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Persönlichkeitsveränderung durch Psychopharmaka *g*

Verfasst: 4. Dez 2008, 15:27
von Nienor
Ganz fuuurchtbare Veränderung:

ich habe fast jeden Tag das Bedürfnis, meine Gedanken niederzuschreiben (nein, nicht hier, in ein eigens dafür angeschafftes Schreibbuch). So was habe ich früher nie gemacht, und nun brauche ich das.

Böse Psychopharmaka

Augenzwinkernde Grüße

Nienor

Re: Persönlichkeitsveränderung durch Psychopharmaka *g*

Verfasst: 4. Dez 2008, 15:56
von Law
Hallo Nienor,

nach den unsachlichen Kritiken an Psychopharmaka in letzter Zeit verstehe ich deinen Hang zur Ironie. Nur zur Klarstellung für andere Leser: Psychopharmaka können die Persönlichkeit eines Menschen n i c h t verändern.

LG Law

Re: Persönlichkeitsveränderung durch Psychopharmaka *g*

Verfasst: 4. Dez 2008, 16:26
von steppenwolf1
Vllt. sollte man unterscheiden, was für Psychopharmaka.
ADs verändern die Persönlichkeit nicht, sondern legen die durch die Depression veränderte Persönlichkeit frei.
Etwas anders könnte die Sache bei Benzos aussehen, zumindest bei Sucht.
Aber von ADs kann man meines Wissens nach nicht anhängig werden. Zwar hat man u.U. Absetzerscheinungen, die sich nach kurzer Zeit geben. Hat aber nix mit Sucht zu tun. Wie hatte mal jemand geschrieben, dass bei ADs ja das "süchteln" nach dem Stoff fehlt ... o.ä. ?

Kein Grund ADs zu verweigern, ohne sie jemals selbst ausprobiert zu haben. Am Ende könnten sie doch helfen ?

Re: Persönlichkeitsveränderung durch Psychopharmaka *g*

Verfasst: 4. Dez 2008, 18:42
von Nienor
Hallo Law,

deshalb bin ich ja extra schon nicht ins Pharmakotherapieforum mit meinem Beitrag gegangen.

Aber irgendwie musst das raus *g*

Re: Persönlichkeitsveränderung durch Psychopharmaka *g*

Verfasst: 6. Dez 2008, 17:44
von lt.cable
Hallo zusammen!

Wahnhafte Verschwörungstheorien sind gegenüber den ADs mit Sicherheit ebenso unangebracht wie ein völlig unkritisches Einwerfen derselben. Ich schätze es zum Beispiel sehr, als Patient eine Wahl und auch ein Mitspracherecht bei meiner Medikation zu haben. Gerade beim Nebenwirkungsspektrum sind die ADs nämlich nicht nur der uneingeschränkte Hit, sondern sie können auch eine ziemliche Belastung darstellen. Wir müssen ja nicht erst davon anfangen, dass sich auch die positive Wirkung nicht bei allen Versuchskaninchen schnell und unbedingt beim ersten Präparat einstellt.
Ansonsten sind die beiden Scherzchen nicht so revolutionär, dass es dafür zwei separate Diskussionen bräuchte.

Es grüßt
lt.cable

Re: Persönlichkeitsveränderung durch Psychopharmaka *g*

Verfasst: 7. Dez 2008, 12:56
von Shay
Ma janz ehrlisch:

wenn mein Trimipramin nicht wäre, wüsste ich nicht, wo ich heute wäre.

Die Nebenwirkungen in Form eines schon fast erschreckenden Tiefschlafs und einer Morgenmuffeligkeit bis kurz vor Mittag nehme ich dabei gerne in Kauf. Lieber so als anders.

Re: Persönlichkeitsveränderung durch Psychopharmaka *g*

Verfasst: 7. Dez 2008, 23:04
von lt.cable
Hallo Shay!

Wenn es hilft und sich die Nebenwirkungen im erträglichen Rahmen halten, ist doch alles in Butter. Wichtig finde ich nur, dass man eben in beide Richtungen nicht vollständig verallgemeinern kann. Eine positive Offenheit gegenüber den verfügbaren Medikamenten halte für genau so wichtig wie eine angemessen kritische Patientenhaltung - falls man sich diese angesichts seines Krankheitsbilds erlauben kann (und möchte). Und doch ist die Erkenntnis wichtig, dass ADs eben nicht automatisch ein Leben kitten, bei dem ansonsten die Stellschrauben falsch oder ungesund eingestellt sind. Somit können sie also eine gute Hilfe bzw. Stütze sein, aber für manche Menschen eben auch nicht mehr. Auch mir verschaffen sie mehr Freiraum für Veränderungen, aber ich wäre sie trotzdem lieber heute als morgen wieder los. Vielleicht ändert sich meine Sicht mit der Zeit, das kann ich heute noch nicht beurteilen.

Es grüßt
lt.cable