Depression und „Oralphase“

leich
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Depression und „Oralphase“

Beitrag von leich »

Hallo

Immer wieder stoße ich zielgerichtet an die Oralphase, stoße auf die Wunschmutter
oder auf Gott in mir während das nichtzielorientierte Chaos in mir tobt
oder aber es verhält sich genau andersherum.

Hirneigene Opiate kommen dann zu kurz und die Entspannung ebenso.

Ich bleibe vor Gedankenkreisen also vor Erschöpfung liegen, der absolute Wahnsinn ist das.


Liebe Grüße

Brosch
leich
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Re: Depression und „Oralphase“

Beitrag von leich »

Hallo Brosch

ein Monolog ist zwar nicht das was ich mir wünsche, ist jedoch besser als gar keine Kommunikation.

Denke ich über meine Gedankenansammlungen nochmals nach, und gehe vom Kopf zum Herzen, dann wünsche ich mir einfach nur jemanden der mich aus der Scheiße herausholt.
Die Stille auszuhalten ist einerseits etwas Schreckliches und andererseits weiß ich, dass dieses Dunkel die Lösung meiner Probleme darstellt.
Ruhe sei dass was wir Menschen anstreben, sei jedoch der Tod, las ich eben nochmals in der Examensarbeit meiner jüngsten Tochter die eine wissenschaftliche Arbeit zum Thema Gleichgewicht im Menschen ist und mit 1.0 benotet wurde.

Der liebe Gott hilft immer, ob man sich helfen lässt oder nicht, daran glaube ich.
Niemandem wird mehr zugemutet als er selber ertragen kann, somit kann auch niemand das Schicksal eines anderen Menschen übernehmen ohne sich zu verlieren.
Das Eigene zu überwinden ist für die meisten Menschen nicht einmal vorstellbar und dennoch glaube ich, dass es möglich ist.

Die Depression nimmt einen Grossteil meines Lebens ein, wenn nicht sogar alles von mir mit ihr infiziert ist, wie bei einer Sucht.
Sie zu überwinden und sie sich von Außen anschauen, quasi so wie es die Wissenschaft tut, das wäre die Lösung.
Wenn ich eben an die Oralphase gedacht habe, müsste ich noch einen Schritt weiter zurückgehen, nämlich in den primären Narzissmus.

Theoretisch ist es möglich, es jedoch methodisch anzuwenden ist nicht ganz leicht.


Herzlichst

Brosch
cybolon
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Re: Depression und „Oralphase“

Beitrag von cybolon »

Hallo Brosch und Brosch,

"wünsche ich mir einfach nur jemanden der mich aus der Scheiße herausholt."

Der Depressive Mensch wünscht sich Führung.
Eigentlich wäre die Ideale Betreuung, anstelle einer wöchentlichen Therapie, eher eine Art "Mentor". Jemand, der uns bei der Hand nimmt und uns bei jeder, noch so kleinen, Entscheidung berät.

Das Problematische an der Sache ist, dass dies niemand bezahlen könnte und so bekommen wir lediglich beigebracht, unser eigener(!) Mentor zu werden.

Und doch: Es wird Menschen mehr zugemutet, als sie tragen können! Bzw. es widerfährt ihnen mehr, als sie (er-)tragen können.
Vergiss bitte nicht, dass manche tatsächlich aufgeben...

In Sachen "lieber Gott" möchte ich mich nicht äußern, da ich kein Verfechter des "Credo in Deum Patrem omnipotentem" bin.

Ganz abgesehen von dem Verhalten seines Bodenpersonals (Zitat Road to Nowhere).

"Sie zu überwinden und sie sich von Außen anschauen, quasi so wie es die Wissenschaft tut, das wäre die Lösung. "

Da stimme ich Dir uneingeschränkt zu!

Von ganzem Herzen wünsche ich Dir, dass Du einen Weg findest, Dich selbst als Deinen eigenen Mentor zu akzeptieren und es schaffst, aus dem Dunkel wieder ins Licht zu gehen!

Liebe Grüße
vom
cybolon
*der jetzt seinem orales Bedürfnis nachkommt und sich ne Fluppe gönnt*
leich
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Re: Depression und „Oralphase“

Beitrag von leich »

Lieber Horst,

„Und doch: Es wird Menschen mehr zugemutet, als sie tragen können! Bzw. es widerfährt ihnen mehr, als sie (er-)tragen können.
Vergiss bitte nicht, dass manche tatsächlich aufgeben...“


Deine zutreffenden und oft auch erfrischenden Bemerkungen tun mir immer recht gut.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei dir ganz herzlich dafür bedanken.

Du hast natürlich Recht, Depression und Suizid sind unmittelbar miteinander verquickt.
Ich weiß das, habe gemeinsam gekämpft und mir das Hirn zermatert und eine menge angestellt um Menschen nicht springen zu lassen und ich kenne den eigenen Schwenker in der Richtung und ich weiß, dass ich eine Menge Glück gehabt habe, bis heute.

Mein Schicksal als Gnade anzunehmen fällt mir jedoch immer wieder sehr schwer, da mir meine Einsamkeit so sehr zu schaffen macht.
Ich stehe mit meiner Arbeit so sehr alleine da und komme einfach nicht aus der Tiefe ans Licht.
Mein Kopf sagt, dass es Blödsinn ist was ich sage, ich bin nicht wirklich alleine

Bilder malen um die Depression zu überbrücken funktioniert manchmal aber das will ich nicht.
Malen fällt mir nicht schwer, Kunst in jeder Form ist meins.
Früher habe ich interessante Mode gestaltet und habe mich an Wohndesign oder Gartenarchitektur gefreut, war nur am wirken.
In den letzten Jahren habe ich Bilder ausgestellt aber ich bin da ganz stur,- eigentlich will ich etwas anderes.
Schreiben ist mir wichtig und das funktioniert nicht so wie ich es mir wünsche.
Manchmal denke ich dass es gut ist, so wie es ist, dass ich mich selber schütze, dass ich einfach noch nicht so weit bin.
Durch mein nicht Schreiben können, habe ich blöderweise in den letzten Jahren solche Berge angehäufelt, dass mich vermutlich die Last erdrückt.

Ich habe vorhin mit einem befreundeten Theologen eine Radtour gemacht und etwas Verrücktes erlebt.
Dieser Mann schult mich einwenig in Theologie, ganz besonders beschäftigen wir uns im Moment mit den Büchern der Propheten. Ich benötige das Wissen für ein Projekt der Kirche.

Da ich im Kopf schreib und lese blockiert bin, liest er mir vor, nicht aus der Bibel, im Moment Drewermannwälzer, Bemerkungen zu den Prophetenbüchern.
Immer wieder fällt es mir schwer das anzunehmen als ein Geschenk was er mir macht.
Vorhin kam in den mystischen Erzählungen ein Engel vor und ich spürte ganz deutlich die Nähe.
Analysieren kann ich das leicht, will ich aber nicht und es hindert mich auch.
Ich stand vor 13 Jahren einem Engeltypen gegenüber und führte einen Dialog mit ihm und ich machte mir natürlich entsprechende Gedanken,

Nun hänge ich hier im Netz zwischen Liegen und mich immer wieder Hochquälen.
Ich lasse auch das Liegenbleiben zu, nur ganz liegen bleiben heißt auch für mich aufgeben.

Ich danke dir nochmals


Herzlichst

Brosch
Yogi66
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Re: Depression und „Oralphase“

Beitrag von Yogi66 »

Hallo Brosch.
Darf ich Mal nach Deinem beruflichen Werdegang nachfragen?
Ich wünsche Dir alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen, Yogi.
leich
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Re: Depression und „Oralphase“

Beitrag von leich »

Darfst du, yogi

Mit dem Begriff Werdegang beginnt jedoch bereits mein Problem und eine weitere Schwierigkeit mit dem Beruf.

Ich mach es mal nicht so kompliziert.
Gelernt habe ich zunächst Technisches Zeichnen, die Ausbildung jedoch auf Teilzeichnen verkürzt, meiner mangelnden Fähigkeiten wegen.
Als Legastheniker ist für mich die mentale Rotation, sprich Drehkippkörperorientierung blockiert und somit musste ich alles über Hilfsprojektionen tun, was anderen in dem Beruf mit Leichtigkeit von der Hand geht.

Ich hatte dann das Glück im E-Bereich zu arbeiten, habe dann eine Familienpause eingelegt und auf Hobbykünstlermärkten verkauft und immer mal im Verkauf gejobbt.

In mir und meiner Ehe zeichnete sich eine Krise ab, der Zusammenbruch des Familiensystems kündigte sich an und ich versuchte wieder in meinen Beruf hineinzukommen, musste natürlich CAD lernen.
Ich machte dann eine Ausbildung im Bereich Bau und arbeitet dann bei den BEB freiberuflich in der Planungsabteilung. Die Stelle war auf zwei Jahre befristet.
Meine Familie hielt sich so lange es ging und wir sind auch heute noch ein gutes Team, nur leben wir nicht mehr zusammen. Meine Kinder sind inzwischen in guten Beziehungen und Berufen tätig und mein Mann und ich sind geschieden.

Ich habe mich seit 1995 sehr viel mit dem Thema Sucht beschäftigt und durch meinen eigenen, ich nenne es mal einfach Aufbruch, musste ich mich im Bereich Psychiatrie schulen um eine Eigenanalyse machen zu können.
Ich denke, dass ich inzwischen recht gute fachliche Fähigkeiten besitze, die mir nur bedingt etwas nützen.
Auf meinem Weg bin ich natürlich an sämtliche gängigen Methoden gestoßen und da ich das Rad nicht neu erfinden kann und will, nützt mir mein Fachwissen nur bedingt.
Ich kann es natürlich in meiner wissenschaftlichen Arbeit gut verwerten, mein Problem ist jedoch,
viele Richtungen und Ebenen miteinander so zu verbinden, dass sie sich flüssig ineinander fügen, so als fahre ein Schiff hinaus in die offene See und findet immer wieder wie selbstverständlich in den sicheren Hafen zurück. .

Seit dieser Zeit versuche ich mich einfach nur über Wasser zu halten, -
Meine Schwermut zieht mich jedoch ständig wieder runter und es kostet so viel Kraft, alleine schon das Aufstehen, jede Bewegung.
Nimmt mich jemand an die Hand, so wie heute auf der Radtour, dann „dackel“ ich einfach mit, bin einerseits dankbar aber andererseits bin ich traurig, dass mir alleine der Schwung, jede Form von Energie fehlt. Ich bin einfach nur traurig und eigentlich schon mein Leben lang, mit ganz wenigen ausnahmen.
Vielleicht sollte ich mir die mal vor Augen führen.

So nun mache ich Schluss, gehe zu Bett und quäle mich morgen wieder in den Tag,
- das ist doch kein Leben.

Herzlichst

Brosch
Yogi66
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Re: Depression und „Oralphase“

Beitrag von Yogi66 »

Hallo Brosch,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen viel Glück und Kraft auf Deinem weiteren Weg.
Vielleicht auch nicht zu viel Verbissenheit zu manchen Dingen. Sondern auch Freude über die kleinen Begebenheiten welche einem das Leben bietet, wenn man nur genau hinschaut.
Ich weiß aus eigenen Erfahrungen, dies ist schwer wenn man unter Depressionen leidet. Aber einem Versuch ist es auf jedem Fall wert. Oder?

Mit freundlichen Grüßen, Yogi.
cybolon
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Re: Depression und „Oralphase“

Beitrag von cybolon »

Hallo Brosch,

"Mein Schicksal als Gnade anzunehmen fällt mir jedoch immer wieder sehr schwer"

Das tut es uns allen, sonst wären wir nicht hier, denke ich!
Es dennoch anznehmen und das Beste daraus zu machen, ist ne harte, langwierige und erschöpfende Herausforderung. (Okay, auch schon mal ne Quälerei)

Gleichzeitig ist es die Neugier, der Lebenshunger und das Schöngeistige, was uns an dieses Leben kettet und uns immerwieder hoffen lässt, dass es uns doch eines Tages wieder gelingt, mit Kraft und Freude, uns selbst zu erfahren.

Gibt es ne Site im www, wo wir Deiner Exponate ansichtig werden können?
Würde mich sehr interessieren, wie- und was Du malst!

Dein "Werdegang" ist schon ne harte Nummer! *ächz*

Kennst Du den Song "Find My Love", von Fairground Attraction?
Darin singt die hervoragende Eddie Reader:
"I feel as lonely as a boat out there"

Tube Dir den Song mal rein, ist ne absolute Wucht, von der Stimme her und der Text passt echt gut zur gefühlten Einsamkeit.

Achja, von der gleichen Gruppe stammt auch der Song "Perfect" und das ist etwas, was wir Depris ja gemeinsam haben (Perfektionismus), gelle?

Ich hoffe, Du findest Erholung und Ruhe, aufdass Dich die Muse küsst und Du malen kannst, ohne Dich zu erschöpfen.
Marc Chagall litt 9 Monate an einer schweren Depression, bevor er die gewaltigste und herrlichste Schaffensphase seines Lebens aufnahm...

Du darfst hoffen!!!

Liebe Grüße
vom
cybolon
leich
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Re: Depression und „Oralphase“

Beitrag von leich »

Jogi und Horst,- ihr seit , -- mir fehlen die Worte,- einfach SUPER

ich heule gerade und bin überglücklich.


Anderen immer wieder Mut zu machen und auch manchmal aus der Scheiße ziehen, kann ich recht gut, begleite gerade eine Freundin durch eine Psychose aber mir selber helfen geht nicht.

Vielleicht ist das, das große Glück eines Menschen, das zu erkennen.
Ich komme wieder auf mein „Lieblingsthema Wissenschaft „ die uns genau dieses, in einem neuen Kleid,
neu zu verkaufen versucht als wüsten wir Menschen nicht, dass wir den Nächsten brauchen wie uns selbst.
Liebe nennt man das.

Es gibt keine Webside aber einen kleine Artikel im Irrturm.
Ich arbeite an einem Projekt mit, um mich nicht festzufahren. Es steht Ansatzweise im Netz
www. Bibelpark. de.

Heute geht es mir einwenig besser als gestern. Ich arbeite mit alten Menschen, habe einen kleinen Pflegeschein, betreue eine Demenzkranke, eine 96 Jährige bis in den Tod und eine 87 Jährige Frau betreue ich einwenig im Haushalt und versuche es ihrer Seele einwenig besser gehen zu lassen.

Meine finanzielle Sorge und mein Einsamkeitsgefühl halten mich einerseits auf Trab andererseits lähmen sie mich auch.
Allmählich verbinden sich meine vielen Bruchstücke und es fügt sich hoffentlich endlich zusammen.
Wahrnehmung und Handeln kooperieren manchmal als seien sie vom Wahnsinn eingeholt.

Als ich heute morgen aufwachte kamen mir meine Fähigkeiten in den Sinn, mit denen meine Schnapsidee begann, nämlich ein Buch schreiben zu wollen und ich hoffe, dass ich da wieder ansetzen kann, heute vor 13 Jahren und noch einmal zurück in die Schulzeit.
Zwei Zeitsprünge jedoch ein und der selbe Raum, bzw. Zustand.

Herzlichst


Brosch
leich
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Re: Depression und „Oralphase“

Beitrag von leich »

Hallo Horst,

einwenig von mir, Bild und Text findet man im Irrturm „ Leben statt Leiden“

Ich denke, dass ich vielleicht meine Anschauungsmodelle also die Bilder recht gut ins Netz stellen könnte.
Dummerweise, bin ich auf dem Gebiet so unterbelichtet, muss mal sehen wie ich das mache.


L.G.

Brosch
Xayide1
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Re: Depression und „Oralphase“

Beitrag von Xayide1 »

"Unterbelichtet" - Was soll das denn für eine selbstfeindliche Aussage sein?!
Ich habe auch nicht den blassesten Schimmer wie man so etwas macht.
leich
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Re: Depression und „Oralphase“

Beitrag von leich »

Liebe Sonja,

du hast vollkommen recht, ich komme spontan ins Heulen bei dem was ich mir antue, bin im Moment total übersensibilisiert oder einfach nur richtig auf Empfang.

Ich gehe leider allzu oft so mit mir um, narzisstisch vollkommen krank.
Zwar kann ich vieles wirklich nicht was ich gerne können möchte, jedoch muss ich auch bedenken, wie sehr ich auch immer wieder blockiert bin und was ich letztendlich doch schon bewegt habe auf dem Weg, mich freizuschaufeln.

Vielen Dank und dir einen schönen Tag,

liebe Grüße

Brosch
Xayide1
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Re: Depression und „Oralphase“

Beitrag von Xayide1 »

Aber dafür bist Du ein kreativer Mensch mit vielen liebenswerten Eigenschaften.

Hab etwas Geduld mit Dir.

Liebe Grüße
Sonja
Yogi66
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Re: Depression und „Oralphase“

Beitrag von Yogi66 »

Nur Mut Brosch und gehe Deinen eigenen Weg weiter so.
Alles Gute wünscht Dir dabei, Yogi.
leich
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Re: Depression und „Oralphase“

Beitrag von leich »

Hallo Ihr,

mir geht es wenn ich gebe und tue und mache einerseits besser und andererseits streike ich wenn nichts rüber kommt.
Ich erkenne das und kann dann auch aussteigen, weiß aber schwer wohin.
So gerne würde ich mir mein Grundgerüst zu „meinem Buch“ zurechtzimmern aber aus irgendeinem Grund ist da etwas blockiert. Ich habe tausende Seiten Papier voll geschrieben und auch unzählige vielleicht gar nicht so schlechte Ideen verfolgt.
An Kreativität mangelt es mir nicht, vielleicht aber an Vertrauen oder an Geduld.

Ich habe damals vor 13 Jahren gesagt, dass ich nur mit Humor schreibe.
Das denke ich, war eine gute Idee denn sonst würde meine Geschichte sofort abschrecken.

Ich habe noch irgendwo ein Buch von Freud, der Witz im Unbewussten, habe es aber nie gelesen, habe nach den ersten Seiten aufgehört.
Ich erinnere mich an einen roten Faden und an irgendwelche Systeme.
Alles in mir schreit. „ Lass es sein, du kommst selber drauf, schlag jetzt bloß nicht den dämlichen Freud auf.
Meine Eltern verdränge ich vollkommen, da geht demnächst alles über Kopf und als einziges Kind müsste ich mich eigentlich kümmern.

Meine Kinder, kümmer, kümmer, kümmer – eigentlich dachte ich immer dass ich gar nicht so ein schlimmer Kümmerer sei, bin ich auch nicht aber das Wenige ist vermutlich im Moment schon zu viel.
Bin ich wohl doch im Säuglingsalter angekommen.


Liebe Grüsse


Brosch
cybolon
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Re: Depression und „Oralphase“

Beitrag von cybolon »

Hallo Brosch,

wofür willst Du Dich bestrafen, dass Du Dir selbst sogar den Freud androhst?
Ich weiß zwar nicht, was ich in meinem Leben noch alles lesen werde, aber ich weiß genau, was ich Nicht lesen werde!
(Auf Darwin habe ich übrigens genausowenig Bock.)

Und nein, Du bist nicht im Säuglingsalter angekommen. Und jetzt trink Dein Fruchtwasser, nimm Deinen Schnuller und mach artig Pipi!

Oder aber, Du machst Die Türe einen Spalt weit auf, um schonmal zu erkennen, welcher Lichtstrahl hindurchdringt.
Morgen schiebst Du sie ein Stückchen weiter auf und wirfst einen ersten Blick auf DICH, in der Zeit Deiner Kindheit, noch aus sicherer Entfernung.
Jeden Tag ein kleines, mutiges Schrittchen näher heran, bis Du den Raum furchtlos betreten kannst.
Wer den Würfelbecher immer nur schüttelt, aber nie auf den Tisch entleert, wird auch nie sehen, wieviele Augen ihm zustehen.

Au weia, ich bin schon wieder am klugsch*
Sorry! Bin wohl heute in meiner Rektalphase

Muss das alles erstmal überSKATEN, mit mir stimmt heute was nicht.

Liebe Grüße
vom
cybolon
Yogi66
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Re: Depression und „Oralphase“

Beitrag von Yogi66 »

Hallo Horst,
ich finde es nicht gerade sehr Taktvoll von Dir, wie Du Brosch gerade in Deinem letzten Beitrag behandelt hast.

Du hast Ihn ja regelrecht mit Deiner Aussage vertrieben.
Bedenke Bitte, jeder Mensch ist anders, auch Du hast dies zu respektieren.
Und Dich nicht anderen gegenüber (in dem Fall Brosch) als Troll aufzuführen.

Yogi.

Hallo Brosch,
nehme es Dir nicht so zu Herzen.
Denn jeder Mensch ist wertvoll. Du auch.

Mit freundlichen Grüßen, Yogi.
otterchen
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Re: Depression und „Oralphase“

Beitrag von otterchen »

Sag mal Yogi,

spinnst Du jetzt total?
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Yogi66
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Re: Depression und „Oralphase“

Beitrag von Yogi66 »

Hallo Otterchen,
warum beleidigst Du mich mit Deinen polemischen Äußerung.
Von Dir hätte ich mehr Intelligenz erwartet.
Yogi.

P.S.: Ich BITTE hier jeden, Brosch seinen Thread nicht kaputt zu machen.
leich
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Re: Depression und „Oralphase“

Beitrag von leich »

Hallo ihr „Lieben“,

mich hat niemand vertrieben, Horst hat mir nicht geschadet, eher gut getan.

Mir haben aber auch die einfühlsamen Bemerkungen gut getan, auch wenn ich diese schwer annehmen kann. Dass jemand zu mir steht, scheint mir unbekannt.

Ich war einfach nicht im Netz, bin immer noch dabei mich über Wasser zu halten, vielleicht müsste ich tatsächlich mal einen Schluck Fruchtwasser schlucken, muss ja kein Obstler sein.
Ich merke nämlich tatsächlich, dass der Alkohol bei mir hart an der Grenze ist und der Kaffee auch.
Außerdem komme ich vor Langeweile um, fühle mich als könne ich Bäume ausreißen, stecke jedoch in meiner Zwangsjacke fest.


Liebe Grüße


Brosch
cybolon
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Re: Depression und „Oralphase“

Beitrag von cybolon »

Hallo Brosch,

bin echt erleichtert, dass Du mein Posting nicht in den falschen Hals bekommen hast. Immerhin wollte es ja jemand dort reinstopfen, gelle?!

Also: Ich habe das überSkatet und kam zu dem Schluss, nein, das war okay, was ich schrieb.
Denn, da auch ich mich zur Zeit mal wieder in Selbstmitleid bade, war der Aufruf, sich aus der Oralphase wieder zu lösen, durchaus berechtigt. Mir selbst half es ja, obwohl es eigentlich für Dich gedacht war, Brosch!

Die Langeweile lasse ich seit einiger Zeit garnicht mehr zu. Bin aber unsicher, ob das für mich wirklich gut ist. Ständig auf Achse, irgendwas unternehmen. Der Grat, zwischen "auf sich Achten" und "vor sich flüchten" ist einfach verdammt schmal.

Sich der Unterreizung (depressives Langeweilegefühl, ohne Lust auf irgendwelche Aktivitäten) zu entziehen kostet zwar Überwindung(en), aber sich nur noch zu verkriechen, ist mit Sicherheit noch schlimmer.

Und die Türe, zu allem, was mich traurig (traumatisch) macht, habe ich inzwischen mehr, als nur einen Spalt breit, geöffnet. Es strömt mir dort eine Menge entgegen, was mich nicht gerade ins Wohlgefühl stürzt. Aber wenn ich ewig nur die Klinke in der Hand halte und davor erzittere, was mich erwartet, wird dadurch nix besser.

Hoffentlich kannst Du bald erhobenen Hauptes den Raum Deiner Kindheit betreten, ohne erschrecken oder Dich fürchten zu müssen!

Liebe Grüße
vom
cybolon
leich
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Re: Depression und „Oralphase“

Beitrag von leich »

Hallo Horst Cybolon,

ohne Angst den Raum der Kindheit zu betreten, dass ist ein hohes Ziel, vielleicht das größte was ein Mensch je erreichen kann.

Ich war vorhin mit einem lieben Menschen unterwegs, ein Theologe der sich in gleichgeschlechtlicher Liebe zu Hause fühlt während ich „zumindest“ zwei erwachsene Kinder habe.
„Immerhin Kinder“, heißt tatsächlich dass ich einwenig stolz bin,- bemerke ich eben.
Den Stolz habe ich immer hinten an gestellt da ich vieles als unverdientes Glück ansehe als Gnade oder als Geschenk betrachte.


Einen besseren Therapeuten als diesen Mann hätte ich nicht finden können, fast unheimlich wie synchron er spürt wo ich mich gerade zu befinden scheine.
Zu solch einem Einklang gehören Zwei also gehört auch meine Fähigkeit dazu, mich einzulassen.

Brosch heiße ich nur aus Versehen, eigentlich wollte ich Bosch heißen. Bosch nannte mein verstorbener Bruder als Kind einen Frosch.

In einer Suchtfamilie aufgewachsen hängen mir entsprechend falsche Rollen an, denen ich nicht gerecht werden konnte. Außerdem sind sie auch eine Anmaßung.

Cybolon,---- um das zu erfahren benötigt man keinen Freud, da gebe ich dir vollends Recht.

Es ging und geht immer wieder um die Ablösung aus meinem Elternhaus um endlich aus meiner Enge herauszukommen, somit liegst auch du enorm richtig mit deinen Bemerkungen und tust mir gut.

Ich erlebe diesen Einklang natürlich immer wieder und finde ihn unheimlich.
Sensität, Spiritualität und Sexualität liegen dicht beieinander.

Ich habe immer wieder eine scheißen Angst



Herzlichst


Brosch
leich
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Re: Depression und „Oralphase“

Beitrag von leich »

Hallo Ihr,

kann es sein, dass ich nie im Leben etwas mit Freude und Spaß gemacht habe und mir deshalb der Schwung fehlt?
Solange ich zurückerinnern kann gab es nur mitlaufen, funktionieren oder wegtreten.
Dass ich mal so etwas wie Begeisterung erlebt habe erinnere ich nicht, außer vor 13 Jahren im „ Wahnsinn“. Wahnsinn nenne ich den Teil in meinem Leben wo alles auf oder in mich einfloss was zu meinem Leben gehört.
Blöderweise lebe ich allein, hätte gerne einen Mann, doch aus den Rippen schneiden lasst sich keiner.

Nun gehe ich gleich in Beerdigungsinstitut, die richtige Atmosphäre für jemanden wie mich, ein Theaterstück „ Von Mozart bis Monroe- Prominente tun es auch „


Loslassen und Annehmen ist nicht immer leicht.

Herzlichst

Brosch
FönX
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Re: Depression und „Oralphase“

Beitrag von FönX »

Hallo Brosch,

du schriebst:
> kann es sein, dass ich nie im Leben etwas mit Freude und Spaß gemacht habe und mir deshalb der Schwung fehlt?
Na klar kann das sein. Es geht aber auch andersrum. Ich habe vieles in meinem Leben mit Begeisterung, ja, Enthusiasmus gemacht. Bis ich an eine Arbeit kam, die mich so fertig machte, dass ich zusammenbrach. Jetzt fehlt auch mir jeglicher Schwung. Die Power ist hin, die Erschöpfung dagegen fast omnipräsent.

Liebe Grüße
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
cybolon
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Re: Depression und „Oralphase“

Beitrag von cybolon »

Hallo Brosch und FönX,

"Solange ich zurückerinnern kann gab es nur mitlaufen, funktionieren oder wegtreten. "

Aus meiner persönlichen Erfahrung weiß ich, dass ich vieles in meinem Leben mit Begeisterung getan habe und dass es ne Menge wunderbarer Erlebnisse mit der Empfindung Glück gab, ähnlich dem, was FönX beschreibt.

In der Depression erschienen mir viele Erinnerungen plötzlich grau und fade. Es fühlte sich so an, als ob ich niemals auch nur irgendeinen Spaß gehabt hätte.

Jetzt, da ich allmählich aus dem Loch rauskrieche, werden die Erinnerungen wieder bunter, es fühlt sich wieder schön an, an die tollen Erlebnisse zu denken.

Wäre es möglich, dass es bei Dir ähnlich ist Brosch, mit dem kleinen Unterschied, dass der Schleier einfach (noch) nicht gefallen ist? Denn, seinen Bruder zu verlieren ist ja etwas sehr Traumatisierendes und die "Suchtfamilie" hat zur Sammlung der Traumata noch kräftig beigetragen.

Will sagen: Bei mir waren es ja Auslöser meines jüngeren(!) Werdegangs.
Während es bei Dir um weit zurückliegende und daher evtl. auch "hartnäckigere" oder "besser versteckte" Traumis gehen könnte.

Also: Wäre es möglich, dass auch bei Dir die Erinnerungen "nur" "gefärbt" sind? Was sagt Deine Erfahrung zu den Gefühlen, beim Erinnern an diese Zeiten?

Liebe Grüße
vom
cybolon
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