Hormonschwankung als Auslser?

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lisa
Beiträge: 9
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Hormonschwankung als Auslser?

Beitrag von lisa »

Seit meiner Pubertät habe ich Schwierigkeiten mit der körpereigenen Produktion der Geschlechtshormone. Mit 15 Jahren habe ich dazu noch sehr viel Sport gemacht, dadurch sehr viel abgenommen. Meine Menstruation blieb oftmals über Monate aus. Das wäre noch heute, mit 28 Jahren so, wenn ich nicht immer die "Pille" nehmen würde. Daneben sind noch weitere, körperliche Schwierigkeiten vorhanden. Beispielsweise ist mein Magen nur für sehr wenig Nahrungsmenge "bereit". Alles, was zu viel ist, "steht mir im Hals". Untersuchungen diesbezüglich haben zu keinem Befund geführt (Röntgen des Magens, Magenspiegelung). Auch der (erste und letzte) Besuch bei einem Psychotherapeuthen, der mich auf "Bulimie" untersuchte, brachte keinen Befund sondern nur die Diagnose: depressive Verstimmung. Hin und wieder fühle ich mich grundlos "missgestimmt", was ab und an auch mal zu hemmungslosen Weinkrämpfen führen kann. In diesem Moment habe ich Angst vor allem; alles, was bisher fester Bestandteil meines Lebens war, wird plötzlich angezweifelt, die Zukunft möchte man am liebsten als "zusammengerollter Igel" begehen. Ich suche die Nähe meiner Freunde und irgendwie auch wieder nicht.Ich fühle mich sehr unsicher. Mittlerweile versuche ich zu ergründen, warum diese Verstimmungen immer so "anfallsartig" und ohne erkennbaren Grund auftreten. Vielleicht ist es die Pille? Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass die Einnahme der Pille mich "irgendwie" belastet. Das habe ich insbesondere dann gemerkt, wenn ich sie mal abgesetzt habe. Dann fühlte ich mich irgendwie freier. Leider gibt es eine medizinische Indikation für die Einnahme der Pille, so dass ich hier nicht unbedingt die Wahl habe, die Pille weiterzunehmen oder abzusetzen. Mein Frauenarzt hat etwas rumexperimentiert, bis er das geeignete Präparat für mich gefunden hatte. So habe ich manchmal nach jedem Artzbesuch ein neues Präparat verschrieben bekommen, wobei mir der Wechsel von der einen zur anderen Pille immer besonders schwierig erschien. Kurz vor dem Beginn der "künstlich eingeleiteten Menstruation" fühle ich mich sehr reizbar (was ja auch ohne "Pille" durchaus normal sein kann). Bekomme ich dann definitiv die Regel, werde ich sehr traurig und kann mich auf nichts konzentrieren. Was kann ich tun, damit ich darüber Gewissheit habe? Welcher Frau geht es genauso oder ähnlich?
titanic
Beiträge: 362
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Hormonschwankung als Auslser?

Beitrag von titanic »

Hallo Lisa, ich habe auch schon gehört, dass die Pille zu depressiven Verstimmungen beitragen kann, aber wie du schon gesagt hast, mußt du die Pille ja aus bestimmten Gründen nehmen. Ich nehme zwar keine Pille, aber mein Frauenarzt hielt einen Versuch für sinnvoll, ein Hormonpräparat einzusetzen wegen meiner depressiven Einbrüche, regelmäßig vor und während der Periode. Wie du es auch schilderst... Bis jetzt habe ich das Zeug aber noch nicht genommen, da mein Hormonstatus eigentlich in Ordnung war und ich die Pille noch nie gut vertragen habe. Fakt ist wohl, das hat mir mein Arzt letztens erklärt: Wenn sowieso eine Depression vorhanden ist, auch nur unterschwellig, dann ist es bei vielen Frauen so, dass diese mitsamt ihrer Symptome sich vor und während der Periode immens verstärkt. Ich habe mich oft in deiner Beschreibung wiedergefunden: Die Appetittlosigkeit, das Zurückziehen, das Hin- und Hergerissensein zwischen Hilfe suchen und Hilfe ablehnen,Weinkrämpfe aus heiterem Himmel... Also sind wir wohl nicht alleine. Wenn du möchtest, können wir uns gerne weiter austauschen. Nimmst du eigentlich Medikamente gegen Depris? Viele Grüße Titanic
lisa
Beiträge: 9
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Hormonschwankung als Auslser?

Beitrag von lisa »

Hallo Titanic, danke schön für Deine Antwort. Nein, bisher nehme ich keine Medikamente gegen diese "Anfälle". Ich wollte auch bisher keinen Zusammenhang zwischen meinem Zyklus und meinen depressiven Verstimmungen erkennen. Es ist mir erst kürzlich aufgefallen, als diese Beschwerden ganz massiv wurden. Ich "stecke" noch dazu in einer Beziehung, die mir oft genug nicht den notwendigen Halt gibt; verstehe mich nicht falsch, ich bin nicht von Problemen umgeben, aber viele Sachen sehe ich an manchen Tag gleich einer Katastrophe, die an besseren Tagen durchaus hinnehmbar sind und mich sonst nicht belasten. Ist mein Partner zum Beispiel nicht gut gelaunt, merke ich das sofort. An manchen Tagen kann ich damit prima umgehen, an den gewissen anderen Tagen sehe ich keinen Ausweg, suche sämtliche Fehler bei mir, sehe fast keine Zukunft mehr für meinen Partner und mich, obwohl ich genau weiß, dass nach dieser "depressiven Zeit" alles wieder in Ordnung sein wird. Aber wahrscheinlich ist das ein ganz anderes Thema. Ich weiß natürlich nicht, ob Dein Hormonpräparat ähnlich wie die Pille von mir aufgenommen wird. Und langsam traue ich mich schon fast gar nicht mehr, etwas auszuprobieren. Aber so wie es aussieht, kann ich mit diesen Anfällen nicht besonders gut leben. Auch im Interesse meines Partners muss ich nach einer Alternative suchen. Hast Du schon Erfahrungen mit einem Heilpraktiker gemacht? Welche Hormone sind in Deinem Präparat enthalten? Ich würde mich sehr freuen, wenn wir weiter Kontakt hielten und unsere Erfahrungen austauschen könnten.
titanic
Beiträge: 362
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Hormonschwankung als Auslser?

Beitrag von titanic »

Hallo Lisa, das Präparat, was mir verschrieben wurde, ist eine Art "Wechseljahrespille", die Östrogen und Progesteron enthält, ist sicher nicht mit deiner vergleichbar. Aber wie gesagt, ich nehme sie nicht. Auf deine Frage mit dem Heilpraktiker kann ich dir sagen: Wegen meinen Schlafstörungen, die wohl der Anfang meiner Depr. darstellten, war ich bei einem TCM-Heilpraktiker, der Akupunktur machte, was mir aber keinen Erfolg brachte (nur sehr teuer war). Zur Zeit (seit ca. einem Jahr) versucht ein Arzt, der in Homöopathie sehr erfahren ist, das richtige Mittel (unter 150.000) für mich auszuwählen. In meiner letzten akuten Depri-Phase bekam ich "Opium C30" und wir hoffen jetzt, dass es sich nicht mehr so heftig wiederholt... Wenn alle Stricke reißen, soll ich aber wohl Antidepressiva erhalten oder es war auch von einem Klinikaufenthalt die Rede. Deine Beschreibung, dass du an manchen Tagen viel empfindlicher gegenüber den Problemen bist und an anderen Tagen wieder nicht, hat mich auch sehr berührt. Genauso ist's bei mir. Da wird "aus der Mücke ein Elefant" gemacht und plötzlich ist's doch wieder nur eine "Mücke". Viele Grüße Titanic
steffi
Beiträge: 31
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Hormonschwankung als Auslser?

Beitrag von steffi »

Hallo Lisa! ...für ganz entscheident halte ich die Frage, is dieses "schlecht-drauf-sein"eine laune oder nimmt sie fast das ganze leben mit ein? ich hatte eigentlich seit meiner pubertät die gleichen probleme, ich merkte, daß ich im vergleich zu anderen eigentlich immer ein bißchen schlechter drauf war...dachte mir nix dabei..mußte es halt akzeptieren...das macht die seele eine zeit lange mit aber der körper nicht... ich war unzufrieden mit mir, dem job mit allem, zuerst kamen allergien, dann probleme mit dem magen, ein gefühl als hätte ich einen knödel im hals, hunderte untersuchungen, die nichts brachten....alles wird einmal psychosomatisch wenn man nicht aufpaßt..und der seele luft macht.. dann kam man drau, daß ich eine milchallergie habe und mir gings anfangs besser, doch dann stürzte ich seelisch total ab...eine ewig lange geschichte.....und jetzt nehm ich seit 3 jahren antidepressiva und alle qualen sind vergangenheit..ich hätte das nie erwartet!! vielleicht ist das auch eine lösung für Dich... grüße steffi
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