SecondLife

tictac

SecondLife

Beitrag von tictac »

Hallo. Seit einer Woche bin ich nicht mehr traurig. I habe mich bei Secondlife angemeldet (pssst! wer ist noch dabei?:P). Jetzt schlafe ich bis 6 uhr abends (gehe dann online) und bin dann da bis morgens früh(naja, NOCH bin ich nicht eingeschlafen). Es ist so wunderschön das eigene "ich" so zu gestalten wie ich möchte, genau das tun was ich möchte und sich mit den Leuten "treffen".
Ich will da nie wieder weg. Die beste Medizin gegen ein schlechtes Leben ist; lebe es gar nicht, stirb oder nimm dir ein neues! Nun muss man leider immer noch essen, schlafen usw. in der wirkliche Welt. Und ausserdem ist für mich in ein Paar Wochen Ferien vorbei...Dabei würde ich gerne drin bleiben für immer - weil ich alles vergessen kann!
Wer ist noch dabei? Was macht es für euch? Wer ist dagegen? Was für andere Alternativen nutzt ihr um die wirkliche Welt zu entkommen?

Verträumten Grüßen
tictac
Guinevere
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Re: SecondLife

Beitrag von Guinevere »

Hey liebe tictac,

ich kenn Secondlife nicht, aber pass mir halt gut auf, dass das keine neg. energetischen Folgen für Dich hat!

Nen schönen Tag, wohl besser gute Nacht Dir!
manu
chrigu
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Re: SecondLife

Beitrag von chrigu »

Hallo tictac,

ich bin zwar kein Second-Life-Spieler, aber auf Deine Frage kann ich Dir trotzdem antworten: Es gibt jede Menge Leute, die das genauso nutzen wie Du. Mittlerweile gibt es sogar Studien über das zweite Leben, alle mit demselben Ergebnis: Das zweite Leben wird ziemlich schnell zur Sucht, vor allem bei Menschen, die mit ihrem ersten Leben einfach nicht weiterkommen. Das zweite Leben hat meist zur Folge, dass das erste völlig auf der Strecke bleibt. Ist ja auch zu verlockend, sich komplett neu zu erfinden und alles andere zu vergessen.

Ehrlich, tictac, ich finde das Second Life in dieser Hinsicht echt gefährlich. Die Gefahr, sich darin zu verlieren, ist riesig. Vor allem die Gefahr, sich dann nicht mehr um sein echtes Leben zu kümmern. Dabei kannst Du nur im ersten Leben wirklich atmen, spüren, fühlen, glücklich und traurig sein. Klar, da kannst Du Dich nicht in dem Maße selbst modellieren wie im Second Life...

Mein Rat wäre: Die Kiste ausschalten und sich um das erste Leben kümmern. Denn nur da bist Du wirklich Du und keine Illusion.

Besorgte Grüße
Chrigu
Guinevere
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Re: SecondLife

Beitrag von Guinevere »

Nachtrag, hab mal bei Wikipedia nachgschaut

http://de.wikipedia.org/wiki/Second_Lif ... lit.C3.A4t

Lieben Gruß nochmals , pass auf Dich auf, goi!
manu
chrigu
cybolon
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Re: SecondLife

Beitrag von cybolon »

Hey tictac,

bin auch immerwieder gerne im SL.
(Schick mir mal ne Mail, mit Deinem SL-Namen!)

Diese virtuelle Welt ist alles, was jeder einzelne sich gerade wünscht: Romantisch, leicht, ohne Krankheiten, Krieg und Tod.
Wie oben schon erwähnt, erfinden wir uns selbst neu. Wenn wir uns dort unbeliebt machen, eröffnen wir einfach einen neuen Account und fangen nochmal an.
Um mich war es damals schon geschehen, als ich mich frisch eingeloggt hatte und feststellte, dass wir dort fliegen können.
Tagelang streifte ich durch die Freebie-Stores, um tolle Shapes (Körperformen), Skins (Haut- und Gesicht) sowie Klamotten zu finden. Mein Avatar wurde immer hübscher und interessanter.

Massenhaft Kontakte und super interessante Leute aus aller Welt, die vor Fantasie nur so übersprudeln. Leichtigkeit, Lebensfreude, Kreativität und Sprachen, sorgen dafür, dass wir garnicht bemerken, wie schnell 2 bis 4 Stunden in dieser Zauberwelt durch unsere Finger rinnen.
Auch Gefühle sind dort vorhanden, wie im RL:
Hinter jeder Tastatur sitzt ein Mensch mit Gefühlen und es spielen sich Beziehungsdramen mit ähnlichen Konsequenzen, wie im RL ab.

Allerdings dürfen wir Chrigu's Warnung nicht in den Wind schlagen!

Als meine Burnout-Phase in die Depression überging, verkroch ich mich immer mehr im SL.
Meine Frau bemerkte bald, dass ich kaum noch mit ihr rede. SL ist die perfekte Flucht aus dem Alltag. Und für bekennende Weicheier, wie ich eines bin, tausend Mal schöner, als World of Warcraft (WoW), wo man ständig kämpfen muss und so. Ich vergrub mich mit meiner Nase, am Liebsten den ganzen Tag, in meinem Bildschirm, da ich diese "perfekte" Welt, der unvollkommenen, wirklichen, vorzog.

Heute, aus dem Gröbsten der Depression raus, bin ich wieder etwas kritischer herangegangen: Nachdem ich 1 Jahr lang überhaupt nicht reingegangen bin, machte ich Anfang August einen zaghaften Versuch, um zu sehen, ob es mich triggert oder wieder so sehr in den Bann zieht.

Ich freue mich, berichten zu können, dass ich, mir durchaus des Suchtfaktors von 10,0 bewusst, auf eine Zeit dafür beschränke und dies auch strikt einhalte.
Zur Zeit macht es mir besonders viel Spaß, dort an Häusern rumzubauen und mit Freunden gemeinsam Dinge zu kreieren.

Wichtig ist mir dabei, dass ich meiner Familie, sowie mir selbst, nichts abziehen möchte, von dem, was an ihr Aufmerksamkeit gebührt. Also mehr, als das Nötigste.

Nie wieder werde ich diesem Spiel mit bunten, fliegenden Männchen mehr Platz einräumen, als dem echten Leben, mit Menschen aus Fleisch und Blut, das jedenfalls steht für mich fest!

Es macht Spaß und sollte auch ein solcher bleiben!!!

Was mir aber gerade noch einfällt:
Es wäre ne echt tolle Sache, wenn sich die Moderation mit dem Medium mal auseinandersetzt? Denn eine Chat-Gemeinde, mit nem virtuellen Clubheim, wäre vielleicht(!) eine tolle Ergänzung zum KND.

Liebe Grüße
vom
cybolon
Anne Blume
Moderator
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Re: SecondLife

Beitrag von Anne Blume »

Lieber Horst,
das hat sie natürlich schon getan, steht dem Ganzen aber recht kritisch gegenüber. Eigentlich haben Sie in Ihrem Posting des Pudels Kern schon benannt. Gerade für Menschen mit Depressionen sind virtuelle Welten wie Second Life grenzwertig - aus den von Ihnen benannten Gründen: es herrscht eine absolute Leichtigkeit, ohne Sorgen und Probleme. Das Suchtpotential ist deshalb nicht zu unterschätzen. In einer Depression neigt man ja ohnehin zum sozialen Rückzug und diese Tendenz wird eben durch derartige Internetaktivitäten enorm verstärkt.
Wir wollen uns hier im Forum deshalb ausschließlich auf die depressive Problematik beschränken und keinesfalls eine komplette "Ersatzrealität" anbieten, will heißen unsere Ziele und die von SL unterscheiden sich gewaltig.

Herzliche Grüße
Anne Blume
Holgi
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Re: SecondLife

Beitrag von Holgi »

Ich war 9 Monate ein Avatar in SL.

Eine gute Freundin hat mich da raus geholt.

Ich bin ihr unendlich dankbar.

Liebe Grüße

Holgi
____________________________________________
cybolon
Beiträge: 2154
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Re: SecondLife

Beitrag von cybolon »

Hallo Holgi,

magst Du nicht ein Bißchen näher erläutern, wie es dazu kam, dass du Dich nicht selbst rausholen konntest?

Liebe Grüße
vom
cybolon
Holgi
Beiträge: 753
Registriert: 28. Okt 2006, 19:43

Re: SecondLife

Beitrag von Holgi »

Hallo Horst,

mache ich gerne.

Aber erst heute Abend ( ich hab doch net soviel ZEIT :o) tagsüber ).

Grüße

Holgi
___________________________________
skippie
Beiträge: 21
Registriert: 23. Okt 2007, 11:29

Re: SecondLife

Beitrag von skippie »

Hallo,

ich kenne SL nicht, frage mich aber gerade auch, ob es richtig ist uns eine Scheinwelt aufzubauen und darin abzutauchen.

Ne, ne, das wäre mir zu riskant.........vielleicht dadurch endgültig die Realität zu verlieren. Denn dort können ja nur Menschen sein, die im wahren Leben nicht klar kommen, denn sonst wären sie ja nicht dort oder?

Grüsse
skippie
cybolon
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Re: SecondLife

Beitrag von cybolon »

Hallo Skippie,

das Spielen an sich, ist so alt wie die Menschheit!

Schon immer hat diese Gattung, beginnend im Kleinkindalter,
viel Zeit dafür aufgewendet, das richtige Leben nachzustellen.
Jedoch immer mit dem Ziel, es so zu verändern, dass es gefällt.

Tatsächlich gibt es auch Fälle, bei welchen ein solches Spiel
wie SL geholfen hat, wieder soziale Kontakte aufzunehmen
bzw. diese zu verbessern.
Es hängt vom Einzelnen ab, wie er damit umgeht, als was er
es benutzt und was es an ihm verändern kann.

Es tummeln sich dort aber nicht nur Kranke, glaub's mir.
Ich kenne dort sogar eine Psychologin, die darauf schwört,
dort mehr über ihre Patienten herauszufinden, als im RL.

Aus Angst draußen zu bleiben, ist eine Sache.
Es aber vorzuverurteilen, ist eine andere, okay?

Liebe Grüße
vom
cybolon
skippie
Beiträge: 21
Registriert: 23. Okt 2007, 11:29

Re: SecondLife

Beitrag von skippie »

Hallo Horst,

ich verurteile niemanden, denn das läge garnicht in meinem Sinn.
Habe halt eine eigene Meinung zu diesem Thema, die ich hier vertreten will.

Aus Erfahrungen des Chattens und anderer Dinge habe ich eben gerade solches erfahren, was ich geschrieben habe. Wie gesagt, ich kenne dieses Spiel nicht, will mich auch nicht zu weit hinauslehnen, bleibe aber dennoch bei meiner Meinung.

Wieviel unglück ist schon passiert, wenn man sich im Internet eine Traumwelt erstellt und dabei den Hang zur Realität verliert?
Das auch eine Psychologin dort verkehrt finde ich seltsam, aber das ist ein anderes Thema.

Es soll sich niemand angegriffen fühlen.
Kann mir aber nicht vorstellen, dass jemand etwas positives daraus ziehen kann.
Und ich denke krank sind wir alle, wenn wir den Bezug zur Realität verlieren.

Grüsse
skippie
flocke
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: SecondLife

Beitrag von flocke »

Hallo, passt nicht so ganz, weil es nicht second life ist... das kenne ich nur theoretisch...

Ich habe aber ähnliches im Spiel "Sims2". Nun, nachdem ich es "ausprobiert" hatte und es aus der Videothek schon solange ausgeliehen hatte dass ich dachte, ich kann es mir genausogut kaufen. Ich habe es tagelang gespielt, im wahrsten Sinne des Wortes, hatte mittlerweile ein riesen Haus, diverse Kinder und Enkel... aber darum gehts ja gerade nicht.

Dann gab es einen Punkt, an dem ich mal den Blick vom Bildschirm wegreißen konnte und das erste mal gesehen habe wie meine Wohnung aussieht, ich hatte in den Tagen (so ca. 4 oder 5) wirklich nichts anderen gemacht als gespielt, habe auf dem Sofa geschlafen und wenn ich wahcwurde gleich wieder die Maus in die Hand genommen.

Es hat mich erschreckt. Nicht nur wie meine Wohnung aussah, sondern dass ich nicht aufhören konnte.


Mittlerweile spiele ich es nur wenn ich zeit habe, denn WENN ich die CD einlege weiß ich dass ich mindestens einen Tag lang spiele (also mindesten 7 oder 8 Stunden)


Manchmal, meist wenn mein leben selber wiedermal so unkontrollierbar ist, wenn ich unsicher bin, oder mich für unfähig halte, dann komme ich wieder in versuchung...

Meine Lösung ist:

Wenn ich merke dass ich zu lange spiele (also mehr als einen Tag am Stück) deinstalliere ich und packe das Spiel weg (hinterste Kiste auf dem Schreibtisch)

Dann beschäftige ich mich mehrere Tage bewusst mit nicht virtuellen Dingen.


Es ist am Anfang garnicht so leicht wie das vielleicht klingt.


Flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
Holgi
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Re: SecondLife

Beitrag von Holgi »

Hallo Horst

Tja, Second Life.

Irgendwie wird eine alte "Wunde" aufgemacht.

Second Life war für mich eine Droge - durch und durch.

Problematisch war natürlich auch, das ich als Schwerstdepressiver in dieses Spiel gegangen bin.

Das war im Januar 07.

Eine Traumwelt, so schön und so unbeschwert. So wie Du es schon beschrieben hast.

Ich konnte meinen Avatar so erschaffen, wie ich immer sein wollte.

Ich konnte "WAS" sein !

Ich konnte machen, was ich wollte.

Ich lernte Leute kennen aus über 20 Nationen und hatte einen "Freundeskreis", den ich in RL niemals haben würde.

Und ich hing täglich zwischen 4 - 9 Stunden drin !!!!!!

9 Monate lang.

Sprich in der Woche schon mal bis 3 Uhr morgens und um 6 Uhr musste ich aufstehen.

Allmählich vermischte sich SL und RL.

Pose Balls brauch ich Dir ja glaube ich nicht zu erklären ;o)

In meinen Alltag mischten sich die SL Verhaltensweisen !

Ich wollte einfach nur noch dort sein.

So wie in dem Eröffnungsposting von tictac.

Meiner Frau erklärte ich immer, das es gut sei für meine Gesundung.

Was für ein Scheiß.

Ich war einfach nur auf der Realitätsflucht.

Meine gute Freundin und ein Extremerlebniss in SL haben mich dazu gebracht SL sofort von der Festplatte zu löschen.

Ich habe vor ca. 2 Monaten noch mal den Versuch gemacht in SL einzutauchen.
Meine Frau und meine Kinder waren übers WE verreißt.
Holgi also Freitag um 14 Uhr SL wieder runtergeladen - Holgi um 22 Uhr SL wieder komplett gelöscht von der Festplatte. Seitdem clean.

Es freut mich, das Du jetzt so "einfach" mit SL umgehen kannst, aber deine "Art" Verteidigung, die du gegenüber SL hier vorträgst, zeigt mir das du lieber Horst SL-suchtgefährdet bist.

tictac hängt voll drin, ganz und gar.

Schlimm, aber nicht zu ändern.

Also mach bitte nicht noch positive Werbung für SL.

Holgi
____________________________________________
Ragnar
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Re: SecondLife

Beitrag von Ragnar »

Hallo tictac

Ich habe zwar noch nie SL gespielt, doch ich habe es mit vielen anderen Games versucht.
Galaxywars, Pirates, Diablo2, WoW...
Das Ergebnis ist bei jedem Spiel etwa gleich, wobei Galaxywars am "schlimmsten" war. Dieses Spiel läuft nämlich auch weiter wenn du nicht online bist.
Im Endeffekt kannst du dich in einem virtuellen Spiel vergessen dein Leben und deine Sorgen ausblenden, denn du lebst nur für das Spiel und alles andere spielt keine oder nur noch eine kleine Rolle. Wenn du heimkommst oder aufstehst ist dein erster Gedanke das Spiel, aber deine Probleme bleiben trotzdem, auch wenn du sie eine Weile aus deinem Leben ausschließen kannst.
Eines ist sicher... Sie holen dich früher oder später wieder ein und wenn das passiert treffen sie dich härter als jemals zuvor.
Ich spreche aus eigener Erfahrung, daher genieße es in einem "gesunden Maß" doch wenn es mehr als eine Stunde pro Tag ist und deine Gedanken den ganzen Tag um das Spiel kreisen solltest du wirklich kürzer treten! Der Suchtfaktor ist bei diesen Spielen extrem hoch.

Gruß Ragnar
Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen.
jella
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Registriert: 20. Sep 2008, 22:58

Re: SecondLife

Beitrag von jella »

Hallo,
ich bin neu bei euch,habe aber leider keinen geeigneten Ort gefunden um mich vorzustellen!?

Ich kenne SL auch und kann nur jedem davon abraten. Man will eh schon oft genug vor seinem Alltag davon laufen und SL und andere Reality-Spiele bieten uns diese Möglichkeit, was wirklich sehr gefährlich sein kann.
Ich bin seit Wochen dabei, meine komplette Freizeit mit den Sims2 zu verschwenden.
Traurig, aber ich finde momentan keinen Ausweg.

Also, bitte bitte lasst die Finger davon!

Liebe Grüße,
Jella

Ps: Wo kann ich mich hier mal richtig vorstellen?
chrigu
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Registriert: 20. Mär 2006, 12:20

Re: SecondLife

Beitrag von chrigu »

Hallo Jella,

willkommen! Wenn Du magst, mach einfach einen eigenen Thread auf, dann kannst Du berichten, was Dich hierher geführt hat.


Chrigu
cybolon
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Re: SecondLife

Beitrag von cybolon »

Hallo miteinander,

wie wir nun gemeinsam festgestellt haben, ist SL für manche Depressive die Flucht-Nische.

Es gibt Leute, die zu keiner Gruppe gehen, weil sie sich dort nicht präsentieren wollen.
Wohingegen ihnen eine Präsenz in SL überhaupt nichts ausmacht.
Leider treffen sie dort aber nur auf Ablenkung aus Spass und Vergnügen.

Wenn also feststeht, dass jemand süchtig ist und dort keinesfalls raus will, braucht er dringend Hilfe.
Ist es wirklich richtig, anznehmen, selbige wäre nur außerhalb des Spiels wirksam?
Immerhin wäre er innerhalb des Spiels wenigstens erreich- und ansprechbar!

Liebe Grüße
vom
cybolon
cybolon
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Re: SecondLife

Beitrag von cybolon »

Hallo Holgi,

Zitat Holgi:
"Es freut mich, das Du jetzt so "einfach" mit SL umgehen kannst, aber deine "Art" Verteidigung, die du gegenüber SL hier vorträgst, zeigt mir das du lieber Horst SL-suchtgefährdet bist."

Ja!
Mir auch!
Deshalb schrieb ich ja auch:

Zitat Horst:
"Nie wieder werde ich diesem Spiel mit bunten, fliegenden Männchen mehr Platz einräumen, als dem echten Leben, mit Menschen aus Fleisch und Blut, das jedenfalls steht für mich fest!"

gelle?

Liebe Grüße
vom
cybolon
tictac

Re: SecondLife

Beitrag von tictac »

Liebe Leute!

Ich hatte bis heute vergessen dass ich diesen Thread geöffnet hatte - wie Ihr euch vorstellen könnt bin ich beschäftigt gewesen. Seit ich wieder in Deutschland bin (ich glaube er war der 11.) bin ich nur vor die haustür gegangen weil ich etwas zum essen kaufen musste (was nicht sehr oft war. vllt ist dies hier sogar eine gute Methode um etwas abzunehmen ) und einmal für 2 stdn ins Kino. Mittlereweile "lebe" ich als Vampirin in einer Klan" und baue mir da zur Zeit den Status auf, lerne neue Leute kennen und arbeite in einem Stipper Bar. Heute ist der erste Tag wo ich (bis jetzt) nicht drin war. Der Grund: Mein neu-gewonnener "Bester Kumpel" bei SL hat gestern kommentiert dass ich sehr viel online bin und irgendwie angedeutet dass ich ja eine komische nerde-frau sein könnte...ganz vorsichtig angedeutet -> ich zerstört.

Ich bin zwar keinen Nerd (das würde ja heissen das ich noch intelligent sein müsste und über durchschnittlich hässlich wäre) aber ich fühle mich trotzdem irgendwie "enttarnt" und verwirrt. Denken so alle meine neue "Freunde" über mich?

Alle die gesagt haben das es bei SL und ähnliche Spielen (auch wie jemand erwähnt hat The Sims 2 (was ich auch extrem viel gespielt habe vorher)) großer Suchtgefahr besteht, kann ich nur Recht geben. Aber das ist ja von vorne klar - deshalb tue ich es ja. Ich meine: darin richtig aufgehen. Eine andere Methode zum Ausweichen das wirkliche Leben ist der Schlaf, aber ewig kann man nicht schlafen. Ich sage nicht dass es einen "guten Umgang" mit einer evtl. Krankheit ist, aber es ist EINER.

Schön das es mal eine richtige Diskussion gegeben hat. Habe alles gelesen und wäre ich korrekt gewesen, wäre ich auf jeden einzelnen Beitrag jetzt eingegangen, aber das würde zu viel Konzentration fordern von einem faulen Stück wie ich :/

Ich habe mich jetzt den ganzen Tag im Bett ausgeheult, diversen Kissen und anderes Inventar bestraft und beschimpft, und bin wieder bereit ins SL abzutauchen. Guten Abend Zusammen =)
lt.cable
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Re: SecondLife

Beitrag von lt.cable »

Hallo zusammen !

Ich stehe derartigen Ersatzrealitäten wie auch jeglichen Online-Spielen / -Aktivitäten mit Suchtpotenzial sehr kritisch gegenüber. Diese sind in meinen Augen nämlich gar kein "Umgang mit der Krankheit", weil man sich mit diesem und anderen Problemen eben einfach gar nicht beschäftigt. Man dröhnt sich - wie bei anderen "Fluchtmöglichkeiten" - schlichtweg nur zu und verliert tendenziell eher die Verbindung zur eigenen Lebensrealität des ersten Lebens. Hier sollte man sich darüber klar werden, welche Zeitverschwendung das eigentlich ist. Man erwirbt dort weder einen Status, der für das wirkliche Leben auch nur irgendwie zählt, noch macht man - in der Regel - irgendwelche substanziellen Bekanntschaften oder gewinnt Freunde.
Liebe tictac: Falls Du die von Dir genannte Online-Welt tatsächlich als eine auf irgendeine Weise sinnvolle Alternative zu Deinem realen Leben siehst, solltest Du dringend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Als Spiel wahrgenommen kann diese Welt ja bestimmt ein uriger Zeitvertreib sein, aber ein Lebens-Ersatz darf das beim besten Willen nicht werden.

Es grüßt
lt.cable
Ein Nilpferd wollte zum Ballett
als schönster aller Schwäne.
Nur war es fürs Ballett zu fett.
So scheitern viele Pläne.
- Charles Lewinsky
chrigu
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Re: SecondLife

Beitrag von chrigu »

Hallo tictac,

doch, ich finde auch, dass Du ein Nerd bist. Einen Nerd würde ich nicht unbedingt als hässlich und überdurchschnittlich intelligent definieren. Ein Nerd ist für mich jemand, der den ganzen Tag am Computer hängt, weil er es aufgegeben hat im echten Leben soziale Beziehungen einzugehen. Dass ein Nerd dann irgendwann hässlich wird, mag daran liegen, dass er vor dem Computer zusehends verfällt und degeneriert, beginnt, sich nur noch von Dingen zu ernähren, für die er nicht aus dem Haus muss.

Klar ist SL eine Art des Umgangs mit der Krankheit, aber das wäre dann ja eine abendliche Flasche Wein, ein Joint oder eine Portion Kokain ebenso. Da kann man bestimmt auch prima vor der Realität fliehen. Gut, Du hast dann nach einer Weile eine Menge schwerwiegenderer Probleme am Hals, aber das scheint Dir egal zu sein.

HALLO?! tictac, hat Deine Konzentration schon so nachgelassen, dass Du die vielen Warnungen und ziemlich krassen Geschichten weiter oben nicht wahrgenommen hast?

Sorry, aber ich bin fassungslos, dass Du dieser Sache so kritiklos gegenüberstehst und Deine einzige Sorge ist, dass einer Deiner SL-"Freunde" (überleg mal, warum Du das in Anführungsstrichen schreibst!) Dich als Nerd bezeichnet.

Warum hast Du denn dieses Bedürfnis, aus dem echten Leben zu fliehen? Faulheit? Bequemlichkeit? Angst vor Kritik?

Kopfschüttelnde Grüße
Chrigu
Ragnar
Beiträge: 110
Registriert: 6. Jul 2008, 20:23

Re: SecondLife

Beitrag von Ragnar »

Liebe tictac,
ich kann chrigu nur voll und ganz zustimmen...
Abschließend möchte ich dir nur noch folgendes sagen:
Sicherlich ist ein Online Game wie SL oder was auch immer hervorragend geeignet um der Welt zu entfliehen,
doch sie wird dich einholen und zwar in einem Maße das du bisher noch nicht kennst.
Denn alles was du jetzt verdrängst wird später sehr viel stärker auf dich zurückfallen...d.h. wenn du dich erstmal auf SL eingelassen hast und das Real Life blockst entstehen immer wieder neue Probleme denen du dich irgendwann stellen musst. Angefangen bei der Beziehung weiter Zu allen anderen zwischenmensschlichen Beziehungen die du hast und wenn es schlimm kommt dein Einkommen mit dem du deinen Lebensunterhalt bestreitest...
Bei 1 Std am Tag oder so sagt bestimmt niemand etwas dagegen, doch wenn das Spiel dein Leben bestimmt ist der Zeitpunkt da aufzuhören.

Ich wünsch dir Stärke und Einsicht um es rechtzeitig einzuschränken oder zu beenden.

Liebe Grüße
Ragnar
Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen.
steppenwolf1

Re: SecondLife

Beitrag von steppenwolf1 »

wenn es im RL nichts mehr gibt, was einen hält wird SL zur Ersatzwelt ....

Es lohnt sich also für Beziehungen ... also reale Beziehungen im RL zu bleiben oder zurück zu gehen ?

Was spräche denn dafür ? Habt Ihr Argumente, was denn für reale Beziehungen spräche ?

Vllt. ist es dann eher ein Anreiz RL zu bevorzugen anstatt in VR abzutauchen (oder wohin auch immer abzutauchen) ?

Ich mein, klar kann man z.B. sagen,menschliche Nähe. Aber was macht menschliche Nähe denn aus ?
Kann mir doch auch eine Kaffeetasse auf den Schreibtisch stellen, das dem andern mitteilen, der tut es ebenso und man sagt, man trinkt ne Tasse Kaffee zusammen ... auch wenn es heisst, man sitzt 1000 km auseinander. Macht das einen Unterschied ?

Kritikfähigkeit ist ein interassenter Aspekt ... die schwerer von angesicht zu angesicht wiegt ...

oder marktwirtschaftlich kann VR relevant sein

oder oder ?

wieviel Sinn ein Leben als virtueller Character hat ?

Gruss, s.wölfin

P.S. nur zur Diskussion gestellt:

http://www.focus.de/digital/games/tid-5 ... 56031.html

http://www.brainlogs.de/blogs/blog/psyc ... econd-life
tictac

Re: SecondLife

Beitrag von tictac »

Ok. Seit 9/9 also Nerd..Ich dachte man braucht etwas länger dafür aber gut gut gut..
was soll ich sagen? ich habe doch gesagt, dass ich alles durchgelesen habe und natürlich überlege ich dann auch. Aber heisst ja nicht gleich dass ich hören muss. Wollte nur Eure Meinung dazu wissen.

Wieso sollte man unbedingt sich so auf das RL konzentrieren wenn es einem dabei nicht gut geht. Ich sage ganz offen: wäre es nicht für meine Familie/meinen Freund (ja, die kleine Nerd hat einen Freund) würde ich mich auf der Stelle umbringen. SL ist eine Möglichkeit für konstante Ablenkung ohne wirklich weg zu sein. Ich kann meine Familie beruhigen - ich bin erreichbar - nur nehme zur Zeit keinen Teil am Leben (was sie nicht merken, weil sie sehr weit weg sind). Hauptsache nicht tot.

Bald geht die Uni wieder los... Werde ich dann wieder nicht-nerd weil ich dann nur am WE vor den PC kann? Ich werde mich trotzdem genau so fühlen und mich von der Welt distanzieren. Gefällt es dir besser wenn ich Alkohol als Mittel benutze, damit ich dabei nicht vor den PC muss - ist das cool genug?
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