warten auf die Therapie...

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taste
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warten auf die Therapie...

Beitrag von taste »

Hallo zusammen.
Ich habe eigentlich gehofft dass ich dieses Forum zumindest als Betroffener nichtmehr aufssuchen werde, doch jetzt scheint mich alles mal wieder eingeholt zu haben. Vor ca. einem Jahr hatte ich das Gefühl meine Depression dank Verhaltenstherapie überwunden zu haben, aber jetzt geht das Kopfkino mal wieder los.
Kurz zu meiner Geschichte: Bei mir wurde vor ca. 2 Jahren eine mittelschwere Depression diagnostiziert. Mit allem Zipp und Zapp. Nach mehreren AD-Anläufen hab ich mich dann irgendwann für eine Verhaltenstherapie entschieden, die dann auch irgendwann angeschlagen hat. Ich war so glücklich wie lange nichtmehr und selbst "Schicksalsschläge" wie die Trennung von meiner Freundin vor 5 Monaten habe ich wegstecken können.
Jetzt stehe ich am Ende meines Studiums, vermisse meine Freundin und spiele gelegentlich mit dem Gedanken alles hin zu werfen. Das wäre natürlich der Supergau, nach 9 Semestern, daher will ich alles versuchen es durchzuziehen. Allerdings warte ich z.Zt. ganz ungeduldig auf einen Therapieplatz in der Hoffnung dass es dadurch besser wird. Ich fühle mich in der Uni total unwohl und habe das Gefühl das meine Kommilitonen mich für völlig gestört halten (weil ich kaum ein Wort rede). Das war vor einem Jahr anders und die Meinung anderer war mir sowieso egal, aber heute beschäftigt es mich.

Lange Rede, wenig Sinn: Was kann ich bis zum Therapiebeginn sinnvolles tun? Momentan will ich mich einfach nur in die Weihnachtsferien retten, aber ich habe Angst dass selbst die 3 Wochen ewig dauern...
Glaubt Ihr dass ich mit Beginn der Therapie dass ganze wieder schnell in den Griff bekommen kann oder ist die Krankheit bei einem Rückfall in der Regel noch hartnäckiger? Ich muss langsam wieder klar kommen, bevor ich mir alles verbaue...
danni64
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Re: warten auf die Therapie...

Beitrag von danni64 »

Hallo Taste,

das kann man nicht sagen,ob ein Rückfall schlimmer ausfällt oder weniger schlimm.

Ich kann nur von mir reden und da hat mich mein Rückfall nach 12 Jahren schlimmer erwischt. Vor 12 Jahren halfen schon die AD's ganz gut und brachten mich vorwärts,diesmal ist es leider nicht so und die AD's ,die mir vor 12 Jahren halfen,haben diesmal alles schlimmer gemacht.

Ich denke mal du stehst auch ein wenig unter Druck,wenn du kurz vor den Prüfungen stehst,das wird bestimmt auch eine Rolle spielen bei deiner Unsicherheit jetzt.

Ja,viel raten kann ich dir leider auch nicht,nur hoffen,dass du schnell in die Therapie kannst.

LG Danni und viel Glück !!


Nimm dir jeden Tag eine Stunde,in der du nur für einen Menschen da bist: FÜR DICH !!
taste
Beiträge: 27
Registriert: 1. Aug 2006, 23:34

Re: warten auf die Therapie...

Beitrag von taste »

Danke Daniela,

ich hab heute mal den ganzen Tag rumtelefoniert und am Freitag einen Termin bei einem Therapeuten bekommen. Allerdings bietet dieser nur tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie an. Was ist das genau? Ich werde nicht ganz schlau aus den Google-Ergebnissen. Kann mir das auch helfen oder sollte ich doch besser auf den Verhaltenstherapieplatz warten? Schließlich hab ich damit schonmal sehr gute Erfahrung gemacht...
danni64
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Re: warten auf die Therapie...

Beitrag von danni64 »

Hallo Taste,

ja,so gut kenne ich mich damit auch nicht aus .

Hast du es denn schon bei deinem alten Therapeut versucht,wieder unter zu kommen,immerhin kennt er dich und du ihn. Das erspart einem doch so einiges an Vorgesprächen.

Aber du hast ja echt Glück,wenn du so schnell einen Termin bekommst,hier bei mir in der Umgebung ist da nichts zu machen.Zudem meine ich auch immer,dass irgendwie die Chemie stimmen muss,zwischen Therapeut und Patient. Ich habe schon einige Therapeuten hinter mir und ich kann sagen,es gibt eine Menge Therapeuten darunter,da hat man das Gefühl,die brauchen dringend selber einen .

LG Danni !!!


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Liber
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Registriert: 4. Jun 2006, 18:09

Re: warten auf die Therapie...

Beitrag von Liber »

Hallo Taste,

in diesem Link, den Bea in einem anderen Thread eingestellt hatte, findest du ganz gute Informationen über die tiefenpsychologischen Therapien:

http://www.thorwart-online.de/Seite_Leistungen.htm

Ich selbst habe eine solche Therapie gemacht und kann diese nur empfehlen, sofern man bereit ist, sich ziemlich tief auf sich selbst einzulassen und sofern die Beziehung zwischen dem Therapeuten/der Therapeutin und dir stimmt.

Aufgefallen ist mir deine Aussage, dass du die Trennung von deiner Freundin damals "gut weggesteckt" hättest, dass du sie jetzt aber vermisst.

Könnte es nicht sein, dass die Trennung damals doch nicht so einfach war wie gedacht - und dass jetzt noch die Trauer und der Abschiedsschmerz hochkommen, weil es damals nicht möglich war?


Ich möchte dir aus meiner Sicht gern empfehlen, den Termin bei dem tiefenpsychologisch arbeitenden Therapeuten wahrzunehmen und dir die Therapieart und den Therapeuten selbst anzuschauen - die ersten Probetermine sind ja frei und unverbindlich.

Und auch die Tatsache, dass du mit diesem Termin aktiv etwas tust, dass es vielleicht sogar möglich ist, dich ein wenig zu öffnen, könnte Erleichterung bedeuten.


Lieben Gruß
Brittka
Ina80
Beiträge: 151
Registriert: 24. Jul 2007, 16:17

Re: warten auf die Therapie...

Beitrag von Ina80 »

Hallo Taste,

wenn es schnell gehen muss: Bietet Eure Uni nicht psychologische Beratung an? Unsere Uni hat zum Beispiel eine sehr gute psychologische Beratungsstelle, in der man sehr schnell einen Termin bekommt und meist sind die Therapeuten dort ganz gut. Damit kann man zumindest die Zeit bis zu einem Therapieplatz ganz gut überbrücken!

Lieben Gruß und für die Prüfungen viel Erfolg!

Ina
Bedenke: Ein Stück Deines Weges liegt hinter Dir, ein weiteres vor Dir. Wenn Du verweilst, dann nur, um Dich auszuruhen, nicht aber, um aufzugeben. (Augustinus)
sek__knd
Beiträge: 456
Registriert: 5. Sep 2008, 18:54

Re: warten auf die Therapie...

Beitrag von sek__knd »

Guten Abend,

aus eigener Erfahrung ist mir bewußt, wie ätzend dies ist.
Mir wurde nun eine bestimmte Praxis empfohlen und dort wollte ich hin

Habe auf meiner anfangs (vergeblichen) Suche, viele unterschiedliche Praxen etc. kontaktiert.
Dies per Tel., Mail oder per Post, da es persönlich sehr schwer ist einen Therapeuten zu erreichen.

Nun hatte ich heute ein erstes Gespräch mit meiner (hoffentlich zukünftigen) Fr.Dr.Dipl.-Psych.

Richtig los geht´s mit der Therapie dann Mitte Januar

Es geht doch, nur muß man bzw. Frau etwas Gedult mitbringen um auf die Couch zu kommen

LG

S E K
BeAk

Re: warten auf die Therapie...

Beitrag von BeAk »

Liebe SEK,

Du willst eine klassisch analytische Psychotherapie machen?
Regenwolke
Beiträge: 2214
Registriert: 15. Apr 2006, 12:46

Re: warten auf die Therapie...

Beitrag von Regenwolke »

Hi Taste,

falls Du mit der Therapie noch nicht weißt, was Du willst oder länger warten mußt, würde ich Dir auch die psychologische/psychotherapeutische Beratungsstelle Deiner Uni empfehlen. Meist kann man dort für beratende Gespräche relativ schnell unterkommen.

LG, Wolke
sek__knd
Beiträge: 456
Registriert: 5. Sep 2008, 18:54

Re: warten auf die Therapie...

Beitrag von sek__knd »

Liebe Bea,

das mit der Couch sollte kein versteckter Hinweis auf eine Therapieart etc. pp sein.
Entschuldige für die falsche Ausdrucksweise

Nein, ich werde eine ? Verhaltenstherapie ? beginnen.

Liebe Grüße

S E K
BeAk

Re: warten auf die Therapie...

Beitrag von BeAk »

Liebe SEK,

wieso entschuldigst Du Dich?

Glückwunsch zum Therapiebeginn!!!
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