Wartezeit auf einen Therapieplatz

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PaulineG
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Registriert: 26. Aug 2008, 15:01

Wartezeit auf einen Therapieplatz

Beitrag von PaulineG »

Hallo zusammen,
bin neu hier und habe eine Frage auf die ich mit eurer Mithilfe mir erhoffe leichter die richtige Antwort zu finden.

Folgendes: habe schon seit einigen Jahren mit einer rezidivierenden Depression zu tun.
Mein Psychiater hat mir schon öfters geraten eine Psychotherapie zu machen. Habe auch schon mehrmals versucht einen Therapeuten zu finden, leider bin ich dabei immer wieder an sehr langen Wartezeiten die näher bei einen Jahr als bei ein paar Monaten lagen gescheitert.
Es war bisher jedes Mal so dass ich dann wenn ich an der Reihe gekommen bin, mich wieder in einen sehr stabilen Zustand befand und sich der Beginn einer Therapie als überflüssig darstellte. Seit einigen Wochen bin ich mal wieder soweit das es angeraten wäre eine Therapie wirklich anzufangen. Habe deshalb wieder verschiedene Therapeuten in meiner Nähe kontaktiert und wurde eben wieder mit mehr oder weniger langen Wartezeiten konfrontiert.
In einen Fall war es diesmal anders, nachdem ich meinen Wunsch auf seinen Anrufbeantworter gesprochen hatte wurde ich schon nach etwa drei Wochen von ihm angerufen und teilte mir mit ich könne bei ihm gleich eine Therapie beginnen.
Erstaunt habe ich dies meiner Freundin erzählt, sie meinte dazu dass sie bei praktisch keiner Wartezeit sich nicht vorstellen könne dass es sich dabei um einen kompetenten Therapeuten handle, weil sie diesbezüglich auch hier schon gelesen hätte, dass man bei Therapeuten mit kurzer Warteschlange keine guten Erfahrungen gemacht habe.
Jetzt stehe ich vor der schwierigen Frage soll ich es wagen oder nicht, möchte mich aber sehr ungern einen inkompetenten Therapeuten anvertrauen.
Wie seht ihr das bzw. sind eure Erfahrungen diesbezüglich ?
Freue mich auf viele Antworten.

Grüße
Pauline
Ina80
Beiträge: 151
Registriert: 24. Jul 2007, 16:17

Re: Wartezeit auf einen Therapieplatz

Beitrag von Ina80 »

Hallo Pauline,

hm, ich glaube, ich kann eher Deiner Freundin Recht geben. Ich hatte bei einem Therapeuten auch eine relativ kurze Wartezeit. Der Grund entpuppte sich ziemlich schnell so dass ich schnell sagen konnte, dass ich lieber dann doch etwas länger warte und direkt abbreche. Aber ausprobieren kannst Du es ja trotzdem mal bei diesem Therapeuten, es gibt ja die probatorischen Sitzungen dafür. Aber ein bisschen skeptisch wäre ich da auch. Und mir ging es übrigens ähnlich wie Dir, mir wurde auch immer wieder gesagt, dass ich lange auf einen Therapieplatz warten müsste. Tja und dann war ich immer wieder in einem recht stabilen Zustand. Trotzdem habe ich jetzt mit einer Therapie begonnen, auch wenn ich zu Beginn mal wieder stabil war. Aber die Therapeutin hat mir ziemlich schnell gezeigt, dass ich die Therapie machen sollte und ich bin glücklich über diesen Schritt. Auch wenn ich 1 Jahr warten musste. Also, mach auf jeden Fall eine Therapie, egal, wie Du Dich zum Zeitpunkt fühlst, wenn Du sie beginnst!

Viel Erfolg und liebe Grüße
Ina
Bedenke: Ein Stück Deines Weges liegt hinter Dir, ein weiteres vor Dir. Wenn Du verweilst, dann nur, um Dich auszuruhen, nicht aber, um aufzugeben. (Augustinus)
PaulineG
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Re: Wartezeit auf einen Therapieplatz

Beitrag von PaulineG »

Hallo Ina,
schon mal Danke für deine Antwort, 1 Jahr warten ist schon heftig, aber ich weiß nicht so recht ob ich das schaffe.
Bin mir auch nicht sicher ob ich innerhalb der probatorischen Sitzungen zu erkennen vermag ob ein weiterführen der Therapie Sinn macht oder nicht.

Gruße
Pauline
Ina80
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Re: Wartezeit auf einen Therapieplatz

Beitrag von Ina80 »

Liebe Pauline,

ja, Du hast Recht, ein Jahr Wartezeit ist wirklich extrem lang und auch ich habe zwischendurch gedacht, dass ich es nicht schaffe. Das Problem war auch, dass ich unbedingt zu dieser einen Therapeutin wollte, weil sie mir wärmstens empfohlen wurde und sie mir auch direkt am Telefon schon sympathisch war. Ansonsten hätte ich bei einer anderen Therapeutin ein bisschen eher einen Platz haben können, den habe ich dann aber abgelehnt. Ich glaube, wenn man sich nicht so sehr auf eine/n bestimmte/n Therapeuten festgelegt hat, wartet man auch nicht soooo lange. Und wie gesagt, zwischendurch dachte ich auch, dass ich es nicht mehr schaffe. Dazu gehört schon viel Durchhaltevermögen und Familie, die einem ein bisschen durch den Alltag hilft.

Hm, ja, das ist natürlich die Frage, ob man während der probatorischen Sitzungen feststellen kann, ob's passt. Ich habe nicht ganz so viel Erfahrung, wie manch andere hier im Forum, kann aber sagen, dass ich bei meiner Therapeutin ziemlich schnell gemerkt habe, dass es passt.

Viel Erfolg und liebe Grüße
Ina
Bedenke: Ein Stück Deines Weges liegt hinter Dir, ein weiteres vor Dir. Wenn Du verweilst, dann nur, um Dich auszuruhen, nicht aber, um aufzugeben. (Augustinus)
juliane07
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Registriert: 24. Feb 2009, 08:37

Re: Wartezeit auf einen Therapieplatz

Beitrag von juliane07 »

Hallo Pauline,
was die kurze Wartezeit betrifft, kann ich nur sagen, sei auf der Hut ! Ich habe damit eine sehr üble Erfahrung gemacht. Ich habe noch eine ganze Weile über den probatorischen Sitzungen hinaus nicht gemerkt was da anfing sich zu entwickeln. Mittlerweile weis ich von Leuten aus meiner Selbsthilfegruppe dass in dieser Praxis die Fluktuation unverhältnismäßig groß ist.
Wie entstehen so kurze Wartezeiten ? Es gibt da im Prinzip nur zwei Möglichkeiten:
1.) Viele Patienten merken sehr bald selbst dass sie es mit einen Stümper zu tun haben und verlassen den Laden vorzeitig.
2.) Der Therapeut selbst entledigt sich der Patienten sobald diese anfangen Arbeit zu machen. Zum Beispiel er hat keine Lust Anträge auf Verlängerung der Therapie schriftlich gegenüber dem Kostenträger zu begründen. Vielleicht auch deswegen weil er den Therapieverlauf erst gar nicht Dokumentiert hat, was ja wohl manchmal der Fall ist.
Beides spricht für alles andere aber nicht für Qualität.

Gruß
juliane07
Anne Blume
Moderator
Beiträge: 1683
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Re: Wartezeit auf einen Therapieplatz

Beitrag von Anne Blume »

Das ist aber eine ziemlich einseitige Darstellung, Juliane! Für kurze Wartezeiten kommen ja wohl noch einige andere denkbare Ursachen in Frage, welche auch durchaus positiv sein können.
Ich würde mich freuen, wenn Sie künftig neue Mitglieder hier im Forum etwas dosierter mit Ihren Erfahrungen konfrontieren könnten.

Viele Grüße
Anne Blume
Lee
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Registriert: 5. Jul 2004, 16:42

Re: Wartezeit auf einen Therapieplatz

Beitrag von Lee »

Hallo zusammen,

ich habe positive Erfahrungen im Zusammenhang mit kurzen Wartezeiten:

Einmal handelte es sich um einen Allgemeinmediziner, der gerade eine Zusatzausbildung zum Psychotherapeuten angefangen hatte, beim zweiten Mal um eine Frau, die gerade erst ihre Praxis eröffnet hatte. Beide waren sehr engagiert und kompetent - und haben inzwischen auch eine lange Wartezeit.

In Ausbildungsinstituten sind die Wartezeiten wohl auch nicht so lang.

Von daher: ausprobieren.

Tipp: Manche Therapeuten führen schon mal Erstgespräche, auch wenn sie lange Wartezeiten haben, und bieten u.U. auch Krisengespräche während der Wartezeit an, falls es gar nicht mehr geht. Am besten, du führst mehrere Erstgespräche und absolvierst vielleicht auch mehrere probatorische Sitzungen - und entscheidest erst dann.

Viel Erfolg, Pauline!

@ Juliane:

>>>weil er den Therapieverlauf erst gar nicht dokumentiert hat, was ja wohl manchmal der Fall ist.

Nee, Psychotherapeuten sind verpflichtet, die Behandlung zu dokumentieren.

Lee
PaulineG
Beiträge: 69
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Re: Wartezeit auf einen Therapieplatz

Beitrag von PaulineG »

Hallo Lee,
danke für deine Info leider bringt mich sie nicht viel weiter weil ich mittlerweile von einen Bekannten erfahren habe das og. Therapeut seine Praxis seit mindestens 2004 betreibt und gemessen an deiner Erfahrung jetzt auch lange Wartezeiten haben müsste.

Grüße
Pauline
Lee
Beiträge: 1074
Registriert: 5. Jul 2004, 16:42

Re: Wartezeit auf einen Therapieplatz

Beitrag von Lee »

Hallo Pauline,

eigentlich wollte ich dir vermitteln, dass es besser ist, mehrere Therapeuten zur gleichen Zeit auszuprobieren. Der Tipp galt nicht dem 2004er-Thera, sondern allgemein.

Lee
PaulineG
Beiträge: 69
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Re: Wartezeit auf einen Therapieplatz

Beitrag von PaulineG »

Hallo Lee,
das mit dem gleichzeitigen ausprobieren mehrer Therapeuten geht wohl schlecht wegen verschieden langer Wartezeiten, außerdem würde die Krankenkasse dies mitmachen ?
Werde mir jetzt aber einen Termin beim 2004er geben lassen.

Grüße
Pauline
Lee
Beiträge: 1074
Registriert: 5. Jul 2004, 16:42

Re: Wartezeit auf einen Therapieplatz

Beitrag von Lee »

Hi Pauline,

doch, das geht. Wie gesagt, es gibt Therapeuten, die kurzfristig ein Erstgespräch anbieten, obwohl die Zeit bis zum eigentlichen Therapieanfang noch lange hin wäre. Manche bieten auch ein Zweit- und Drittgespräch an. Oder ein Krisengespräch, wenn die Wartezeit zu lang ist und gar nichts mehr geht. Und dann gibt's noch Therapeuten, die eigentlich keinen Platz frei haben, ihre Ausfallstunden aber nutzen wollen. Dann wirst du sehr kurzfristig dazwischengeschoben. Auch mehrmals.

Darüber hinaus gibt's relativ kurzfristige Termine bei Ausbildungsinstituten, Berufsanfängern, Praxiseröffnern, Unipsychologen, Forschungszentren, Ambulanzen etc. etc.

Die gesetzlichen Krankenkassen machen das mit. Bei den privaten weiß ich's nicht.

Der 2004er ist nicht deine einzige Chance.

Viel Erfolg

Lee
BeAk

Re: Wartezeit auf einen Therapieplatz

Beitrag von BeAk »

Liebe Pauline,

ja, die Krankenkassen finanzieren Dir 5 probatorische Sitzungen je Therapeut und Du kannst diese Sitzungen parallel nehmen.
juliane07
Beiträge: 95
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Re: Wartezeit auf einen Therapieplatz

Beitrag von juliane07 »

@Lee:

<Nee, Psychotherapeuten sind verpflichtet, die Behandlung zu dokumentieren.<
dies ist richtig, nur wer kontrolliert dies ?

Verzeih mir bitte, aber die Sache mit dem schlechten Dokumentieren ist nicht meine Ansicht sondern die Aussage von Herrn Psychologieprofessor Hans-Ulrich Wittchen.

"Für viele Therapeuten ist die Therapiedokumentation offensichtlich ein lästiges Übel. Gesicherte Zahlen kenne ich nicht. Aber wenn schon in unseren kontrollierten klinischen Studien der Anteil mangelhafter oder sehr verspätet eintreffender Dokumentationen und Belege über 40 Prozent liegt - wie hoch liegt er erst in der Routineversorgung?"

hier nachzulesen:
http://www.stern.de/wissenschaft/gesund ... hotherapie

Gruß
juliane07
Lee
Beiträge: 1074
Registriert: 5. Jul 2004, 16:42

Re: Wartezeit auf einen Therapieplatz

Beitrag von Lee »

Hallo Juliane,

die Frage nach der Kontrolle ist eine gute. Die Patienten können es in der Regel (noch) nicht, weil ihnen die Akteneinsicht verwehrt wird.

Grüße

Lee
BeAk

Re: Wartezeit auf einen Therapieplatz

Beitrag von BeAk »

Hallo zusammen,

das gerade Verhaltenstherapeuten oft schreibfaul sind, ist wohl richtig.

Ich hatte große Schwierigkeiten einen Verhaltenstherapeuten zu finden, nach meinem Abbruch der analytischen Therapie, weil der Wechsel zur Verhaltenstherapie ein Gutachterverfahren erfordert. Also ein begründeter Antrag gestellt werden muß.
Man gab mir oft unmißverständlich zu verstehn, das man darauf keine Lust hätte, da es genug Patientn gibt, bei denen eine Kurzzeittherapie ohne Antrag durchgeführt werden kann.

Julianes Beitrag, das langjährige Psychotherapeuten ohne lange Wartezeiten warscheinlich qualitative Mängel haben, kann ich aus Erfahrung nur zustimmen.

Aber in z.B. Ausbildungsinstituten kann man eine sehr gute Psychotherapie, schon nach kurzer Zeit beginnen. Wie hier schon erwähnt wurde.

Was die Qualitätskriterien einer Verhaltenstherapie in dem verlinkten Artikel angeht, kann ich diesen nicht so einfach zustimmen.
Denn ich befinde mich in eine Verhaltenstherapie in einem Ausbildungsinstitut und mir wurde zu Beginn von der Ausbildungsleiterin unmißverständlich mitgeteilt, das es dem Patienten überlassen ist, was er im Alltag an therapeutischen Erkenntnissen umsetzt. Es gibt keine Hausaufgaben, in dem Sinne.
Und ich habe in den vergangen Monaten auch noch nie ihrgend eine Aufgabe auf bekommen.
juliane07
Beiträge: 95
Registriert: 24. Feb 2009, 08:37

Re: Wartezeit auf einen Therapieplatz

Beitrag von juliane07 »

Hallo Lee,
das dem Patienten Akteneinsicht verwehrt wird wo es doch um seine Sache geht trägt nicht zur Vertrauensbildung bei.

Hallo Bea,
>Man gab mir oft unmißverständlich zu verstehn, das man darauf keine Lust hätte, da es genug Patientn gibt, bei denen eine Kurzzeittherapie ohne Antrag durchgeführt werden kann.

Julianes Beitrag, das langjährige Psychotherapeuten ohne lange Wartezeiten warscheinlich qualitative Mängel haben, kann ich aus Erfahrung nur zustimmen.<

Du hast es beide Male auf den Punkt gebracht !

Gruß
Juliane
Twinkle
Beiträge: 179
Registriert: 28. Mär 2003, 15:55

Re: Wartezeit auf einen Therapieplatz

Beitrag von Twinkle »

hallo!

meines erachtens ist es völliger unsinn von der wartezeit auf die quallität eines therapeuten zu schließen. egal ob es um kurze oder lange wartezeiten geht, das ist niemals ein qualitätsmerkmal.

es gibt genügend therapeuten, die überhaupt keine warteliste machen und nur freie plätze belegen. meine therapeutin hat z.b. nur jemanden auf der warteliste, wenn sie weiß, innerhalb der nächsten paar monate hört jemand mit sicherheit auf oder zieht weg. ansonsten hat sie keine warteliste weil sie es für uneffektiv hält.

das manche therapeuten von wartezeiten sprechen und dann erstmal vorgespräche machen, finde ich logisch. sie haben dann eine leichtere möglichkeit sich aus der affaire zu ziehen wenn sie mit dem patienten nicht arbeiten möchten.

bei den beiden hier, die so vehement vertreten, dass therapeuten ohne wartezeit warscheinlich qualitative mängel haben, habe ich so meine zweifel.

wieviele therapien habt ihr denn schon gemacht, dass ihr so genau urteilen könnt, wie gut oder nicht die therapeuten mit und ohne wartezeit sind?

mit ziemlicher warscheinlichkeit ist es auch nur eine vermutung von euch, die richtig oder falsch sein kann. finde es herb, solche vermutungen als fakten hinzustellen.

an alle, die wirklich einen therapieplatz suchen. die warteliste ist erstmal egal. wenn es probatorische gespräche gibt, sehen wie man mit dem therapeuten klar kommt oder nicht. das ist viel wichtiger als ein quallitätssiegel von forenmitgliedern, die auch nur vermutungen anstellen.

gruß
twinkle
ANOVA
Beiträge: 1137
Registriert: 22. Jul 2006, 21:27

Re: Wartezeit auf einen Therapieplatz

Beitrag von ANOVA »

Kurze bzw. keine Wartezeit = schlechter Therapeut?

Das ist wirklich eine ziemlich einfältige Behauptung.

Viele Therapeuten (z.B. meine) haben keine Wartelisten und vergeben Termine für Erstgespräche, wenn sie wissen, dass sie demnächst einen Therapieplatz freihaben.

Außerdem: was für den einen ein guter Therapeut ist, kann für den anderen ein sehr schlechter Therapeut sein. Man kann also in den meisten Fällen gar nicht sagen, ob ein Therapeut gut oder schlecht ist.
BeAk

Re: Wartezeit auf einen Therapieplatz

Beitrag von BeAk »

Liebe Xenia,

bei einer ganzen Reihe Therapeuten hat sich das bei mir halt aufgedrängt.

Das ist selbstverständlich nicht repräsentativ.
Wander
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Registriert: 16. Jan 2008, 14:43

Re: Wartezeit auf einen Therapieplatz

Beitrag von Wander »

Hallo Pauline, bitte doch deine Krankenkasse, dir eine Liste der Therapeuten in deiner Nähe mit freien Therapieplätzen zu schicken. So habe ich das gemacht und hier in der Großstadt sehr schnell einen wirklich guten Therapieplatz bekommen.

Ich konnte auch selber nicht sagen, welche Therapeuten nun gut sind und welche nicht. Aber die KK arbeitete ja nur mit anerkannten zusammen, die einem natürlich auch nicht alle gefallen müssen und werden, obwohl mir meine gefiel, die aber jedenfalls nicht unseriös sind.

Liebe Grüße! Düne
SP2
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Re: Wartezeit auf einen Therapieplatz

Beitrag von SP2 »

Hallo Pauline

Wenn du unter rezidivierender Depression leidest, ist eine Psychotherapie immer sinnvoll - auch wenn es dir zeitweise mal wieder besser geht

Das Rückfallrisiko ist einfach zu hoch..

Gute Therapeuten haben meist eine Wartezeit von ca. einem halben Jahr, damit musst du rechnen. Das liegt einfach daran, dass effektive Therapien ihre Zeit dauern und somit die Patientenwechsel in eher längerfristigen Abständen sind

Man kann auch mal Glück haben und irgendwo schnell drankommen (deshalb muss der Therapeut nicht zwangsläufig unfähig sein.. ) - es hilft da nur eins: IM PERSÖNLICHEN BERATUNGSGESPRÄCH TESTEN!

Denn auch ein guter Therapeut muss nicht zwangsläufig einen Draht zu dir haben und darauf kommt es einzig und alleine an

Viel Glück!!!
______________________________

"Der Gesunde hat tausend Wünsche. Der Kranke nur einen einzigen: ..wieder gesund zu werden."
PaulineG
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Re: Wartezeit auf einen Therapieplatz

Beitrag von PaulineG »

Hallo zusammen,
nun ich war Freitag zum ersten Gespräch bei diesen Therapeuten (2004er)
Nun das Gespräch verlief locker aber etwas belanglos, er machte keinerlei Notizen für sich (Dokumentation) Seine Person erinnert stark an "Guildo Horn" zu seinen besten Zeiten, wäre für mich kein Problem, aber der Zustand seiner Praxisräume erklärt wohl warum die Wartezeiten bei ihm nicht all zu groß sind. Der Teppichboden scheint schon seit Ewigkeiten keine Reinigung erfahren zu haben und die Sitzmöbel im Behandlungszimmer bestehen aus zwei total abgewetzten und sich selbst auflösenden Ledersesseln einer mit abgebrochener Armlehne. Ich kann sagen dass ich im Sperrmüll schon weitaus bessere liegen sah. Der Eindruck über die armselige Praxis wird auch durch das Vorhandensein einer vergleichsweise modernen Espressomaschine nicht wesendlich verbessert.
Hätte gerne eure Meinung darüber, kann man / sollte man den die Qualität der Praxisräume und die Qualität der Therapie in Verbindung bringen ? Anders ausgedrückt, sollte ich doch besser die monatelangen Wartenzeiten bei anderen Therapeuten in Kauf nehmen ?

Liebe Grüße
Pauline
Twinkle
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Registriert: 28. Mär 2003, 15:55

Re: Wartezeit auf einen Therapieplatz

Beitrag von Twinkle »

hallo pauline!

ich denke, es ist wichtig wie es für dich ankommt. mir persönlich wäre es total egal wie die praxis aussieht. für einen anderen wäre es womöglich jedesmal ein problem.

mir wäre wichtiger, dass es einen guten draht gibt und dass ich mir vorstellen kann mit der person zu arbeiten. das jemand keine notizen macht, finde ich normal, da gibts einfach unterschiede wie die das handhaben.

gruß
twinkle
SP2
Beiträge: 159
Registriert: 11. Sep 2008, 14:51

Re: Wartezeit auf einen Therapieplatz

Beitrag von SP2 »

Hallo Pauline

Der persönliche Draht zum Therapeuten ist entscheidend!

Ich bin ein sehr ordnungsliebender Mensch und meine Therapeutin ist auch das genaue Gegenteil. Mir persönlich wäre es zu unorganisiert, zu unaufgeräumt und zu dreckig dort.

Es sind aber ihre Räume und sie fühlt sich so wohl. Aber sie ist eine Spitzentherapeutin, die mir schon sehr viel geholfen hat.

Also lass dich nicht von Oberflächlichkeiten ablenken und hör auf deine innere Stimme, ob du dich Guildo öffnen kannst..
______________________________

"Der Gesunde hat tausend Wünsche. Der Kranke nur einen einzigen: ..wieder gesund zu werden."
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