücklich, wenn meine Freundin glücklich ist.
Wir wohnten zuerst zusammen in dem Haus, das meine Partnerin mit dem "Kindesvater" hatte, dann zogen wir nach Berlin-Wedding und drei Jahre später, als die Tochter zum Studium ging, in ein knuffige, kleine 2 1/2 Zimmerbude in Spandau.
Mir ging es immer schlecht, wenn J. länger als zwei Nächte bei uns übernachtete. Da dachte ich, es sei eine glückliche Fügung, als meine kleine Schwester zu ihrem Freund zog und ihre 1 Zimmerwohnung in Prenzlberg frei wurde. Mein großzügiger Papi erklärte sich bereit, damit es mir besser geht, die Miete dieser Wohnung weiterhin zu übernehmen, damit S.´s Tochter von nun an darin wohnen könne.
Wenn J. einen Freund hatte, ging das auch immer ganz gut... Aber nu ist sie solo und war über die Feiertage hier.
Es war so viel schlimmer für mich, als ich erwartet hatte. Sie hat Weihnachten bei uns geschlafen, zwischendurch nochmal zweimal und heute kommt sie erneut, um hier zu übernachten. Wenn sie feiern geht, schläft sie in ihrer Wohnung, deren Miete sie inzwischen selbst bezahlt, dafür finanziert ihr ihre Oma allerdings die Studentenbude in Kiel.
S. hat sie sehr gerne hier (is ja klar) und J. genießt das "Hotel Mama" (is auch okay!). Für mich wäre es auch alles nicht problematisch, wenn sie abends wieder in ihre Wohnung fahren würde. Sie könnte von früh bis spät (wobei früh unrealistisch ist ) hier sein.
Ich hoffe IHR versteht mich, dass es mir schlecht geht, weil ich meine Wohnung als "sicheren Ort" begreife. Wenn ich hier die Wohnungstür zumache, fällt eine unglaubliche Anspannung von mir ab und ich kann ich selbst sein und muss keine Angst mehr haben, die ich "draussen" immer habe. Zusätzlich geht es mir derzeit sehr schlecht, weil in der Therapie gerade viel Zeug aus der Vergangenheit bearbeitet wird und ich dadurch das Gefühl habe, als hätte ich eine große offene Wunde...
Die Liebe meines Lebens und ich haben gestern geredet. Es scheint keine Lösung zu geben... Sie kann und will dem Kind nicht sagen, dass es gehen soll - das reißt ihr das Mutterherz heraus. Ich spreche es auch nicht an, weil ich weiss, dass es sie verletzen würde. J. hat also keine Ahnung, wie es mir geht.
Ich hatte sogar schon die Idee geäußert, ins Hotel zu gehen. Es klingt absurd, aber ich will so verzweifelt gerne für mich sorgen, wenn es sonst keiner tut. Aber selbst das geht ja nicht unter der Vorgabe, das Kind zu schützen, weil sie dann fragen würde, wo ich bin/hingehe...
Ich fühle mich nicht gut mit dieser Vertuschungstaktik und finde lügen blöde. Aber ich will auch meine Freundin nicht unglücklich machen.
Sie will, dass ihre Tochter gerne kommt und sich willkommen fühlt. Und ich brauche so sehr den Schutzraum, die Ruhe, die Geborgenheit. Könnt Ihr mich verstehen? S. fällt es schwer, weil J. doch "gar nichts macht", "fast unsichtbar ist" und "so lieb ist".
Ich weiss doch selbst nicht, warum es mir so schlecht dabei geht... Ich wünschte, es wäre anders!
Nach dem Gespräch, in dem wir Beide geweint haben (ich vor Erschöpfung, mich zusammen reißen zu müssen, etwas mehr), hatten wir keine Lösung... Es sieht so aus als müsste ich weiter schauspielern. Ich lasse J. nicht merken, wie es mir geht. S. kann natürlich die Zeit mit ihrem Kind auch nicht voll genießen, weil sie weiss, dass es mir sch... geht...
Es gibt hier sicherlich liebende Mütter, die S.´s Seite verstehen aber auch Depressive, die mir helfen können, verständlich zu machen, was so anstrengend dabei ist. S. sagt, sie versteht es vom Kopf her nicht - geschweige denn vom Herzen. Letzteres is klar, aber mir fehlen Argumente...
Habt Ihr vielleicht weise Ratschläge?!
LG Bianca