zwangsweise für andere leben ...

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Karma
Beiträge: 10
Registriert: 28. Aug 2008, 14:35

zwangsweise für andere leben ...

Beitrag von Karma »

Kurz zu mir , ich hab keine Freude mehr am leben ,fühl mich einsam und allein , hab keine Religion ,hasse meine Nationalität ,hasse mein jämmerliches Existenz.
Ich wurde gern alles beenden aber kann es nicht weil ich noch Familie und Freunde hab.
Und ich nicht weis ob sie sich die schuld geben ,würde gern mit ihnen alles bereden aber jeder weis wo es endet wenn man zu seiner mutter/besten freund geht und sagt ich will sterben...


Ich würde gern eure Meinung hören was ihr denken würdet wenn auf einmal euer guter freund / euer Brüder usw Selbstmord begeht .
Klar würdet ihr trauern aber wurdet ihr euch die schuld schieben?wär es euch lieber wenn man euch davor informiert hätte?Brief ,Gespräch?


Mfg
Karma
"Erst nachdem wir alles verloren haben, haben wir die Freiheit, alles zu tun"
Grenzgängerin
Beiträge: 618
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Re: zwangsweise für andere leben ...

Beitrag von Grenzgängerin »

Hallo Karma,

was Du beschreibst sind ziemlich schlimme und erdrückende Gedanken, die sich vermutlich viele hier schon mal gemacht haben.

Ich auch. Ich war auch schon mal an einem Punkt, wo ich mir diese Gedanken nicht mehr gemacht habe...

Ich habe aber erlebt, wie es ist aus diesem negativen Sumpf plötzlich aufzutauchen und entsetzt darüber zu sein, wie man so etwas nur denken konnte.

Bist Du in Therapie? Hast Du es mal mit Medikamenten versucht?

Sterben kannst Du immer noch (wirst Du sowieso früher oder später). Insofern sollte man doch alles versucht haben, bevor man dieses Leben wegwirft. Es gibt immer eine Chance, dass sich der jetzige Zustand ändert, auch wenn Dir das vielleicht gerade total aussichtlos erscheint.

Wie wäre es mit einer Klinik? Mir hat das in besagter Situation sehr geholfen.

Ich war u.a. in einer Klinik, in der viele Menschen waren, die einen Angehörigen durch Suizid verloren haben.
Ich denke, dass sich die allermeisten Hinterbliebenen sehr damit quälen, dass ein geliebter Mensch nicht mehr leben wollte und sich immer fragen, ob die nicht doch etwas hätten tun können, um deren Tod zu verhindern.

Liebe Grüße,

Alex
tomroerich
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Re: zwangsweise für andere leben ...

Beitrag von tomroerich »

Hi Karma,

es kann sehr reale und vernünftige Günde geben, nicht mehr leben zu wollen - schwere Krankheit ohne Aussicht auf Besserung z.B.- und es kann Gründe dafür geben, die ich mal ganz trocken und wissenschaftlich als "Systemstörung" bezeichnen will. Dann ist das Gefühl, nicht mehr leben zu können, eine Verabsolutierung einer momentanen Situation von der man anannimmt, dass sie unabänderlich sei ohne aber in der Lage zu sein, dies zu begreifen. Eine Depression ruft genau diese Situation hervor.

Es ist jetzt notwendig ist, dies auszusitzen. Man kann dir jetzt nicht sagen, warum das Leben ja doch lebenswert ist, weil du solche Gedanken nicht umsetzen kannst. Es bleibt nur das Aussitzen. Dafür bauchst du auch den Schutz deiner Umwelt und es ist zweifellos gut und wichtig, deinen Zustand vor deinen Angehörigen nicht zu verheimlichen soondern offen darüber zu sprechen. Das ist belastend für die anderen aber nicht so belastend wie du meinst, dass es das sei, weil du dies jetzt mit belasteten Augen anschaust. Die Situation ist jetzt so und es liegt nicht in deiner Macht, es zu ändern, auch wenn du glauben solltest, dein Tod sei für alle das beste. Das ist eine Fiktion, die dir attraktiv vorkommen mag, weil sie deinem Denken entgegen kommt. Dein Denken aber ist getrübt und es sieht nicht das Ganze sondern ist fokussiert auf das Negative.

Teile dich mit und schütz dich und andere auf diese Weise. Wie mein Vorredner schon sagte - sterben kannst du immer noch.

Einen Gruß von

Thomas
Betroffene für Betroffene

http://www.depressionsliga.de
Speranza
Beiträge: 385
Registriert: 9. Apr 2005, 13:58

Re: zwangsweise für andere leben ...

Beitrag von Speranza »

Aussitzen und evtl reden - ja, was ihr beide da so nüchtern sagt, hilft mir jetzt weiter.

Volltrefffer.




Nachtrag: das war leider überhaupt nicht als KOMMENTAR; sondern ernst gemeint und zwar als Dank. Mir gehts besch..
HelH3
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Re: zwangsweise für andere leben ...

Beitrag von HelH3 »

Hallo Karma,

willst du nicht lieber erstmal probieren, wie sich ein anderes Leben anfühlt, bevor du deins wegschmeißt? Ich erinnere mich noch gut an deine Einführungspostings - du bist der traurige junge Mann mit dem übermäßigen Cannabis-Konsum, ohne Ausbildung und ohne Freundin, dafür aber mit viel Verzweiflung und Selbsthass. Dein Posting ist ein Hilfeschrei, vllt weniger an andere gerichtet als vielmehr an dich selbst. Eigentlich willst du doch auch noch gar nicht sterben, sondern endlich die Kraft haben, etwas zu ändern, nicht wahr? Dazu gehört, wie Thomas sagte, auch die Offenbarung gegenüber deiner Mutter/ deinen Freunden. Sag ihnen, dass du so nicht mehr kannst und willst - möglicherweise ahnen sie schon längst mehr, als du es dir vorstellen kannst, und es wird dich befreien und ihnen die Chance geben, dir zu helfen, dir beizustehen. Sprich dich aus, um deinetwillen ebenso wie für die, die dir nahestehen.

Und um deine Frage zu beantworten, wie man auf den Selbstmord seines Kindes/ Freunds reagieren würde: Unendlicher Schmerz, grenzenlosige Traurigkeit, massive Selbstvorwürfe, Schuldgefühle, warum man denn nichts gemerkt hat... Willst du ihnen das wirklich hinterlassen? Nein, das willst du nicht, und allein deine Sorge um ihre Reaktion zeigt doch: Du weißt genau, dass es Menschen gibt, denen du etwas bedeutest, die sich mit dir freuen würden, wenn es dir besser ginge - also gib ihnen auch die Möglichkeit, dich dabei zu unterstützen.

Ich wünsche dir alles Gute dabei.

Liebe Grüße, Helena

@Ursula: Sorry, da habe ich dich wohl missverstanden
lt.cable
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Re: zwangsweise für andere leben ...

Beitrag von lt.cable »

Hallo Karma !

Ich sehe das so: Es ist keine Kunst, alles zu beenden. Auch wenn viele hier wohl schon derartige Gedanken hatten, verdient das meiner Meinung nach keinen Respekt. Im Umkehrschluss verdient es Respekt, den Arsch in der Hose zu haben, um sich Hilfe zu holen und sein Leben zu verändern, wenn es einem nicht gefällt. Wenn ich mich nur ständig beschwere, dass alles scheiße ist und ich nicht mehr lebensfähig bin, weil ich diverse Dinge verpennt habe, aber mir dann nur wieder ne Tüte dampfe, statt was zu unternehmen, habe ich eigentlich kein Recht auf Beschwerden. Denn viele normale Leute, bei denen es scheinbar immer so locker und leicht läuft, reißen sich jeden Tag den Arsch dafür auf, dass es läuft.

Dein Mindesteinsatz wäre also der Gang zu einer Suchtberatungsstelle, zu einem sozialpsychiatrischen Dienst oder zumindest zu einem Arzt. Mit denen solltest Du dann natürlich auch Klartext reden.

Es grüßt
lt.cable
Ein Nilpferd wollte zum Ballett
als schönster aller Schwäne.
Nur war es fürs Ballett zu fett.
So scheitern viele Pläne.
- Charles Lewinsky
deprigirl
Beiträge: 18
Registriert: 11. Okt 2008, 19:34

Re: zwangsweise für andere leben ...

Beitrag von deprigirl »

Hallo Karma,

Deine Frage kann ich sehr gut beantworten, denn es ist erst ein paar Tage her, daß mir mein Freund gedroht hat, sich umzubringen, weil ich mir die Beziehung anders vorgestellt habe wie er.

Seine Eltern gaben mir den Hinweis, daß er wahrscheinlich durchdreht und da ich 140 km von ihm entfernt wohne, blieb mir nichts anderes übrig, als die Polizei zu verständigen.Die fanden ihn aber nicht zuhause an und so begann eine 2 Tage dauernde Suchaktion. Das war die Hölle.

Da ich ja wußte (und er schrieb es ja auch) daß ich an seinem SElbstmord schuld wäre.

Also, wie ich damit hätte leben können, weiß ich nicht und diese Erfahrung haben mir selbst gezeigt, was ich meinen Liebsten antun würde.
Meine Eltern und mein Sohn würden daran zerbrechen.

Hab meine Depressionen nun schon seit 25 Jahren und ich weiß, das es immer wieder weiter geht. Aber Deine Gedanken kann ich gut verstehen und kenne sie zur Genüge.

Liebe Grüße
Renate
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2846
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: zwangsweise für andere leben ...

Beitrag von Nico Niedermeier »

Hallo an alle...
Ich verstehe nicht wohin dieser Thread führen soll? Was soll denn hier die sinnige Antwort sein?
Ich verstehe, dass es dem Initaitor des Threads sehr schlecht geht und ich finde zu schlecht um hier im Forum darüber zu diskutieren. Leider.
Karma, Sie können super gerne hier wieder posten wenn Sie sich reale Hilfe geholt haben und die Forumsregeln (z.B. über Suizidalität) mal nachgelesen haben...aber erst professionelle Hilfe, dann die Regeln, dann wieder posten..Bitte!!
UND: Vielen Dank an alle die hier mitgepostet haben, aber ich halte die Fragestellung für nicht wirklich diskutabel..
Karma
Beiträge: 10
Registriert: 28. Aug 2008, 14:35

Re: zwangsweise für andere leben ...

Beitrag von Karma »

ok sry
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Karma
Beiträge: 10
Registriert: 28. Aug 2008, 14:35

Re: zwangsweise für andere leben ...

Beitrag von Karma »

Erstmal danke für eure Beiträge hab ich beim letzten post vergessen zu schreiben .


Nach langen denken hab ich mich beschlossen in eine Therapie zu begeben.
Hab heut dort angerufen und ein Termin für Dienstag bekommen aber ich weis nicht was es bringen soll naja mal schauen
wenn Interesse besteht halte ich es auf den laufenden

Mfg Karma
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HelH3
Beiträge: 1030
Registriert: 20. Dez 2007, 16:09

Re: zwangsweise für andere leben ...

Beitrag von HelH3 »

Hallo Karma,

sehr gute Entscheidung Alles Gute für dich, und lass wieder von dir hören.

LG Helena
depri_mel
Beiträge: 1
Registriert: 18. Okt 2008, 12:28

Re: zwangsweise für andere leben ...

Beitrag von depri_mel »

Hi Karma!

Zu Deiner Frage: Ja klar wuerd ich mich schuldig fuehlen wenn mein Bruder sich umgebracht haette, genauso meine Eltern und Freunde!
Wie so ziemlich jeder hier hab ich auch schon ueber selbstmord nachgedacht, aber zum Glueck rausgefunden dass ich zu feige bin mir selbst was an zu tun. Und welches Problem wuerd ich dann damit eigentlich geloest haben??
Natuerlich will ich meine Familie und Freunde auch nicht mit dem fetten Fragezeichen (Warum?) zuruecklassen...kenn die Antwort naemlich selbst nich mal genau.
Was ich weiss is, dass ich mich ueber kleine Dinge freuen kann, was lange Zeit nicht so war. Ich kann beinah sagen dass es mir besser geht. Keine Ahnung warum auf einmal alles wieder schneller geht, nicht mehr an mir vorbei sondern mit mir passiert, aber es fuehlt sich gut an und solange es dauert geniesse ich es.
Ich hoffe Du findest den richtigen Weg fuer Dich!
Wuensch Dir alles Gute!

xxx
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