ich komm nicht klar

smilie
Beiträge: 63
Registriert: 24. Nov 2008, 13:26

ich komm nicht klar

Beitrag von smilie »

ich bin total verwirrt und komm nicht klar... ich lese und lese und lese, bin seit stunden im netzt unterwegs und frage mich andauernd
warum jetzt, warum ich, warum überhaupt?
eigentlich kenn ich zu jeder frage die Antwort, doch es will einfach nicht in meinen Kopf.
irgendwie fühlt sich alles so ganz weit weg an, so als würde ich von der Krankheit einer freundin deren bekannten und und und erfahren...doch ist das jetzt wikllich ein Teil von mir?

Ist es normal, dass ich nicht glauben kann, was grad geschieht? ich sitze und denke andauernd..."das kann doch nicht echt sein"

irgendwie musste ich das jetzt mal loswerden. Geht es anderen auch so? ich hab so viele fragen auf der zunge und die übermannen mich so sehr, dass ich wirklich verwirrt bin....
smilie
Beiträge: 63
Registriert: 24. Nov 2008, 13:26

Re: ich komm nicht klar

Beitrag von smilie »

121 Klicks
0 Antworten
schade
Law
Beiträge: 70
Registriert: 21. Nov 2008, 11:24

Re: ich komm nicht klar

Beitrag von Law »

Hallo Jasmin,

wir wissen zu wenig von dir, kennen weder deine Diagnose noch konkrete Symptome, Sorgen,Vorstellungen. Was du schreibst, bleibt noch zu unklar. Sachdienliche Antworten fallen da schwer.

LG Law
smilie
Beiträge: 63
Registriert: 24. Nov 2008, 13:26

Re: ich komm nicht klar

Beitrag von smilie »

was schreibt man denn so?
meine diagnose ist noch nicht ganz gefällt, meine ärztin nennt es depression mit einer Angststörung uns selbstverletzendem verhalten, ist sich aber noch nicht ganz sicher, vor allem letzteres kann sie nicht ganz einordnen. (und ich kann immer noch nicht glauben, dass ich auf einmal drüber spreche...???)
bis vor ein paar tagen war ich noch die, die alles für jeden getan, gemacht und erledigt hat, die stundenlang gearbeitet hat und mit allem fertig wurde. Es hat keiner gemerkt, was ich seit ner halben ewigkeit mit mir rumschleppe, bis ich dann einfach nicht mehr konnte und heulend zusammengesackt bin.
jetzt bekomm ich irgendwelche Tabletten, mein mann guckt mich komisch an, weil er nicht versteht was los ist und der rest weiss gar nichts davon.
Die tabletten schlagen ein wie eine bombe, ich kann kaum klar denken und vergess auf einmal alles.
Klar, vor zwei Wochen gings mir auch nicht blendend und ich überstand so grade eben mal den Tag, jetzt bin ich froh, dass ich geduscht und angezogen auf der Couch sitze. es kam alles so plötzlich.
meine ärztin sagt, ich soll dinge ändern, zur ruhe kommen - doch mir kommt es halt so vor, als geht das gar nicht um mich, sondern um irgendjemanden, dabei bin ich es die hier sitzt, die diese Tabletten nimmt...
ich habe immer so gelebt, ich kenns gar nicht anders, diesen Teil hab ich akzeptiert und versucht so gut wies eben ging damit zu leben. nun gehts halt nicht mehr und darauf war ich nicht vorbereitet. ich wollte die krankheit nicht zulassen und hab deeshalb so lange gekämpft. sagte sie. sie meinte auch, sie hätte selten so einen realistisch denkenden menschen gesehen, der sich über das allem so im klaren ist und es weiss und dann so lange aushält und mit sich rumschleppt und dennnoch so depressiv, krank (- keine ahnung, wie nenn ich es denn?) ist.
wärs n schlechter film, hätt ich schon vor ein paar tagen umgeschaltet, das geht aber nicht und irgendwie komm ich da jetzt nicht drauf klar
smilie
Beiträge: 63
Registriert: 24. Nov 2008, 13:26

Re: ich komm nicht klar

Beitrag von smilie »

achso symptome...
ich bekomm mein leben nur grad noch auf die rehe, selbst etwas zu kochen ist mir auf einmal zu viel, ich heule wegen jeder kleinigkeit, habe angst um dinge, wo sich andere menschen mit der hand vor den kopf schlagen würden und sagen "wie kann man sich darum gedanken machen" dies blockiert mich ganzen Tag... ich muss alles perfekt haben udn wenn es nicht perfekt geworden ist, dann ärger ich mich gigantisch über mich selbst. ich wache nachts auf und habe einen puls von 220 der bis in den rücken am pochen ist, als wär ich um den block gelaufen, und habe alpträume, dass ich ein horrorbuch schreiben könnte. Das komische ist, ich weiss ganz genau im traum, dass es ein traum ist, manchmal schaff ich es, mir zu sagen "wach jetzt auf" udn das klappt dann, wenn es nicht klappt, dann schlag ich schon mal im schlaf um mich, fall aus dem bett oder welz mich, dass ich, wenn ich aufwache, mit dem kopf am fußende liege.
zu dem selbstverletzenden Verhalten... der teil ist mir ziemlich unangehem. ich greif schon mal zur rasierklinge wenns zu doll wird oder packe viel zu heiße dinge an.
es gibt menschen, denen geht es so viel schlechter wie mir und auf einmal soll ich die sein, die krank ist? es war doch immer so, nur hats keiner recht gemerkt...
Law
Beiträge: 70
Registriert: 21. Nov 2008, 11:24

Re: ich komm nicht klar

Beitrag von Law »

Hallo Jasmin,

du bist nicht die Einzige, die sich aus einer heilen Welt quasi von einem Tag zum anderen in einer handfesten Depression wiederfindet. Zwar ist die Depression nicht über Nacht gekommen, aber man hat das langsame Anschleichen nicht früher bemerkt und auch nicht wahrhaben wollen.

Du musst die Depression nun annehmen wie jede andere organische Krankheit auch. Du musst zur Ruhe kommen und dir viel Zeit nehmen. Depressionen sind heilbar, aber nicht von heute auf morgen. Richte dich auf einige Monate ein!

Eine Depression ist eine sehr schwere Krankheit, die du nicht auf die leichte Schulter nehmen darfst. Ihre konsequente Behandlung sollte in nächster Zeit für dich absolute Priorität besitzen. Bei deiner Symptomatik halte ich auch eine Psychotherapie für angezeigt. Wurdest du schon darauf angesprochen? Sonst sprich du deine Ärztin beim nächsten Termin an. Es macht keinen Sinn, jetzt wertvolle Zeit zu vergeuden. Je früher du mit einer kombinierten Pharmako- und Psychotherapie beginnst, umso größer sind deine Heilungschancen.

LG Law
smilie
Beiträge: 63
Registriert: 24. Nov 2008, 13:26

Re: ich komm nicht klar

Beitrag von smilie »

ne, sie hat sich ahlt zeit genommen, mit mir gesprochen und mir tabletten verschrieben
donnerstag soll ich wieder zu ihr hin...sonst kommt sie hat sie gesagt und da sie mich von klein auf kennt, trau ich ihr das auch zu.
Psychotherapie...ne, hat sie nichts von gesagt, vielleicht eröffnet sie mir das am donnerstag. Wie läuft so etwas denn ab? bisher habe ich nie mit solchen Dingen wie AD Schlaftabletten und all dem zu tun gehabt. ich glaub ich könnt nen psychologen nicht von einem psychotherapeuten unterscheiden, doch da gibst wohl unterschiede...oder?
ohhh gott, jetzt denken alle "die naive kleine hat ja von nichts ne ahnung"...
Law
Beiträge: 70
Registriert: 21. Nov 2008, 11:24

Re: ich komm nicht klar

Beitrag von Law »

Psychotherapien werden von Medizinern oder Psychologen angeboten. Ich will deiner Ärztin nicht vorgreifen. Wenn sie dich schon von Kindheit an kennt, wird sie dir jetzt sicher auch einen guten Psychotherapeuten empfehlen. Wichtig ist nur, dass ihr das Thema ansprecht.

LG Law
feuerfisch
Beiträge: 1118
Registriert: 15. Jan 2005, 01:45
Kontaktdaten:

Re: ich komm nicht klar

Beitrag von feuerfisch »

Hai Jasmin

Das du über Depris und Behandlungsmöglichkeiten nicht viel weißt ist normal. Gerade bei seelischen Erkrankungen. Über Krebs, zum Beispiel, weiß man ja auch nur das Nötigste....
Und seelische Erkrankungen zählen nun mal leider immer noch zu den `Tabuthemen´, da wissen die Wenigsten etwas darüber. Man beschäftigt sich damit wenn man es hat - oder ein Mensch, der einem nahe steht.
Also mach dir keinen Kopf darum wenn du Fragen hast, frage einfach! Irgendjemand wird dir schon antworten. Manchmal etwas schneller, manchmal mußt du ein wenig Geduld aufbringen.

Auch das von dir beschriebene verleugnen der Erkrankung ist häufig anzutreffen. Der Kopf weiß es, aber das Gefühl macht einen fassungslos.

Bei dir habe ich aber auch noch den Eindruck das du dir ein Bild von dir gemacht hast wie du sein sollst......
Dann versuch doch mal damit zu arbeiten: stell dir das Bild von dir richtig vor! Wie siehst du aus? Was gefällt dir daran, was nicht?
Und.....viel wichtiger: welche Farben sind da falsch? An welchen Teilen hast du den Eindruck das da nicht so ganz richtig gemalt wurde?

Die Akzeptanz dieser Erkrankung ist ein sehr schwieriger, aber auch notwendiger Schritt meiner Meinung nach. Ich sehe eine Depression als die letzte Möglichkeit des Selbst um einem zu sagen "Halt! Stop! Da läuft etwas fürchterlich schief in deinem Leben!"

Liebe Grüße

feuerfisch

.
Es gibt 1000 Gründe alles beim Alten zu lassen und nur einen einzigen etwas zu ändern - DU HÄLTST ES EINFACH NICHT MEHR AUS!
smilie
Beiträge: 63
Registriert: 24. Nov 2008, 13:26

Re: ich komm nicht klar

Beitrag von smilie »

wisst ihr, ich hatte anfangs bedenken, einfach so loszuschreiben.
ich dachte, als "neuling" stellt man sicher zu doofe fragen, wo anderen denken "oommmphf" ist die doof
danke, dass ihr so lieb und nett zu mir seid und mich auch mal die vielleicht etwas doofen fragen stellen lasst.
meine derzeitige sorge und das, wo ich fast nur noch dran denke ist, ob ich es meinen eltern sage. sie sind schon alt, wissen aber genau, dass irgendetwas im busch ist. sie wissen, dass mir das alles "auf dem magen" schlägt, doch dass es diese ausmaße angenommen hat, das wissen sie nicht und ich glaube, sie würden es auch nicht verkraften.
aber vor diesem problem steht wohl jeder von uns einmal.... doch ehrlich gesagt? ich wüsste gar nicht, was ich sagen sollte...
mama, papa, ich bin irre?
wie ihr merkt, dieses Tabuthema Depression hat sich sehr sehr lang in meinen kopf eingebrannt...nein, das hab ich nicht, nein, das bekomm ich nicht.... ich schaff das ich mach das ich werd damit fertig....falsch gedacht! und nun sitz ich hier, sabbel euch die ohren voll und kann dank trimibumsdings kaum mehr denken
Nienor
Beiträge: 277
Registriert: 31. Okt 2008, 08:24

Re: ich komm nicht klar

Beitrag von Nienor »

Hallo Jasmin,

ich fände es wichtige, dass du irgendjemanden aus dem realen Leben hast, mit dem du darüber reden kannst.

Wobei es bei den Eltern oft noch so ist, dass die Vorurteile gegenüber psychischen Erkrankungen doch noch sehr tief eingebrannt sind (mit meinen werde ich gewiss nicht drüber reden, aber mit denen rede ich auch über so vieles anderere nicht, also zählt das wohl kaum, und außerdem bin ich ja schon viel älter als du *g*).

Bevor ich meinem Mann "gestanden" habe, dass ich beim Psychiater war und nun ADs nehme, habe ich es zwei Freundinnen erzählt, allerdings haben die, ebenso wie ich, ADS-Kinder und sind insofern dem Thema und Psychopharmaka gegenüber nicht ganz fremd.

Mein Mann meinte übrigens nur, wo eigentlich das Problem wäre, als ich es ihm erzählte (also nicht, wo mein Problem wäre, sondern dass es kein Problem ist, dass ich zum Psychiater gegangen bin. Dass es mir nicht gut ging, war nur zu offensichtlich)

Wie alt sind deine Eltern, gibt es in ihrem Bekanntenkreis Leute, denen es nach dem Besuch beim Psychiater wieder besser ging?
smilie
Beiträge: 63
Registriert: 24. Nov 2008, 13:26

Re: ich komm nicht klar

Beitrag von smilie »

meine eltern sind 70 und 74 und pflegen meine oma 88
daher möchte ich denen das ganze irgendwie nicht auch noch aufhalsen
mein mann kommt recht gut mit dem ganzen klar und meint auch, dass es nicht schlimm sei, dass ich mir die hilfe und die zeit halt nehmen müsste und das wichtigste sei halt, dass wir usn hätten....
freunde....hab ich nicht, hab da nie wert drauf gelegt, da ich mal sehr verletzt wurde und das nicht wieder möchte
familie...die ist leider so im eimer... zwar habe ich zwei schwestern, die auch älter sind als ich, doch denen würd ich das im Leben nicht erzählen...
die family von meinem manni hat sich schon ewig über "psychos" wie sie uns nennen, lustig gemacht.... das sag ich denen sicherlich nicht.. dann werd ich die lachnummer in ganz nrw.
ich rede mit meinem manni und habe zwei bekannte, mit denen ich drüber rede, die weiter weg wohnen. wir sehen usn sehr selten, doch immerhin hat eine es geschafft mich zum arzt zu treiben, ohne dass sie hier war. nur per email post und telefon....
Nienor
Beiträge: 277
Registriert: 31. Okt 2008, 08:24

Re: ich komm nicht klar

Beitrag von Nienor »

Ok,

dann sind deine Eltern sogar noch ein bisschen älter als meine.
Und ich würde es ihnen nicht erzählen. Mein Vater erzählt zwar gelegentlich von einem Bekannten, der Medikamente kriegt und damit gut leben kann, aber Bekannte sind immer was gaaaanz anderes als die eigene Tochter *g*.

Wenn dein Mann zu dir steht und deine Freundinnen so gut mit dir können, dass sie dich zum Psychiater jagen konnten, dann reicht das auch, man muss sich ja echt kein Schild auf die Stirn hängen, damit jeder es weiß.
Depressionen sind nun mal leider ein Stigma.
smilie
Beiträge: 63
Registriert: 24. Nov 2008, 13:26

Re: ich komm nicht klar

Beitrag von smilie »

ich muss ja gestehen, dass ich mich des allen gar nicht bewusst war, ich hab alles für "normal" gehalten und gar nicht bemerkt, wie unnormal und extrem alles geworden ist.
warum ich dann auf meien Freundin gehört hab versteh ich bis jetzt noch nicht...war aber wohl besser so.
und wenn ich ehrlich bin, hab ich mir vorgenommen, ab nächste woche wieder ganz die alte zu sein, doch umso mehr ich nun über die krankheit lese, umso mehr merke ich, dass genau das das falche wär. doch dann müsste ich wiederum zugeben, dass ich krank bin. dann würden es alle wissen.
Nienor
Beiträge: 277
Registriert: 31. Okt 2008, 08:24

Re: ich komm nicht klar

Beitrag von Nienor »

Hallo Jasmin,

ich bin ja auch erst seit ein paar Wochen hier...und denk nur, ich dachte auch die ganze Zeit (ich kultiviere die Depris schon ziemlich lange, bis ich vor ein paar Wochen an den Punkt kam, wo ich mir Hilfe suchen musste um nicht unterzugehen), dass ich im Großen und Ganzen normal bin und normal reagiere

Zumindest den Punkt, von jetzt auf gleich wieder normal zu sein, den habe ich mir gleich abgeschminkt, dazu laufen die Dinge schon zu lange verkehrt.
smilie
Beiträge: 63
Registriert: 24. Nov 2008, 13:26

Re: ich komm nicht klar

Beitrag von smilie »

und wie lebst du nun mit all dem?
gehst du arbeiten, wissen es deine freunde, eltern, bekannte?
wenn ich ja ein wenig trotzig sein darf: warum geht das denn nicht von jetzt auf gleich weg, so wie es gekommen ist? jajaja, es kommt nicht von jetzt auf gleich, es schleicht und wird schlimmer und hat sich über jahre aufgebaut, doch von jetzt auf gleich wurde ich aus meinem sonst so "normalen" leben herausgerissen und mti einer diagnose konfrontiert, die mich umgehauen hat. wie geht das?
Lee
Beiträge: 1074
Registriert: 5. Jul 2004, 16:42

Re: ich komm nicht klar

Beitrag von Lee »

Hallo, Jasmin!

>>> doch von jetzt auf gleich wurde ich aus meinem sonst so "normalen" leben herausgerissen und mti einer diagnose konfrontiert, die mich umgehauen hat. wie geht das?

Herzinfarkt, Bandscheibenvorfall etc. bauen sich auch langsam auf - und hauen einen von jetzt auf gleich um. Bist du jemals auf die Idee gekommen, einen Betroffenen aufzufordern, er möge doch bitte nächste Woche wieder ganz der Alte sein, weil "es" sonst alle merken?

Außerdem: Mit der Zeit gewinnst du neue Erfahrungen im Umgang mit der Depression hinzu. Vielleicht lernst du das Und-dann-Spiel kennen. Das finge in diesem Fall mit der Frage an: "Was passiert, wenn alle "es" wissen?" Vielleicht antwortest du dir: "Dann werden mich alle schief angucken oder auslachen." Dann fragst du dich wieder: "Und dann?" - "Das kann ich nicht aushalten." - "Und dann?" - "Dann geht es mir noch schlechter." - "Und dann?" Diese Fragerei führst du so lange weiter, bis dir wirklich (!) nichts mehr einfällt. Am Ende kommen meistens irgendwelche unrealistischen Befürchtungen zum Vorschein wie: "Dann ist alles aus." Diese geradezurücken bringt dir mehr als die Frage: "Warum ich und warum jetzt?"

Alles Gute

Lee
Nienor
Beiträge: 277
Registriert: 31. Okt 2008, 08:24

Re: ich komm nicht klar

Beitrag von Nienor »

Mein Mann und diese beiden erwähnten Freundinnen wissen es, und 2 Leute, die ich aus dem Internet kenne (die mit dem Thema vertraut sind).
Ansonsten werde ich den Teufel tun, das irgendjemandem auf die Nase zu binden, und ganz gewiss nicht meinen Eltern, die schon hinter jedem Huster der Kinder eine Lungenentzündung sehen.

Nein, ich arbeite schon seit langem nicht mehr, bin Hausfrau...das hat zwar mehrere Gründe, aber einer davon sind meine Schwierigkeiten...
Aber selbst in der Funktion leiste ich nicht das, was ich leisten müsste.
Das ADS schmeißt mir seit meiner Kindheit Knüppel in die Beine, und wer weiß, wie lange schon, die Depression. Nein, ich bin überhaupt nicht glücklich mit mir, und hoffe, dass ich nun noch mal den Dreh kriege.

Lass es bei dir nicht so weit kommen.
smilie
Beiträge: 63
Registriert: 24. Nov 2008, 13:26

Re: ich komm nicht klar

Beitrag von smilie »

eigentlich geht es mir mehr um meinen mann, als um mich, ja, das hört sich nun schräg an, doch er tut mir so leid und ich habe angst, ihn eines tages zu verlieren.
er macht so viel für mich und ich kann ihm momentan so wenig geben. ich habe die mieste laune, meist heul ich, wenn ich von der arbeit komme und sag dann "warum tust du nichts?" jetzt erst versteh ich, wie schwer es ist, mit all dem umzugehen.
ich habe angst, dass er mich für irre hält, er guckt mich manchmal so an. klar, er macht sich sorgen, er liebt mich, doch wie lange noch, wie lange hält er es mit mir noch aus?
ich möchte diesen Wahn durchbrechen, damit ich ihn nicht verliere. wenn ihr nun sagt: "du musst das für dich tun oder an dich denken" ja das weiss ich, doch das ist mir irgendwie egal. ich möchte nur, dass es ihm gut geht und er bei mir bleibt (sehr egoistisch oder?)
wenn ich ihn nicht mehr hätte, ich würd wohl momentan einfach nicht mehr aufstehen. gut meine mietzas würden rumdrängeln weil sie hunger haben, doch er ist mein halt und gibt mir kraft udn wenn ich bedenke, wie weh ich ihm schon getan hab und das alles nur von dieser krankheit herrührt.... dann kann ich einfach nur heulen und nun schieb ich wieder parras....mein herz rast, ich hab nen kloß im hals und guck dauernd auf die uhr...wann kommt er und hat er mich noch lieb?
ich möchte einfach nicht, dass es ihm nicht gut geht
smilie
Beiträge: 63
Registriert: 24. Nov 2008, 13:26

Re: ich komm nicht klar

Beitrag von smilie »

@Lee: diese "was wäre dann" Frage kenn ich schon...irgendwie komm ich dann zu dem Schluss "dann ist es auch egal" vielleicht sollte ich endlich auch mal mit einem Egal leben können. Wie vielen hab ich das schon gesagt, dass es ihnen egal sein soll..... sooo vielen

anfangs waren wir acht oder neun Leute im Büro. Jedes mal wenn wieder eine am Heulen war, sagte ich "es ist nicht persönlich gemeint, nimm dir seine Worte nicht zu Herzen, es sollte die doch EGAL sein." so vielen hab ich es gesagt.... und mir selber irgendwie nie. ob es gut ist oder schlecht, mal etwas als egal zu erachten - ich weiss es nicht. sicherlich ists nicht immer gut, doch anderen hab ich gesagt, nimm es dir nicht so zu herzen und nun bin ich diejengie, die nicht mehr klar kommt.

und mit dem herzinfarkt und so hast du vollkommen recht.... ich dachtte nur bislang immer, man würde es selber merken und nicht so überrannt werden
Law
Beiträge: 70
Registriert: 21. Nov 2008, 11:24

Re: ich komm nicht klar

Beitrag von Law »

Hallo Jasmin,

was deinen Mann betrifft, er muss sich unbedingt mit deinem Krankheitsbild auseinander setzen. Es gibt Fachliteratur, Internet, letztlich auch deine Ärztin. Nur wenn er es lernt, die Depression zu verstehen, kann er auch dich in deiner jetzigen Verfassung verstehen und weiterhin lieben.


LG Law
smilie
Beiträge: 63
Registriert: 24. Nov 2008, 13:26

Re: ich komm nicht klar

Beitrag von smilie »

und da denk ich wieder "der hält mich dann für irre"
auf der einen seite möcht ich ihm so viel drüber sagen, auf der anderen merke ich, wie er meint, dass ich ihn verarsche... er lächelt dabei, als mache ich einen scherz.
wie gesagt, von all den leuten die mich kennen, würden genau 100 Prozent sagen "jeder könnt das haben, aber doch nicht die"
Ratte967
Beiträge: 80
Registriert: 14. Feb 2008, 11:59

Re: ich komm nicht klar

Beitrag von Ratte967 »

Hallo liebe Jasmin,
ich leide jetzt seit 2 Jahren an einer ausgewachsenen Depri. Gleich am Anfang meiner Krankheit hat man mich für 17 Wochen in die Klinik gesteckt. Ich habe 2 Kinder, die jetzt 14 und 16 Jahre alt sind und nicht die meines Mannes.
1. Ich wohne in einem kleinen Dorf (88 Einwohner). Da kennt jeder jeden und darum stolperte ich immer über die Frage, was mit mir los sei. Ich bin immer für alle da gewesen, habe Feste mit betreut usw. Und dann von 100 auf 0. Okay dachte ich, dann sag ich halt was los ist. Böse Falle das. Nun redet man nur noch mit mir, wenn man mir zufällig auf der Straße begegnet. Geht wohl nicht anders. Vorher hatte ich zu meinem Geburtstag immer volles Haus und jetzt kommt nicht mal jemand zum reden. Aber weißt du was? Es ist mir völlig egal! Ich habe daraus gelernt, dass es wohl doch keine Freunde waren.
2. Mein Mann hat am Anfang immer gesagt, "Ich hatte auch schon Depris und die gehen ganz schnell wieder weg." Verstand am Anfang garnicht, das ich so weit unten war. Er hat es halt mit diesem ganz normalen Stimmungstief verglichen. Ich habe ihn dann in die Klinik geschliffen, damit er mit meiner Therapeutin redet. Das ist leider total nach hinten losgegangen. Dann habe ich Infomaterial an den Wochenenden mit nach Hause genommen und habe es auf den Tisch gelegt, damit mein Mann und auch meine Kinder sich informieren konnten. Das lag am nächsten Wochenende immer noch so da. Irgendwann habe ich es dann gelassen. Nach vielen Monaten meiner Krankheit, habe ich dann öfter Festgestellt, dass er im Internet viel gegougelt hat. Nach einiger Zeit habe ich ihn dann mal darauf angesprochen. Er sagte nur, das er es am Anfang nicht wahrhaben wollte, dass eine Depri so heftig ausfallen könnte. Später kam er aber zu der Einsicht, dass es sich wohl nicht nur um ein Tief handele sondern um eine handfeste Krankheit. Jetzt weiß er alles und gougelt sogar von allein, wenn meine Ärztin mir ein neues Medikament vorschlägt.
3. Ich leide heute noch an diesem unerträglichen Gedanken, dass mein Mann das nicht mehr lange mit macht. Ständig diese Tiefs, ständig dieses down sein. Meine Therapeutin hat gesagt, dass der Gedanke wohl nicht verschwinden wird, da diese Angst Bestandteil der Krankheit wäre. Mittlerweile rede ich mit meinem Mann über diese Ängste. Er sagt mir immer wieder, dass ich keine Angst haben müsse. Die Sorge aber bleibt bei mir aber ich sage mir jetzt immer, dass ist die Depri, nimms nicht so ernst.
Liebe Grüße von Heike
feuerfisch
Beiträge: 1118
Registriert: 15. Jan 2005, 01:45
Kontaktdaten:

Re: ich komm nicht klar

Beitrag von feuerfisch »

Hai Jasmin

>>>und da denk ich wieder "der hält mich dann für irre"<<<
Hm, eigentlich zeigt genau dieser Satz, den du auch übrigens öfter wiederholt hast, deine eigene Einstellung zu dieser Krankheit.

`Irre´ finde ich den vollkommen falschen Ausdruck, denn wir sind nicht irre, wir handeln nicht ohne Gründe und auch nicht ohne Moral. Usw.

Wie wäre es mit dem Ausdruckt `verrückt´?
Mit dem konnte ich mich sehr gut anfreunden:
ich bin ver-rückt - in eben dieser Schreibweise. Eben ein wenig aus der Norm heraus gerückt, halt ver-rückt.
Und das muss nicht falsch sein. Ich möchte gar nicht der Norm entsprechen. (Klar, die Krankheit möchte ich schon los werden)

Irgendwann habe ich sogar erkannt das mir die Krankheit nicht nur etwas genommen hat, ich bekam im Gegenzug auch etwas zurück.

Verabscheue dich selbst doch nicht so sehr, bloß weil du krank bist. Es ist eine Erkrankung die viele haben, mehr, als du jetzt noch denkst.

Ich gehe sehr offen mit meiner Erkrankung um, viele wissen Bescheid. Nur meiner Mutter habe ich nichts davon erzählt, das ginge gar nicht.
Aber so wie ich es handhabe, das geht bei vielen auch nicht. Trotzdem denke ich das es gut und wichtig ist wenn zumindest einige dir nahe stehenden Personen darüber Bescheid wissen, aus dem schlichten und einfachen Grund weil du dann Menschen hast bei denen du dich nicht verstellen mußt (*lol* wahrscheinlich wirst du es trotzdem noch tun, aber nicht so sehr und wichtig ist vor allem das Wissen das du es nicht mußt, das befreit ein wenig)

Liebe Grüße

feuerfisch

.
Es gibt 1000 Gründe alles beim Alten zu lassen und nur einen einzigen etwas zu ändern - DU HÄLTST ES EINFACH NICHT MEHR AUS!
smilie
Beiträge: 63
Registriert: 24. Nov 2008, 13:26

Re: ich komm nicht klar

Beitrag von smilie »

ich bin ver-rückt, ja das klingt viel schöner als irre, feuerfisch, du hast vollkommen recht
und ja, bei mir halt alles irgendwie einen grund, doch den verstehen andere nur eher selten bis gar nicht.
war nun bei meiner ärztin, sie sagte, dass ich weiter mit dem po zu hause bleiben soll. hat blut abgezapft und mir ein weitere beruhigungsmittel verschrieben lorazepam-neuraxpharm 1 mg. habe noch nichts dazu gelesen, werde ich aber machen, bevor ich die nehme.
jetzt wieder mein übliches problem "büro" ich glaube, dass ich die flucht nach vorne ergreifen sollte....ich will dem chef sagen, dass ich krank bin, dass ich unter einer depression leide, die sich zudem auch noch so sehr körperlich auswirkt, dass ich nunmal nicht arbeiten kann....
ich möchte, dass er mir endlich urlaub gewährt...ich habe noch so viele tage urlaub, all mein urlaub wurde bisher gestrichen oder gar nicht erst genehmigt. doch wenn ich das mit meinem letzten quentchen mut schaffe, diese forderung zu stellen, dann muss ich sagen, dass ich krank bin.... ohhhh bitte, schick mir kraft.
erstaunlicherweise hat meine ma wohl etwas geahnt, ich wollte sie ja aus allem raus halten, weil ich dachte, es wäre zu viel für sie. sie rief an und sagte zu mir, dass sie fest davon überzeugt sei, dass alles nur vom stress und und und kommen würde. dass der chef mich krankgemacht hätte und ich das nur nich wisse.... da habe ich ihr gesagt, dass sie recht hat und ich es seit ein paar tagen sogar amtlich hab. kann es immer noch nicht glauben, dass meine eltern jetzt wissen, dass ich depressiv bin.
die ärztin sagte, ich hätte ein vielfaches zu viel gemacht, ich wäre vor monaten schon an meiner leistungsgrenze angekommen und würde viel zu viel leisten, was andere (gesunde) in meinem alter wohl niemals tun würden.... davon müsse ich unbedingt weg, sonst wäre ich in ein paar jahren arbeitsunfähig....könnt ihr euch das vorstellen, dass man daran, an all den sorgen, den schlimmen dingen, den nöten, so krank wird..? das passt immer noch nicht in meinen kopf
Antworten