Diskussionsforum Depression

Hallo alle miteinander,

sagt mal, ich habe eine Frage: Ich bin grade ganz am Anfang meiner Therapie, die mir zur Zeit wahnsinnig viel hilft, alleine schon, den Alltag einigermaßen gut zu durchstehen. Mir kommt aber die Woche zwischen den Terminen wie eine halbe Ewigkeit vor und ich fiebere immer so sehr dem nächsten Termin entgegen. Legt sich so etwas irgendwann, dass die Zeit zwischen den Terminen nicht mehr "Wartezeit" ist? Geht es Euch genauso?

Viele liebe Grüße
Ina

Hallo!

Scheint ein normales Phänomen zu sein:

>>>"Manche Patienten entwickeln im Verlauf einer Psychotherapie das Gefühl, zu sehr von den Sitzungen abhängig zu sein. Das heißt, sie warten immer wieder auf das nächste Treffen und haben das Empfinden, sich eigentlich nur während dieser Termine so geben zu können, wie sie sich fühlen. Eine solche Abhängigkeit wird dann stärker ausgeprägt sein, wenn die Sitzungen sehr häufig sind, Sie den Therapeuten sehr mögen und sonst niemanden haben, mit dem Sie ähnlich intensiv über Ihre Probleme sprechen können. Grundsätzlich muss es kein Fehler sein, wenn Sie vorübergehend das Gefühl haben, in gewisser Weise auch von den Sitzungen abhängig zu sein. Es zeigt, dass Sie sich auf neuen Wegen befinden, für die Sie vorerst noch Unterstützung brauchen. Und es zeigt auch, dass Sie die Treffen ernst nehmen.

>>>Andererseits kann es nicht Sinn einer Psychotherapie sein, Ihr ganzes Denken, Fühlen und Handeln auf unabsehbare Zeit nur auf Ihre Therapie zu beziehen. Sinnvoll wird dieser hohe Stellenwert nur dann sein, wenn Sie die Therapie als eine vorübergehende Phase begreifen."

Quelle: www.therapie.de/psyche/info/fragen/ther ... ifel/#c914

Viele Grüße

Lee

Hallo Ina,
ich halte es für völlig normal, daß man sich am Anfang von Termin zu Termin hangelt.
Ich bin jetzt seit ca. 1,5 Jahren in Therapie und das war bei mir auch so.
Anfangs hatte ich wöchentliche Termine und irgendwann wurde der Abstand 2 Wochen und mittlerweile habe ich ca. 4-8 Wochen Zeit zwischen den Terminen und komme damit wunderbar zurecht.
Alles Liebe,
Sonja

Hallo,

danke für Eure Antworten! Ich glaube net, dass ich "abhängig" von den Therapiestunden bin. Ich glaube auch, wie Sonja es schreibt, dass man lernt, irgendwann den Alltag wieder ohne zu bewältigen. Zumindest habe ich auf so eine Antwort gehofft, Sonja;-) Vielleicht ist es in der Anfangsphase so, weil man einfach noch sehr viel Hilfe für den Alltag braucht. Man sieht Dinge anders, als vorher. Das Ganze braucht glaube ich Verarbeitung, die man dann in den Therapiestunden macht. Und ausserdem ist es tatsächlich so, wie im Zitat, endlich hört mir mal jemand zu...

Viele Grüße
Ina

Liebe Ina,

besser so als andersrum.

Während meiner misslungenen analytischen Therapie hatte ich im ersten Jahr 14 tägige Sitzungen.
Im zweiten Jahr dann, auf Anraten hier aus den Forum, wöchentliche Sitzungen, wäre angeblich besser für intensivers arbeiten in der Therapie.

Ich habe die wöchendlichen Sitzungen als extreme Belastung empfunden und bin nach einigen Malen wieder auf 14tägig gewechselt.

Z.Z. bin ich in Verhaltenstherapie, habe wöchentliche Sitzungen weil das in dem Ausbildungsinstitut so üblich ist. Ich empfinde die Termindichte diesmal nicht als Belastung, möchte aber trotzdem lieber wieder 14 tägige Termine haben.
Mal schauen ob das möglich ist.

Ich finde, der Wunsch nach der nächsten Sitzung zeigt die positive Bindung/das Vertrauen in der Therapeuten an.