Bettnässen noch im Erwachsenenalter

frosch68
Beiträge: 35
Registriert: 9. Nov 2008, 15:02

Bettnässen noch im Erwachsenenalter

Beitrag von frosch68 »

Hallo liebes Forum,

Mich würde interessieren, ob es ursächliche Zusammenhänge von Depressionen und dem nächtlichen Einnässen gibt?

Was hat Euch, so ihr betroffen seid, dauerhaft geholfen oder zumindest Linderung ermöglicht?

Ich möchte nichts unversucht lassen.

Liebe Grüße, René
Law
Beiträge: 70
Registriert: 21. Nov 2008, 11:24

Re: Bettnässen noch im Erwachsenenalter

Beitrag von Law »

Hallo Rene´,

mir sind einige wenige Fälle bekannt, wo nächtliches Bettnässen bei einer schweren Depression auftrat. Ein Zusammenhang besteht also, sofern bei dir organisch ( Blase, Prostata, Schließmuskel) alles okay ist.

Ob neben der erforderlichen Depressionsbehandlung noch eine spezielle Medikation möglich ist, weiß ich nicht, habe ich auch seinerzeit nicht erfragt. Mit einer Remission der Depression dürfte aber auch die unangenehme Begleiterscheinung wieder verschwinden.

LG Law
Chiron
Beiträge: 2006
Registriert: 14. Feb 2005, 15:45

Re: Bettnässen noch im Erwachsenenalter

Beitrag von Chiron »

Hallo Rene`,

es gibt für Bettnässer als Training, sofern kein organisches Problem vorliegt (beim Urologen abklären lassen) eine Klingelmatratze, die ein akustisches Signal auslöst, sobald ein Tropfen sie berührt. Dadurch wird der Patient geweckt und kann den Gang zur Toilette antreten.
Matratze hört sich jetzt groß an.
Es ist aber nur eine dünne Metallauflage mit Kabel und "Wecker".
Früher galt es bei den gesetzlichen Krankenkassen als Hilfsmittel und wurde komplett auf ärztliches Rezept übernommen.
Über ein Sanitätshaus kannst Du es bekommen.
Frag mal Deinen behandelnden Arzt danach und die Krankenkasse wegen der Kostenübernahme.
Nicht abwimmeln lassen, ich kann mir nicht vorstellen, dass die heute keinen Heil- und Hilfsmittel-Katalog mehr haben.

Ansonsten sagt man über das Bettnässen:
Es werden im Traum, ungeweinte Tränen des Tages, losgelassen.

Alles Gute für Dich,
Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
frosch68
Beiträge: 35
Registriert: 9. Nov 2008, 15:02

Re: Bettnässen noch im Erwachsenenalter

Beitrag von frosch68 »

Hallo Law,

vielen Dank für Deine Antwort. Das Problem ist wirklich unangenehm, denn es ist schambesetzt und peinlich.

In jedem Lebensabschnitt gab es immer wieder Situationen mit dem Bettnässen, dererwegen ich ausgelacht wurde oder man mich allenfalls mitleidig belächelte.

Es ist schwer, es für sich akzeptieren zu lernen, zumal es ganz viel Überwindung kostet, darüber zu reden. Auch mit der Gewißheit, dass man selbst bestimmt nicht der/die einzige erwachsene Bettnässer/in auf Erden ist.

Organisch gibt es bei mir ein Korrelat der Blase und Niere zur Blasenschwäche. Dennoch denke ich, dass permanentes nächtliches Einnässen bestimmt auch im psychischen Bereich verwurzelt ist.

Bettnässen macht Depression - Depression macht Bettnässen...

Eine Zwickmühle... Doch auch in Phasen bester Stimmung, musste ich die Erfahrung machen, dass es trotzdem regelmäßig passierte.

Unterstützend bekam ich als Kind, Tofranil, apperative Klingelhose, Trockene Nächte-Kalenderführen und als Erwachsener Minirin, Akupunktur und Akupressur.

Leider aber bis heute ohne durchschlagenden Erfolg.

Lieber Gruß, René
frosch68
Beiträge: 35
Registriert: 9. Nov 2008, 15:02

Re: Bettnässen noch im Erwachsenenalter

Beitrag von frosch68 »

Hallo Chiron,

vielen Dank für Deine Antwort.

Die Klingelhose habe ich als Kind und dann nochmal als Jugendlicher verordnet bekommen.

Es war in der Tat so, dass wenn Nässe auf den Sensor kam, ein fürchterlicher Alarmton losging.

Ich habe mich beim Aufwachen immer fürchterlich erschrocken. Mir geht das beim aus dem Tiefschlaf-Erwachen sogar heute noch so. Ist vielleicht ein Überbleibsel.

Die Klingelhose hat mir über viele Monate zwar genau mitgeteilt, wann ich einnässte, führte aber nicht dazu, dass ich vorher aufgewacht wäre.

Das Trainingsprogramm war eine Qual.

Es stimmt aber, dass es anderen schon helfen konnte.

Ich gehörte leider nicht dazu.

Lieber Gruß, René
Chiron
Beiträge: 2006
Registriert: 14. Feb 2005, 15:45

Re: Bettnässen noch im Erwachsenenalter

Beitrag von Chiron »

Hallo Rene`,

das tut mir echt leid, zumal ich weiß wie schambesetzt dieses Problem ist.
Auf die seelische Ebene bezogen bedeutet es, Angst vor den Eltern, hauptsächlich dem Vater.
Kannst Du damit etwas anfangen?
Wie wäre es mit Psychotherapie?

Liebe Grüße,

Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
frosch68
Beiträge: 35
Registriert: 9. Nov 2008, 15:02

Re: Bettnässen noch im Erwachsenenalter

Beitrag von frosch68 »

Hallo Chiron,

tut gut drüber zu reden... Vielen Dank dafür...

ja, mit dem Thema Eltern kann ich etwas anfangen...

Bin von den leiblichen Eltern weggegeben worden...

Trennungsschmerz, Angst verantwortlich für die Trennung zu sein, geraubte Kindheit...

In meiner Therapie ging es mehr um die Depression und in erster Linie meine Angsterkrankung. Das Bettnässen stand eher am Rande.

War mir aber auch ganz angenehm wegen dem Schämen.

Liebe Grüße, René
Cieloazul
Beiträge: 90
Registriert: 6. Dez 2006, 18:06

Re: Bettnässen noch im Erwachsenenalter

Beitrag von Cieloazul »

Hallo René

Die Nebenwirkung eines Neuroleptikum war die Inkontinenz. Ab u. zu passierte mir dann auch, dass ich nachts einnässte.

Vermutlich kenne ich deine Gefühle; Scham, Unvermögen, Schuldgefühle usw. Ich isolierte mich auch ein Stück weit von meinen sozialen Kontakten. Jede ausser häusliche Übernachtung wird zum Seiltanz, jeder gesellschaftlicher Anlass wird schwierig, Einkauf, Tagesausflüge usw. waren geprägt vom Gedanken, wo, wie, wann finde ich eine Toilette.

Mit Hilfe eines Hormons u. durch Absetzen des NL hat sich meine Inkontinenz weitgehend zurückgebildet. Doch die Angst, dass es mir wieder passieren könnte, ist noch immer da.

Ich spreche u. sprach auch nicht gern darüber. Von Klein auf wird man drauf getrimmt, dass man nicht ins Bett o. in die Hose macht. Und schon als Kind schämt man sich dafür, als Erwachsener erst recht.

Aber dafür müsste man/du/ich/wir/uns nicht schämen. Wir können nichts dafür. Für andere Störungen u. Krankheiten schämt man sich auch nicht, oder? Ich hab noch nie jemand getroffen, der sich fürs Blind sein o. dafür, dass er im Rollstuhl sitzt schämt.

Ich finde es toll, dass du deine Inkontinenz hier so offen ansprichst. Dafür verdienst du ein grosses Lob!

Zu deiner Frage; ich vermute schon, dass Inkontinenz auch eine Begleiterscheinung der Depression u. Angsterkrankung sein kann.

Einen Lösungsvorschlag habe ich leider nicht. Du hast ja schon vieles probiert. Ev. dass du dieses Problem in einer Therapie wirklich zum zentralen Thema machst, das wäre vielleicht ein Weg...
Herzliche Grüsse

Cieloazul



“Malen ist eine Sprache der Empfindung, die da anhebt, wo der Ausdruck mit Worten aufhört.” Asmus Jakob Carstens (1754-1798, Maler)

Maria
Beiträge: 609
Registriert: 3. Mai 2005, 21:55

Re: Bettnässen noch im Erwachsenenalter

Beitrag von Maria »

Hallo ihr,

ihr habt angesprochen, dass Störungen der Blasenfunktion mit Angst zu tun haben können. Das kann ich aus meiner Erfahrung unbedingt bestätigen! Ich hatte früher das Problem, dass ich in allen möglichen und unmöglichen Situationen aufs Klo musste und erinnere mich an manche - damals für mich äußerst unangenehme - Situationen, wo z.B. der Reisebus irgendwo im Hochgebirge in den Serpentinen anhalten musste, damit ich mal "austreten" konnte. Auch nachts bin ich oft mehrmals aufgewacht, weil ich einen Druck auf der Blase hatte. So habe ich damals schon angefangen, bestimmte Situationen wie z.B. Busreisen zu vermeiden.

Heute ist das zum Glück nicht mehr so und ich führe das darauf zurück, dass ich viel angstfreier geworden bin. Also ich wollte nur Mut machen, die Blasenprobleme können komplett verschwinden (natürlich nur wenn nichts Oranisches vorliegt).

Liebe Grüße von Maria
jolanda
Beiträge: 1147
Registriert: 16. Okt 2003, 10:29

Re: Bettnässen noch im Erwachsenenalter

Beitrag von jolanda »

Hallo!

Dass ein NL da zu Problemen führt finde ich interessant.
Bei mir ist nämlich auch gerade die frage aufgetauscht, ob das NL schuld an urologischen Beschwerden haben könnte. Der Hersteller weiß nichts von solchen Nebenwirkungen, schließt es aber nicht aus.
Zeitlich gäbe es einen Zusammenhang. Also die Probleme haben ungefähr dann angefangen, als ich anfing es zu nehmen. Und abends nach der Einnahme, wird es auch schlimmer.
Bei mir ist es so, dass ich permanent Druck auf der Blase habe und dauern laufen könnte. Wie bei einer Blasenentzündung nur ohne Infekt.
Wird jetzt symptomatisch mit einem Medikament behandelt, was aber keine Dauerlösung ist. Ein Absetzversuch des NL wäre momentan aber zu gefährlich.

Welches NL war es denn bei dir?
Ich nehme Seroquel.

Sorry rené, wenn ich da mal kurz in deinem thread dazwischenfunke.

Als Kind hatte ich auch lange Probleme mit dem einnässen. Ich weiß nicht mehr genau, wie lange das ging, aber ich weiß, dass ich schon so alt war, dass ich alleine die Bettwäsche wechseln konnte. Und was auch lange anhielt, dass ich auf dem Heimweg von der Schule es dann nicht mehr halten konnte.Wehe, meine Mutter hat nach dem Klingeln nicht schnell genug die Türe aufgemacht. Das war so bis ca 11 Jahre.

LG, jolanda


------------------------------------------------------------------------

Feedom's just another word for nothing left to lose (Janis Joplin)
sek__knd
Beiträge: 456
Registriert: 5. Sep 2008, 18:54

Re: Bettnässen noch im Erwachsenenalter

Beitrag von sek__knd »

Hallo Rene´,

echt stark wie du mit diesem zusätzlichen dich sicherlich belastenden Problem umgehst
Sehr mutig von dir, hoffentlich findet sich für dich eine annehmbare Therapie dagegen, schwer ist hier natürlich, daß du hierrüber offen und ehrlich sprechen müsstest.
Verstehe ich irgendwo schon, daß dir das peinlich ist...

Mir ist eingefallen, daß z. B. das Antidepressivum Cymbalta u. a. gegen Inkontinenz wirken solle ???

Cymbalta hatte erst die Zulassung als Medikament gegen Inkontinenz.

Erst später wurde es als AD zugelassen, glaube ich einmal gelesen zu haben.

Mal eine indiskrete Frage an dich,
ist diese Inkontinenz denn täglich, oder z. B. eher vor oder nach "belastenden Situationen" ???
Leider kann ich hierzu nicht mehr schreiben, außer noch zusätzlich Fragen stellen
Edit:
Evtl. liegt es auch mit an deiner Erziehung...
Sehe es ja im Bekanntenkreis ...
Mein kleiner Zwerg macht sein "großes Geschäft" am liebsten in die Windel, wenn wir in diesem Moment daheim sind.
Viele meiner Bekannten sagen dann, ich solle dies nicht durchgehen lassen (gleich im Zusammenhang jedoch, was ich Kohle hierdurch sparen könnte) etc. pp.
Manno, ich zwinge in hier jedoch nicht. Auch gab es bei mir und meinem kleinen Kerl kein Töpfchentraining oder ein zwangszweises Entwöhnen der Pampers.
Evtl. liegt es auch damit zusammen ???

Vielleicht findest du noch den Mut, daß du dieses wichtige Thema mit deiner Thera besprechen könntest ???


Wünsche dir ein schönes Wochenende

S E K
Chiron
Beiträge: 2006
Registriert: 14. Feb 2005, 15:45

Re: Bettnässen noch im Erwachsenenalter

Beitrag von Chiron »

Hallo Rene´,

das mit dem Schämen kann ich voll und ganz nachvollziehen und hier relativ anonym im I-net schreibt es sich viel leichter als es draußen direkt und sei es auch nur während der Therapie im Gespräch wäre.
Nun haben Dir bereits einige zum Thema geschrieben und Du erkennst, Du stehst mit Deinen Sorgen nicht alleine da.
Darum möchte ich Dir vorschlagen, die Postings auszudrucken und in die Therapiestunde mitzunehmen. Vielleicht fällt es Dir dann leichter das Aufspüren der Ursachen und die Behandlung in Angriff zu nehmen.

Viel Glück, wünscht Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
frosch68
Beiträge: 35
Registriert: 9. Nov 2008, 15:02

Re: Bettnässen noch im Erwachsenenalter

Beitrag von frosch68 »

Hallo Cieloazul!

Vielen Dank für Deinen Zeilen!

Das große Lob verdiene ich gar nicht, hier über mein Bettnässen und natürlich auch die Blasenschwäche zu sprechen.

Erst durch Antworten wie von Dir, merke ich dass der Weg aus dem Schneckenhaus wohl der Richtige ist.

So funktioniert Selbsthilfe ja auch. Jeder unterstützt den anderen und am Ende geht es allen besser.

Meine Gefühle hast Du bestimmt richtig verstanden: Ich bemühe mich zwar mein Leben nicht durch die schwache Blase einschränken zu lassen, aber das Gefühl, ein Erwachsener macht nicht in die Hose oder ins Bett bleibt. Ganz schlimm ist es dann, wenn es tagsüber passiert ist, dann habe ich das Gefühl, es stünde mir auf die Stirn geschrieben. Verrückt!

Medikamentös war es bei mir eher andersrum als bei Dir: Ich bekam als Kind bereits Tofranil (Imipramin), was eigentlich ein Antidepressivum ist, aber als Nebenwirkung harnverhaltend wirkt und sich somit günstig aufs Trockenwerden auswirken sollte.
Heute wird es Kindern gegen Bettnässen kaum noch verschrieben. Interessant finde ich, dass viele meiner heutigen psychische Beschwerden gerade die sind gegen die Tofranil (Imipramin) eigentlich verordnet wird.
In der Tat: Es gibt Medikamente die erstrecht Inkontinenz fördern oder gar auslösen können. Keine Wirkung ohne Nebenwirkung...
Ich habe es immer als Abwägungsprozess begriffen, welches Medikament oder welche Therapeutische Maßnahme unter welchen Nebenwirkungen eben vielleicht doch Sinn machte.
Aber die Blase nicht unter Kontrolle zu haben, führt bei mir oft zu einer entwürdigten Selbstwahrnehmung.

Einen Vorschlag, der einfach alle Probleme löst, gibt es natürlich nicht, aber unabhängig von der Erfolgsaussicht möchte ich alles probieren, um mir allein schon selbst zu beweisen, dass ich mich mit der Situation der Inkontinenz nicht abfinde.

Dir wünsche ich, dass Du keine Schwierigkeiten mehr mit dem Einnässen haben wirst und wünsche Dir alles Gute!

Herzlicher Gruß, René
frosch68
Beiträge: 35
Registriert: 9. Nov 2008, 15:02

Re: Bettnässen noch im Erwachsenenalter

Beitrag von frosch68 »

Hallo Maria!

Danke für Deinen Beitrag!

Bei Tage ist meine Wahrnehmung ebenfalls wie von Dir durchlitten. Plötzlich einteretender gewaltiger Harndrang und nur noch wenig Zeit, ein WC zu erreichen. In Abhängigkeit von Trinkmenge und Situation ist es dann oft genug bei mir einfach auch zu spät. Nachts sowieso.

Es gibt bei mir schon organische Beteiligungen, denn ich hatte Nieren- und Blasen-Operationen an den Harnleitern. Dann eben noch der psychische Anteil dazu und perfekt ist dieser Nervkram.

Ich werde trotzdem nicht den Glauben an die Überwindung des Problems vrlieren.

Herzlicher Gruß, René
frosch68
Beiträge: 35
Registriert: 9. Nov 2008, 15:02

Re: Bettnässen noch im Erwachsenenalter

Beitrag von frosch68 »

Hallo Jolanda,

Du funkst doch nicht dazwischen...

Es wäre doch super, wenn Du eine Information erhälst, die Dir wiederum hilft.

Ich wünsche Dir, dass Du von Deinen urologischen Beschwerden bald erlöst sein wirst.

Lieber Gruß, René
frosch68
Beiträge: 35
Registriert: 9. Nov 2008, 15:02

Re: Bettnässen noch im Erwachsenenalter

Beitrag von frosch68 »

Hallo S E K,

vielen Dank, dass Du Dir die Mühe gamacht hast zu Schreiben.

Über das von Dir beschriebene Medikament werde ich mich beim Arzt informieren. Wäre ja der Hammer, wenn ich somit alle Fliegen mit einer Klappe schlagen könnte.

Weißt Du, ich glaube wenn man sich mit Bettnässen und Inkontinenz beschäftigt, gibt es keine indiskreten Fragen mehr und deshalb antworte ich einfach:

Das Einnässen am Tage ist schon abhängig von belastenden Situationen. Die Angst geht immer mit, dass es schief geht. Es ist aber auch abhängig von der Auswahl der Getränke und der verzehrten Menge.

Nachts passiert es so in fünf bis sechs von sieben Nächten.

Bestimmt hat die Erziehung wesentliche Anteile daran. Leider habe ich keine brauchbaren Informationen über meine eigene Sauberkeitserziehung erhalten. Sie soll aber sehr früh begonnen haben.

Was Deinen kleinen Zwerg angeht ist es vielleicht so, dass er einfach für seinen Klogang einen geschützten Rahmen braucht. Und wenn er diesen Schutz eben zu Hause erlebt, dann ist es so.

Das wird bestimmt.

Alles Gute und herzlicher Gruß!

René
frosch68
Beiträge: 35
Registriert: 9. Nov 2008, 15:02

Re: Bettnässen noch im Erwachsenenalter

Beitrag von frosch68 »

Hallo Chiron,

ich habe mich sehr gefreut, dass Du wieder geschrieben hast.
So leicht ist es gar nicht, dieses wohlgehütete Geheimnis hier auszubreiten trotz vermeintlicher Anonymität.

Anonymität ist zwar ein Schutz aber birgt auch immer die Gefahr mit dem Problem immer mehr alleine dazustehen, deshalb versuche ich in kleinen Schritten drüber zu reden..

Das Ein- und Bettnässen ist eigentlich ein permanentes Versteck-Spiel. Nur dass ich mich selbst dabei verstecken muss und das von Kindheit an:

Die Nachbarn sollten nicht mitbekommen, warum immer Bettzeug und Moltonunterlagen auf der Leine waren.

Die Klassenkameraden sollten nicht fragen, warum ich nicht mit auf die Klassenfahrt kam.

Immer mußten Ausreden her, wenn ich mal bei Freunden übernachten sollte.

Im Erdboden versinken wollte ich, wenn Freunde der Famile nachfragten: Na, bist Du denn jetzt trocken geworden?

Nachbarn, die über dden Einsatz der Klingelhose informiert wurden, weil es eben sehr laut wird.

Häufige Arztbesuche mit immer wieder bohrenden peinlichen Fragen.

Und selbst heute. In Beruf, beim Sport, bei Unternehmungen immer Verstecken, Verstecken, Verstecken.

Und das sollte ich mir im Falle einer Thera wegen des Bettnässens wohl lieber noch abgewöhnen.

Sei lieb gegrüßt, René
Cieloazul
Beiträge: 90
Registriert: 6. Dez 2006, 18:06

Re: Bettnässen noch im Erwachsenenalter

Beitrag von Cieloazul »

Hallo Jolanda

Mein NL hiess Dipiperon, Wirkstoff: Pipamperonum ut Pipamperoni dihydrochloridum. Weiss nicht, obs in Deutschland den selben Namen hat.

Ich nahm Dipiperon zusammen mit Cypralex. Zwischenzeitlich habe ich beide abgesetzt, denn ausser den NW hatte ich keine positive Wirkung, leider.

Da haben wir vieles gemeinsam, ich wurde auch lange nicht trocken, so ca. bis 5 - 6 jährig. Meine Mutter sagte oft: "Du bist schon so gross, dass dir die Windeln nicht mehr passen. Was sollen wir nur machen?" Tja u. dann lernte ich erst mir 4 Jahren sprechen. Somit eilte mir der Ruf des dummen Kindes voraus. Erst so mit 30 Jahren hatte ich das Gefühl, dass meine Eltern mich endlich auch als intelligent ansehen.........
Herzliche Grüsse

Cieloazul



“Malen ist eine Sprache der Empfindung, die da anhebt, wo der Ausdruck mit Worten aufhört.” Asmus Jakob Carstens (1754-1798, Maler)

frosch68
Beiträge: 35
Registriert: 9. Nov 2008, 15:02

Re: Bettnässen noch im Erwachsenenalter

Beitrag von frosch68 »

Hallo Cieloazul,

Du hast geschrieben, dass Dir der Ruf des dummen Kindes vorauseilte...

Natürlich fühle ich mich nicht mehr als dummes Kind, aber diese Blicke in der Apotheke oder im Sanitätshaus kommen bei mir immer wieder so an. So wie früher, als ich immer merkte, dass ich mit meinem Einnässen irgendwie nur mitleidig belächelt werde. Ich komme immer wieder in die Verlegenheit, dass ich meine, mich für dieses peinliche Thema rechtfertigen zu müssen und den Leuten erklären müsste, ich sei nicht blöd oder irgendwie zurückgeblieben, auch wenn ich eben noch Windeln brauche.

Irgendwie hat die Industrie es geschafft ein neues Bild der Inkontinenz in der Gesellschaft zu plazieren. Die heutige Person mit Blasenschwäche führt ein aktives Leben, und wenn es ihr mal wieder so gut geht, dass sie kräftig lachen muss, ja dann geht mal ein Tröpchen daneben. Aber mit den unsichtbaren Produkten ist das ja gar kein Problem.

Wenn das Einnässen aber stärker ist, dann hilft so eine Miniatur-Einlage eben nicht mehr. Und ganz so unauffällig ist ein saugstarker Windelslip nicht zu tragen.

Dann müssen die Pampers z.B. von der Apotheke ins Auto transportiert werden, dann in die Wohnung und bitte immer so, dass keiner etwas mitbekommt.

Das Schlimmste wären Bekannte, die vielleicht zufällig auch gerade in die Apotheke kommen.

Verstecken, verstecken, verstecken...

Ach da gibt es schon viel Belastendes.

Liebe Grüße, René
sek__knd
Beiträge: 456
Registriert: 5. Sep 2008, 18:54

Re: Bettnässen noch im Erwachsenenalter

Beitrag von sek__knd »

Guten Abend Rene´,

die "Dinger" sind doch auch nicht gerade günstig???

Läßt du dir hier wenigstens vom Hausarzt etc. ein Rp. ausstellen, damit du teilweise etwas entlastet wirst ?

Welche "Produkte" nimmst du, wenn ich dich dies Fragen darf ?
Meiner Erfahrung nach, hat die Firma Hartmann (möchte hier keine Schleichwerbung betreiben) das beste und saugfähigste Sortiment, zumindest für Frauen...

Oh du, daß mit der Apotheke hat mich echt zum Nachdenken gebracht...
Da kommen ja noch mehr Probleme auf dich zu, z. B. die "Entsorgung" etc. pp.
Das sind Dinge, die man / Frau als "Unbeteiligte" Person so gar nicht mitbekommt, W A S da alles noch für ein Rattenschwanz und zusätzliche Ängste hinzukommen...

Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, daß die Apotheke dir die Kartons, welche ja wahrscheinlich nicht gerade ein kleines Format besitzen, eben liefern.
Diese Lieferung mit der Auflage, daß die "Ware" aus den Originalkartonagen entfernt werden
Denken können die Apotheker und PTAs doch was sie wollen, denn es ist ihr Business.
Jedoch sollten diese die nötige Diskretion besitzen, dir ein gutes Gefühl zu vermitteln...

Wie viele Lebensjahre hast du denn auf den Buckel, wenn ich dich dies fragen darf ???

Gib die Hoffnung nicht auf, irgendwo und irgendwann muß es eine Lösung geben

LG

S E K
Clown
Beiträge: 4330
Registriert: 8. Nov 2004, 18:22
Kontaktdaten:

Re: Bettnässen noch im Erwachsenenalter

Beitrag von Clown »

Hallo René,

«Dann müssen die Pampers z.B. von der Apotheke ins Auto transportiert werden, dann in die Wohnung und bitte immer so, dass keiner etwas mitbekommt.»

Bist du noch nicht auf die Idee gekommen, übers Internet einzukaufen?

Grüße,
Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
frosch68
Beiträge: 35
Registriert: 9. Nov 2008, 15:02

Re: Bettnässen noch im Erwachsenenalter

Beitrag von frosch68 »

Hallo S E K,

nein die Dinger sind wirklich alles andere als günstig.

Verordnet bekomme ich die Pampers zum Glück über Dreimonats-Rezept. Es ist aber folgende Berechnung. Die Krankenkasse genehmigt 5 Produkte für 24 Stunden, wobei der Preis der günstigten Windelhose zu Grunde gelegt wird. Diese günstigsten Windelhosen sind jedoch wegen geringerer Saugkraft nicht so sicher, vermitteln noch stärker ein Nässe-Gefühl, kleben nicht so gut und knistern noch viel mehr als die höherpreisigen Produkte, wie z.B. die Tena-Windelhosen, die ich verwende.

Also erhalte ich für den Gesamtpreis dann zwar bessere Pampers, davon aber etwa 35% weniger.

Klar, Entsorgung ist immer ein heikles Thema. Aber auch da habe ich die besten Aussichten auf die Weltmeisterschaft im Kaschieren.

Ich wünsche Dir einen schönen Abend!

René
frosch68
Beiträge: 35
Registriert: 9. Nov 2008, 15:02

Re: Bettnässen noch im Erwachsenenalter

Beitrag von frosch68 »

Hallo Clown,

übers Internet wird dann am Tage per Post ausgeliefert.

Wenn man nicht da ist, kommen die Sachen zum Nachbarn. Ist auch nicht so eine tolle Lösung.

Es kann aber sowieso bald passieren, dass die Krankenkasse Verträge mit einzelnen Lieferanten abschließt. Dann wird man sozusagen aus dem LKW beliefert.

Da is mir die Apotheke/Sanitätshaus echt noch lieber.

Lieber Gruß, René
sek__knd
Beiträge: 456
Registriert: 5. Sep 2008, 18:54

Re: Bettnässen noch im Erwachsenenalter

Beitrag von sek__knd »

Hallo Rene´,

Tena sagt mir auch etwas, halt leider nur für die Frau

Wenn du möchtest, wühle ich morgen mal nach meinem "Katalog"...
Glaube, da gibt´s spezielle Pants, auch für Männer...
Bin mir nun jedoch nicht sicher...
Auf meinem Schreibtisch herrscht leider ein rießen Chaos, jedoch habe ich den dummen Katalog irgendwo...

Preisvergleich zu Tena, kann ich dir so nicht sagen, jedoch sind diese "Teile" saugfähiger als die bekannteren Tena...


Ja, die "Berechnung" der KK kenne ich leider auch...
Deshalb auch meine Frage, denn mir ist bekannt, daß die Dinger unwahrscheinlich viel kosten, trotz Teilzahlung der KK.

Paul Hartmann AG
Paul-Hartmann-Str. 12
89522 Heidenheim
Tel.: 07321 / 36-0
www.hartmann.info

...so, hab zumindest den Katalog gefunden...
Evtl. dort mal tel., und ein paar Proben der unterschiedlichen Teile speziell auch für den Mann per Post schicken lasse...

...kleine Geister halten Ordnung....


Liebe Grüße

S E K
sek__knd
Beiträge: 456
Registriert: 5. Sep 2008, 18:54

Re: Bettnässen noch im Erwachsenenalter

Beitrag von sek__knd »

Rene´,

sorry, du bist kein Kind mehr !

Möchte dich hier nicht Maßregeln, jedoch sind dies keine Pampers

Es sind Inkontinenzhilfsmittel, Inko-Systeme oder etc. pp.

Gib nicht auf, sicherlich nicht einfach diese zusätzliche Belastung.

Habe nochmals darüber nachgedacht, bring den Mut auf, dies mit deiner Therapeutin und nochmals mit deinem behandelden Doc durchzusprechen...

Scheiß auf deinen "inneren Schweinehund", sprich mit deinem Therapeuten über dieses Problem.
Evtl. "sag" es diesen schriftlich...
Vielleicht geht der "Knoten" dann auf...
Nicht einfach, diesen Schritt zu machen, dies ist mir bewußt, es geht um dich und deine Zukunft...

und nochmals liebe Grüße

S E K
Antworten