wichtige frage?!

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demona
Beiträge: 35
Registriert: 8. Sep 2008, 11:33

wichtige frage?!

Beitrag von demona »

huhu ihr alle,

mir geht seit einer weile eine sehr wichtige frage nicht mehr aus dem kopf.

ich hatte wohl mein leben lang eine leichte depression, da von meiner kindheit an schon echt alles schief lief, was schief laufen kann. ich war immer anders als andere, ich bin immer irgendwie aufgefallen, war immer ein sonderling und wurde auch immer so behandelt. mal war ich dabei ein bissel mehr und mal ein bissel weniger depressiv, aber es hielt sich für mich immer in grenzen die für mich ok waren und ich habe gelernt für mich die vorteile daraus zu nutzen!

seit mitte 2007 allerdings wurde diese depressive grundstimmung, die mich ja immer begleitet hat zu einer richtigen depression und sie wurde schlimmer und schlimmer. hauptgrund war mein damaliges studium.
es gab hilfe schreie, am anfang noch recht viele, dann wurden es weniger da ich mich -nicht gehört- vorkam, dann fing das mauern der fasade an und wie die meisten von euch sicher wissen, steckt man dann soweit drin, das es echt schwer wird, da wieder heraus zu finden!!!

im juli diesem jahres verlies mich dann mein langjähriger partner und das 3 wochen vor der geplanten hochzeit und das lag hauptsächlich daran, das ich einfach nicht mehr konnte. ich hatte einen heftigen zusammenbruch, er hat wieder alles dumm geredet, mir nicht zugehört, gesagt ich solle mich nicht so anstellen und mir würde es doch sooo gut gehen --- ich bin absolut ausgerastet, habe meine mauer einen moment fallen lassen, ihm gesagt wie es mir wirklich geht und das ich absolut nicht mehr kann und das wenn er mir nicht endlich glaubt, das ich mich dann umbringen werde!
aus diesem grund verliess er mich dann...

das führte dazu, das die stufe der schweren depression erreicht war und ich mich endlich in behandlung begeben habe.

ich muss aber sagen, das ich kein typ bin der sich gut von ärzten behandeln lassen kann, ich bin eher einer der menschen, die sich selbst heilen indem es im kopf klick sagt. mein arzt hat mir nur den anstoß zu diesem klick gegeben indem er mir vermittelt hat, das das leben auch nach sollchen rückschlägen nicht zu ende ist und alles wieder gut werden kann wenn man es nur möchte und daran arbeitet!

jetzt geht es mir richtig gut, besser als es mir jemals im leben ging und damit komme ich zu meiner eigentlichen frage:



wenn man den grund bzw die gründe einer depression findet und diese ausschaltet oder ändert, ist es dann nicht bei jedem menschen so, das die depression mit den ursachen zusammen verschwindet???



meine gründe waren: das studium <<-- hab ich aufegeben
meine familie <<-- hab ich den kontakt zu abgebrochen
mein ex-partner <<-- bin ich nicht mehr mit zusammen

und seitdem geht es mir besser und besser!

denkt mal über die gründe eurer depression nach!

liebe grüße und viel kraft an alle,
eure demona


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ein wenig schein,

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kormoran
Beiträge: 3276
Registriert: 29. Mai 2007, 21:56

Re: wichtige frage?!

Beitrag von kormoran »

liebe demona,

meine gedanken zu deiner frage, ein bisschen flapsig formuliert:

die eine haut das ei in die pfanne,
die andere tut die henne in die suppe ...

so wie du es beschreibst, bist du äußeren umständen davongegangen. ich würde vermuten, dass du immer wieder in umstände, umgebungen, beziehungen, berufliche situationen gelangst, wo wieder dieselbe (depressive) reaktion hervorgerufen wird.

wirklich was ändern, wirklich gut gehen, so mein ansatz dazu, würde es dir erst dann, wenn du sehen kannst (wenn es im kopf "klick" macht, und zwar eher langfristig und möglicherweise zunächst irritierend bis schmerzhaft) was in dir drin dazu geführt hat. natürlich haben äußere umstände, v.a. das aufwachsen, damit zu tun. aber das hat ja mit dir selbst etwas gemacht. und erst wenn du das erkennst und selbst wieder etwas damit machst, kannst du wieder mit der welt umgehen, ohne ihr davonlaufen zu müssen.

?

konkret aus meiner eigenen erfahrung: natürlich war es gut für mich, und ist es mir etwas besser gegangen, als ich die alte belastende arbeitssituation verlassen habe. war schon gut, ich habe mich geschützt. aber wichtig war dann, zu schauen: was hat das mit mir gemacht? warum hat das was mit mir gemacht? da war was in mir, das diesen zerstörerischen prozess ermöglicht hat.

liebe grüße
kormoranin
 http://www.depressionsliga.de
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Denker
Beiträge: 645
Registriert: 11. Apr 2005, 13:55

Re: wichtige frage?!

Beitrag von Denker »

Hallo Demona,
ich sehe das ähnlich wie Kormoranin. Für mich stellt sich die Sache heute folgendermaßen dar:

- Es gibt eine Ursache für meine Depression. Diese liegt in der Kindheit.
- Es gibt akute Auslöser für depressive Episoden im hier und jetzt.

Die Auslöser sind bei mir eigentlich immer Ereignisse, die mich stressen. Irgendwann ist dann einfach die Grenze meiner Belastbarkeit erreicht.

Die Ursachen, die im meiner Kindheit liegen, sind dafür verantwortlich, dass ich mich immer wieder überfordere, dass ich perfektionistisch bin und so selber viel Stress erzeuge.

Warum ist die gleiche Situation für den einen eine Herausforderung und für den anderen eine Überforderung? Ich denke, dass sind gewisse Grundmuster, die aus unserer Kindheit stammen.

Und genau dort liegt auch eine große Chance der Depression. Wenn wir diese Muster überwinden können, dann sind wir nicht mehr der oder die Alte, sondern können unser Leben sogar besser gestalten, besser für uns sorgen, als vorher.

Gruß
Denker
demona
Beiträge: 35
Registriert: 8. Sep 2008, 11:33

Re: wichtige frage?!

Beitrag von demona »

huhu,

ich habe sehr sehr genau analysiert was alles in mir drin dazu geführt hat, das dieses chaos entstanden ist. klar hab ich nur die auslöser beseitigt und ich weiss auch, das sicherlich in zukunft noch mehrere situationen auftauchen werden, wegen denen es mir wieder schlecht gehen kann. aber wenn ich davor weglaufe und mich verkrieche und es nicht versuche, dann kann es auch nix werden...
es gibt halt sehr sehr viele dinge in meinem leben, auf die ich genaustens achten muss, sachen die für andere menschen selbstverständlich sind. aber wenn es bei mir einmal raus ist, auf was ich achten muss, dann klappt das auch, auch wenn es teilweise anstrengend ist, aber es lohnt sich
zum beispiel habe ich meinen perfektionismus ganz stark zurück geschraubt. ich weiss das ich nicht immer 120% bei allem geben muss. 100 reichen und sind auch meist schon mehr als der durchschnitt so macht.
ich setz mich halt allgemein nicht mehr so unter druck und entscheide SELBST

lg mona


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papiertigerle
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Registriert: 23. Okt 2008, 17:28

Re: wichtige frage?!

Beitrag von papiertigerle »

Hallo demona,
ich freue mich für dich, das deine klicks so gut funktionieren. Herzlichen Glückwunsch
Ich kann mich den Erfahrungen von Denker anschließen, mich holen öfters Erlebnisse aus der Kindheit ein, welche mir nicht bewußt sind. So entstehen manchesmal Situationen, die dieses sogenannte mauern, rastlos wie der Tiger im Käfig etc. Gefühl entstehen lassen. Je tiefer die frühkindlichen Verletzungen waren desto schwieriger ist es für mich dieses Gefühlschaos zu entwirren, teils kann ich es nur mit professioneller Hilfe. Aber jedes gelöste Chaos bringt einen weiter. Das ist das tröstliche!
Grüßle josefinee
kormoran
Beiträge: 3276
Registriert: 29. Mai 2007, 21:56

Re: wichtige frage?!

Beitrag von kormoran »

demona,

dann hab ich dich falsch verstanden, oder es ist in deinem eingangsposting nicht so deutlich rübergekommen: du schaust ja näher hin und änderst was.

liebe grüße
kormoranin
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Ina80
Beiträge: 151
Registriert: 24. Jul 2007, 16:17

Re: wichtige frage?!

Beitrag von Ina80 »

Hi Demona,

interessiert es Dich nicht, woher die Depris kommen? Die Auslöser dafür hast Du ja selber beseitigen können, aber ich glaube, ich mache für meinen Teil die Therapie, weil ich den Grund für meine Depris wissen wollte. Und hast Du Angst davor, dass Deine Depressionen wieder kommen können? Das war vor allem damals für mich der Grund, eine Therapie zu machen. Aber ich find es super, wenn man da selber heraus findet, Hut ab:-)

Viel Erfolg noch und eine gute Zeit
Ina
Bedenke: Ein Stück Deines Weges liegt hinter Dir, ein weiteres vor Dir. Wenn Du verweilst, dann nur, um Dich auszuruhen, nicht aber, um aufzugeben. (Augustinus)
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